Forum: PC Hard- und Software Monitore an Steckerleiste ausschalten


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von Kolja L. (kolja82)


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Nabend,

ist es für Monitore (LCD) irgendwie schädlich, wenn diesen einfach der 
Strom geklaut wird und diese nicht erst über den eigenen "soft-Aus" 
ausgeschaltet werden?

Netzteile sind externe Schaltnetzteile.

Gruß Kolja

von Joachim B. (jar)


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Kolja L. schrieb:
> ist es für Monitore (LCD)

bei der präzisen Angabe des Monitors

[_] ja
[_] nein
[_] vielleicht

such dir was aus
(ich tippe zu 90% auf nein, kann aber für ALLE Monitore nicht auf 100% 
gehen)

von Kolja L. (kolja82)


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LG Ultrafine 27" aber ist das so entscheidend?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Schaltnetzteile haben oft einen großen Einschaltstromstoß. Das kann 
beispielsweise einen FI auslösen (neudeutsch auch RCD, von engl. 
Residual Current Device genannt).
https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter

Wenn man auch noch mehrere davon mit derselben Steckdosenleiste 
gleichzeitig einschaltet, kann deren Wippschalter "brutzeln" und 
festkleben.

Das Ausschalten ist weniger kritisch, aber irgendwann denkt man beim 
Einschalten nicht dran.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Schaltnetzteile haben oft einen großen Einschaltstromstoß. Das
> kann
> beispielsweise einen FI auslösen

Schwachsinn, Du hast FI nicht verstanden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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FI oder Sicherungsautomat, beide erschrecken von dem Impulsstrom. Der 
Eingangselko im Schaltnetzteil lädt auf, eines von beiden spricht an, 
oder der Wippschalter muss dran glauben und verschweißt oder brennt ab.

Dagegen gibt es z.B. Einschaltstrombegrenzer mit NTC:
https://www.tdk-electronics.tdk.com/de/186108/produkte/produktkatalog/schutzbauelemente/ueberlastschutz
https://www.tdk-electronics.tdk.com/download/2032194/9c123ec2919096c84ebe667ac4ae5d60/protection-devices-onboard-charger-pb.pdf

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ich schalte nur über die Steckleiste aus, wenn ich verreise. Etwa jedes 
10. Einschalten kommt dann die Sicherung im Schaltkasten. Der 
Einschaltstromstoß streßt die Netzteile am meisten. Daher gehen sie auch 
vorzugsweise dabei kaputt und nicht einfach so mittendrin.
Der Standby-Verbrauch ist vernachlässigbar gegenüber anderen Geräten, 
die 24/7 aktiv bleiben müssen (DSL-Router, Kühlschrank usw.).

von Lu (oszi45)


Angehängte Dateien:

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Wenn man nicht alle Schaltnetzteile gleichzeitig einschaltet, sollte 
kein LS auslösen. Ob die PC-SW Ärger macht, wäre noch zu testen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich weiß schon, dass der ideale FI nur auf Differenzströme anspricht. 
Aber in der Praxis ist das wie bei der Hummel, die theoretisch nicht 
fliegen kann.
Den FI fehlt vermutlich einfach die Betriebsspannung, wenn die Sicherung 
angesprochen hat, dann schaltet der auch ab.

Genau so einen Schalter zum Dazwischenstecken mit kaputten Kontakten 
habe ich auch. Hauptsache billig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
Wenn man die logarithmische Stromskala auf der "Zeit-Strom-Kennlinie" 
sieht, die normale 16A-Sicherung (B-Kennlinie) spricht erst ab dem 
doppelten bis dreifachen Nennstrom, also 32-48A schnell an. Und trotzdem 
schaffen es Schaltnetzteile, das zu überschreiten.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Den FI fehlt vermutlich einfach die Betriebsspannung, wenn die Sicherung
> angesprochen hat, dann schaltet der auch ab.

Seltsame FI Schalter.
Die Typ A die ich kenne haben alle eine mechanische Arretierung die 
erhalten bleibt wenn der Strom ausfällt.
Ein FI ist ja kein Motorschutzschalter.

Sonst wäre ja in jeder halbwegs modernen Installation nach einem kurzen 
Stromausfall das Haus stromlos bis man die FI wieder einschaltet.

von Lu (oszi45)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich weiß schon, dass der ideale FI nur auf Differenzströme anspricht.

Wenn zu viele Entstörschutzglieder gleichzeitig auf einen FI wirken, 
könnte er auch auslösen (I>15mA). Siehe Wiki 
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#/media/Datei:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png

von Harald K. (kirnbichler)


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Kolja L. schrieb:
> ist es für Monitore (LCD) irgendwie schädlich, wenn diesen einfach der
> Strom geklaut wird und diese nicht erst über den eigenen "soft-Aus"
> ausgeschaltet werden?

Von der (nicht zielführenden Diskussion) über FIs und Schaltnetzteile 
abgesehen:

Nein. Monitore müssen nicht "heruntergefahren" werden, die Hersteller 
haben nur aus Kostengründen keine Netzschalter verbaut. Denn ein 
Netzschalter muss an einer erreichbaren Stelle im Gehäuse untergebracht 
werden, und das ist schon bei im Gehäuse untergebrachten Netzteil 
aufwendig, wenn aus weiteren Kostenspargründen sogar externe 
Schaltnetzteie verwendet werden, wie bei Deinem Monitor, dann wird das 
ganze noch aufwendiger/unpraktischer, denn wer möchte schon unter den 
Tisch kriechen, um am herumliegenden Schaltnetzteilklotz den 
Netzschalter zu finden?


Das Problem, dem Du begegnen wirst, ist nicht das Ausschalten, sondern 
das Einschalten über die Steckdosenleiste. Da kommt die von mir gerade 
als nicht zielführend bezeichnete Diskussion doch wieder ins Spiel - 
viele  Schaltnetzteile ziehen beim Einschalten kurzzeitig einen sehr 
hohen Strom, der den Schalter an der Steckdosenleiste zum Ableben 
bringen kann, und der auch dafür sorgen kann, daß die Sicherung (nicht 
der Fehlerstromschutzschalter) auslöst.

Ein Einschaltstrombegrenzer wäre hier eine Lösung, so etwas wurde z.B. 
hier Beitrag "Schaltnetzteil Einschaltstrombegrenzung" schon 
diskutiert.
Oder hier Beitrag "Einschaltstrombegrenzer für Schaltnetzteile"

Vielleicht hilft auch das hier:

https://emtron.de/Blog/detail-use-cases-einschaltstrombegrenzer-teil-1

von Christoph Z. (christophz)


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Kolja L. schrieb:
> ist es für Monitore (LCD) irgendwie schädlich, wenn diesen einfach der
> Strom geklaut wird und diese nicht erst über den eigenen "soft-Aus"
> ausgeschaltet werden?

Bei meinen Computern machen wir das schon ewig so, damals noch 
Röhrenmonitore am Ausgang des AT Netzteils, später Flachbildschirme mit 
Master/Slave Steckdosenleiste oder Steckerleiste mit separatem Schalter 
("Maus").
Gab mit Monitoren von NEC, Eizo, Dell bisher keine Probleme.

von Cyblord -. (cyblord)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich weiß schon, dass der ideale FI nur auf Differenzströme anspricht.
> Aber in der Praxis ist das wie bei der Hummel, die theoretisch nicht
> fliegen kann.
> Den FI fehlt vermutlich einfach die Betriebsspannung, wenn die Sicherung
> angesprochen hat, dann schaltet der auch ab.

Bitte informiere dich erst mal über FI und höre bis dahin auf so 
haarsträubenden Unsinn zu erzählen. Du machst dich lächerlich.

Zum Thema:

Ich schalte seit Ewigkeiten meinen gesamten PC + Zubehör komplett vom 
Netz wenn nicht gebraucht. Allerdings würde ich dafür keinen billigen 
Schalter aus einer Mehrfachsteckdose nehmen, die nutzen sich schnell ab 
und können kleben bleiben. Ich habe für einen Hauptschalter von EATON.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Cyblord -. schrieb:
> Ich schalte seit Ewigkeiten meinen gesamten PC + Zubehör komplett vom
> Netz wenn nicht gebraucht.

Dito hier. Das haben sowohl alle 17" Monitore damals (Yakumo, Xerox) als 
auch mein derzeitiger 24" BenQ als auch ein alter Videoseven 15", den 
ich zum TV gucken hier stehen habe, seit Jahren problemlos vertragen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> eine mechanische Arretierung die erhalten bleibt wenn der Strom ausfällt.
stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung, kommt ja eher selten vor.
Das letzte Mal dass der hier angesprochen hat, war im >40 Jahre alten 
Heißwasserspeicher ein Beinahe-Kurzschluß der Heizwendel zum PE. Und vor 
Jahren der Motorkondensator im Geschirrspüler. Das Wasser in der 
Kaffeemaschine sollte man auch nicht danebenschütten.

Reine Wechselstrom-RCD Typ "AC" sind in Deutschland seit 1985 nicht mehr 
zugelassen, die müssen heute auch eine Gleichanteil (und höhere 
Frequenzen) erfassen können.
Hab mal nachgeschaut, meine RCD im Haus haben alle das Zeichen mit Sinus 
und trapezähnlicher Schwingung, die einen überlagerten Gleichstrom 
bedeutet.

Gibt es eine Vorschrift, der Reihenfolge von RCD und Sicherungsautomat 
im Sicherungskasten? Wenn ein RCD mehrere Sicherungen versorgt wäre es 
ja klar.

Was ein RCD für 30mA Stromdifferenz macht, wenn kurzzeitig >30A 
Hauptstrom fließen, weiß ich nicht. Es gibt noch Leitungswiderstände, 
-induktivitäten und -kapazitäten, die das beeinflussen könnten. Und den 
oben genannten Entstörkondensator in angeschlossenen Geräten.
Wenn ich in der Firma eine Steckdosenleiste mit mehreren kleinen 
Schaltnetzteilen (z.B. mehrere Etikettendrucker, keine großen 
Verbraucher) eingeschaltet habe, flogen öfters beide Sicherungen raus. 
Das kommt wohl auch auf den Zeitpunkt auf der Sinuskurve an, den man 
gerade erwischt.

Literatur:
https://www.elektrofachkraft.de/sicheres-arbeiten/typenvielfalt-von-fehlerstrom-schutzeinrichtungen-rcd
https://www.elektrofachkraft.de/sicheres-arbeiten/ableitstrom-zu-hoch-was-tun

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Gibt es eine Vorschrift, der Reihenfolge von RCD und Sicherungsautomat
> im Sicherungskasten? Wenn ein RCD mehrere Sicherungen versorgt wäre es
> ja klar.

Nein gibt es nicht.
Es gibt aber Dinge die ergeben sich aus der Praxis.
z.B. wenn man einen 3 pol. RCD mit nachgeschalteten LSS einbaut und eine 
Phasenschiene verwenden will. Dann ist normalerweise die Zuleitung zum 
RCD oben. Die Schiene unten. Und die Abgänge von den LSS wieder oben.
Aber sowohl RCD als auch LSS haben keinerlei Richtung in der sie 
betrieben werden müssen.

Was von Bastlern häufig gemacht wird, ist aber RCDs zu überlasten, wenn 
RCD für zu wenig Strom an zu vielen Sicherungen verwendet werden.

Selbst habe ich so eine Installation gesehen: 35A Vorsicherung. 25A RCD 
einphasig und dahinter 5 LSS mit 16A. Das ist nicht erlaubt. Der RCD 
kann potentiell überlastet werden und keine Sicherung löst vorher aus.

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Den FI fehlt vermutlich einfach die Betriebsspannung, wenn die Sicherung
> angesprochen hat, dann schaltet der auch ab.

Du hast den Fehlerstrom-Schutzschalter doch nicht verstanden!
Ein üblicher FI benötigt keine Betriebsspannung.
Nur die allstromsensitiven.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Ein üblicher FI benötigt keine Betriebsspannung.
dann ist mein Kopp-Schukostecker-FI unüblich. Der wird gerade im 
ausgeschalteten Zustand handwarm.
Der Vorgänger dieses Steckers, noch mit Drehschalter statt Druckknopf 
und 10mA:
https://startrade-shop.de/Kopp-Personenschutz-Stecker-DIperfekt-176105013

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>> Ein üblicher FI benötigt keine Betriebsspannung.
> dann ist mein Kopp-Schukostecker-FI unüblich. Der wird gerade im
> ausgeschalteten Zustand handwarm.
> Der Vorgänger dieses Steckers, noch mit Drehschalter statt Druckknopf
> und 10mA:
> https://startrade-shop.de/Kopp-Personenschutz-Stecker-DIperfekt-176105013

Natürlich ist der Kopp FI "unüblich".
Ein üblicher FI würde bei Stromausfall oder auch nur Unterspannung nicht 
grundsätzlich ausschalten.
---------------

Andersrum ist es für mich ein ganz normaler Vorgang, wenn bei einem 
kurzschlussänlichen Auslösen eines z.B. B16 gleichzeitig ein 
vorgeschalteter 25/40/63er FI alle Phasen + N vom Netz trennt, da insb. 
früher einfach zu häufig erlebt.
Auslöser oft eine durchknallende Glühbirne beim Einschalten in den 
unterschiedlichsten privaten und gewerblichen Objekten.
Genauso aber auch durch Einschaltstrom schwerer Werkzeugmaschinen ganz 
ohne Schutzleiter..

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