Hallo, der Selbstbau von Filtern ohne Wobbelkurve ist reiner Blindflug. Leider hat mein Spektrumanalyser keinen Trackinggenerator. Also wurde ein NWT4000 angeschafft. Aber irgendwie muss das doch auch mit dem preiswert bei eBay beschafften HP8591E ohne eingebauten Trackinggenerator gehen. Eine im Netz vorgeschlagene Hardwarenachrüstung scheidet für mich wegen des hohen Aufwands aus. Ein Signalgenerator ADF4351 ist für wenig Geld erhältlich. Leider sind Spek. und Generator als Einzelgeräte erst mal nicht synchronisiert. Das lässt sich auch nicht einfach ändern. Die mühsame manuelle Aufstellung einer Wobbelkurve mit abgelesenen Pegeln zu am ADF4351 eingestellten Frequenzen ist nur in kleinen Frequenzintervallen sinnvoll. Wo ist der Ausweg? Die Lösung ist die Peak-Detect-Funktion des 8591E. Immerhin kann der ADF4351 ja auch automatisch über Programm ein Frequenzintervall wiederholt durchlaufen. Bei ausreichender Anzahl von Durchläufen ersetzt die Statistik die Synchronisation und es entsteht eine "schöne" Wobbelkurve (siehe Anlage). Mit der Normalize-Funktion wird die zusätzlich erzeugte Kurve ohne zwischengeschaltetes Filter jeweils subtrahiert. Grüße von petawatt
Mühselig .... ja, aber es geht auch eleganter. Wenn man den Analyzer über GPIB ansteuert kann man jeden Frequenzpunkt den man dem ADF4351 schickt auch zum Analyzer schicken. Und sogar die Pegelwerte abholen. Ooops, da muss man "nur noch" den ADF4351 programmgesteuert am Laufen halten .... GPIB Interfaces gibt's auf epay zwar nicht für lau aber doch leistbar ... wenn man sich schon einen HP Analyzer leisten kann. Und schon hat man seinen "Poor Man's Scalar Network Analyzer". Immer schön den Nebenlinien des ADF4351 ausweichen, gell ...
Kein FA schrieb: > Wenn man den Analyzer über GPIB ansteuert kann man jeden > Frequenzpunkt den man dem ADF4351 schickt auch zum Analyzer > schicken. Und sogar die Pegelwerte abholen. Der ADF4351 hat aber keine GPIB-Schnittstelle und ich habe weder GPIB-Karte noch Kabel. Die Ratschläge wie "..da muss man nur noch ein einfaches Interface basteln und ein kleines Programm schreiben.." führen meist nur mit erheblichem Arbeitsaufwand zum Ziel. Die Oberwellen des ADF4351 haben kleinere Pegel als die Grundwelle und werden von der Peak-Detect-Funktion überdeckt. Grüße von petawatt
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Horst S. schrieb: > führen meist nur mit erheblichem Arbeitsaufwand zum Ziel. Jaaaa, wer koo, der koo, sogd da Bayer bei der Gelegenheit.
Das ist so breitbandig mit der benötigten Leistung praktisch unmöglich. Wir reden hier von 1.8 GHz Nutzbandbreite,und wenn man die mit einem schmalen RBW-Filter auflösen möchte, dann ist einfach nicht genug Leistung da. Zuviel Gesamtleistung darf man dem Analyzer auch nicht auf die Buchse geben, ab +30dBm insgesamt droht der Mischertod.
Die "NOSE"-Source als China-Plagiat der Rauschquelle von BG7TBL hat mich nicht so überzeugt. Besonders im unteren Frequenzbereich bis zu einigen 10 MHz wird eine hohe Rauschleistung erzeugt, die ständig den Mischer belastet. Ohne Dämpfungsglied von mindestens 10dB nicht zu benutzen. Dann fehlt es aber an Dynamik im höheren Frequenzbereich. Grüße von petawatt
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass unsynchronisierte Sender und SA Kombis keine verlässlichen Kurven zeigen. Die einzig langsame, aber funktionierende Methode ist die gesendete Frequenz zu messen. Du musst zuerst eine Normalisierung machen, um die Frequenzgänge von Sender, Kabel, SA zu bekommen. Und dann kannst Du dein DUT messen, kompensiert mit der Normalisierung. Über GPIB geht das viel einfacher. Ich denke ein alter Signalgenerator ist alleine beim Ausgangspegel (Dynamik) wesentlich besser als dein ADF.
Mein Vorschlag zum Sparen: https://www.ebay.de/itm/LTDZ-35-4400M-USB-Spectrum-Analysator-Analyse-Signal-Quelle-mit-Tracking-Quelle/233414218348?hash=item365892526c:g:wfYAAOSwkwxd27Gv Die neue Software von DL4JAL umfasst auch die LTDZ- Baugruppe. Man braucht nur noch eine Messbrücke, z.B. diese, (ebenfalls von DL4JAL): http://dl4jal.eu/nwt4x/bilder/rk2_ansicht_fertig.JPG http://dl4jal.eu/nwt4x/bilder/rk2_ansicht.JPG Oder man kauft das Fertiggerät "NanoVNA V2" (sobald es wieder lieferbar ist): https://www.tindie.com/products/hcxqsgroup/nanovna-v2/
Petra schrieb: > Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass unsynchronisierte Sender und SA > Kombis keine verlässlichen Kurven zeigen. Die einzig langsame, aber > funktionierende Methode ist die gesendete Frequenz zu messen. Du musst > zuerst eine Normalisierung machen, um die Frequenzgänge von Sender, > Kabel, SA zu bekommen. Und dann kannst Du dein DUT messen, kompensiert > mit der Normalisierung. Über GPIB geht das viel einfacher. Ich denke ein > alter Signalgenerator ist alleine beim Ausgangspegel (Dynamik) > wesentlich besser als dein ADF. Mir ging es um eine Kontrollmessung der Wobbelkurve des NWT4000 ohne zusätzlichen Hard- oder Softwareaufwand. Die mit HP8591E und NWT4000 gemessenen Kurven sind ja auch durchaus vergleichbar. Natürlich wird bei ungenauer Synchronisation zwischen Sender und Empfänger und nur einem Messdurchlauf Unsinn gemessen. Bei mehreren hundert Durchläufen wird aber mindestens einmal die korrekte Synchronisation je Messfrequenz bestehen, und es wird ja nur der Maximalwert gespeichert (peak-detect). Eine Normalisierung wird bei mir auch über die Differenzbildung durchgeführt. Natürlich ist ein alter Signalgenerator besser als der ADF, kostet aber bei eBay noch einmal soviel, wie ich für den Spek bezahlt habe. Zusätzliche Kosten entstehen für GPIB-Karte und -Kabel. Übrigens soll bei den einfachen Spektrumanalysern von Siglent und Rigol das Signal des Trackinggenerators im Vergleich zum ADF auch nicht besser sein. Grüße von petawatt
Soweit ich mich erinnere, läßt sich der HP 8591E im Single-Sweep-Modus betreiben, und man kann den Sweep durch ein externes Triggersignal (Buchse an der Rückseite) auslösen. Wenn man die Sweepzeit des ADF4351 an diejenige des HP 8591 angleicht und den Ablauf von Generator und Analyzer synchron startet, wird die Durchlaßkurve des Meßobjektes in einem einzigen Durchgang erfaßt.
Mikrowilli schrieb: > Wenn man die Sweepzeit des ADF4351 > an diejenige des HP 8591 angleicht und den Ablauf von Generator und > Analyzer synchron startet, wird die Durchlaßkurve des Meßobjektes in > einem einzigen Durchgang erfaß Nach dem man dann 3 Stunden Zeit damit verbracht hat, sowohl die Ablaufzeit von Wobbelsender und Spektrumanalyzer, als auch Anfangs und Endfrequenz genau anzugleichen, damit es wirklich synchron läuft, kann man dann seine Messung machen. Spätestens nach dem Ausschalten der beiden Geräte und wieder Einschalten beginnt die gleiche zeitaufwendige ( unf frustrierende ) Prozedur wieder von vorne. Nicht ohne Grund werden Mitlaufgeneratoren von der gleichen Frequenz gesteuert, wie mindestens der erste Localoszillator des Spektrumanalyzers. Oft werden alle Lokaloszillatoren benutzt um die Sendefrequenz durch Mischen zu generieren. Dabei wird dann bei Mitlaufgenerator das gleiche Frequenzschema benutzt wie beim Spektrumanalyzer selbst. Nur so ist gewährleistet, das Sender und Empfänger wirklich synchron laufen. Ralph Berres
DH1AKF W. schrieb: > Mein Vorschlag zum Sparen: > > https://www.ebay.de/itm/LTDZ-35-4400M-USB-Spectrum-Analysator-Analyse-Signal-Quelle-mit-Tracking-Quelle/233414218348?hash=item365892526c:g:wfYAAOSwkwxd27Gv > > Die neue Software von DL4JAL umfasst auch die LTDZ- Baugruppe. Man > braucht nur noch eine Messbrücke, z.B. diese, (ebenfalls von DL4JAL): > http://dl4jal.eu/nwt4x/bilder/rk2_ansicht_fertig.JPG > > http://dl4jal.eu/nwt4x/bilder/rk2_ansicht.JPG > > Oder man kauft das Fertiggerät "NanoVNA V2" (sobald es wieder lieferbar > ist): > https://www.tindie.com/products/hcxqsgroup/nanovna-v2/ Hatte bei der Kaufentscheidung zu einem NWA auch mit LTDZ oder D6 geliebäugelt und mich dann aber doch für den NWT4000 entschieden. Die Steuersoftware von DL4JAL und Vitor sind primär für NWT4000 / 6000 geschrieben. Zitat Vitor zu LTDZ: My software does now support this device, but please bear in mind that the quality of the LTDZ is directly proportional to the money it costs! Unless you want to measure signals above -60dBm, do yourself a favour and buy a SMA or NWT device from BG7TBL. The refresh rate is a bit slower, but at least you will be able to do proper measurments. Für die Wobbelkurve eines Filters (S21) wird erstmal keine Messbrücke benötigt. Hab mal selbst eine Brücke nach Vorschlägen von DL4JAL und http://www.dicks-website.eu/return%20loss%20bridge_part5/part5.html gebaut. Muss mich aber trotz der teuren HF-Widerstände von Vishay mit einer Richtschärfe von kleiner 27dB bis 3,4 GHz zufriedengeben. Allerdings hab ich auch nur selbstgebaute 50 Ohm Abschlusswiderstände. Für meine Ansprüche reicht das erstmal. Auf jeden Fall erheblich besser als das eBay-China-Plagiat von www.transverters-store.com. Grüße von petawatt
Ralph B. schrieb: > Nicht ohne Grund werden Mitlaufgeneratoren von der gleichen Frequenz > gesteuert, wie mindestens der erste Localoszillator des > Spektrumanalyzers. Richtig! Info hier: http://www.kerrywong.com/2016/01/10/building-a-tracking-generator/ Der Hardwareaufwand war mir dann aber doch zu groß. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Immerhin kann der ADF4351 ja auch automatisch über Programm ein > Frequenzintervall wiederholt durchlaufen. Bei ausreichender Anzahl von > Durchläufen ersetzt die Statistik die Synchronisation und es entsteht > eine "schöne" Wobbelkurve (siehe Anlage Man kann auch umgekehrt vorgehen und den Generator nur einmal und relativ langsam durchlaufen lassen, mit einer Verweilzeit pro Frequenzpunkt, die etwas größer als die Sweep-Zeit des Analysators ist, und mit Frequenzzschritten, die etwas kleiner als die Bandbreite des Auflösefilters sind. Siehe Anhang für ein Beispiel eines so gemessenen Tiefpassfilters, inkl. Vergleich mit der entsprechenden Messung mittels VNA. Die Sache hat nur zwei grundsätzliche Einschränkungen: Wenn man einen hohen Dynamikbereich braucht, muss man eine recht kleine Auflösebandbreite am Analysator einstellen, und entsprechend langsam muss der Generator wobblen. Ebenso kann mit der Max Hold-Funktion keine Flanke abgebildet werden, die steiler als die Flanke des Auflösefilters ist. Auch hier muss man, je nach Messobjekt, entsprechend schmalbandige Auflösefilter verwenden. Als Behelf ist die Methode aber durchaus brauchbar, wenn das Messobjekt keine zu hohen Ansprüche stellt. Ist nur etwas mühsamer und langwieriger.
Ralph, natürlich hast Du recht - die beste Lösung für solche Messungen wäre ein Trackinggenerator, die zweitbeste wohl eine Analyzer-Generator-Kombination, die z.B. über GPIB gesteuert wird. Der TO hat jedoch zu erkennen gegeben, daß beides nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt. Mein Vorschlag sollte ihm deshalb einen Weg aufzeigen, der noch innerhalb seiner Reichweite liegt. Natürlich steckt man beim ersten Mal etwas Zeit und Hirnschmalz hinein, bis das zufriedenstellend funktioniert; beim nächstenmal geht es dann schon viel schneller. Habe das selbst Mitte der 1990er Jahre mit einem HP 8595E plus Marconi-Signalgenerator regelmäßig für meinen Brötchengeber so gemacht, weil es im Labor damals keine andere Möglichkeit gab, Durchlaßkurven an frequenzumsetzenden Meßobjekten zu visualisieren. Für einen flüssigen interaktiven Abgleichvorgang war dieses Verfahren wegen der Einschwingzeiten des Generators aber leider zu langsam...
Dann ist warscheinlich das Verfahren, was der TO bereits anwendet das am praktikabelsten. Man muss allerdings darauf achten, das die Wobbelgeschwindigkeit von Sender und Empfänger sehr stark voneinander abweichen, damit man der Peak-Detekt-Demodulator nacheinander genügend Stützstellen einsammeln kann. Das funktioniert um so besser je mehr Wobbeldurchgänge durchlaufen wird. Somit funktioniert das nicht in Echtzeit. Ich kann dem TO aber gerne einer meiner Swob5 verkaufen. Der geht allerdings nur bis 1,3GHz. Ralph Berres
Analyzer auf MaxHold stellen und den ADF sweepen lassen, sollte eigl. möglich sein. Allerdings der ADF ist halt wirklich kein "richtiger" Signalgenerator, einfach so out of the box wirst du damit keinen ordentlichen Bereich abdecken könne, zumal du vorallem Pegelstabilität brauchst. Ich würde mir eine sweepbaren Signalgenerator kaufen, also SMY02 oder SMH usw. derzeit ist Ebay sehr interessant. Im Anhang ein Filter welches ich genau so, mit einem FSIQ7 und einem 33120A vermessen habe, sollte eigl. halbwegs passen. LG
Advanced M. schrieb: > zumal du vorallem Pegelstabilität brauchst. Richtig. Lösungen wie der NWT4000 haben aber das gleiche Problem. Hab meine "Messungen" mit SDR-Stick und Rauschgenerator begonnen. Da ist der NWT4000 und mein Spek schon ein guter Fortschritt. Der ADF mit Tiefpassfilter soll bei mir vorerst den gebrauchten Signalgenerator von R&S oder HP ersetzen (bei eBay mit 2GHz auch nicht unter 500€ erhältlich). Benutze die Geräte im Hobbybereich und betreibe kein Kalibrierlabor. Vielen Dank an alle für die rege Diskussion. Grüße von petawatt
Advanced M. schrieb: > Allerdings der ADF ist halt wirklich kein "richtiger" Signalgenerator, > einfach so out of the box wirst du damit keinen ordentlichen Bereich > abdecken könne, zumal du vorallem Pegelstabilität brauchst. Wenn "Pegelstabilität" sich auf den Frequenzgang des Ausgangspegels bezieht, ist das kein Problem. Dieser fällt ja durch die Normierungsmessung mit heraus. Auch mit Spektrumanalysator und der Max Hold-Methode kann man das machen, Trace Math hat eigentlich fast jedes Gerät (ansonsten macht man das eben offline). Die Wiederholbarkeit des Ausgangspegels ist natürlich schon ein Thema, aber auch bei einem vernünftig eingesetzten ADF4351 würde ich mir da keine Sorgen machen. Beim ADF4351 sollte man eher darauf achten, dass der Ausgang vernünftig beschaltet und breitbandig angepasst ist. Horst S. schrieb: > Richtig. Lösungen wie der NWT4000 haben aber das gleiche Problem. Ich kenne das Ding zwar nicht im Detail, aber Pegelnormierung/Kalibrierung wird er doch können? Dann spielt ein Frequenzgang des Ausgangspegels (in gewissen Grenzen) keine Rolle.
Mario H. schrieb: > Ich kenne das Ding zwar nicht im Detail, aber > Pegelnormierung/Kalibrierung wird er doch können? Dann spielt ein > Frequenzgang des Ausgangspegels (in gewissen Grenzen) keine Rolle. Ja der NWT4000 hat eine Pegelnormierung. Für reproduzierbare Ergebnisse sollten aber Normierung und Messung im betriebswarmen Zustand gemacht werden. Die Abhängigkeit der Spannungsamplitude von der Frequenz ist auch ohne Normierung nicht schlecht (siehe auch Dateianhang ganz oben). Bei meinem HP8591E streikt gerade der EIN/AUS-Schalter. Das DVM zeigt Übergangswiderstände zwischen 2 Ohm und Unendlich an. Die Kontakte sind sauber gekapselt und für Kontaktspray nicht erreichbar. Hab ihn durch einen baugleichen Schalter von Conrad für 2,68€ ersetzt (ja Conrad hat wieder geöffnet). Es wird wie bei einem PC-Netzteil nur eine kleine Spannung mit sicherlich geringem Strom über "Klingeldraht" geschaltet. Dafür sind diese Schalter (230V / 6A) eigentlich nicht gebaut. Grüße von petawatt
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