Liebe Leute, wir haben vor kurzem einen Fremdkater im Haus gehabt, und möchten den vergrämen. Zugang der Katzen zum Haus ist über einen Katzentunnel durch die 50cm Außenwand mit zwei Katzenklappen Staywell 30 (ohne Stromversorgung, immer offen) an beiden Seiten. Im Winter bauen wir an dieser Stelle immer ein Winterquartier für unsere Kübelpflanzen aus Stegplatten auf, und dort ist an einer Seitenplatte auch noch eine pendelnde Katzenklappe eingebaut. Ganz schön mutig von dem Fremdkater, sich dadurch zu manövrieren, nur um an das Geleefutter von DM zu kommen! Unsere zwei Katzen sind gechipt, die ISO Transponder 1.4*8mm IG sind von tierchip.de (Herstellercode 934). Die Staywell-Klappen haben jeweils eine Transponder-Lesespule mit 1.65mH und 13.2Ω (gemessen mit dem Transistortester) verbaut. Ich möchte nun in einem ersten Schritt die Transponder unserer zwei Katzen auslesen, wenn sie durch die Klappen gehen. Wenn das funktioniert, würde ich versuchen, den Chip des Fremdkaters beim Zugang in das Winterquartier zu lesen, und dann bei Erkennung Licht anzumachen und/oder eine Sirene zu aktivieren. Sollte der Fremdkater kein RFID-Implantat tragen, muss ich mir dann eine andere Methode der Erkennung ausdenken. Ich habe in meinem Bastelvorrat 5*EM4095 (https://www.emmicroelectronic.com/sites/default/files/products/datasheets/em4095_ds.pdf) gefunden, an die Spule einer der Staywell-Klappen die Standard-Leseschaltung nach Fig. 8 auf einem Steckbrett aufgebaut, und werte die Daten mit einem ESP32 aus. Die Erkennung eines EM4100-Transponders aus dem Fundus funktioniert schon ganz gut. Allerdings habe ich erkannt, dass ich mit der Antennenspannung bzw. dem Antennenstrom nicht zu zaghaft sein darf. Aktuell verwende ich Rser=12Ω und Cres=820pF, Cdv1=11pF und Cdv2=1nF. Nach den Formeln im Appendix ergäbe dies einen Antennenstrom von Iant=204mA und eine Antennenspannung Vantpp=584V. Tatsächlich messe ich eine Antennenspannung Vpp von 264V. Dies entspräche einem Antennenstrom Iant von 92mA bzw. Irms von 65mA. Und das Labornetzteil zeigt eine Stromaufnahme der Schaltung von 53mA an. Wie erklärt sich diese Diskrepanz? Ich muss jetzt unter Umständen Rser noch weiter verkleinern, um das Magnetfeld der Spule zu vergrößern, so dass ich auch die winzigen Implantate unserer Katzen zuverlässig lesen kann. Aber auf welche Randbedingungen muss ich dabei achten? Das Datenblatt nennt einen maximalen Antennenstrom von 250mA und eine gewisse thermische Belastbarkeit des IC. Aber was ist mit der Antennenspannung? Ich benutze zur Zeit THT-Kerkos für Cres, Cdv1 und Cdv2, die sind doch nicht beliebig durchschlagsfest. Und worauf muss ich noch achten? LG, Sebastian
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Sebastian W. schrieb: > > Ich habe in meinem Bastelvorrat 5*EM4095 Und der soll ISO 11784 bzw. ISO 11785 der üblichen Tier-Transponder können?
Dieter S. schrieb: > Und der soll ISO 11784 bzw. ISO 11785 der üblichen Tier-Transponder > können? Wenn die Transponder FDX-B nutzen, dann sollte doch nichts dagegen sprechen, oder? Na ja, werde ich ja sehen ... LG, Sebastian
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Warum ersetzt du nicht einfach eine der vorhandenen Klappen durch eine
Katzenklappe mit RFID-Funktion? Die Dinger laufen mit Batterie-Betrieb
>1 Jahr, bevor die Batterien gewechselt werden müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann
Sebastian W. schrieb: > wir haben vor kurzem einen Fremdkater im Haus gehabt, und möchten den > vergrämen. Es gibt überhaupt nur Fremdkater... https://www.der-postillon.com/2019/11/nur-150-katzen.html Oliver
Thorsten O. schrieb: > Warum ersetzt du nicht einfach eine der vorhandenen Klappen durch eine > Katzenklappe mit RFID-Funktion? Die Dinger laufen mit Batterie-Betrieb >>1 Jahr, bevor die Batterien gewechselt werden müssen. Das wäre zu einfach. Ich will ja etwas über Serienschwingkreise und Antennentechnik lernen. LG, Sebastian
Da hast Du schon reingeschaut? Beitrag "Erbitte Hilfe bei RFID Projekt Tierchip von Streunerkatzen auslesen"
Dieter S. schrieb: > Da hast Du schon reingeschaut? Jetzt gerade auf deinen Rat hin. Meine Fragen zu Rser und C0 beantwortet der Thread dort nicht, enthält aber wieder maximale Bleiwüste zu auch damals ungefragten Themen. Zeitveschwendung. LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > > Jetzt gerade auf deinen Rat hin. Meine Fragen zu Rser und C0 beantwortet > der Thread dort nicht, enthält aber wieder maximale Bleiwüste zu auch > damals ungefragten Themen. Zeitveschwendung. Dort gibt es u.a. Verweise auf fertige Projekte, Schaltpläne und auf diverse App Notes zu der Thematik. Aber gut, ist ja nur Zeitverschwendung. Genauso wie hier für mich (ich schreibe das nicht nochmal extra für Dich was ich dort geschrieben habe).
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Sebastian W. schrieb: > muss ich mir dann eine andere Methode der Erkennung ausdenken. Musst du nicht. Kein Transponder erkannt, Klappe bleibt verriegelt. Ja, dazu muss die Klappe einen elektrisch auslösbaren Riegel bekommen. Vergiss die Sirene.
Sebastian W. schrieb: > Sollte der Fremdkater kein RFID-Implantat tragen, muss ich mir dann > eine andere Methode der Erkennung ausdenken. Nur der Bewegungsmelder reagiert.
Michael B. schrieb: > Sebastian W. schrieb: >> muss ich mir dann eine andere Methode der Erkennung ausdenken. > > Musst du nicht. > Kein Transponder erkannt, Klappe bleibt verriegelt. Ohne Stromversorgung arbeiten die Sensoren nicht. > Ja, dazu muss die Klappe einen elektrisch auslösbaren Riegel bekommen. > Vergiss die Sirene. Geht auch beides nicht ohne Stromversorgung. Ein Dilemma.😊 Ggf. könnten sich Katzenhalter/innen oder Personal an die Katzenklappen setzen, solange diese entsperrt sind.
Ralf X. schrieb: > Ohne Stromversorgung arbeiten die Sensoren nicht. Eben. Er braucht Strom zum Auslesen der Transponder, also hat er auch Strom zum entriegeln der Klappe.
Oliver S. schrieb: > Es gibt überhaupt nur Fremdkater... > > https://www.der-postillon.com/2019/11/nur-150-katzen.html Suuuper!! :))
Gerade ist eine unserer Katzen durch die wieder eingebaute Antennenspule hereingerauscht. Und wie vermutet reicht die Stärke des Feldes zwar aus, um chaotische Signale zu demodulieren, aber noch nicht, um dem Transponder mit meiner Testschaltung erkennbare Daten zu entlocken. Daher also noch einmal meine konkreten Fragen: 1. Wie klein darf ich Rser machen, und wovon hängen dabei die Grenzen ab? 2. Kann ich die vorhandene Lesespule verbessern, und wenn ja, worauf sollte dabei mein Augenmerk liegen? LG, Sebastian
"eine andere Methode der Erkennung ausdenken." Wie wäre es, wenn Du Deinen Katzen die Bedienung eines Zahlenschlosses mit 5-Tastern (3-stellige Kombination) beibringen würdest um die Klappe zu öffnen? Damit wäre das Problem intelligent gelöst.
Hier die Aufzeichnung von DEMOD_OUT und RDY/CLK beim etwas gemächlicherem Durchgang unserer Katze "Vanta" durch die Antennenspule, im Saleae-Logic2-Format. Ich kann da noch kein sauberes FDX-B erkennen, aber es scheint ganz knapp davor zu sein. Wenn ich jetzt nur wüsste, wie hoch ich die Antennenleistung durch Verringerung von Rser aufdrehen kann, ohne dass irgendetwas abraucht ... LG, Sebastian
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So wie jeder Mensch einen anderen Schritt hat, ist das auch bei Katzen. Es waere daher moeglich mit einer KI die Laufgeraeusche durch die 50cm Roehre der Katzen zu unterscheiden. Noch einfacher waere eine Wildkamera mit Sensor aufzustellen, die bei jeder hereinlaufender Katze ein Bild macht.
Dieter D. schrieb: > So wie jeder Mensch einen anderen Schritt hat, ist das auch bei Katzen. > Es waere daher moeglich mit einer KI die Laufgeraeusche durch die 50cm > Roehre der Katzen zu unterscheiden. > > Noch einfacher waere eine Wildkamera mit Sensor aufzustellen, die bei > jeder hereinlaufender Katze ein Bild macht. Dieter, das Thema hier ist das Auslesen der RFID-Implantate. Darum ist auch das Forum "HF, Funk und Felder" gewählt. LG, Sebastian
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Sebastian W. schrieb: > Dieter, das Thema hier ist das Auslesen der RFID-Implantate. Das passt sehr gut dazu. Hat dabei nichts geklingelt? Statt der Katzenlaufgeraeusche kommt Dir die Idee das Signal der RFID Aufzeichnungen zum KI Training zu nehmen. Die Kamera brauchst Du, damit Du die Aufzeichnungen der richtigen Katze zuordnen kannst.
Dieter S. schrieb: > Sebastian W. schrieb: >> Jetzt gerade auf deinen Rat hin. Meine Fragen zu Rser und C0 beantwortet >> der Thread dort nicht, enthält aber wieder maximale Bleiwüste zu auch >> damals ungefragten Themen. Zeitveschwendung. > > Dort gibt es u.a. Verweise auf fertige Projekte, Schaltpläne und auf > diverse App Notes zu der Thematik. Aber gut, ist ja nur > Zeitverschwendung. Genauso wie hier für mich (ich schreibe das nicht > nochmal extra für Dich was ich dort geschrieben habe). Ok, ich habe mich jetzt doch noch einmal durch diesen Thread gewühlt. Und in der Tat zwischen und unter den inzwischen üblichen Privatabschweifungen einiges Interessantes gefunden. So zum Beispiel, dass nur Cref und Cdv1 der Antennenspannung standhalten müssen. Aber vor allem, dass zur Modulierbarkeit der Trägerwelle die Güte der Antennenspule nicht zu hoch sein sollte, für FDX-B so bei 15. Und die Spule in meiner Katzenklappe (wie gesagt 1.65mH und 13.2Ω) hat bei 134.2kHz eine Güte von 105. Das könnte daran liegen, dass die Bitrate des EM4100-Protokolls (das die Halsbänder der Klappe wohl benutzt haben) anscheinend nur die Hälfte des FDX-B-Protokolls beträgt. Zumindest ist bei meinem EM4100-Beispieltransponder, der einem RFID-Leseset beilag, ein Halbbit 32 Trägerzyklen lang. Und für das FDX-B-Protokoll wird von einer Länge eines Halbbits von 16 Trägerzyklen gesprochen. Um meine Katzen nicht zu verärgern habe ich mir jetzt separat so einen 1.4x8mm FDX-B-Transponder geordert, der morgen geliefert werden soll. Dann werde ich mir dafür passend eine geeignete Lesespule wickeln. Ich lese mich auch gerade durch https://ww1.microchip.com/downloads/en/devicedoc/51115f.pdf durch. Dort steht auf Seite 70: "the reader antenna circuit needs a bandwidth of at least twice of the data rate". Und so wie ich es verstanden habe, ist hier die Symbolrate des manchesterkodierten Datenstroms ausschlaggebend, und da die bei FDX-B 1/16 der Trägerfrequenz beträgt, muss die Bandbreite mindestens 1/8 der Trägerfrequenz betragen, und also darf die Güte nicht größer als 8 sein. Da sollte ich wohl zu einem recht dünnen Draht greifen ... LG, Sebastian
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Nachtrag: Die Halsbandanhänger der Katzenklappe können auch ein ganz anderes Protokoll als EM4100 benutzt haben. Leider sind die nach so vielen Jahren nicht mehr auffindbar. Sie haben mit diesen Klappen damals auch nie wirklich gut funktioniert.
Das hier stand wohl noch nicht in dem anderen Thread, könnte aber hilfreich sein ("FDX-B (pet microchip) and EM4100 RFID Reader for ESP32"): https://github.com/s60sc/ESP32_RFID_Reader
Wir nutzen diese und sind zufrieden: https://petwalk.at/ Die liest und erkennt die eigenen Tiere und hält die Klappe bei Fremdtieren einfach zu (massive Dreipunktverriegelung)
Thomas R. schrieb: > > Die liest und erkennt die eigenen Tiere und hält die Klappe bei > Fremdtieren einfach zu (massive Dreipunktverriegelung) Wobei implantierte RFID Chips wohl nicht ganz unproblematisch sind (u.U. geringe Reichweite): https://petwalk.at/pages/info-center__funktion-von-rfid-chips
Sebastian W. schrieb: > Wie > erklärt sich diese Diskrepanz? Ich würde Deiner Berechnung und Messung eher glauben. Die Schwingkreisgüte ist 56, mit 5V angesteuert kommen ca 5 * 56 = 280V raus. Ich habe vor kurzer Zeit auch mit 134KhZ - Tierchips experimentiert. Dass die Güte nicht zu hoch sein darf habe ich am Signal hinter dem Demodulator gemerkt - es wird mit mit abnehmender Bandbreite unförmiger (i.e. dreieckiger). Daraus schließe ich dass Du den Imax deines EM4095 gar nicht nutzen kannst. Mit den Chips E675-1.58-FDX-B von i-keys und elektrisch vergleichbarer Spule (ca 1.1mH, 12 Ohm) habe ich nicht mehr als 4 cm Reichweite erreicht. Deutlich wurde auch die dahinter stehende Physik - bei quer stehendem Chip findet gar keine Koppelung statt. Kein Wunder, dass Petcare usw. schöne disclaimer schreiben... Wie ist denn die Spule bei deiner Klappe angebracht? Läuft die Katze durch sie hindurch oder streicht sie mit der Schulter daran vorbei? Gruß, Harald
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Sebastian W. schrieb: > Da sollte ich wohl zu einem recht dünnen > Draht greifen ... Harald schrieb: > Dass die Güte nicht zu hoch sein darf habe ich am Signal hinter dem > Demodulator gemerkt - es wird mit mit abnehmender Bandbreite unförmiger > (i.e. dreieckiger). Ich habe mir jetzt eine Rundantenne mit 150mm Durchmesser und 35 Windungen aus 0.1mm Kupferlackdraht gewickelt. Sie hat 0.7mH und 37.5Ohm, also bei 134.2kHz eine Güte von 16. Mit dieser Spule und ihrer hohen Signalbandbreite kann ich RFID-Karten im Kreditkartenformat mit EM4100-Protokoll super auslesen, DEMOD-OUT liefert sehr scharfe Flanken. Allerdings erreiche ich nur noch Vantpp von 62V. Und dabei liefert mein kleiner 3x14mm EM4100-Testtransponder kein erkennbares Signal mehr zurück. So geht es also auch nicht ... Um das Ganze besser verstehen und messen zu können, und mich auch von den Beschränkungen des EM4095 lösen zu können, sollte ich die Schaltung wohl mal diskret aufbauen. Allerdings erwartet mich dann wohl dieses: Andreas M. schrieb: > Ich habe inzwischen eine kleine > Platine geätzt. Dort verwende für den Spulentreiber die Schaltung > entsprechend dem WL-134. Der Analogteil der AM Demodulaiton tut leider > nicht so richtig was er soll. Ich habe da nochmal ein paar Veränderungen > vorgenommen. Leider passen Simulation und Realität nicht so richtig > zusammen :-), die Realität ist komplexer, wer hätte es gedacht. LG, Sebastian
Ich hab mir jetzt so ein WL-134-Dingens bestellt. Soll morgen ankommen. Da hab ich dann eine Beispielschaltung, mit der ich mit größerer Spannung als 5V arbeiten und die Innereien des Demodulators vermessen kann. LG, Sebastian
von Sebastian W. schrieb: >Ich habe mir jetzt eine Rundantenne mit 150mm Durchmesser und 35 >Windungen aus 0.1mm Kupferlackdraht gewickelt. Sie hat 0.7mH und >37.5Ohm, also bei 134.2kHz eine Güte von 16. Mit dieser Spule und ihrer >hohen Signalbandbreite kann ich RFID-Karten im Kreditkartenformat mit >EM4100-Protokoll super auslesen, DEMOD-OUT liefert sehr scharfe Flanken. >Allerdings erreiche ich nur noch Vantpp von 62V. Und dabei liefert mein >kleiner 3x14mm EM4100-Testtransponder kein erkennbares Signal mehr >zurück. So geht es also auch nicht ... Du kannst auch einen dickeren Draht nehmen und einen Widerstand in Reihe schalten. Wo der ohmsche Widerstand herkommt, ob vom Draht oder von einen zugeschalteten Widerstand spiel hier keine Rolle. Wenn der zugeschaltete Widerstand einstellbar ist, also ein Trimmer, kannst du durch probieren den besten Wert finden. Wie groß ist denn der Schwingkreiskondensator, ergibt daß denn mit der Spule eine Resonanz auf 134.2kHz?
Sebastian W. schrieb: > WL-134-Dingens bestellt Da bin ich auch gespannt ob das an die versprochenen 18cm Reichweite rankommt. Ich habe meine Schaltung in LTSpice simuliert, falls Du Interesse hast kann ich die rauskramen.
Harald schrieb: > > Da bin ich auch gespannt ob das an die versprochenen 18cm Reichweite > rankommt. Ein Exemplar des WL-134 Modul ergab folgendes: Beitrag "Re: Erbitte Hilfe bei RFID Projekt Tierchip von Streunerkatzen auslesen"
Hoffen wir für den TO, wenn er die Futterdiebin oder den Futterdieb ausfindig gemacht hat, es nicht in einem Nachbarschaftsstreit mündet, der sogar tödlich enden könnte. Wobei das vielleicht eine nette Idee für einen Bestsellerroman werden könnte. ;) Gestern war's der "Leberkäs Junkie" und morgen wird's der "Katzenfutter Junkie".
Sebastian W. schrieb: > Ich habe mir jetzt eine Rundantenne mit 150mm Durchmesser und 35 > Windungen aus 0.1mm Kupferlackdraht gewickelt. Sie hat 0.7mH und > 37.5Ohm, also bei 134.2kHz eine Güte von 16. Mit dieser Spule und ihrer > hohen Signalbandbreite kann ich RFID-Karten im Kreditkartenformat mit > EM4100-Protokoll super auslesen, DEMOD-OUT liefert sehr scharfe Flanken. > > Allerdings erreiche ich nur noch Vantpp von 62V. Und dabei liefert mein > kleiner 3x14mm EM4100-Testtransponder kein erkennbares Signal mehr > zurück. So geht es also auch nicht ... Aktueller Stand ist wie folgt: 1. Ich habe einen FDX-B-Testtransponder 1.4x8mm erhalten. 2. Ich habe eine neue Rundspule gewickelt, ⌀=150mm N=80 d=0.3mm, gemessen 2.54mH 9.6Ω. 3. Mit dieser Antenne und einem Serienwiderstand von 12Ω erreiche ich Vantpp=308V. Die Güte ist natürlich so, dass die Modulation stark gehemmt wird. Der EM4095 erkennt dennoch die Modulation sowohl des EM4100- als auch des FDX-B-Protokolls! Eventuell wird nicht der Betrag der Hüllkurve ausgewertet, sondern dessen zeitlicher Trend? Meine nächsten Schritte wären die weitere Verringerung des Serienwiderstands, bis Vantpp nicht mehr ansteigt, die Inbetriebnahme des heute zusammen mit einer quadratischen Antennenspule erhaltenen WL-134, und die Planung der Montage einer geeigneten Spule am Katzentunneleingang. LG, Sebastian
Dieter D. schrieb: > Gestern war's der "Leberkäs Junkie" und morgen wird's der "Katzenfutter > Junkie" Hehe. Falls der Plot einen roten Kater vorsieht: Sein Name sei Rudi! Sebastian W. schrieb: > Meine nächsten Schritte wären die weitere Verringerung des > Serienwiderstands Du meinst sicherlich die Verringergung der Güte durch Erhöhung des Rs.
Harald schrieb: > Ich habe meine Schaltung in LTSpice simuliert, falls Du Interesse hast > kann ich die rauskramen. Das würde mich interessieren. Ich habe jetzt Messungen der Erkennungsabstände mit verschiedenen Spulen gemacht, sowohl mit der EM4095-Schaltung als auch mit der WL134-Schaltung. Die WL134-Schaltung erlaubt tatsächlich wesentlich größere Erkennungsabstände. Mit der Eigenbaurundspule 150mm/N=80/d=0.3mm erkennt die EM4095-Schaltung den 1.4x8mm FDXB-Transponder genau in der Mitte nur sporadisch und kann selbst am Rand nicht alle Telegramme dekodieren. Die WL134-Schaltung dagegen erkennt den Transponder ab 110mm Entfernung sporadisch und ab 100mm Entfernung zuverlässig. Ein Schaltplan der WL134-Schaltung ist auf https://www.circuitsonline.net/forum/view/162693 bzw. https://www.circuitsonline.net/forum/file/99300 zu finden. Anbei ein Bild des Verhaltens der WL134-Schaltung bei Benutzung der Staywell-Spule. Das Signal auf A1 (genannt "Antenna Hull IC2.2") ist tatsächlich der Punkt zwischen C15, C16 und R13. Mich würde eine Erläuterung der hier vorliegenden Opamp-Beschaltung interessieren. Welche Art der Rückkoppelung vollführt IC2B durch R13, R14 und C17, und was bewirken R15, R16, C18 und C19 um IC2A herum? Hier wird ja anscheinend nicht nur verstärkt, sondern auch differenziert und integriert, oder? Denn die Güte der Spulen lässt ein sauberes Rechteck auf der Hüllkurve des Trägersignals ja nicht zu. LG, Sebastian
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Sebastian W. schrieb: > Denn die Güte der Spulen lässt ein sauberes Rechteck auf der Hüllkurve > des Trägersignals ja nicht zu. Eventuell wertet der uc die steigenden bzw fallenden Flanken aus, dazu passt dann auch der Differenzierer. Dein "Antenna Hull" - Signal ist erstaunlich. Ich habe an Spule nie ein so hoch moduliertes Signal gesehen, auch wenn der Transponder in der Mitte der Spule saß. Wo hast du denn die Transponder her? Anbei mein Elaborat. Das gibts nur als Simulation, also mit Vorsicht zu genießen. Anders als meine bisherigen Versuche (134k mittels rpi gewonnen) ist der Sender ein selbstschwingender Oszillator, und sollte eigentlich eine Sinusspannung erzeugen. R13 ist aber nicht beschaltet - Der Empfänger arbeitet mit dem verzerrten Signal besser (?) Der Empfänger spuckt getrennte Signale für steigende und fallende Flanken aus. Die Modellierung des Transponders ist eher zufällig. Keine Ahnung wie klein der Koppelfaktor sein könnte, oder welche Werte die winzige Spule haben könnte. Schönen Gruß, Harald
Oh hier tut sich ja inzwischen einiges. Muss ich mir auch erstmal zu Gemüte führen. Ich komme mit meiner Spule übrigens auf ca 7cm Reichweite in der Mitte der Antenne bei guter Ausrichtung (30 Wdg. ca 400µH) Das Signal des (Glas-)Transponders ist bei mir am Oszi im Schwingkreis kaum zu sehen, erst nach den Filtern/Verstärkern...
Harald schrieb: > Dein "Antenna Hull" - Signal ist erstaunlich. Ich habe an Spule nie ein > so hoch moduliertes Signal gesehen, auch wenn der Transponder in der > Mitte der Spule saß. Wo hast du denn die Transponder her? Nein, was man dort sieht sind leider die verbliebenen 50mVpp Trägerrauschen bei 134.2kHz, nicht die Modulation. Die Modulation ist so winzig, ich kann sie dort am Eingang der Verstärkerstufen gar nicht erkennen. Ich habe jetzt die WL-134-Schaltung (ohne zusätzlichen Serienwiderstand) an die 1.65mH-13.2Ω-Spule der Staywell-Katzenklappe angeschlossen. Betrieben wird die Schaltung z.Zt. mit meinem KA3005P bei 9V. Bei guter Einstellung der Schwingkreiskapazität erreiche ich dabei eine Antennenspannung von 315Vpp. Angeschlossen ist zudem ein ESP32-Devkit, dass die Telegramme seriell entgegennimmt und über WLAN/MQTT veröffentlicht, und außerdem kurz nach jedem Telegramm oder hilfsweise alle 100ms der WL-134-Schaltung einen RST-Impuls sendet. Auf dem Werktisch wird ein Testtransponder ab 6cm Abstand von der Spulenfläche sporadisch und am 4.5cm andauerns erkannt. Die Katzenklappe ist jetzt wieder vor dem Tunnel montiert, und ich beobachte sie außerdem mit einer Wildkamera. Die Transponder unserer eigenen Katzen werden damit sehr häufig erkannt. Allerdings scheitert die Erkennung bisher manchmal bei dem Ausgang einer unserer Katzen, die dabei ihr Köpfchen so hält, dass der Transponder sich fast genau in der Mitte der Spule befindet. Die sporadisch scheiternde Erkennung könnte (neben der supoptimalen Spule) daran liegen, dass sich die Schaltung im Betrieb "verstimmt" und dann die Antennenspannung schnell auf nur so 200Vpp fällt. Ich überlege daher, über den ESP32 die optimale Antennenspannung durch das Zu- und Abschalten von Trimmkondensatoren zu "tracken". Wie nennen sich solche Schaltungen im Funkbereich? Switched Capacitors? LG, Sebastian
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Wobei dieses Zu- und Fortschalten der Trimmkondensatoren ja die recht hohen Antennenspannungen verkraften müsste, oder? LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > Allerdings scheitert die Erkennung bisher manchmal bei dem Ausgang einer > unserer Katzen, die dabei ihr Köpfchen so hält, dass der Transponder > sich fast genau in der Mitte der Spule befindet. Ich denke die Transponder werden in der Nähe des Schulterblatts eingeimpft. Daher sollte die Haltung des Kopfes keine große Rolle spielen. Wurde die Katze vielleicht mal operiert und hat jetzt dämpfende Metallteile intus? Ansonsten könnte der Einbruch der Spannung auch auf sehr gute Koppelung hinweisen: der Chip der Katze hat 'nen Treffer und entzieht dem Schwingkreis viel Energie und moduliert nicht mehr. Sebastian W. schrieb: > Ein Schaltplan der WL134-Schaltung ist auf > https://www.circuitsonline.net/forum/view/162693 Fehlerfrei ist der wohl nicht. R11 ließe mit 680 Ohm niemals 340Vpp Resonanz zu. Sebastian W. schrieb: > Wobei dieses Zu- und Fortschalten der Trimmkondensatoren ja die recht > hohen Antennenspannungen verkraften müsste, oder? Du könntest eine Sekundärwicklung mit wenigen Windungen anbringen und die Kondensatoren dort aufschalten.
Harald schrieb: > Du könntest eine Sekundärwicklung mit wenigen Windungen anbringen und > die Kondensatoren dort aufschalten. Sebastian W. schrieb: > liegen, dass sich die Schaltung im Betrieb "verstimmt" und dann die > Antennenspannung schnell auf nur so 200Vpp fällt. Ich verstehe nicht so ganz, was du damit meinst? Ich denke das µr von Wasser sollte vernachlässigbar sein. Da verstimmt sich nix. Das Problem wird eher die Lage des Transponders sein. Wenn der genau in der Mitte ist und parallel zur Spule (=Senkrecht zu den Feldlinien) Dann gibts keine Kopplung ans Magnetfeld. Wenn ich den GlasTag bei mir in die Spule tauche, dann sieht man da am Oszi gar nix an der Amplitude. Ist auch kein Wunder, die Spule hat einen Querschnitt von ca 176 cm² der Glastag gerade mal so 0.02cm². Der Ferit im Tag hilft natürlich ein wenig die effektive Fläche zu vergrößern aber. Was für Kondensatoren verwendest du im Schwingkreis? Das müssen NP0/C0G oder Folienkondensatoren sein. Auf gar keinen Fall irgendwelche Kallse 2 Dielektrika. Die ändern ihrer Kapazität mit der Spannung derartig stark das die für solche Schwingkreise nicht taugen.
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Nachtrag: Ein Schwanken der Amplitude habe ich tatsächlich nur mit meinem Tag-Dummy festgestellt. Dafür habe ich eine Filterspule aus einem alten PC Netzteil recycelt (etwa 5mm Durchmesser, 10 Windungen). Da dran einen passenden Kondensator für die 134kHz Resonanz. Wenn man das Teil in die Spule taucht sieht man auf dem Oszi was. Parallel zu dem Kondensator dann noch eine kleine Led mit Vorwiderstand, die leuchtet dann sogar. (Und noch einen Taster mit weiterem Kondensator um die Modulation zu simulieren)
Harald schrieb: > > Fehlerfrei ist der wohl nicht. R11 ließe mit 680 Ohm niemals 340Vpp > Resonanz zu. R11 hat 680 Ohm.
Andreas M. schrieb: > Sebastian W. schrieb: >> liegen, dass sich die Schaltung im Betrieb "verstimmt" und dann die >> Antennenspannung schnell auf nur so 200Vpp fällt. > > Ich verstehe nicht so ganz, was du damit meinst? Harald schrieb: > Ansonsten könnte der Einbruch der Spannung auch auf sehr gute Koppelung > hinweisen: der Chip der Katze hat 'nen Treffer und entzieht dem > Schwingkreis viel Energie und moduliert nicht mehr. Andreas M. schrieb: > Was für Kondensatoren verwendest du im Schwingkreis? > Das müssen NP0/C0G oder Folienkondensatoren sein. Auf gar keinen Fall > irgendwelche Kallse 2 Dielektrika. Was ich meine, ist nicht, dass sich die Antennenspannung beim Durchgang der Katze verändert, sondern dass die Antennenspannung über die Zeit nicht bei 315Vpp festgenagelt bleibt, sondern anscheinend manchmal peu a peu aus dem Maximum herausdriftet. Eventuell hängt das von der Temperatur ab. Für eine zukünftige Platine werde ich auf NP0/C0G achten, danke. Der aktuelle Aufbau ist allerdings zur Zeit Breadboard, Die Schwingkreiskondensatoren sind hauptsächlich 1n-THT-Kerkos von anno dunnemals mit einem kleinen blauen Punkt und der Aufschrift "1nOS", und ich "trimme" die Schaltung durch hinzufügen bzw. entnehmen von kleinen Kerko-Kapazitäten aus einem THT-China-Sortiment ohne Dielektrikum-Spezifikation. Harald schrieb: > Sebastian W. schrieb: >> Ein Schaltplan der WL134-Schaltung ist auf >> https://www.circuitsonline.net/forum/view/162693 > > Fehlerfrei ist der wohl nicht. R11 ließe mit 680 Ohm niemals 340Vpp > Resonanz zu. Ich messe R11 als 675Ω. Dort wirkt er ja nicht als Serienwiderstand. Aber ja, der Schaltplan entspricht an anderen Stellen nicht der Schaltung. Ich habe folgende Abweichungen festgestellt: 1. Es befinden sich bei mir zwei zusätzliche 220R zwischen Q1 und IC1A.1 (R+1) und zwischen IC1B.9 und C4/C5 (R+2) des Schaltplans. 2. R12 des Schaltplans ist bei mir 680k. 3. Ein zusätzlicher 22k (R+3) befindet sich parallel zu D11 zwischen C14/C15 und GND. 4. Der RST-Eingang ist direkt mit U2.4 verbunden. 5. C6 und C23 sind mit 107C beschriftet und also 100u/16V-Kondensatoren. 6. C24 ist mit 337C beschriftet und also ein 330u/16V-Kondensator. 7. Um IC1 herum befindet sich ein weiterer Abblockkondensator (C+1). 8. Die erste Verstärkerstufe besteht aus den Pins 1, 2 und 3 des IC2, und die zweite Stufe aus den Pins 5, 6 und 7. 9. C18 hat 150n, nicht 47p. Harald schrieb: > Du könntest eine Sekundärwicklung mit wenigen Windungen anbringen und > die Kondensatoren dort aufschalten. Wie meinst du das? Würde ich dann quasi zwei Spulen parallel betreiben, oder wie wäre das zu verschalten? LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > 2. R12 des Schaltplans ist bei mir 680k. Ja, der Wert scheint mir vernünftiger. Sieht man auch an dem Foto der Platine in dem Forum. Sebastian W. schrieb: > 3. Ein zusätzlicher 22k (R+3) befindet sich parallel zu D11 zwischen > C14/C15 und GND. Ja, der bildet einen Hochpass mit "C14" aus dem Schaltplan von dem Link. Die Dioden begrenzen den Spannung am Hochpass Sebastian W. schrieb: > 5. C6 und C23 sind mit 107C beschriftet und also 100u/16V-Kondensatoren. > 6. C24 ist mit 337C beschriftet und also ein 330u/16V-Kondensator. Ja, sieht man auch in dem Foto von der Platine. Die Beschriftung der Widerstände im Schaltplan dort passt in Teilen auch nicht zu dem Foto... Sebastian W. schrieb: > 9. C18 hat 150n, nicht 47p. Ja das passt auch besser zur Kombi aus C15/C16 von dem Schaltplan der Stufe davor. Beide Verstärker sind übrigens Bandpässe. Die Kombi aus 1.2k + 47p ergibt 6kHz obere Frequenz für beide Stufen. Der erste Stufe hat ca 4kHz untere Grenzfrequenz, die zweite 1kHz. Möglicherweise versucht man damit die Güte der Spule etwas auszugleichen indem die tieferen Frequenzen etwas schwächer verstärkt werden als die höheren(?) (Zielfrequenzbereich wären ja 2 bis 4 kHz) Außerdem ist die Gleichtaktunterdrückung der ersten Stufe so besser. (Gleichtakt hier alles unter 2k Hz) Was mich auch mal interessieren würde, welchen OPV die da benutzen. Der ist ja leider abrasiert.
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Sebastian W. schrieb: > Harald schrieb: >> Du könntest eine Sekundärwicklung mit wenigen Windungen anbringen und >> die Kondensatoren dort aufschalten. > > Wie meinst du das? Würde ich dann quasi zwei Spulen parallel betreiben, > oder wie wäre das zu verschalten? Oh, sorry BS, da war ich im komplett falschen Film! Ich wollte das Zuschalten von Festkapazitäten erwähnen. Mittels Relais vom ESP gesteuert, in binärer Abstufung wie 100p 220p 390p / 820p... wär halt ein großer Aufwand. Sebastian W. schrieb: > sondern dass die Antennenspannung über die Zeit > nicht bei 315Vpp festgenagelt bleibt, sondern anscheinend manchmal peu a > peu aus dem Maximum herausdriftet Gut möglich bei der hohen Schwingkreisgüte, ein paar KHz Versatz ändern die Amplitute schon merklich. Du könntest zum Verifizieren einen LC - Oszillator mit der Staywell - Spule und dem fraglichen C bauen und dann den Temperturgang beobachten.
Andreas M. schrieb: > Was mich auch mal interessieren würde, welchen OPV die da benutzen. Der > ist ja leider abrasiert. Bestimmt einen LM324. Die Schaltung ist anspruchslos, er ist billig und hat zudem eingebaute Tiefpässe, genau was wir brauchen.
Liebe Leute, die in der Katzenklappe schon vorhandene Spule hat eine zu geringe Leseleistung. Ich habe daher nach diversen Experimenten mit verschiedenen Spulen und Leseleistungen (und bisher war die Güte der Spulen dabei nie ein Faktor) jetzt eine Spule in Form des Klappenpendels (nach unten hin zulaufend) gewickelt mit N=60, d=0.3mm, Rser=8.4Ω und L=1.68mH. Damit erreiche ich Vantpp=350V und mit meinem Testtransponder eine Verdoppelung der Lesedistanz. ESP32 und WL134 werden jetzt aus einem 9V-Steckertrafo über einen LM314 (hatte nur den im Vorrat) mit 8.7V versorgt. Es sind nun zwei Bewegungsmelder verbaut, und die Versorgung der WL134-Schaltung wird durch den ESP32 nur bei erkannter Bewegung über einen P-FET/N-FET-Schalter freigegeben. Stromversorgung und Antennenabstimmung sind jetzt mit dem WL134 verlötet. Die Schwingkreiskondensatoren sind weiter hin drei zu 0.67nF verschaltete 1nF-THT-Keramikkondensatoren mit unbekanntem Dielektrikum, und die Feinabstimmung erfolgt über einen Trimmkondensator mit gemessenen 17pF-170pF. Optional verbinde ich außerdem noch GND der Schaltung über einen 10n-Kondensator und eine Krokoklemme mit dem PE-Kontakt der Steckdose. Allerdings kommt es immer noch vor, dass von Zeit zu Zeit beim Durchgang einer unserer Katzen deren Transponder nicht gelesen werden kann. Es könnte an der GND-PE-Verbindung liegen. Ich habe diese jetzt wieder entfernt und werde einige weitere Tage beobachten. Eventuell werde ich noch einige Windungen mehr auf die Spule auflegen. In der Zwischenzeit versuche ich gerade, die Schaltung besser zu verstehen. Anbei die Aufzeichnung des Empfangs und der Weitergabe eines Telegramms, und dann Details einiger weniger Flanken. Ich kann auf Kanal A2 (also direkt hinter dem ersten Koppelkondensator, C14 im Schaltplan) eine winzige Schwankung der Durchschnittsspannung von vielleicht 3mV im Takt der Datenhalbbits (jeweils 16 Vollwellen des 134.2kHz-Trägers) erkennen. Diese winzigen Schwankungen werden durch die erste OpAmp-Stufe schon zu einem Hub von 0.6V verstärkt und auf einen Durchschnitt von 2.5V angehoben, und gleichzeitig wird die Trägerfrequenz auf einen Hub von knapp 0.5V abgeschwächt (siehe Kanal A3 am Ausgang von OpAmp1. Und die zweite OpAmp-Stufe zusammen mit R20 und C20 macht daraus ein ziemlich sauberes Lade-Entlade-Signal fast ohne Trägeranteile, dass dann zur digitalen Auswertung geeignet ist (Kanal A4, Pin 18 des uC). Allerdings verstehe ich die genauen Zusammenhänge zwischen A2 und A3 und dann zwischen A3 und A4 noch nicht. Da muss ich mir noch mehr Kenntnisse zu Operationsverstärkern anlesen. LG, Sebastian PS: In einem weiteren Bild jetzt auch noch der Kanal A5 direkt am Ausgang des zweiten OpAmp. Dadurch wird das Verhalten nun doch wesentlich klarer; R20 (4k7) und C20 (10n) verschleifen das Signal am Ende doch schon um einiges ... PPS: Hier noch ein Bild der ersten 13 Bits (0000000000111) einer Situation, wo der Testtransponder gerade eben so einmal erkannt wurde. Es ist schon erstaunlich, was die Aufbereitung da aus dem Rauschen herausholt. Ich frage mich allerdings, ob der uC auf der WL134-Schaltung tatsächlich digital arbeitet, oder aber doch das Signal mit einem ADC abtastet. Denn bei einer angenommenen digitalen Schaltschwelle von 1.8V könnte die Erkennung dieses Signals mit einem Hub von oft nur 1.5Vpp um 2.5V herum schon kaum noch gelingen ...
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Sebastian W. schrieb: > LM314 (hatte nur den im Vorrat) Ach ja, ich habe mir als besseren Ersatz jetzt bei TME einen LM2940CS-9.0 rausgesucht (https://www.tme.eu/de/details/lm2940cs-9.0_nopb/ldo-festspannungsregler/texas-instruments/). Ist der eine gute Wahl hinter einem ungeregelten 9V/1A-Trafo, der unbelastet 12.5V ausgibt? Ich brauche im Durchschnitt so 170mA ohne WL134 und gut 200mA mit, und der ESP32 braucht ja von Zeit zu Zeit für sein WLAN ein gutes halbes Ampere. Oder gäbe es da bessere für diesen Anwendungsfall? Es sollten halt Störungen auf der Bitfrequenz (also so zwischen 1kHz bis 8kHz) möglichst gut glattgebügelt werden ... LG, Sebastian
Wenn es wirklich zuverlässig gehen soll, dann geht das nur über einen Eingang der durch eine Helmholtz-Spule führt. Das ist eine spezielle Anordnung von Spulen aus der Physik, die leicht abgewandelt hier als Antenne dienen kann und es erlaubt die Empfindlichkeit zu erhöhen.
Sebastian W. schrieb: > Allerdings verstehe ich die genauen Zusammenhänge zwischen A2 und A3 und > dann zwischen A3 und A4 noch nicht. So wie der Schaltplan es zeigt, sind beide Opamps als invertierende Verstärker geschaltet. Die Verstärkung beträgt z.B R16 / R15 = 466. Die untere Grenzfrequenz wird durch C18 und R15 definiert: 159 150 1.2 = 0.9kHz. Die Obere Grenzfrequenz wird hier durch R16 und C19 und vor allem durch den Opamp begrenzt. Sebastian W. schrieb: > Allerdings kommt es immer noch vor, dass von Zeit zu Zeit beim Durchgang > einer unserer Katzen deren Transponder nicht gelesen werden kann. Die magnetische Koppelung ist ja von der Position der Spulen zueinander abhängig. Somit ist die Lage des implantierten Chips wichtig. Je nach Laune des Tierarztes beim Reinhauen könnten die schon mal schief liegen. Sebastian W. schrieb: > PS: In einem weiteren Bild jetzt auch noch der Kanal A5 direkt am > Ausgang des zweiten OpAmp Das zeigt auch dass noch viel HF verstärkt wird. Der Opamp ist also recht schnell, ein LM324 ist das nicht.
Harald schrieb: > So wie der Schaltplan es zeigt, sind beide Opamps als invertierende > Verstärker geschaltet. Die Verstärkung beträgt z.B R16 / R15 = 466. Die > untere Grenzfrequenz wird durch C18 und R15 definiert: 159 150 1.2 = > 0.9kHz. > Die Obere Grenzfrequenz wird hier durch R16 und C19 und vor allem durch > den Opamp begrenzt. Ok, werde ich mal nachlesen. Harald schrieb: > Sebastian W. schrieb: >> Allerdings kommt es immer noch vor, dass von Zeit zu Zeit beim Durchgang >> einer unserer Katzen deren Transponder nicht gelesen werden kann. > > Die magnetische Koppelung ist ja von der Position der Spulen zueinander > abhängig. Somit ist die Lage des implantierten Chips wichtig. Je nach > Laune des Tierarztes beim Reinhauen könnten die schon mal schief liegen. Sicher spielt die Lage des Transponders mit hinein. Und tatsächlich wird unser Kater öfter erkannt als unsere Katze. Aber selbst für dieselbe Katze weichen die Leseergebnisse stark voneinander ab, ohne dass auf der Wildkamera große Unterschiede in Körperhaltung oder Durchtrittsgeschwindigkeit zu erkennen wären. Ich habe jetzt den 680k R12 durch eine Kombi 680k+10k ersetzt (in Dachform verlötet), und führe den Firstkontakt an einen der ADC-Pins des ESP32, und überwache damit Vantpp. Ich habe mir auch noch eine kleine Trimmhilfe aus einer grünen und einer roten Led gebaut, die jeweils aufleuchten wenn Vantpp steigt bzw. sinkt. Mir scheint nämlich die zeitweilig schlechte Erkennung der Transponder doch an einer Verstimmung des Schwingkreises zu liegen. Außerdem hatte ich bisher den Schwingkreis mit dem Oszilloskop auf größtes Vantpp getrimmt, und dessen Eingang hat 13pF, deren Wegfall auch schon einiges an Vantpp ausmacht. Ich suche auch noch nach einem Sortiment 630V-C0G/NP0-SMD-Kerkos in verschiedenen Kapazitäten. Aber bisher bin ich da nicht fündig geworden. To be continued. LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > Mir scheint nämlich die > zeitweilig schlechte Erkennung der Transponder doch an einer Verstimmung > des Schwingkreises zu liegen. Glaube ich nicht. Ich spiele mit einer Schaltung mit selbstschwingendem (Colpitts) Oszillator. Da wird der Schwingkreis nicht vom UC angestoßen, sondern die Frequenz nur durch L der Antennenspule und die Parallelkapazität bestimmt. Selbst mit dem wackeligen Steckbrettaufbau ist die Frequenz sehr stabil. Kurzzeitig schwankt sie höchstens um 200 Hz, Langzeitdrift konnte ich noch nicht feststellen. Bei in etwa gleichem L / C - Verhältnis sollte das bei dir nicht anders sein. Zudem habe ich festgestellt dass meine Implantate sehr breitbandig sind. Laut Händler sind es 134kHz - Modelle. Allerdings habe maximalen Pegel bei 125kHz. Serienstreuung oder einfach Falschlieferung!? Sebastian W. schrieb: > Es sind nun zwei > Bewegungsmelder verbaut, und die Versorgung der WL134-Schaltung wird > durch den ESP32 nur bei erkannter Bewegung über einen > P-FET/N-FET-Schalter freigegeben. Die Schaltung braucht ein paar ms um den Arbeitspunkt einzustellen. Vielleicht ist diese Katze einfach zu schnell... Allerdings sind für den Fall dass die Antennenspannung tatsächlich schwankt die Zeitkonstanten relevant. Vielleicht bringen kleinere Werte von C13 und C18 Verbesserung. Oder eine Verkleinerung der Verstärkung der Opamps. Es könnte ja sein das die fragliche Katze eine besonders gute Koppelung bringt und dann der UC nicht mehr mitkommt. Ich habe dieses Szenario simuliert, siehe Bild. Zwar nicht mit einer echten Datenfolge sondern nur An/Aus - Modulation. Der Effekt des Gleichanteils ist wohl unrealistisch hoch, jedoch muss die SW hohe (rot) und niedrigere Signale verarbeiten können, zumal der Pegel ja beim Annähern der Katzen steigt. Sebastian W. schrieb: > Ich frage mich allerdings, ob der uC auf der WL134-Schaltung > tatsächlich digital arbeitet, oder aber doch das Signal mit einem ADC > abtastet. Bestimmt per ADC, der Tiefpass am Ausgang macht das Signal noch analoger als es eh schon ist. IMO wäre ein Schmitt - Trigger als letzte Stufe angebrachter. Übrigens ist meine Schaltung nicht an einen UC angebunden. Ich teste sie nach Gehör: Am Ausgang der letzten Stufe ist eine Piezo - Scheibe angeschlossen. So kann ich die Qualität des Signals einschätzen. Das klappt erstaunlich gut - meine drei Testchips klingen tatsächlich unterschiedlich.
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Dieter D. schrieb: > Statt der Katzenlaufgeraeusche kommt Dir die Idee das Signal der RFID > Aufzeichnungen zum KI Training zu nehmen. Harald schrieb: > Das klappt erstaunlich gut - meine drei Testchips klingen tatsächlich > unterschiedlich.
Harald schrieb: > Glaube ich nicht. Ich spiele mit einer Schaltung mit selbstschwingendem > (Colpitts) Oszillator. Da wird der Schwingkreis nicht vom UC angestoßen, > sondern die Frequenz nur durch L der Antennenspule und die > Parallelkapazität bestimmt. Selbst mit dem wackeligen Steckbrettaufbau > ist die Frequenz sehr stabil. Kurzzeitig schwankt sie höchstens um 200 > Hz, Langzeitdrift konnte ich noch nicht feststellen. Bei in etwa > gleichem L / C - Verhältnis sollte das bei dir nicht anders sein. Wie gesagt, meine Uralt-Kerkos aus der Jugendzeit sind nicht garantiert C0G/NP0. Und die Abstimmung ist bei mir wirklich filigran. Ich verwende einen solchen 0-150pF Trimmkondensator https://www.amazon.de/dp/B019K2ARHO mit einem 3D-gedruckten Adapterbit für einen Bitschraubendreher, und es reicht der Hauch einer Verstellung und Vantpp sinkt vom Maximalwert von 350V auf nur noch 300V oder weniger, und wenn ich den Trimmkondensator nur mit zwei Fingern anfasse halbiert sich oft Vantpp. Es scheinen also wenige pF schon einen Unterschied zu machen, und insofern hat auch die Kabelführung zur Spule schon einen Einfluß. Harald schrieb: > Die Schaltung braucht ein paar ms um den Arbeitspunkt einzustellen. > Vielleicht ist diese Katze einfach zu schnell... Ich habe einen Testtrasponder mal in einer SPule aufgestellt und dann die WL134-Schaltung aktiviert. In der Saleae-Aufzeichnung sehe ich, dass das erste Telegramm des Transponders 36.4ms nach der Spannungsversorgung der Schaltung bzw. 33.9ms nach Beginn der Antennenschwingung endet. Und da bei mir die Telegramme 30.5ms lang sind, fängt der Transponder also 3.4ms nach Einsetzen des Trägers an seine Telegramme zu senden. Die Einstellung des Arbeitspunkts dauert allerdings in der Tag bis ungefähr zum Ende des ersten Telegramms, so dass frühestens das zweite Telegramm lesbar wäre. Tatsächlich aktiviert der uC aber erst nach 78ms seine serielle Schnittstelle, und beginnt erst nach 110ms mit der Übertragung von Daten (wohl des nach 97.5ms beginnenden vierten Telegramms). Und in 100ms kann sich eine Katze schon recht weit bewegen. Eine möglich Verbesserung wäre hier eventuell die Auswertung des (analogen) Ausgangssignals durch meinen ESP32, oder die Abschaltung nur des Antennenkreises in den Pausen ohne jegliche Bewegungserkennung. Harald schrieb: > Es könnte ja sein das die fragliche Katze eine besonders > gute Koppelung bringt und dann der UC nicht mehr mitkommt. Ich habe > dieses Szenario simuliert, siehe Bild. Zwar nicht mit einer echten > Datenfolge sondern nur An/Aus - Modulation. Der Effekt des Gleichanteils > ist wohl unrealistisch hoch, jedoch muss die SW hohe (rot) und > niedrigere Signale verarbeiten können, zumal der Pegel ja beim Annähern > der Katzen steigt. Da muss ich mich mal reinlesen, das verstehe ich so nicht ganz. Harald schrieb: > IMO wäre ein Schmitt - Trigger als letzte Stufe > angebrachter. Oder ein Komparator mit Glitchfilter, an dessen einer Seite die 2.5V der nicht-invertierenden Eingänge angelegt würde. Harald schrieb: > meine drei Testchips klingen tatsächlich unterschiedlich. :) Aber ob ich 4kHz noch hören würde ... ? LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb: > :) Aber ob ich 4kHz noch hören würde ... ? Bestimmt, der Grundton des Gehörten ist eher im unteren Bereich. Und das Gezwitscher wird dich an längst vergangene Zeiten erinnern...
Dieter D. schrieb: > Wenn es wirklich zuverlässig gehen soll, dann geht das nur über einen > Eingang der durch eine Helmholtz-Spule führt. Interessantes Konstrukt. Mit einigem Aufwand könnte man ein Spulenpaar ins Mauerwerk einlassen und die Verriegelung der innere Klappe steuern. Der Klappenhersteller SureFlap hat ein Patent zur Reichweitenerhöhung: https://portal.unifiedpatents.com/patents/patent/US-10154649-B2 Die verwenden eine umschaltbare Schwinkreisgüte, so dass zur Energetisierung des tags eine hohe Güte und zum Lesen der Daten die nötige niedrige eingestellt wird!
Sebastian W. schrieb: > es reicht der Hauch einer Verstellung > und Vantpp sinkt vom Maximalwert von 350V auf nur noch 300V oder > weniger, und wenn ich den Trimmkondensator nur mit zwei Fingern anfasse > halbiert sich oft Vantpp Nach meinem Verständnis ist ein selbstschwingender LC - Oszillator besser geeignet als ein quarzgenau angestoßener LC - Resonanzkreis. Daran habe ich mich versucht, sehe Schaltplan: Die Antennenspule bestimmt die Frequenz des Oszillators und ist somit immer auf Resonanz. Ein zusätzlicher Rser ist nicht nötig, die Güte kann mit dem Rückkoppelungsgrad (R4) eingestellt werden. Mit der gezeigten Dimensionierung ist fres 127 kHz und VAntpp ist 450 Volt. Amplitude und Frequenz sind stabil, Berühren oder Lage der Antennenzuleitungen hat keinen Effekt. Der Empfänger kommt mit relativ geringer Verstärkung aus. Die Reichweite wird hauptsächlich durch den Rauschteppich an Pin 7 begrenzt. Die Rauschquelle scheint mir der Oszillator selbst zu sein. Kann man den irgendwie ruhiger bekommen?
Harald schrieb: > Nach meinem Verständnis ist ein selbstschwingender LC - Oszillator > besser geeignet als ein quarzgenau angestoßener LC - Resonanzkreis. Und dann hat die Katze ein Halsband mit Ferritperlen oder Schweinenasen* um ;) *) Doppellochkern OT: Ob man soetwas an esoterische Katzenhalter verscherbeln kann? Schirmt die pösen Wellen ab...
Sebastian W. schrieb: > Sollte der Fremdkater kein RFID-Implantat tragen Ist auf Kreis-Basis geregelt, es sollte aber bundesweit Chip Pflicht geben.
Ich lese mit großem Interesse mit weil unsere (sauteure PetWalk) Katzenklappe unseren neuen Hund nicht zuverlässig erkennt und ich eine Verbesserung suche. Allerdings absoluter "Linkshänder" bei HF ;-((
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