Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Soundmodul Dampflok mit RC gesteuert


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von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo,

ich baue eine Dampflok im Maßstab 1:22,5, die über eine Fernsteuerung 
(RC) betrieben wird. Es ist ein brushless Motor verbaut, der über einen 
ESC (Furitek Python mit FOC) gesteuert wird. Jetzt hätte ich gerne einen 
wirklich guten Sound. Ich habe die Möglichkeit das Geräusch im Original 
aufzunehmen, das entsteht, wenn der komprimierte Dampf aus dem Zylinder 
entweicht. Es ist eine Zweizylinderlok, so dass ich für beide Zylinder 
den Sound aufnehmen kann. Ich stelle es mir so vor, dass über einen 
Hallsensor das Signal gegeben wird, wenn der Dampfstoß entweicht und 
dann der Sound für den jeweiligen Zylinder abgespielt wird.
Je höher die Spannung ist, die am Motor anliegt, umso schneller soll der 
Sound abgespielt werden, da dies einem hohen Druck im Zylinder 
entspricht und die Öffnung des Schieberventils sehr schnell erfolgt, 
weshalb der Dampf schneller entweicht. Je höher der Strom ist, der durch 
den Motor fließt, umso lauter soll der Sound sein.

Ich stelle mir vor, dass ich ein oder mehrere MP3 Player verwende, auf 
denen der jeweilige Sound abgelegt ist. Die Lautstärke würde ich durch 
einen Transistor regeln, der in Abhängigkeit des Motorstroms seinen 
Widerstand verringert und damit den Strom zum Lautsprecher erhöht.

Ist die Idee abwegig oder gibt es sowas vielleicht schon mit guter 
Soundqualität? Ich bin Maschinenbauingenieur mit rudimentären 
Kenntnissen in der Elektronik.

Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.

Viele Grüße

Thomas

von Jens M. (schuchkleisser)


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Kuck dir mal die Soundmodule von Beier an, die skalieren das Signal nach 
RC-Gasstellung, und können auch diverse andere Töne einstreuen 
(Quietschen, Pfeifen, Hupen, Ansage).
Wenn es allerdings nach der gefaketen Hardware tatsächlich zischen soll 
wenn "der Hebel vorne" ist, dann musst du es so machen wie du das 
beschreibst, mit Sensoren und anderem Soundmodul.
Ist die Frage, ob dein Player mehrere "Klingeltaster" hat und keine 
merkbare Verzögerung zwischen Signal und Ton.
Das mit dem Transistor als Lautstärkeregler funktioniert aber nicht so 
wie du meinst, weil ein Transistor kein Widerstand ist.

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo,

danke schon mal für die Antwort. Ich habe mir das Beier Soundmodul 
bereits angesehen. Wenn ich viel Gas gebe und die Lok eine hohe Last 
zieht, dann wird die Raddrehzahl der Motorspannung hinterherhinken. 
Ebenso wird die Drehzahl erst langsam abnehmen, wenn ich die 
Motorspannung reduziere. Oder kann ich die tatsächliche Raddrehung mit 
dem Beier Soundmodul korrelieren?
Ich habe mich etwas mit einem Arduino und einem teensy board befasst und 
könnte mir vorstellen damit meine Idee zu realisieren. Wenn da jemand 
Ahnung hat oder einen guten Link weiß, wäre ich auch happy!
Ich denke das Soundsignal wird noch verstärkt werden müssen. Ich dachte, 
dass es über einen Verstärker geht, dessen Lautstärke an den Motorstrom 
gekoppelt ist. Das ist so meine Vorstellung von einem PNP Transistor, 
dass umso mehr Strom vom Emitter zum Collector und durch die Last 
(Lautsprecher fließen kann), je höher der Strom an der Basis ist? Wenn 
ich eine Spannungssteuerung für die Lautstärke haben wollte, bräuchte 
ich einen Mosfet, oder?

Grüße Thomas

von Roland E. (roland0815)


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Warum diese Extrawurst mit der RC-Steuerung? 1:22,5 klingt nach Spur G. 
Da gibt es nahezu alles fertig zu kaufen, was du möchstest:
- Sounddekoder fertig programmiert
- Sounddecoder leer zum selber programmieren
- DCC/NMRA-Zentralen zum Fahren

PS:
Der Sound einer Dampflok hängt bei weitem nicht nur von der 
"Gaspedalstellung" bzw der Reglerstellung ab. Da spielen ganz viele 
Faktoren rein. Im Wesentlichen der Lastzustand/Schieberdruck der 
Dampfmaschine. Die klingt deutlich anders, wenn sie bei weit geöffnetem 
Regler mit wenig Last läuft, oder viel Last.
Das geht nur über die Auslenkung des RC-Steuerhebels nicht nachzubilden. 
Dazu braucht es den Abgriff der Lastregelung des Motors.

PPS: Für Radsyncronen Sound gibt es Dekoder, die einen Hallsensor 
auswerten können. Da kommt dann ein Magnet an ein Rad und wird 
eingelesen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Roland,

die Lok fährt auf Spur II, das ist Regelspur und fährt auf 64mm 
Spurweite. Das ist aber nicht der Grund, warum ich mit Akku und 
Fernsteuerung fahren möchte. In erster Linie will ich keinen 
Schienenstrom haben, da die Schienen im Freien schlecht sauber zu halten 
sind und es bei komplexen Weichenstraßen gerne zu Kurzschlüssen kommt. 
Außerdem glaube ich, dass diese Digitaldekoder nur brushed Motoren 
ansprechen können. Brushless Moteren werden immer besser, sowohl im 
Langsamfahrbereich (bei FOC), als auch im Wirkungsgrad.

Ich denke auch, dass die Lok anders klingt, je weiter der Schieber 
geöffnet ist. Ich dachte, das wäre durch den Motorstrom ganz gut zu 
erfassen.

Grüße

Thomas

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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64mm. Also Spur G. Der übliche Kompromiss, dass die Schwellen und 
Schienenprofile eigentlich zu groß für die Fahrzeuge sind.

1000e Gartenbahner nutzen den Strom aus der Schiene. Bei Wind und 
Wetter, Eis und Schnee. Die Fahren selbst ihre Schneeschleudern mit DCC. 
Und bekommen "komplizierte" Gleisgeometrien auch ohne Kurzschluss hin.

Die einzige Berechtigung für eine RC-Steuerung haben Echtdampfloks 
(gehabt), deren Steuerglieder nicht über eine einfache Spannungsregelung 
erfassbar waren. Und selbst das ist inzwischen Geschichte.

Nunja, wenn du das Rad unbedingt neu erfinden möchtest:
Baue dir erst einmal einen Fahrtregler für deine Lok, der dir die 
Lastzustände bereitstellt. Dann kannst du dir einen MP3-Player bauen, 
der 4..5 Soundfiles per Signalverarbeitung ensprechend der Lastzustände 
in Echtzeit sampelt und zur Wiedergabe abmischt. Aktuelle Dekoder machen 
das mit bis zu 16 Kanälen. Das Ganze muss dann mit samt der Akkus noch 
in deine Lok passen.
Von der Beschaffung geeigneter Mustersampels mal ganz abgesehen...

Ich wage zu behaupten, dass das Projekt vier oder fünf Nummern zu groß 
wird, wenn schon ein kurzschlussfreier Gleisplan ein Problem 
darstellt...

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Roland,

Spur II stellt eben nicht den Kompromiss dar, den G 45mm (auch gerne mal 
als Gummi bezeichnet) darstellt.

Die ESC ist vorhanden für den brushless Motor. Es fehlt nur der Sound.

Leider bringen mich Deine wenig konkreten Ausführungen nicht weiter.

Die Lok hat ca. 1m Länge, so dass der Platz nicht das Problem ist.

Grüße

Thomas

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Thomas M. schrieb:
> ....
>
> Leider bringen mich Deine wenig konkreten Ausführungen nicht weiter.
>
> ...

Wenn das
> einen MP3-Player bauen, der 4..5 Soundfiles per Signalverarbeitung ensprechend 
der Lastzustände in Echtzeit sampelt und zur Wiedergabe abmischt.

nicht konkret genug ist, ist das Projekt für dich nicht geeignet. 
Schaltplan, Layout und Sourcecode wirst du hier nicht bekommen.

von H. H. (hhinz)


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Roland E. schrieb:
> Schaltplan, Layout und Sourcecode wirst du hier nicht bekommen.

Aber bei ChaN:

http://elm-chan.org/works/sd8p/report.html
http://elm-chan.org/works/sd20p/report.html

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Ein reiner MP3-Player nutzt nicht viel. Er braucht einen 
nachgeschalteten DSP, um seine Tonschnipsel in Länge und ggf Tonfarbe an 
die aktuelle Fahrgeschwindigkeit anzupassen sowie mehrere Tonschnipsel 
bei der Wiedergabe zu mischen.
Das ist KnowHow der (Sounddecoder)Hersteller und wird aktuell eher noch 
fertig nicht im Netz zu finden sein.

Dampfloks sind die Königsklasse der Soundloks. Dieselloks sind 
einfach...

: Bearbeitet durch User
von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo H.H.

vielen Dank für Deine Hilfe!

Ich denke, dass ich es mit einem Arduino und teensy hinbekommen kann.
Man kann mit teensy verschiedene Sounds mischen. Je nach 
Schieberstellung und Drehzahl könnten andere Soundfiles für die 
Dampfstöße abgespielt werden.

Anbei mal ein Video von jemandem, der mit diesen Mitteln eine Lok 
komplett fernsteuert. Es sind noch einige andere Sounds (Luftpumpe, 
Turbogenerator...) zu hören. Auch der Dampfgenerator ist interessant. 
Das Video wird zum Schluß noch recht lustig....

https://www.youtube.com/watch?v=C7qy0MdIsFA&lc=UgyJQu9fIJgnJSwl19p4AaABAg.A314Vp9tTyjA31I2DVnDQJ

Grüße Thomas

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Thomas M. schrieb:
> Ich denke, dass ich es mit einem Arduino und teensy hinbekommen kann.

Warum fragst du dann hier?
Und die Controller haben ein DSP an bord?

Viel Spaß mit der Mathematik dahinter.

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Rahul,

ich bin gerade auf der Suche nach der für mich geeignetsten Lösung. Da 
ich in diesem Forum schon Tips bekommen habe, wollte ich mitteilen, dass 
ich denke, dass Arduino und teensy eine gute Möglichkeit darstellen, das 
Problem zu lösen. Vielleicht interessiert das jemand anderen auch noch.
Noch zu DSP: So weit ich weiß ist das DSP dazu da das digitale 
Audio-Signal in ein analoges umzuwandeln, damit es sich auch gut anhört. 
Ich muss mich noch informieren, ob das bereits im teensy integriert ist. 
Ich lerne minütlich dazu ;-)

Grüße

Thomas

von H. H. (hhinz)


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Thomas M. schrieb:
> So weit ich weiß ist das DSP dazu da das digitale
> Audio-Signal in ein analoges umzuwandeln,

Nö, das macht der D/A-Wandler.

Der DSP kann z.B. Audiosignale auf digitaler Ebene bearbeiten.

Du wirst keinen brauchen.

von Thomas M. (thomas_m904)


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AGAIN WHAT LEARNED ;-))

von H. H. (hhinz)


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Thomas M. schrieb:
> AGAIN WHAT LEARNED ;-))

Beim Englischen auch noch nötig.

von Thomas M. (thomas_m904)


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Das war der Witz... ;-))

vielleicht kennt das noch jemand... off Topic:

https://www.youtube.com/watch?v=p1mZ9x4BoAM

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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H. H. schrieb:
> Der DSP kann z.B. Audiosignale auf digitaler Ebene bearbeiten.

Bei Audiosignalen mit einer Schaltung aus Mischpult und Effektgeräten 
vergleichbar.

Thomas M. schrieb:
> Da
> ich in diesem Forum schon Tips bekommen habe, wollte ich mitteilen, dass
> ich denke, dass Arduino und teensy eine gute Möglichkeit darstellen,
Und meine (inzwischen verstorbene) Lateinlehreing meinte bei solchen 
Aussagen immer wieder gerne "Denken ist manchmal Glückssache."

Bevor jemand sich irgendwas "denkt", sollte er/sie mal ein Lexikon 
konsultieren (aka "Wikipedia").

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Rahul,

der teensy bietet zusammen mit dem Arduino gerade die Möglichkeit 
Audiosignale auf digitaler Ebene zu bearbeiten! Man kann den teensy noch 
mit einem Audio Adaptor Boards ergänzen um eine hohe Klangqualität zu 
erreichen und von einer Sd-Karte Sounds zu lesen. Hier nachzulesen, wer 
interessiert ist:
https://www.pjrc.com/store/teensy3_audio.html

Toller Spruch von Deiner Lateinlehrerin!
Meine Lateinlehrerin hat immer gesagt: Es gibt keine dummen Fragen...

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Viele Grüße

Thomas

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Thomas M. schrieb:
>> So weit ich weiß ist das DSP dazu da das digitale
>> Audio-Signal in ein analoges umzuwandeln,
>
> Nö, das macht der D/A-Wandler.
>
> Der DSP kann z.B. Audiosignale auf digitaler Ebene bearbeiten.
>
> Du wirst keinen brauchen.

Hardwaretechnisch evtl nicht, aber auf Softwareebene kommt der OP nicht 
daran vorbei, wenn er nicht für jede Fahrstufe und sehr viele 
Lastzustände vorbereitete Soundschnipsel vorhalten möchte. Das artet bei 
128 Fahrstufen recht schnell aus...

von Rahul D. (rahul)


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Thomas M. schrieb:
> der teensy bietet zusammen mit dem Arduino gerade die Möglichkeit
> Audiosignale auf digitaler Ebene zu bearbeiten! Man kann den teensy noch
> mit einem Audio Adaptor Boards ergänzen um eine hohe Klangqualität zu
> erreichen und von einer Sd-Karte Sounds zu lesen. Hier nachzulesen, wer
> interessiert ist:

Dann mach doch einfach mal.

Thomas M. schrieb:
> Meine Lateinlehrerin hat immer gesagt: Es gibt keine dummen Fragen...

Das nicht, aber sehr bequeme.
Man liefert dir Stichwörter, und du "denkst" dir die Erklärung dafür.
Dabei besteht eine 50:50-Chance, falsch zu liegen.

Bloß, weil es irgendwelche Boards gibt, die einen SD-Kartenslot besitzen 
und einen Audio-Ausgang zur Verfügung stellen, bedeutet es noch lange 
nicht, dass der Controller dahinter (Teensy und Arduino sind nur 
"genormte" Boards mit Controllern verschiedener Hersteller, die man auf 
ein Steckbrett stecken kann) auch Audiosignale mischen oder anderweitig 
bearbeiten können.

Bloß, weil du "denkst", die Controller könnten das, heißt es noch lange 
nicht, dass sie es könnnen, geschweige denn, dass es einfach wäre.

von H. H. (hhinz)


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Roland E. schrieb:
> 128 Fahrstufen

Klingt ziemlich übertrieben.

von H. H. (hhinz)


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Thomas M. schrieb:
> Meine Lateinlehrerin hat immer gesagt: Es gibt keine dummen Fragen...

Hättest mal deinen Physik- oder Mathelehrer fragen sollen.

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Rahul,

wenn Du im Netz nachschaust, findest Du unzählige Artikel in denen mit 
der besprochenen Konfiguration Soundprojekte gemacht werden. Es gibt 
eine graphische Oberfläche mit denen der Code für diese Soundeffekte 
erstellt werden können. Scheinbar ist es möglich, so etwas zu machen. 
Ich weiß nicht, ob Du das Video zum Sound der Dampflok angesehen hast, 
das ich weiter oben verlinkt habe. Das basiert auf einem Arduino und 
teensy und ist von 2018. Teensy ist ziemlich weiterentwickelt worden. Es 
ist scheinbar möglich etwas etwas Vernünftiges damit zu Stande zu 
bringen. Ich habe zumindest die Hoffnung, dass es klappen könnte... Und 
die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)

Grüße

Thomas

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> 128 Fahrstufen
>
> Klingt ziemlich übertrieben.

Ist bei DCC inzwischen Standard. Bei MM wimre schonimmer.
Mit 64 oder 32 ist weich anfahren und vor allem Langsamfahrt echt 
schwierig.

von H. H. (hhinz)


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Roland E. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> 128 Fahrstufen
>>
>> Klingt ziemlich übertrieben.
>
> Ist bei DCC inzwischen Standard. Bei MM wimre schonimmer.
> Mit 64 oder 32 ist weich anfahren und vor allem Langsamfahrt echt
> schwierig.

Man wird dennoch keine 128 verschiedenen Audiodateien benötigen.

Aber auch die wären mit der richtigen Software recht schnell erstellt.

von Rahul D. (rahul)


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Thomas M. schrieb:
> Ich habe zumindest die Hoffnung, dass es klappen könnte...
> Und die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)

Das trifft wohl dein Interesse:
https://forum.pjrc.com/index.php?threads/teensy-used-as-a-dsp.71249/

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Roland E. schrieb:
>>>> 128 Fahrstufen
>>>
>>> Klingt ziemlich übertrieben.
>>
>> Ist bei DCC inzwischen Standard. Bei MM wimre schonimmer.
>> Mit 64 oder 32 ist weich anfahren und vor allem Langsamfahrt echt
>> schwierig.
>
> Man wird dennoch keine 128 verschiedenen Audiodateien benötigen.
>
> Aber auch die wären mit der richtigen Software recht schnell erstellt.

Nein, man bräuchte 128*Laststufen Audiodateien, wenn das Abspielgerät 
ein (einfacher) MP3-Player ist, der den Pitch nicht ändern kann.

Die Sounddekoder machen das alles selber und sampeln das eine WAV/MP3, 
dass man denen für ein definiertes Stück Radumdrehung/Wegstrecke mitgibt 
in Länge und Intensität entsprechend des Feedbacks aus der internen 
Lastregelung.
Das ist inzwischen so weit gelungen, dass man bei auch voll aufgedrehtem 
Regler bergab einen Powercruise mit Schmierdampf serviert bekommt, der 
selbstständig wieder in dem maße anfängt zu ballern, wenn es in die 
Steigung geht. Im Prinzip muss akustisch der Hauptregler nachgebildet 
werden, dessen Stellung ist aber nicht identisch zur Fahrstufe auf der 
Lokmaus.

Die Fahrstufe gibt die Verkürzung des Sampels vor, die Lastregelung die 
Intensität des Geräuschs.

Dazu kommt noch das Abmischen mit weiteren Geräuschen, die eine Lok so 
macht. Speisepumpen, Kohleschippen/Brennerwummern, Pfeife, Läutwerk 
(wenn vorhanden)...

Entgegen der landläufigen Meinung hat eine Dampflok (zT sogar 
Exemplarabhängig/HU-Abhängig) für jeden Ausblasvorgang der Dampfmaschine 
(4 bei 2-Zylinder, 6 bei Dreizylinder pro Radumdrehung) ein anderes 
Geräusch mit individuellem Zeitversatz. Extrembeispiel dafür ist die 02 
201 (18 201).

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Klingt irgendwie nach den Goldohren unter den Modellbahnern...

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Klingt irgendwie nach den Goldohren unter den Modellbahnern...

Auch nicht mehr oder weniger Goldohrig, als am (serienmäßigen) 
Motor-/Auspuffgeräusch die PKW-Marke und Modell der 70er und 80er 
erraten zu können.

Wobei das heute zT auch (wieder) geht...

: Bearbeitet durch User
von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo,

vielen Dank für Eure Ausführungen.

Ich werde versuchen mit teensy eine Möglichkeit zu finden 
"Soundschnipsel so zu mischen, dass damit ein realistischer 
Dampfloksound entsteht.

Wie der Sound der realen Lok sich in Abhängigkeit von der Öffnung des 
Reglers, der Stellung der Steuerung und der Drehzahl verändert, werde 
ich mir am realen Objekt noch genauer anhören und bei einer Mitfahrt 
wahrscheinlich aufzeichnen können. Dann kann man wahrscheinlich 
abschätzen, wie viele Soundschnipsel man braucht bzw. mischen muss, 
damit es sich gut anhört. Wird eine Zeit brauchen, ist aber mein Hobby 
und habe viel Spaß daran.

Ich melde mich wieder, wenn ich weiter bin. Dauert sicher noch, da ich 
noch vollzeit berufstätig bin. Gerne schreiben, wenn jemand eine Idee 
hat oder ein Produkt findet, das einen realistischen Dampfloksound an 
einer RC-Steuerung ermöglicht.

Es wurde auch schon der Weg gegangen das Signal einer Digitalzentrale 
per Funk statt Schiene auf die Lok zu übertragen und damit den 
Schienenstrom zu vermeiden und trotzdem die weit entwickelten 
Soundsysteme der üblichen Digital-Sound-Decoder im Modellbahnbereich zu 
benutzen. Ich denke aber nicht, dass diese Decoder brushless Motoren 
unterstützen können. In dieser Richtung werde ich auch weiter schauen. 
Wenn jemand dazu Konkretes weiß, freue ich mich natürlich über einen 
Hinweis.

Viele Grüße

Thomas

von Roland E. (roland0815)


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Warum muss es ein brushless Motor sein? Damit das Projekt unnötig 
kompliziert wird?

von Walter B. (Firma: privat) (waldopepper4)


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Hallo,
ich habe ein ähnliches Projekt begonnen. Allerdings für ein 
RC-Flugmodell, bei dem ich die wahre Motordrehzahl hören möchte und als 
Option das Flug- und Prop-geräusch. Kurz: Teensy und Arduino hab ich 
wieder verworfen, das wird zu kompliziert. Da endet man letztendlich bei 
unverständlichen libraries, die schon lange nicht mehr gepflegt wurden 
und bei der man etwas editieren müßte. Habe jetzt die TBS-Platinen 
bestellt, das sieht vielversprechender aus. Da kann man sich auf die 
sounds und die Erzeugung der Eingangssignale (Drehzahl und 
Fluggeschwindigkeit) konzentrieren.
Hier beschrieben:
https://www.rc-modellbau-portal.de/index.php?threads/tbs-soundmodule-im-modellbau.7264/
Bestellbezeichnung bei aliexpress:
Dasmikro mini tbs programmier bare schall lichts teuerung v2 black board 
und usb einheit 3,5-12v eingang für diy rc lkw autoteile

Interessantes Projekt, ein Bild der Lokomotive wäre nett !

LG aus Linz, Walter

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Roland,

ich habe im RC-Car Bereich die Entwicklung verfolgt. Es gibt 
mittlerweile brushless Motoren (mit vielen Wicklungen T und damit 
geringer KV Zahl z.B 1100KV), die sehr niedrig drehen, ein hohes 
Drehmoment haben und sehr gut bei geringsten Drehzahlen zu steuern (FOC) 
sind. Zudem ist der Wirkungsgrad sehr hoch, wodurch sie auch klein 
bauen.

Vielleicht ein Video aus dem RC-Car Bereich dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=nsRwYodTLd8&t=126s

Man braucht durch die geringe Drehzahl also geringe Untersetzung im 
Getriebe, was letztendlich auch für das Fahrgeräusch gut ist und man 
kann den Antriebsstrang "unauffälliger" verbauen.

Grüße

Thomas

von Thomas M. (thomas_m904)


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Hallo Walter,

hört sich interessant an.
Danke auch für die Info zu Teensy. Ich schaue mir Deinen Weg genauer an 
und melde mich dazu. Herzlichen Dank schon mal!

Ich bin um den Vatertag auf einem Modelleisenbahnertreffen der Spur II 
und melde mich dann. Ich kann dann Fotos und Videos machen. Wenn es 
jemand interessiert. Gäste sind herzlich willkommen. Es ist in der Nähe 
von Kassel und man kommt kostenlos rein:

https://www.buntbahn.de/viewtopic.php?p=322983&hilit=Spur+II+Treffen#p322983

Grüße

Thomas

: Bearbeitet durch User
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