Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Stellen-/Projektangebote hier auf µC.net


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von Unwichtig (noname_user)


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Hat sich schon mal jemand die beiden aktuellen PDF´s angeschaut?

Stellenangebot: Nebentätigkeit in der Elektronikentwicklung

Stellenangebot: Entwicklungsingenieur*in (m/w/d)

Ich gabube die haben noch mehr Bedarf, v.a. in der HR-Abteilung? ;-)

Wie kann man Elektronikentwicklung in einer Nebentätigkeit anbieten oder 
suchen?
Ein ganz deutliches Zeichen für Geiz u. damit keine ausreichenden 
Ressourcen.

Das von der Kunsthochschule für Medien in Köln, wenn ich so meine 
Bewerbung schreiben u. in der Form abgeben würde, käme ich sicher in 
Ablage P.

> Wenn Sie sich angesprochen fühlen, bewerben Sie sich bis zum 31.05.2024-
> gleich hier über den Button "Online-Bewerbung" am unteren Bildschirmrand.

Das hat dann wohl auch nur eine studentische Aushilfskraft geschrieben. 
;-)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wie kann man Elektronikentwicklung in einer Nebentätigkeit
> anbieten oder suchen?

Was spricht dagegen? Hab ich in meinen beiden letzten Semestern
gemacht um mein Studium zu finanzieren. Nicht jeder bekommt
es von den Eltern hinten reingeschoben.

Vanye

von Purzel H. (hacky)


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> Wie kann man Elektronikentwicklung in einer Nebentätigkeit
> anbieten oder suchen?

Allenfalls mal einen Stecker anloeten. Selten kann man sich richtig mit 
Fanfaren Feiern lassen indem man Fachfremden mit zwei Transistoren ein 
Ballon aufblasen laesst.

von Bruno V. (bruno_v)


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Purzel H. schrieb:
> Allenfalls mal einen Stecker anloeten. Selten kann man sich richtig mit
> Fanfaren Feiern lassen indem man Fachfremden mit zwei Transistoren ein
> Ballon aufblasen laesst.

Leute aus dem IGM-Disneyland (wie ich heute) haben wenig Verständnis 
dafür, wenn eine kleine Klitsche jemanden braucht, um irgendein 
Lauflicht (als Synonym für eine überschaubare Arbeit) per RPi oder WLan 
zu schalten. Und dass es genügend Rentner/Studenten/Bastler/frustrierte 
Ings gibt, die Mangels Abschluss, Alter oder Persönlichkeit keine feste 
Anstellung suchen oder finden oder neben dem Brotjob "was sinnvolles" 
machen wollen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das Angebot duerfte passen fuer die Zielgruppe, die nicht eine 40h/Woche 
suchen.

Der Forumsinhaber nimmt auch nicht jedes Angebot auf. Wenn hier Personen 
verschaukelt werden sollen, zB Ings gesucht wird um alten Leuten dubiose 
Technik anzudrehen, dann wird das nicht angenommen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Unwichtigen.

Unwichtig schrieb:

>
> Wie kann man Elektronikentwicklung in einer Nebentätigkeit anbieten oder
> suchen?

Nun, nur der absolute High End Kram wird noch in Deutschland entwickelt, 
der Rest in China, Indien, Malaysia, Indonesien und zunehmend auch in 
Afrika.

Die sind genauso gut, aber Du hast u.U. ein Kommunikations und 
Logistikproblem.
Darum wird doch noch Kleinkram, wie eine Relaiskarte ec. noch in 
Deutschland gemacht, weil der Auftraggeber sich dafür nicht mit 
Sprachproblemen und Logistik herumschlagen möchte. Oder wenn es halt 
sehr schnell gehen muss.

Vieleicht will der Auftraggeber ja auch ein 25 oder 30 Jahre altes 
Design überarbeiten lassen, hat sich seitdem nicht mehr mit der 
Elektronikentwicklung beschäftigt, und weiss nicht, dass es jetzt oft 
besser ist, das anderswo machen zu lassen, oder es fehlen ihm die 
Verbindungen dazu.

Wärend meiner Studentenzeit habe ich auch nebenher gearbeitet, weil das 
Geld halt knapp war. Solche kleinen "Entwicklungsjobs" waren schön, aber 
auch sehr selten. Meistens war es nur Aushilfe in der Pommesbude oder 
frühmorgens Kisten am Großmarkt oder Frischwarenlager verladen.

> Ein ganz deutliches Zeichen für Geiz u. damit keine ausreichenden
> Ressourcen.

Nicht unbedingt. Wenn der Umfang der Aufgabe klein ist, kann das 
durchaus passen.

>
> Das von der Kunsthochschule für Medien in Köln, wenn ich so meine
> Bewerbung schreiben u. in der Form abgeben würde, käme ich sicher in
> Ablage P.

Du solltest halt auch irgendwie zum Team passen. Also passe Deine 
Bewerbung dem Stile der Stellenausschreibung an.

Du solltest Dich von der Vorstellung verabschieden, dass Du als 
Elektroniker. egal ob Facharbeiter oder Universitätsabschluss einen 
Anrecht auf einem Platz auf dem hohen Ross hast.
Viele sind froh, überhaupt eine nicht komplett fachfremde Stelle zu 
finden.

Also nur Mut und bewerbe Dich. Du brauchst erfahrungsgemäß mehrere 
Anläufe, bevor Du einmal eine Probezeit überstehst. Jeder Monat den Du 
arbeitest, hält Dich auch von Harz 4 oder Bürgergeld oder ähnlichem 
fern.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Bernd W. schrieb:
> Nun, nur der absolute High End Kram wird noch in Deutschland entwickelt,
> der Rest in China, Indien, Malaysia, Indonesien und zunehmend auch in
> Afrika.

Nene, hier in Deutschland wird noch die volle Bandbreite entwickelt. 
Auch und besonders der "keine Raketentechnik - aber Brot und Butter 
Kram".
Gerade diese eher "einfache" Technik ist das Geschäft von KMUs mit 
Entwicklungsabteilungen überschaubarer Größe (2...20MA) und da ist der 
Overhead einfach viel zu groß um das Sinnvoll zu verlagern.
Ich kenne durchaus Fälle wo das Versucht und ganz schnell die Reissleine 
gezogen wurde weil es keine Kosten eingespart sondern nur mehr Arbeit 
und weniger flexibilität gebracht hat.

Wo im KMU Bereich Verlagerung stattfindet das sind Firmen deren 
Schwerpunkt in einem anderen Bereich liegt und die aus dem einen Bereich 
(Egal ob Masch-Bau oder E-Technik) halt mal ein oder zwei Entwicklungen 
brauchen die dann Jahrelang unverändert in die Produkte aus deren 
Hauptgebiet eingesetzt werden.
Da hat man sich aber schon früher keine Entwicklungsabteilung für 
gehalten sondern hat das an Ingenieurbüros oder andere externe 
Entwickler abgegeben. Damals halt wegen der Abstimmung üblicherweise 
möglichst Ortsnah, heute auch mal am anderen Ende der Welt.

Und natürlich in der internationalen Konzernwelt wo die Strukturen 
sowieso auf verteilten Arbeiten ausgelegt sind. Da wird das 
Entwicklungszentrum halt da hin gebaut wo die Bedingungen für den 
Konzern am günstigsten sind.
Das muss nicht unbedingt der Ort mit den niedrigsten Personalkosten 
sein, aber das ist halt ein Punkt von vielen.
Da die Strukturen es schon hergeben und durch das schon vorher verteilte 
Arbeiten mit Prozessen, wo jeder der an dem Projekt arbeitet ein 
Zahnrädchen mit einem genau definierten und vollständig dokumentierten 
Anteileil an der Entwicklung ist, der Einzelne so natürlich auch 
leichter ersetztbar ist, da so kann man als Entscheider auch mal ein 
Entwicklungszentrum mit einem Federstrich um den Erdball herum verlagern 
wenn meint damit seinen Bonus hochtreiben zu können.


Bernd W. schrieb:
> Du solltest Dich von der Vorstellung verabschieden, dass Du als
> Elektroniker. egal ob Facharbeiter oder Universitätsabschluss einen
> Anrecht auf einem Platz auf dem hohen Ross hast.

Egal welcher Job und welche Ausbildung:
Niemand sollte davon ausgehen und sich so verhalten als hätte er ein 
Anrecht auf den Platz auf dem hohen Ross. Noch nicht einmal wenn er Chef 
und Eigentümer einer Fa. ist.
Unter Kollegen geht das gar nicht, führt schnell dazu das man alleine 
gegen alle steht. Als Chef wird einem das mindestens viel Geld kosten.
Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern kann in solchen Firmen auch 
schon ohne das einer der unzufriedenen bewusst sabotiert oder sonstwie 
jemand vorsätzlich grob gegen seine Arbeitsvertraglichen Pflichten 
verstösst schnell mal Unterschiede im zweistelligen Prozentbereich beim 
Unternehmensgewinn machen bis hin dazu das dieser negativ wird.
Einfach weil statt aktivem Mitdenken, Verbesserungen und Vorschläge 
einbringen etc. nur noch dienst nach Vorschrift gemacht wird und wenn 
ein MA Fehler erkennt ihm das egal ist so lange es nicht in seinem 
Kernbereich ist und es genau seine Aufgabe ist.
(Hat man einen MA bis zur Sabotage getrieben kann es die Firma 
kosten...)

Davon abgesehen ist es sowieso menschlich unter aller sau...

Bernd W. schrieb:
> Viele sind froh, überhaupt eine nicht komplett fachfremde Stelle zu
> finden.
Wie sich die Wahrnehmungen doch unterscheiden...
Also zumindest in den letzten Jahren war es doch viel eher so das alles 
eingestellt wurde was halbwegs im Thema war und nicht bei drei auf den 
Bäumen war.
Sowohl aus eigener Erfahrung (als jemand der an den Entscheidungen zur 
Einstellung beteiligt war wie auch als jemand der selbst in der 
Coronazeit gewechselt hat) wie auch aus dem Bekannten-/Freundeskreis 
weiß ich das man im KMU Bereich schon froh war wenn auf eine 
Stellenanzeige mal zwei halbwegs brauchbare Bewerbungen kamen (auch 
trotz überdurchschnittlichen -echten!- Kununu etc. Bewertungen und 
marktgerechten Gehalt)

Wobei "Brauchbar" dann z.b. bei jemander der angibt 20 oder 30 Jahre im 
Job zu sein bei Bewerbung auf eine Entwicklerstelle zumindest innerhalb 
der letzten fünf Jahre als Entwickler gearbeitet hat ODER Grundwissen 
zusammen mit einer intensive Hobbytätigkeit als Wissenserhalt glaubhaft 
machen konnte.
Dazu dann auch mal zumindest einen Job innerhalb der letzten 10 Jahre 
länger als zwei Jahre behalten.
Bei Anfängern natürlich andere, aber ähnlich lasche, Kriterien.

Das reichte bei vielen Firmen um zu nahezu 100% eine Gesprächseinladung 
zu bekommen. Selbst mit deutlich! über 50.

Was es natürlich tatsächlich gab, habe selbst solche Bewerbungen in der 
Hand gehalten, sind dann solche wo sich jemand auf eine Stelle als 
Elektroniker (oder Entwickler) bewirbt der irgendwann in den 90er Jahren 
seinen Abschluss (egal ob Ausbildung oder Studium) gemacht hat, dann 
aber aufgrund der damaligen Situation vielleicht tatsächlich fachfremd 
arbeiten musste und dann nie, z.b. über den Einstieg als "Bäcker 
kleinerer Brötchen", in die Schiene zurückgefunden hat.
Wenn da dann nicht aus der Bewerbung ersichtlich wird das er sich 
zumindest privat (Hobby...) halbwegs im Thema auf aktuellen Stand 
gehalten hat, dann kann ich, so leid es mir auch wegen der damaligen 
Bedingungen tut, einfach nicht argumentieren wo ich eine Chance sehe das 
dieser Bewerber noch die fachliche Eignung für die Position hat. Eine 
Chance die hoch genug ist das die Kosten für ein Vorstellungsgespräch 
(Arbeitszeit mehrere MA für Vorbesprechung, Gespräch, Nachbereitung 
sowie Auslagen des Bewerbers etc.) zu recht in Kauf genommen werden 
sollten.

Zumal es ja auch einige Lebensläufe gibt wo zuerst wegen der damaligen 
Situation einige Jahre Fachfremd gearbeitet wurde, dann aber der Schritt 
zurück ins Fachgebiet über einen etwas niedrigschwelligeren Einstieg in 
zwei oder drei Schritten zum Jahrelang mit Erfolg ausgeübten Posten als 
Entwickler, Prüfingenieur oder Projektleiter vollzogen wurde.

Bernd W. schrieb:
> Also nur Mut und bewerbe Dich. Du brauchst erfahrungsgemäß mehrere
> Anläufe, bevor Du einmal eine Probezeit überstehst.
Es kommt natürlich schon vor das man sich in der Probezeit trennt. Mal 
früher, mal später, mal von seiten des AN, mal von seiten des AG.
Selbst wenn auf der eigenen SEite alle Bedingungen optimal sind kann es 
sein das man einfach nicht mit den neuen Kollegen/Chef kann, das 
Themengebiet einfach nicht das eigenen Ding ist oder sich die 
Verhältnisse in der Fa. geändert haben. Bis hin zum Stellenabbau oder 
Insolvenz.

Aber das sind trotzdem immer noch eher Ausnahmefälle, es ist weitab 
davon die Regel zu sein gleich mehrere Anläufe zu brauchen.


Bernd W. schrieb:
> Jeder Monat den Du
> arbeitest, hält Dich auch von Harz 4 oder Bürgergeld oder ähnlichem
> fern.

Hier gehe ich natürlich mit. Wichtig ist es vor allem erst einmal einen 
Einstieg zu bekommen und eine Art roten Faden aufrecht zu erhalten.
Das sind die Punkte wo wirklich fast jeder darauf schaut.

Und hat man, warum auch immer, das Problem das die Ausgangsbedingungen 
schlecht sind, dann kann man natürlich darüber jammern oder man macht 
sich einen Plan wie man dei beiden obigen Punkte erfüllt.

Fängt halt kleiner an und sieht zu das man was Aufbaut. Hat man nur 
Kurzanstellungen, dann versucht man halt einen einfacheren Job zu 
bekommen und den mal länger als drei Jahre zu behalten und sich dann aus 
diesem (ungekündigt) heraus zu bewerben. So lange der zumindest halbwegs 
im Bereich liegt hilft das schon viel.

Ist man schon lange raus aus dem Thema fängt man halt erst einmal im 
Service/Reparatur/Prüffeld in der Produktion wieder an und bewirbt sich 
dann nach einiger Zeit aus ungekündiger Fachgebietsnaher Anstellung die 
Leiter hoch. Mit Glück geht das automatisch innerhalb einer Firma wenn 
sich rausstellt das man was kann und passende Stellen frei werden.
Ansonsten, wenn es nicht in einer Fa. geht, sind Wechsel nach kurzer 
Zeit immer noch WEchsel, aber wenn die klar dem "Aufstieg" dienen ist es 
oft verständlich/nachvollziehbar. Im Gegensatz zu wechsel auf einer 
Ebene ohne anderen ersichtlichen Vorteil oder gar ganz aus dem Fach 
raus.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Die eigentliche Frage ist doch, welche Qualität die Produkte einer Firma 
haben, die meint, die Entwicklung für schmales Geld(?!) an 
nebenberuflich tätige Studenten oder Rentner outsourcen zu können. Wer 
kümmert sich denn dort um EMV-gerechtes Design, macht Messungen, 
erstellt die CE-Erklärung? Die Firma stellt u.a. 
Rettungskennzeichenleuchten her. Das sind Produkte, die im Ernstfall 
funktionieren müssen...

Die in Frage stehende Firma hat schon vor einiger Zeit hier eine ähnlich 
lautende Ausschreibung veröffentlicht. Wenn man sich dort bewirbt, 
bekommt man einen umfangreichen Fragebogen zum Ausfüllen. Ich habe 
seinerzeit auf den eingereichten Bogen keine Antwort bekommen, nichtmal 
eine Absage. Man sucht also schon Menschen mit entsprechenden Skills und 
eigenem Mess- und Werkstattequipment, ist aber offenbar nicht bereits, 
diese angemessen zu bezahlen?!

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Carsten.

Carsten S. schrieb:

> Ich kenne durchaus Fälle wo das Versucht und ganz schnell die Reissleine
> gezogen wurde weil es keine Kosten eingespart sondern nur mehr Arbeit
> und weniger flexibilität gebracht hat.

Das kann ich mir gut vorstellen. Gerade bei geringeren Umsätzten ist es 
oft so,
dass sich auch eine Verlagerung nicht mehr lohnt. Dann wird der Laden 
halt zugemacht. Davon gibt es zig Beispiele.

> Da hat man sich aber schon früher keine Entwicklungsabteilung für
> gehalten sondern hat das an Ingenieurbüros oder andere externe
> Entwickler abgegeben.

Ja, und das sind Jobs nur für die allerbesten. Da ist nicht nur fachlich
überdurchschnittlich viel gefragt, sondern auch von der Stressresistenz
und der Kommunikationsfähigkeit her. Kein Wunder, wenn die Probleme 
haben,
passende Leute zu finden.

> Damals halt wegen der Abstimmung üblicherweise
> möglichst Ortsnah, heute auch mal am anderen Ende der Welt.

Ja, Daten sind problemlos über den Globus verschiebbar. Wenn sonst 
nichts
dagegenspricht, ist das meist das Naheliegendste. Vorausgesetzt die
Kommunikation funktioniert. Aber das ist dann Teil des Know hows bzw.
der Soft Skills. Da kann ich nicht mitreden.

> Und natürlich in der internationalen Konzernwelt wo die Strukturen
> sowieso auf verteilten Arbeiten ausgelegt sind. Da wird das
> Entwicklungszentrum halt da hin gebaut wo die Bedingungen für den
> Konzern am günstigsten sind.
> Das muss nicht unbedingt der Ort mit den niedrigsten Personalkosten
> sein, aber das ist halt ein Punkt von vielen.
> Da die Strukturen es schon hergeben und durch das schon vorher verteilte
> Arbeiten mit Prozessen, wo jeder der an dem Projekt arbeitet ein
> Zahnrädchen mit einem genau definierten und vollständig dokumentierten
> Anteileil an der Entwicklung ist, der Einzelne so natürlich auch
> leichter ersetztbar ist, da so kann man als Entscheider auch mal ein
> Entwicklungszentrum mit einem Federstrich um den Erdball herum verlagern
> wenn meint damit seinen Bonus hochtreiben zu können.

Die Kehrseite von "Bonus nicht hochtreiben" bedeutet dort, den Job los 
zu sein.

> Als Chef wird einem das mindestens viel Geld kosten.
> Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern kann in solchen Firmen auch
> schon ohne das einer der unzufriedenen bewusst sabotiert oder sonstwie
> jemand vorsätzlich grob gegen seine Arbeitsvertraglichen Pflichten
> verstösst schnell mal Unterschiede im zweistelligen Prozentbereich beim
> Unternehmensgewinn machen bis hin dazu das dieser negativ wird.

Deshalb werden solche Problemkandidaten erst gar nicht eingestellt.

> Bernd W. schrieb:
>> Viele sind froh, überhaupt eine nicht komplett fachfremde Stelle zu
>> finden.
> Wie sich die Wahrnehmungen doch unterscheiden...
> Also zumindest in den letzten Jahren war es doch viel eher so das alles
> eingestellt wurde was halbwegs im Thema war und nicht bei drei auf den
> Bäumen war.

Das kann ich mir gut vorstellen. Du gehörst nicht zu den Problemfällen,
und als solcher hast Du auch in Deiner Umgebung wenig Problemfälle.
Aber das ist vermutlich eher eine verzerrte Wahrnehmung.
Siehe "Survivorship Bias" 
https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias
Vermutlich gibt es auch das genaue Gegenteil, und davon bin ich dann
Betroffen. Diese beiderseitig entgegengesetzte Verzerrung ergibt dann 
einen
extrem großen Abstand,

> Sowohl aus eigener Erfahrung (als jemand der an den Entscheidungen zur
> Einstellung beteiligt war wie auch als jemand der selbst in der
> Coronazeit gewechselt hat) wie auch aus dem Bekannten-/Freundeskreis
> weiß ich das man im KMU Bereich schon froh war wenn auf eine
> Stellenanzeige mal zwei halbwegs brauchbare Bewerbungen kamen (auch
> trotz überdurchschnittlichen -echten!- Kununu etc. Bewertungen und
> marktgerechten Gehalt)

Dem möchte ich überhaupt nicht Wiedersprechen. Ich kann mir gut 
vorstellen,
dass es Probleme gibt, diese Stellen zu besetzten, aber vor allem auch 
wegen
der aus meiner Sicht vermutlich extremen Anforderungen. Jede
Leistungsgesellschaft mündet irgendwann in eine 
Überforderungsgesellschaft.

> Das reichte bei vielen Firmen um zu nahezu 100% eine Gesprächseinladung
> zu bekommen. Selbst mit deutlich! über 50.

Eine Gesprächseinladung zu bekommen ist weniger das Problem, aber das 
führt
nach meiner Erfahrung eher selten zu einer Einstellung. Wenn man das aus 
einer
ungekündigten Stelle heraus macht, ist immer ein oder zwei Tage Urlaub 
weg,
und so eine Fahrt über 500-100km ist weder mit Auto noch mit dem Zug 
billig.
49 Euro Ticket gab es vor einem dutzend Jahre noch nicht, und das
Arbeitsamt hat nichts dazugelegt, weil man ja in einer Stelle war.
Aus deren Sicht war also die Bewerbung reiner Luxus. Irgendwann überlegt
man sich dann auch, ob das alles so sinnvoll ist, was man da macht.

> Eine Chance die hoch genug ist das die Kosten für ein Vorstellungsgespräch
> (Arbeitszeit mehrere MA für Vorbesprechung, Gespräch, Nachbereitung
> sowie Auslagen des Bewerbers etc.) zu recht in Kauf genommen werden
> sollten.

Das meine Auslagen keinesfalls übernommen werden stand immer schon in 
der
Einladung, und meist habe ich mich nur eine Viertelstunde mit einem
einzigen Mitarbeiter unterhalten. Vermutlich war denen schon vorher 
klar,
dass ich zwar formal die Bedingungen erfülle, aber keineswegs auf die 
Stelle
passe, aber ich eingeladen wurde, um die Liste mit Bewerbern 
vollzuschreiben,
die keinesfalls genommen werden, um einen genehmen anderen Bewerber auf 
der
Liste in die Stelle zu bringen. War zumindest die Erklärung des Beraters 
vom
Arbeitsamt.

Bei zwei Arbeitnehmerüberlassungen wurde ich von Neulingen eingeladen,
die sich dann auch prompt vor meinen Augen einen Rüffel eingefangen 
haben. ;O)

>> Jeder Monat den Du
>> arbeitest, hält Dich auch von Harz 4 oder Bürgergeld oder ähnlichem
>> fern.
>
> Hier gehe ich natürlich mit. Wichtig ist es vor allem erst einmal einen
> Einstieg zu bekommen und eine Art roten Faden aufrecht zu erhalten.
> Das sind die Punkte wo wirklich fast jeder darauf schaut.

Wichtig ist, überhaupt einen Job zu bekommen. Einstig und "roter Faden"
sind Luxus.

> oder man macht
> sich einen Plan wie man dei beiden obigen Punkte erfüllt.

Wenn ich Scheisse bin, bleibe ich auch Scheisse. Da kann ich zappeln
und weiterbilden bis ich schwarz werde.

> Ist man schon lange raus aus dem Thema fängt man halt erst einmal im
> Service/Reparatur/Prüffeld in der Produktion wieder an und bewirbt sich
> dann nach einiger Zeit aus ungekündiger Fachgebietsnaher Anstellung die
> Leiter hoch.

Irgendwann kann man sich nicht mehr vorstellen, dass es aufwärts geht,
und ist froh, einen Job zu haben der nicht überfordert UND nicht 
langweilt.
Dafür macht man sogar Abstriche am Gehalt.

Mit freundlichen Grüßen: Bernd Wiebus
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Unwichtig (noname_user)


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Dieter D. schrieb:
> Der Forumsinhaber nimmt auch nicht jedes Angebot auf. Wenn hier Personen
> verschaukelt werden sollen, zB Ings gesucht wird um alten Leuten dubiose
> Technik anzudrehen, dann wird das nicht angenommen.

Und woher hast du diese Kenntnisse? Du gehörst doch weder zu den Admins 
noch Mods noch zum Forenbetreiber! Also wieder mal nur Mutmaßungen nach 
deiner Denke.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Bernd W. schrieb:
> ist froh, einen Job zu haben der nicht überfordert UND nicht langweilt.
> Dafür macht man sogar Abstriche am Gehalt.

Wenn man das erreicht hat, geht es einem mit dem Job weit 
überdurchschnittlich gut. Grund genug, sich damit zufrieden zu geben.

Schaue die ganzen Mütter an, die zwei Knochenjobs machen, um ihre Kinder 
versorgen zu können. Und dann vergleiche das mit deinem Job. Mir hilft 
das immer, wenn ich mal zweifle.

von Bruno V. (bruno_v)


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Steve van de Grens schrieb:
> Schaue die ganzen Mütter an, die zwei Knochenjobs machen, um ihre Kinder
> versorgen zu können.
Auf RTL 2?

von Unwichtig (noname_user)


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Vanye R. schrieb:
> Was spricht dagegen?
Allein dass es der Bezeichnung nach ein > *Stellenangebot*: 
Nebentätigkeit in der Elektronikentwicklung ...ist!
Was eine Stelle bedeutet sollte auch einem Studenten klar sein, so 
werden soz. versicherunsgpflichhtige Jobs bezeichnet.

> Hab ich in meinen beiden letzten Semestern gemacht um mein Studium zu
> finanzieren. Nicht jeder bekommt es von den Eltern hinten reingeschoben.
Jo klar, ich war auch während der Schulzeit in den Ferien beim 
Ernteeinsatz u. in der LPG als Handlanger, nur ist das nicht zu 
vergleichen mit dem Anspruch den eine E-Technik-Firma da stellt.

Nebentätigkeit in der Elektronikentwicklung
Für nachfolgende Projekte suchen wir noch Unterstützung:
Projekte:
• Routing von Elektroniken mit Eagle
• Aufbau  und  Messungen  an  elektrischen  und  elektromechanischen 
Komponenten
• Entwicklung  eines  Halbautomaten  aus  Automatisierungskomponenten
• Softwareerstellung C#

Allein die letzten beiden Punkte dürfte kein auch noch so guter Student 
schaffen. Von der Einpassung wie Einarbeitung ins Team ganz zu 
schweigen.
Das Angebot ist, wie schon weiter oben von einem Kenner der Fa. gesagt, 
einfach nur unüberlegt hingerotzt. So nach der Methode "es wird sich 
schon einer finden" oder dem Ersteller war es völlig egal was daraus 
wird.
Auf der HP der Fa. sind 4x Stellen aufgeführt, 1x Vertrieb u. 3x 
HilfsJobs.
Sogar eine Reinigungskraft darunter wird gesucht.

So Sprüche wie überall
> Werde Teil unseres Teams
> An dem Erfolg unseres mittelständigen Unternehmens für Not- und
> Sicherheitsleuchten sind unsere Mitarbeiter maßgeblich beteiligt.
> Wir wollen wachsen und sind auf der Suche nach weiterer Unterstützung.
Das hat der Webdesigner hingeschrieben, weil verkehrt ist sowas ja nie.
Nur auf der Startseite sind auch schon kleine Mängel an der deutschen 
Sprache sichtbar, Kommas scheint der Webmaster an einigen Stellen nicht 
zu kennen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Was eine Stelle bedeutet sollte auch einem Studenten klar sein, so
> werden soz. versicherunsgpflichhtige Jobs bezeichnet.

So what? Ich hab waehrend meines Studiums die unterschiedlichsten Jobs 
gehabt wo das alles so war. Ja du Wohlstandsschnucki, dafuer habe ich 
Steuern bezahlt! Allerdings gab es da einen Hoechstsatz, ich meine 
damals so 12000DM/a. Lag man da drunter so hat man die Kohle im Januar 
vom Finanzamt wieder bekommen.

> Allein die letzten beiden Punkte dürfte kein auch noch so guter Student
> schaffen.

Auch wenn es interessant ist das dies nicht in deine Vorstellungswelt 
passt, es gibt Ausnahmen. .-)

Vanye

von Unwichtig (noname_user)


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Vanye R. schrieb:
>> Allein die letzten beiden Punkte dürfte kein auch noch so guter Student
>> schaffen.
> Auch wenn es interessant ist das dies nicht in deine Vorstellungswelt
> passt, es gibt Ausnahmen. .-)

Du weißt ja nicht mal den Unterschied von Steuern und Sozialabgaben bei 
einer beruflichen Tätigkeit, was darf man dann von so einem Typ noch 
technisch erwarten?
KK und RV wie ALV u. der Soli kennst du bis heute nicht, gelle? Ja als 
Student war man bei den Eltern mit versichert, das weißt du aber auch 
nicht.

Vanye R. schrieb:
> Ich hab waehrend meines Studiums die unterschiedlichsten Jobs gehabt wo
> das alles so war. Ja du Wohlstandsschnucki, dafuer habe ich Steuern
> bezahlt!
Studenten u. Arbeiten, u. ich bin der Wohlstandsschucki?
Komm geh wieder, mit der Art hier zu schreiben will mit dir keiner 
weiter diskutieren, das Niveau ist einfach zu niedrig.
Vom Einsatz der deutschen Sprache, wie Grammitk über Satzzeichen u. 
Recht-schreibung, ganz zu schweigen.

von Reinhard S. (rezz)


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Unwichtig schrieb:
> wie Grammitk über Satzzeichen u. Recht-schreibung

Klassisches Eigentor. Danke für den Lacher am Morgen. :)

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