Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzschaltung für Schalter


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von Thorsten S. (whitejack)


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Nabend,

wir haben einen Schalter (Unterputzschalter von Busch-Jäger) für unseren 
Flachbildfernseher. Beim Einschalten hört man es gelegentlich "knacken" 
im Schalter, nun ist er nach fünf Jahren endgültig defekt.

Vermutung: hoher Einschaltstrom des kapazitiven Schaltnetzteils des 
Glotzomaten hat mit der Zeit die Schaltkontakte des Wandschalters 
verdampft.

Was kann ich machen um den Nachfolger ein längeres Leben zu spendieren?

1) Ich möchte kein Relais einbauen da kein Platz
2) Ich möchte diese Variante gern beibehalten auch wenn die Geräte heute 
vielleicht wenig Standby Verbrauch haben.
3) Ich möchte keine Steckdosenleiste verwenden
4) Ich möchte keinen anderen Typ Schalter einbauen da der in die Serie 
passt die in der Reihe mit noch anderen Schaltern sitzt und im ganzen 
Haus gleich ist.
5) Ich möchte keine Funkvarianten oder Fernschalter
6) Ich möchte keinen anderen Fernseher kaufen

Ich suche hier nach einer Variante oder Möglichkeit den Schalter zu 
schützen. In einer Abzweigdose oder hinterm Schalter ist noch etwas 
Platz (Streichholzschalchtelvolumen). Für einen Tip wäre ich dankbar.

Ein Gedanke war/ist es eine Art Snubber zu verwenden, doch wie 
dimensioniert oder überhaupt sinnvoll?

Danke.

Schalter:
https://www.obi.de/p/4862041/busch-jaeger-unterputz-serienschalter

von Andreas M. (andreas_m62)


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Bevor du das Gerät mit dem neuen Schalter hart ausschaltest,
solltest du es vorher in den Standby bringen.
Dann sind die Funken im Schalter nicht ganz so groß.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> wir haben einen Schalter (Unterputzschalter von Busch-Jäger) für unseren
> Flachbildfernseher. Beim Einschalten hört man es gelegentlich "knacken"
> im Schalter, nun ist er nach fünf Jahren endgültig defekt.
Das Problem kenne ich. Hatte einen Generalschalter für PC und alles drum 
herum. Der hält auch nur ppar Jahre und idt dann verschlissen (Kontalte 
abgebrannt).
> Vermutung: hoher Einschaltstrom des kapazitiven Schaltnetzteils des
> Glotzomaten hat mit der Zeit die Schaltkontakte des Wandschalters
> verdampft.
Jo, so ist es meist.
> Was kann ich machen um den Nachfolger ein längeres Leben zu spendieren?
Ich würde da keinen Aufwand machen. Kaufe dir 2..3 Schaltereinsätze auf 
Vorrat und wechsle das Teil, wenn es kaputt ist.

Ich für meinen Teil habe in einen geerbten Schreibtisch einiges an 
Elektrik eingebaut und dabei den Hauptschalter als robusten 
Nockenschalter ausgelegt. Der wird wohl deutlich länger halten (so hoffe 
ich).

> 5) Ich möchte keine Funkvarianten oder Fernschalter
Die gehen eher noch schneller kaputt.

> Ich suche hier nach einer Variante oder Möglichkeit den Schalter zu
> schützen. In einer Abzweigdose oder hinterm Schalter ist noch etwas
> Platz (Streichholzschalchtelvolumen). Für einen Tip wäre ich dankbar.
Eine rel. einfache Begrenzung des Einschaltstromes kann man mit 
Heißleitern (NTC) machen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert so was 
in die Dose einzubauen, da die Heißleiter (wie der Name schon sagt) eben 
heiß werden un den Kunststoff anschmoren könnten. Ist also mit gewissern 
Brandbefahr verbunden.
Außerdem dürfen an Netzspannung nur Elektrofachkräfte arbeiten.

> Ein Gedanke war/ist es eine Art Snubber zu verwenden, doch wie
> dimensioniert oder überhaupt sinnvoll?
Ich denke nicht. Sowas kann nicht 20...30 A Einschaltstrom aufnehmen.
Gruß Oeletronika

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Andreas M. schrieb:
> Bevor du das Gerät mit dem neuen Schalter hart ausschaltest,
> solltest du es vorher in den Standby bringen.
> Dann sind die Funken im Schalter nicht ganz so groß.
ich denke, das Aussschalten ist weniger kritisch.
Das Problem ist der Elko im Primärkreis, der beim Einschalten sehr 
schnell aufgeladen wird.
Gruß Oeletronika

von Michael B. (laberkopp)


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Thorsten S. schrieb:
> Was kann ich machen um den Nachfolger ein längeres Leben zu spendieren?

Die Schaltnetzteile haben einen NTC der den Einschaltstromstoss 
begrenzen soll. Einen zweiten NTC in der Zuleitung in der Schalterdose 
unterzubringen, wurde den Einschaltstromstoss weiter verringern, kostet 
in Betrieb dann halt noch 2 Watt oder so.

Oder man schaltet den Fernseher per ZeroCross SSR, das passt (bei den 
paar Ampere die der Fernseher braucht) noch in die Dose und seine LED 
wird vom Lichtschalter geschaltet. Leider braucht die LED keine 230V 
also muss man z.B. Vorwiderstände und Gleichrichter spendieren.

Ich hoffe, der Fernseher ist kein OLED, die möchten am Netz bleiben.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Thorsten S. schrieb:
> 1) Ich möchte kein Relais ...
> ...
> 6) Ich möchte
.. mich hier ausheulen, aber keine Lösung haben.

Michael B. schrieb:
> Die Schaltnetzteile haben einen NTC der den Einschaltstromstoss
> begrenzen soll.

Oder auch nicht, von was träumst Du, wenn es dunkel wird?

> Einen zweiten NTC in der Zuleitung in der Schalterdose
> unterzubringen, wurde den Einschaltstromstoss weiter verringern, kostet
> in Betrieb dann halt noch 2 Watt oder so.

Ich bevorzuge Widerstand und Relais, dazu gab es mehrere Threads. 
Irgendwas um 50 Ohm und nach ein paar Dutzend Millisekunden 
übebrbrücken.

Das in der Schalterdosen haben zu müssen, ist einfach Quatsch, hinter 
dem Fernseher ist Platz für ein Zusatzdöschen.

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> von was träumst Du, wenn es dunkel wird?

Ich träume manchmal wirklich von elektronischen Schaltungen. :-)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Thorsten S. schrieb:

> wir haben einen Schalter (Unterputzschalter von Busch-Jäger) für unseren
> Flachbildfernseher. Beim Einschalten hört man es gelegentlich "knacken"
> im Schalter, nun ist er nach fünf Jahren endgültig defekt.
>
> Vermutung: hoher Einschaltstrom des kapazitiven Schaltnetzteils

> 1) Ich möchte kein Relais einbauen da kein Platz

Nun, es gibt Relais, die für hohe Einschaltströme bis 100A geeignet
sind (For high inrush current). In handbetätigten Schaltern habe ich
solche Kontakte aber noch nicht gesehen. Gerade Installationslicht-
schalter sind oft nur für 6A spezifiziert. Aber vielleicht gibt es
von Busch-Jäger in deren reichhaltigen Programm auch Schalter, die
wenigstens 16A vertragen. Das würde die Zeit bis zum Austausch zu-
mindest deutlich verlängern. Die früher üblichen Dreh- und Kipp-
Schalter hätten übrigens wohl keine Probleme mit den Einschaltströmen.
Aber solche Schalter will ja heutzutage keiner mehr haben.

von Matz (Gast)


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Thorsten S. schrieb:
> Nabend,
>
> wir haben einen Schalter (Unterputzschalter von Busch-Jäger) für unseren
> Flachbildfernseher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltlichtbogen

Lichtschalter + induktive Belastung = keine gute Idee.

Normgerecht und zulässig ist nur eine FESTANGESCHLOSSENE Leuchte hinter 
einem 10A Schalter.

Eine Steckdose hinter einem 10A Schalter entspricht keiner Norm.

von H. H. (hhinz)


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Matz schrieb:
> Eine Steckdose hinter einem 10A Schalter entspricht keiner Norm.

Einfach einen 16A Schalter nehmen, oder den Stromkreis mit 10A 
absichern.

von Michi S. (mista_s)


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Matz schrieb:
> Eine Steckdose hinter einem 10A Schalter entspricht keiner Norm.

Eine sehr allgemeine und dementsprechend hochgradig gewagte Aussage, die 
Du da machst.

Einerseits müßte man jetzt nur eine einzige Norm finden, die das nicht 
verbietet, muß ja keine aktuelle deutsche sein; auch chinesische, 
indische, russische usw. Normen sind schließlich Normen.

Andererseits bietet auch der Begriff Steckdose einiges an Spielraum. Was 
sollte beispielsweise gegen eine Euro-Steckdose hinter einem Schalter 
sprechen?

Zu guter letzt könnte man ganz einfach den fraglichen Stromkreis mit nur 
10A (oder weniger) absichern, dann kanns auch keinerlei Probleme geben.



U. M. schrieb:
> Ich würde da keinen Aufwand machen. Kaufe dir 2..3
> Schaltereinsätze auf Vorrat und wechsle
> das Teil, wenn es kaputt ist.

Wäre auch meine Empfehlung und ist insbesondere bei adäquater 
Berücksichtigung der Arbeitszeit für die Suche nach einer anderen Lösung 
anfallen würde sicher auch die preiswerteste Variante.

von Matz (Gast)


Angehängte Dateien:

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DIY wie auf dem Foto #1 gilt dann sicher nach Deinem Kriterium:

Michi S. schrieb:
> Euro-Steckdose hinter einem Schalter

Die ist hinter einem Schalter und nimmt nicht nur Eurostecker auf.
Und alles nur gesteckt, nichteinmal mit Wandeingriff. Erden s. #2

> muß ja keine aktuelle deutsche (Norm) sein...

Na gut. Bezugsquellen für UP-Euro-Wanddose und Norm hast Du sicher?

*Bildquelle:
Beitrag "Darf man Stromräuber verkaufen?"
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/231424/Erdung-mal-anders-

(Kinder bitte nicht nachmachen - das war Spaß ;)

von Michael B. (laberkopp)


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Matz schrieb:
> Normgerecht und zulässig ist nur eine FESTANGESCHLOSSENE Leuchte hinter
> einem 10A Schalter.

Ein Fernseher leuchtet und offenkundig ist der fest und alleinig 
angeschlossen (Steckdose hinter Schrankwand? denn sonst müsste er ihn 
nicht per Zuleitungsschalter einschalten.

Also alles normgerecht, Herr Blockwart.

Manfred P. schrieb:
> Oder auch nicht

Das ist ein Fernseher, natürlich hat der PFC und einen NTC, aus welchem 
Jahrhundert stammt deine Ahnungslosigkeit noch ?

> von was träumst Du, wenn es dunkel wird?

Dass ich einen Blick auf Pons-Brooks erhaschen könnte, aber wie immer 
bei Naturereignissen ist hier Scheisswetter.

von Rainer W. (rawi)


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Andreas M. schrieb:
> Bevor du das Gerät mit dem neuen Schalter hart ausschaltest,
> solltest du es vorher in den Standby bringen.

Was genau verstehst du nicht an "beim Einschalten"?

Thorsten S. schrieb:
> Beim Einschalten ...

Matz schrieb:
> Lichtschalter + induktive Belastung = keine gute Idee.

Den Unterschied zwischen "induktiv" und "kapazitiv" kennst du?

: Bearbeitet durch User
von Ulli F. (ullibremen)


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Busch Jäger verstärkte Schalter 16 Ampere  googeln

4011395223758


ET ESB1 Einschalt-Strombegrenzer


OBI hat 10A
WAS für ein TV ?

Kondensator ?
Mein TV hat einen Bewegungsmelder der geht erst auf dunkel und 
irgendwann schaltet er sich ab, wenn ich nicht schalte. und das Ding ist 
auch schon über 10 Jahre alt 399,- 32" Sony

Eventuell dabei beachten, wie rum du den Stecker reinsteckst ob es einen 
Unterschied im Funkenschlag gibt ?

Aber der entscheidende Fakt ist, wenn du den Fernseher an-ausschaltest 
du mit dem Schalter Flipst, mit den Fingern ,dass der Schalter schnell 
geschaltet wird und nicht langsam, das ist der entscheidende Punkt.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Ulli F. schrieb:
> Aber der entscheidende Fakt ist, wenn du den Fernseher an-ausschaltest
> du mit dem Schalter Flipst, mit den Fingern ,dass der Schalter schnell
> geschaltet wird und nicht langsam, das ist der entscheidende Punkt.

Da wären die alten Drehschalter im Vorteil. Werden ja sogar wieder 
gebaut.

von Frederic S. (frederics)


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Es gibt fertige Einschaltstrombegrenzer, zum Einbau oder zum 
Zwischenstecken. Muss immer nach dem Schalter angeschlossen werden.
Die sind erstmal für Kreissäge und Co gedacht, funktioniert aber auch 
mit Elektronik super.

https://www.block.eu/de_DE/produktvariante/esg-3

Gibt es sicher auch in kleiner und billiger für den Haushalt

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