Passt diese Anzeigeeinheit https://www.ebay.de/itm/285720028649 und diese Wägezelle https://www.ebay.de/itm/395183782717 irgendwie zusammen? Das bei 2to 20.00 wäre nicht weiter tragisch. Ich hab leider von diesen Dingen so garkeine Ahnung.
Die Anzeige nimmt +/-19mV als Eingang und der Wiegesensor(Dehnungsmesstreifenwiderstand) hat einen 10 Ohm Änderungsbereich bei zusätzlichem Fixwiderstand von 350 Ohm (350 +/-5 Ohm). Du mußt also zusatzlich noch Spannung aufschalten, damit durch die 10 Ohm Widerstandsänderung +/-19mV Spannungsänderung in die Anzeigeeinheit eingegeben werden. Wahrscheinlich macht man das mit einem "Spannungsteiler" (Widerstandsreihe), wobei man darauf achtet, daß am Wiegesensor nur 38mV abfallen. Und nicht zuviel Stromstärke.
Rainer D. schrieb: > Passt diese Anzeigeeinheit > https://www.ebay.de/itm/285720028649 > und diese Wägezelle > https://www.ebay.de/itm/395183782717 > irgendwie zusammen? WAHRSCHEINLICH ja... Die Wägezellen haben als Sensor ja einen Dehnungsmesstreifen in Brückenschaltung (vier Widerstandsflächen) der beim biegen eine Differenzspannung im mV bereich ausgibt. Dabei kann es durchaus sein (wenn auch aus mechanischen Gründen selten) das auf einer Zelle für 1kg Volllast derselbe Streifen klebt wie auf einer fpr 2to. Wie sehr der Streifen gedehnt wird bestimmt ja alleine der Mechanische Aufbau und die Dicke des Materials der Zelle. Wie hoch die Spannung ist die aus dem Sensor kommt wird in mV/V angegeben. Diese Angabe ist deshalb so weil, da es ja nur Widerstände sind, die Ausgangsspannung von der Eingangsspannung abhängt. Die Wägezelle hat eine Angabe von 2mV/V. Bei angenommenen 5V Betriebsspannung des Moduls wären das also maximal 10mV. (ei 3,3V also 6,6mV) Das Modul kann bis +/- 19mV auswerten. Die Ausgangsspannung der Zelle liegt also im Zulässigen Bereich, die maximale Empfindlichkeit des Moduls wird aber nicht vollständig ausgenutzt. Ob du es tatsächlich nutzen kannst hängt jetzt davon ab ob du die Anzeige anpassen kanns. Da dort von Kalibrierung die rede ist denke ich das dies geht. Dazu wird z.B. dann eine Zweipunktkalibrierung gemacht. Die Zelle ist einmal unbelastet und das wird als Nullwert gespeichert. Danach wird die Zelle z.b. mit hundert Gewichtseinheiten belastet (in deinem Fall also hundert Kilo) und dieser Wert dann als 100er Wert gespeichert. Danach wird im Programm die Differenz dieser beiden Werte errechnet (im Idealfall gleich dem 100er Wert) und durch 100 geteilt. Damit kennt das Programm dann Spannungsänderung pro Gewichtseinheit. Auf der Anzeige wird dann später nur noch angezeit das wievielfache dieses Spannungswertes gerade gemessen werden. Statt 100 Gewichtseinheiten kann auch ein anderer Wert vorkommen. Manchmal ist auch einstellbar mit welchem Wert man kalibrieren will. Das ist, wie geschrieben, allerdings die prinzipielle Erklärung wie solche Module und viele Waagen allgemein arbeiten. Das es bei diesem Modul ähnlich ist, das ist wahrscheinlich, aber nicht sicher. Auch eine digitale Küchenwaage arbeitet nicht anders, nur das da der Spannungswert/Gewichtseinheit nicht erst durch Kalibrierung errechnet wird sondern dem Hersteller ja vorher bekannt ist und deshalb im Programmcode abgelegt wird. Da wird nur ein Nullabgleich gemacht. Gruß Carsten
Rainer D. schrieb: > Passt diese Anzeigeeinheit > https://www.ebay.de/itm/285720028649 Du musst sie halt "Händisch" Kalibrieren. So solltest du eine bekannte Last von ca. 2 to aufbringen können.
Ok, danke erstmal für die Erklärungen. Ich hab das Zeugs nun bestellt. Allerdings wird die Wägezelle vermutlich erst Mitte Mai geliefert. Dann gibts sicher weitere Fragen ....
Re D. schrieb: > Du musst sie halt "Händisch" Kalibrieren. So solltest du eine bekannte > Last von ca. 2 to aufbringen können. Jo, mit langen Hebeln lässt sich jede Last recht einfach simulieren.
Carsten S. schrieb: > Wie hoch die Spannung ist die aus dem Sensor kommt wird in mV/V > angegeben. Diese Angabe ist deshalb so weil, da es ja nur Widerstände > sind, die Ausgangsspannung von der Eingangsspannung abhängt. > > Die Wägezelle hat eine Angabe von 2mV/V. Bei angenommenen 5V > Betriebsspannung des Moduls wären das also maximal 10mV. (ei 3,3V also > 6,6mV) ich verstehe die Angabe mV/V nicht. Weil, ich kann mir doch in einem Spannungsteiler die abfallende Spannung in Grenzen zurechtbasteln wie ich möchte. nunja, ich sehe ich kann mehr als 2mV/V herauskitzeln aber nur maximal 7mV/V. Warum 2mV/V ? Die Wheatstonesche Brückenschaltung wäre die richtige Beschaltung für die Wiegezelle ? http://www.falstad.com/circuit/circuitjs.html?ctz=CQAgjCAMB0l3BWcsDMYBM6EA4GTClgOwBsJIeFFkFApgLRhgBQAbiACyGcCc5X6EOkjYoYjjQg1p0BMwDuFUkJFLy6IoMgK1nOLo58oOhMsP9u54wCddGwSQkgUKcjRR5mt0-32P3rmIe2ooCKqI+4cYADpyOzsJxHEnOYtqxRJDJYDyCmcku5ChpOhzxhDRhwqIhKWXJYVa1+eC5FBjOgc1ZneT+vTZ2mu2C9kGG0DxyYETJCB1jHNjuiRBgMjxT8Ns7EABKtADOAJaHAC4AhgB2AMa0pcvOPfOChYMvA5ES0s6eQA
> Auch eine digitale Küchenwaage arbeitet nicht anders, nur das da > der Spannungswert/Gewichtseinheit nicht erst durch Kalibrierung > errechnet wird sondern dem Hersteller ja vorher bekannt ist und > deshalb im Programmcode abgelegt wird. Da wird nur ein > Nullabgleich gemacht. Ich kenne das anders: Der Nullpunkt wird beim Einschalten / Tara bestimmt und die "Steigung" durch ein Gewicht beim "Kalibrieren". Die Toleranz bei der Herstellung ist riesig.
Carypt C. schrieb: > ich verstehe die Angabe mV/V nicht. Weil, ich kann mir doch in einem > Spannungsteiler die abfallende Spannung in Grenzen zurechtbasteln wie > ich möchte. nunja, ich sehe ich kann mehr als 2mV/V herauskitzeln aber > nur maximal 7mV/V. Warum 2mV/V ? Du musst (und solltests tunlichst ausser der Versorgungsspannung aus einer SPANNUNGSquelle mit geringem Ri) dir da nichts selbst zurechtbasteln, denn: > > Die Wheatstonesche Brückenschaltung wäre die richtige Beschaltung für > die Wiegezelle ? Genau das ist der Fall. Und weil es so ist haben die Hersteller der Wägezellen da bereits die komplette Brückenschaltung aufgebaut und in Form eines Dehnungsmesstreifen (die Schaltung mit den vier Widerständen ist komplett auf dem Streifen drauf) auf die Zelle montiert. Eine solche Zelle hat VIER Anschlüsse: Brückenschaltung Eingang (+Ub, Gleichspannung oder in Moderneren Schaltungen auch hochfrequente Wechselspannung zwecks einfacherer Signalverarbeitung/rausfiltern von Störungen) Brückenschaltung Masse sowie die beiden eigentlichen Messausgänge Mitte Brückenzweig ein und Mitte Brückenzweig zwei. Da es sich um ein rein passives Widerstandsnetzwerk handelt ist die Ausgangsspannung (bei einer gleichbleibender Krafteinwirkung(Gewicht) linear von der Eingangsspannung abhängig. Hast du z.b. eine Zelle die bei 100g belastung und einer Ub von 5v dann 5mV ausgibt, dann würde diese Zelle bei Ub 10V 10mV ausgeben. Diese Zelle gibt also bei einer Belastung von 100g 1mV/V aus. Deshalb die Angabe mV pro V (Ub) Die Angabe des (Gesamt-)Widerstands der Zelle macht man nicht wegen der Auswertung, da ignoriert man diesen einfach und schaut sich nur die mV/V an. Die Angabe des Widerstands erfolgt aus einen anderen Grund: Da die Zelle eine Brückenschaltung ist stellt sie gegenüber der Spannungsversorgung nichts anderes als einen Widerstand nach Masse da. Es wird also an ihr Elektrische Energie in Wärme umgesetzt. Um zu wissen wie viel das ist braucht man den Widerstand zur berechnung. Damit weiß man dann wie man die Energiezufuhr auslegen muss damit die Stromversorgung störungsarm und stabil funktioniert. Und alles was damit zusammenhängt, Energiekosten, Batterielaufzeit, Erwärmung etc. Aber halt nicht für die Messschaltung. Die max. Angabe bei mV/V kommen daher das die Widerstände nur eine endliche Belastung haben bei der dieses gut funktionieren. Überschreitet man diese Grenze wird das ganze möglicherweise ungenau weil sich alles zu stark erwärmt sowie früher oder später definitiv irreparabel Zerstört. Wenn bei einer Zelle mit 2mV/V angegeben ist das bei maximal 7mV die grenze erreicht ist, dann bedeutet dies das die Versorgungsspannung nicht über 3,5V betragen darf. Gruß Carsten
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Danke Carsten, für die Erklärung. Daß die Wägezelle 5 Kabel hat war mir entgangen, yup ok. ich hätte hier aber auch eine Vierpolpräzisionswiderstandsmessmethode vermuten können. ist aber eindeutig. Also gut, die 350 Ohm sind also der Widerstand einer Brückenschaltung, AHA. Die thermische Belastung begrenzt die Nutzbarkeit natürlich, weswegen der Hersteller da auf Nummer sicher gehen wird (höherer Schutzwiderstand im Spannungsteiler -> kleinerer Sensorpegel). Ok, Ja, bei +/- 19 mV inputlimit der Anzeigeeinheit, wäre also bei 2mV/V mit 19V die maximale Spannungsversorgung festgelegt. Danke nochmals, Carsten
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Ich hab mal vier Grafiken mit der Belegung und dem Anschluss an das HX711 IC angefügt. Evtl wird dann einiges klarer. Die Bilder habe ich bei den jeweiligen Anbietern gefunden. Danke allen Tippgebern, insbesondere an Carsten für die ausführlichen Erklärungen.
Wie es aussieht (Bild2-Waegezelle_an_HX711.jpg) kann die Anzeigeeinheit nur im Bereich 2,7-5,5V Stromversorgung annehmen, welche Spannung sie dann auf die Wägezelle legt steht nicht da.? Wenn ich vom schlechten Fall ausgehe, gibt sie eine Spannung von nur 2,7V an die Brückenschaltung. Bei 2mV/V * 2,7V sind das also nur 5,4mV Sensorausgaungsbereich zu erwarten anstatt des möglichen maximalen 38mV-Eingangfensters. Wird nicht unbedingt genauer dadurch. Denke ich richtig ?
Carypt C. schrieb: > Denke ich richtig Würde ich genauso sehen. Der Chip selbst könnte mit der externen Beschaltung eine höhere Brückenspannung zur Verfügung stellen. Aber die Platine stellt keinen extra Eingang dafür zur Verfügung.
Udo S. schrieb: > Würde ich genauso sehen. > Der Chip selbst könnte mit der externen Beschaltung eine höhere > Brückenspannung Hohe Brückenspannung ist aber doof, weil man dann die Wägezelle aufheizt. <= 5V sind üblich. Was nutzt es dir? Der HX711 hat 24 Bit.
Carypt C. schrieb: > Wie es aussieht (Bild2-Waegezelle_an_HX711.jpg) kann die Anzeigeeinheit > nur im Bereich 2,7-5,5V Stromversorgung annehmen, welche Spannung sie > dann auf die Wägezelle legt steht nicht da.? In solchen Fällen hilft der Blick ins Datenblatt und natürlich der Vergleich mit den realen Baugruppen. Wenn wie in dem Bild (Datenblattauszug) der Regler im IC genutzt wird, dann wird dessen Ausgangsspannung durch das Verhältnis der zwei Widerstände R1/R2 bestimmt. Allerdings ist laut Datenblatt nicht vorgesehen das am Regler NUR die Zelle hängt sondern Spannungsversorgung der Zelle und Spannungsversorgung des Analogteils des HX711 sollen auf dem selben Potential sein. Sicher könnte man etwas tricksen (dabei ggf. aber Stabilität verlieren) allerdings ist auch das nicht beliebig möglich da die Brückenspannung von wenigen mV ja keine Spannungsangabe gegen Sondern nur der Spannungsunterschied der beiden Brückenzweige sind. Gegen Masse ist die Spannung deutlich höher. Und wenn man nun die ZElle mit einer wesentlich höheren Spannung als den Analogteil des HX711 betreibt hat man schnell das Problem das die differenzspannung zwar noch zulässig Werte hat, die absolute (gegen GND) Spannungshöhe aber ausserhalb des zulässigen Bereiches des Eingangsverstärkers liegt. Allerdings ist, wie schon von Udo geschrieben, wenn ich das auf den Fotos richtig erkenn auf der Platine nichts in Richtung einer eigenen Spannungsregelung realisiert. Die Eingangsspannung geht direkt auf die beiden Spannungseingänge (Digital und Analog) des IC sowie auf die Brücke. Gibt man 5V auf die Platine, so hat man auch 5V auf der ZElle. Das wären dann +/- 10mV (Druck, Zug - wobei ich jetzt nich nachgesehen habe ob die Zelle auch auf Zug belastet werden darf) Also eine Auflösungsreduzierung um ein Bit. Gibt man nun aber nur 2,7V als Betriebsspannung auf die Platine, dann hat man sogar FAST 2 Bit verloren da der IC ja seine eigene Spannungsreferenz für den ADC hat. Gruß Carsten
Was mich noch wundert, in den Angeboten dieser Anzeigemodule ist vom HX711 die Rede, aber auf der Rückseite glaube ich "nur" einen HX710B zu sehen. Wie schon erwähnt, das Teil ist noch nicht angekommen, ich habe nur die Bilder der Anbieter.
Kurze Rückmeldung: Wie einige schon vermutet haben funktioniert das Anzeigemodul mit der Wägezelle einwandfrei zusammen! Und wie ich schon anmerkte, statt dem HX711 ist ein HX710 verbaut. Was aber auf die Funktion wohl keinen Einfluss hat. Da ich meine Wägezelle auf Druck belaste (laut Datenblatt möglich), muss ich noch die Eingänge zum IC tauschen, ansonsten wird der angezeigte Wert negativ gekennzeichnet. Danke für Eure Tipps!
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