Hallo zusammen, in meinen Altbeständen habe ich ein Platinchen aus den 1970er Jahren gefunden und es (aus Langeweile) zum Laufen gebracht. Es handelt sich um einen astabilen Multivibrator. Er wurde vermutlich als Signalgeber bei der Fehlersuche in Rundfunkgeräten eingesetzt. Mit dem Farbcode auf den Röhrenkondensatoren komme ich überhaupt nicht klar. Wenn ich vom Rand des Kondensators lese, erhalte ich folgende Farben: Gelb - Braun - Blau (vielleicht auch Grau) - Braun - Weiß. Ich habe den Kondensator gemessen zu 340 pF. Mit der LTspice-Simulation komme ich auf eine Frequenz von 3,79 kHz. Bei der realen Schaltung messe ich 3,89 kHz. Also dürften die 340 pF ungefähr stimmen. Es ist überhaupt nicht wichtig, interessiert mich aber: Wie bringe ich meine gemessenen Werte mit dem Farbcode auf den beiden Kondensatoren in Übereinstimmung?
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Fotografier die Kondensatoren mal richtig. Ich sehe da eher 180pF (braun - grau - braun). Hast du die C ausgelötet zum Messen?
Matthias S. schrieb: > Fotografier die Kondensatoren mal richtig. Ich sehe da eher 180pF (braun > - grau - braun). Hast du die C ausgelötet zum Messen? Hier schicke ich ein hoffentlich besseres Bild. Und ja, ich weiß, ausgelötet hatte ich die Cs nicht. Weil aber die LTspice-Simulation und die reale Schaltung bei der Frequenzmessung so gut übereinstimmten, dachte ich, die Messung der Kapazität im eingelöteten Zustand könnte hinkommen. Ich überprüfe es aber noch mal.
Josef E. schrieb: > Ich überprüfe es aber noch mal. ausgelötet und gemessen: 182 pF Eingesetzt in LTspice: f = 7,2 kHz reale Schaltung: f = 3,9 kHz Berechnet unter: https://www.electronicdeveloper.de/AstabilTransistor.aspx f = 3,954 kHz
braun grau braun gelb: 18 * 10^1 = 180 pF, gelb = 400V Spannung.
Beitrag #7626352 wurde von einem Moderator gelöscht.
Josef E. schrieb: > ausgelötet und gemessen: 182 pF Kannste mal sehen, die alten Dinger haben immer noch ihren Nennwert. Lassen sich eben, wie fast alle Bauelemente, nur nicht in der Schaltung messen.
Wastl schrieb: > Ob man da im ASC File auch 180pF eingeben darf? Oder 182pF... Aber daran lags ja eh nicht.
H. H. schrieb: > Berichtigt zurück. Naja 😉. Ich weiß jetzt nicht, wie LTSpice den Wert von C3 interpretiert ...
Klaus H. schrieb: > Ich weiß jetzt nicht, wie LTSpice den Wert von C3 interpretiert ... Der spielt hier keine Rolle. Glatt übersehen. :-(
H. H. schrieb: > Der spielt hier keine Rolle. Ja, war mir schon bewusst und wollte ich eigentlich dazuschreiben.
Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen gefunden. Meistens im Klartext beschriftet, einige mit Farbpunkten.
Christoph db1uq K. schrieb: > Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen > gefunden. > Meistens im Klartext beschriftet, einige mit Farbpunkten. Sieht gut aus :-) Ich mag ja die alten Bauteile. Die Rohrkondensatoren hatte ich noch in meinen Philips Baukästen. Damit fing alles an...
Warum ich irritiert war, liegt daran, dass ich davon ausging, dass Kondensatoren mit 5 Ringen gekennzeichnet werden. Als Beispiel schicke ich diesen Link: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109061.htm Nur Tantal-Kondensatoren werden auf der Seite mit 4 Ringen gekennzeichnet. Unter der 5-Ringe-Annahme konnte ich bei meinen 2 (alten) Kondensatoren keinen vernünftigen Wert herausfinden. weiß- braun - grau - braun - gelb oder umgekehrt gelb - braun - grau - braun - weiß Unter der Annahme von 4 Ringen bekommt man den richtigen Wert: 180 pF / 400 V ================ Noch was zu LTspice: Ich befasse mich erst seit dieser Multivibratorschaltung damit, habe also keine Erfahrung. Ich habe (generische) PNP-Transistoren gewählt und war zufrieden, als die Transientenanalyse ein Ergebnis lieferte. Jetzt weiß ich, dass PNP nicht genügt, sondern ein konkreter Typ ausgewählt werden muss. Trotzdem verwundert es mich, dass mit generischen Transistoren die Simulation läuft, die Ergebnisse aber daneben liegen. Welchen Einfluss haben Transistoren auf die Frequenz der Rechteckspannung?
Christoph db1uq K. schrieb: > Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen > gefunden. Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS.
Ja ich habe auch im Philips-Anleitungsbuch nachgeschaut, aber da ist nur die übliche drei-Farben-Tabelle für Keramikkondensatoren erklärt, die 4. und 5. Farbe ist "unwichtig". Ich hatte den EE20 https://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=619 und später noch den EE1005, dazu den Grundkasten selbst zusammengekauft. Dazu eine Hartfaserplatte mit selbstgebohrten Löchern für die speziellen Klemmfedern. http://norbert.old.no/kits/ee1000/ee1005.html da sind die Rohrkondensatoren abgebildet
Josef E. schrieb: > Warum ich irritiert war, liegt daran, dass ich davon ausging, dass > Kondensatoren mit 5 Ringen gekennzeichnet werden. > Als Beispiel schicke ich diesen Link: Na ja, es gibt alles https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2.3 Da weiss für Spannungsfestigkeit 900V ergeben würde, passt hier wohl eher "Bei Scheiben-Keramikkondensatoren kann der erste breitere Ring auch eine Spannungsfestigkeit angeben und der 5. Ring die Temperaturabhängigkeit" also 400V und "weit um 0". Zudem sehen die gelben und weissen Markierungen so aus, als ob sie nachträglich angebracht wurden.
Hier die beiden Seiten aus dem Anleitungsheft zum EE1003/4/5
Josef E. schrieb: > Welchen Einfluss haben > Transistoren auf die Frequenz der Rechteckspannung? Sie haben z.B. parasitäre Kapazitäten. Und zwar sowohl zwischen Kollektor und Emitter, als auch zwischen Basis und Emitter. Mit ein wenig Glück findest du Werte dazu im Datenblatt des Types, der da auf der Platine verbaut ist. Allerdings ist da eher eine Angabe bei HF Transistoren. Dann ist deine Schaltung anfällig für parasitäre Kapazitäten auch durch den generell sehr hochohmigen Aufbau. Wenn ich 4kHz erzeugen müsste, würde ich eher auf C im mittleren nF Bereich setzen, also z.B. 10nF oder 22nF. Dafür werden dann die 1MOhm Widerstände kleiner und die Schaltung wird unempfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen. Christoph db1uq K. schrieb: > Dazu eine Hartfaserplatte mit selbstgebohrten Löchern für die speziellen > Klemmfedern. Nicht zu sehr verklären, bitte. Die Klemmfedern waren immer gut für blutige Finger und sind oft gebrochen. Die Drähte der Bauteile waren spätestens nach einem dutzend Aufbauten abgebrochen und die Platinchen der Transistoren haben keine 2 mal Auswechseln ausgehalten, bis sich die Leiterbahnen lösten.
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H. H. schrieb: > Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS. Als Entsorger hätte ich mich gerne angeboten. mfg
Christian S. schrieb: > H. H. schrieb: >> Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS. > > Als Entsorger hätte ich mich gerne angeboten. Ein paar Jahre zu spät. Damals hatte sich niemand dafür interessiert.
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