Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Keramik-Röhrenkondensator, Farbcode


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von Josef E. (seyd)



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Hallo zusammen,

in meinen Altbeständen habe ich ein Platinchen aus den 1970er Jahren 
gefunden und es (aus Langeweile) zum Laufen gebracht. Es handelt sich um 
einen astabilen Multivibrator. Er wurde vermutlich als Signalgeber bei 
der Fehlersuche in Rundfunkgeräten eingesetzt.
Mit dem Farbcode auf den Röhrenkondensatoren komme ich überhaupt nicht 
klar. Wenn ich vom Rand des Kondensators lese, erhalte ich folgende 
Farben: Gelb - Braun - Blau (vielleicht auch Grau) - Braun - Weiß.

Ich habe den Kondensator gemessen zu 340 pF. Mit der LTspice-Simulation 
komme ich auf eine Frequenz von 3,79 kHz. Bei der realen Schaltung messe 
ich 3,89 kHz. Also dürften die 340 pF ungefähr stimmen.

Es ist überhaupt nicht wichtig, interessiert mich aber: Wie bringe ich 
meine gemessenen Werte mit dem Farbcode auf den beiden Kondensatoren in 
Übereinstimmung?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Fotografier die Kondensatoren mal richtig. Ich sehe da eher 180pF (braun 
- grau - braun). Hast du die C ausgelötet zum Messen?

von Josef E. (seyd)


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Matthias S. schrieb:
> Fotografier die Kondensatoren mal richtig. Ich sehe da eher 180pF (braun
> - grau - braun). Hast du die C ausgelötet zum Messen?

Hier schicke ich ein hoffentlich besseres Bild. Und ja, ich weiß, 
ausgelötet hatte ich die Cs nicht. Weil aber die LTspice-Simulation und 
die reale Schaltung bei der Frequenzmessung so gut übereinstimmten, 
dachte ich, die Messung der Kapazität im eingelöteten Zustand könnte 
hinkommen. Ich überprüfe es aber noch mal.

von Josef E. (seyd)


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Josef E. schrieb:
> Ich überprüfe es aber noch mal.
ausgelötet und gemessen: 182 pF
Eingesetzt in LTspice: f = 7,2 kHz
reale Schaltung: f = 3,9 kHz
Berechnet unter:
https://www.electronicdeveloper.de/AstabilTransistor.aspx
f = 3,954 kHz

von H. H. (Gast)


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Josef E. schrieb:
> Eingesetzt in LTspice:

ASC-File?

von Helmut -. (dc3yc)


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braun grau braun gelb: 18 * 10^1 = 180 pF, gelb = 400V Spannung.

Beitrag #7626352 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Josef E. (seyd)


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H. H. schrieb:
>
> ASC-File?

von H. H. (Gast)


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Josef E. schrieb:
> H. H. schrieb:
>>
>> ASC-File?

Berichtigt zurück.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Josef E. schrieb:
> ausgelötet und gemessen: 182 pF

Kannste mal sehen, die alten Dinger haben immer noch ihren Nennwert. 
Lassen sich eben, wie fast alle Bauelemente, nur nicht in der Schaltung 
messen.

von Wastl (hartundweichware)


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Ob man da im ASC File auch 180pF eingeben darf?

von H. H. (Gast)


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Wastl schrieb:
> Ob man da im ASC File auch 180pF eingeben darf?

Oder 182pF...

Aber daran lags ja eh nicht.

von Wastl (hartundweichware)


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H. H. schrieb:
> Oder 182pF...

Ich hab's mal versucht ....

von Klaus H. (hildek)


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H. H. schrieb:
> Berichtigt zurück.

Naja 😉.
Ich weiß jetzt nicht, wie LTSpice den Wert von C3 interpretiert ...

von H. H. (Gast)


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Klaus H. schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht, wie LTSpice den Wert von C3 interpretiert ...

Der spielt hier keine Rolle.


Glatt übersehen. :-(

von Klaus H. (hildek)


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H. H. schrieb:
> Der spielt hier keine Rolle.

Ja, war mir schon bewusst und wollte ich eigentlich dazuschreiben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen 
gefunden.
Meistens im Klartext beschriftet, einige mit Farbpunkten.

von Stefan M. (derwisch)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen
> gefunden.
> Meistens im Klartext beschriftet, einige mit Farbpunkten.

Sieht gut aus :-)
Ich mag ja die alten Bauteile.
Die Rohrkondensatoren hatte ich noch in meinen Philips Baukästen.
Damit fing alles an...

von Josef E. (seyd)


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Warum ich irritiert war, liegt daran, dass ich davon ausging, dass 
Kondensatoren mit 5 Ringen gekennzeichnet werden.
Als Beispiel schicke ich diesen Link:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109061.htm

Nur Tantal-Kondensatoren werden auf der Seite mit 4 Ringen 
gekennzeichnet.
Unter der 5-Ringe-Annahme konnte ich bei meinen 2 (alten) Kondensatoren 
keinen vernünftigen Wert herausfinden.

weiß- braun - grau - braun - gelb

oder umgekehrt

gelb - braun - grau - braun - weiß

Unter der Annahme von 4 Ringen bekommt man den richtigen Wert: 180 pF / 
400 V
================
Noch was zu LTspice: Ich befasse mich erst seit dieser 
Multivibratorschaltung damit, habe also keine Erfahrung. Ich habe 
(generische) PNP-Transistoren gewählt und war zufrieden, als die 
Transientenanalyse ein Ergebnis lieferte. Jetzt weiß ich, dass PNP nicht 
genügt, sondern ein konkreter Typ ausgewählt werden muss. Trotzdem 
verwundert es mich, dass mit generischen Transistoren die Simulation 
läuft, die Ergebnisse aber daneben liegen. Welchen Einfluss haben 
Transistoren auf die Frequenz der Rechteckspannung?

von H. H. (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ein paar Rohrkondensatoren habe ich auch in meinen Schatzkistchen
> gefunden.

Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ja ich habe auch im Philips-Anleitungsbuch nachgeschaut, aber da ist nur 
die übliche drei-Farben-Tabelle für Keramikkondensatoren erklärt, die 4. 
und 5. Farbe ist "unwichtig".

Ich hatte den EE20
https://www.experimentierkasten-board.de/viewtopic.php?p=619

und später noch den EE1005, dazu den Grundkasten selbst zusammengekauft. 
Dazu eine Hartfaserplatte mit selbstgebohrten Löchern für die speziellen 
Klemmfedern.
http://norbert.old.no/kits/ee1000/ee1005.html
da sind die Rohrkondensatoren abgebildet

von Michael B. (laberkopp)


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Josef E. schrieb:
> Warum ich irritiert war, liegt daran, dass ich davon ausging, dass
> Kondensatoren mit 5 Ringen gekennzeichnet werden.
> Als Beispiel schicke ich diesen Link:

Na ja, es gibt alles

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2.3

Da weiss für Spannungsfestigkeit 900V ergeben würde, passt hier wohl 
eher

"Bei Scheiben-Keramikkondensatoren kann der erste breitere Ring auch 
eine Spannungsfestigkeit angeben und der 5. Ring die 
Temperaturabhängigkeit"

also 400V und "weit um 0".

Zudem sehen die gelben und weissen Markierungen so aus, als ob sie 
nachträglich angebracht wurden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hier die beiden Seiten aus dem Anleitungsheft zum EE1003/4/5

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Josef E. schrieb:
> Welchen Einfluss haben
> Transistoren auf die Frequenz der Rechteckspannung?

Sie haben z.B. parasitäre Kapazitäten. Und zwar sowohl zwischen 
Kollektor und Emitter, als auch zwischen Basis und Emitter. Mit ein 
wenig Glück findest du Werte dazu im Datenblatt des Types, der da auf 
der Platine verbaut ist. Allerdings ist da eher eine Angabe bei HF 
Transistoren. Dann ist deine Schaltung anfällig für parasitäre 
Kapazitäten auch durch den generell sehr hochohmigen Aufbau.
Wenn ich 4kHz erzeugen müsste, würde ich eher auf C im mittleren nF 
Bereich setzen, also z.B. 10nF oder 22nF. Dafür werden dann die 1MOhm 
Widerstände kleiner und die Schaltung wird unempfindlicher gegenüber 
Umwelteinflüssen.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Dazu eine Hartfaserplatte mit selbstgebohrten Löchern für die speziellen
> Klemmfedern.

Nicht zu sehr verklären, bitte. Die Klemmfedern waren immer gut für 
blutige Finger und sind oft gebrochen. Die Drähte der Bauteile waren 
spätestens nach einem dutzend Aufbauten abgebrochen und die Platinchen 
der Transistoren haben keine 2 mal Auswechseln ausgehalten, bis sich die 
Leiterbahnen lösten.

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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H. H. schrieb:
> Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS.

Als Entsorger hätte ich mich gerne angeboten.

mfg

von H. H. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Vor meinem Umzug hab ich mehrere kg von solchen entsorgt, alle NOS.
>
> Als Entsorger hätte ich mich gerne angeboten.

Ein paar Jahre zu spät. Damals hatte sich niemand dafür interessiert.

von Karl B. (gustav)


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Hier:

ciao
gustav

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