Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe bei fehleranalyse einer Kran Fernbedinung


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von Benjamin F. (lonelybyte97)



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Hallo zusammen,

ich bin zwar kein absoluter Elektrotechnik-Laie, habe aber nicht viel 
Erfahrung mit Platinen und Funk. Dennoch versuche ich meinem Vater dabei 
zu helfen, die Kran-Fernbedienung wieder zum Laufen zu bringen.

Hier ist die Beschreibung des Problems:

Der Kran funktioniert nicht mehr. Soweit, so klar. Ein "Profi" für 
Kranfernbedienungen hat bereits eine Analyse durchgeführt, und ich werde 
bald weitere Details und seine Kontaktdaten erhalten.

Was habe ich bisher unternommen? Der Quarz war ausgelötet, also habe ich 
ihn wieder eingelötet. Leider habe ich dabei GND mit DATA verwechselt, 
was dazu führte, dass die Fernbedienung eingeschaltet war. Allerdings 
ist mir dabei kein offensichtlicher Defekt aufgefallen.

Ich habe den DATA-Eingang mit dem Oszilloskop gemessen und dabei saubere 
High-Low-Pegel festgestellt, was darauf hindeutet, dass der Eingang 
vorerst in Ordnung ist. Jetzt geht es um den Sender. Dieser sendet 
jedoch nichts über die Antenne aus. Mit dem Oszilloskop kann ich nur 
50Hz-Rauschen messen, aber keine andere Frequenz finden. Ich erwarte 
etwas bei 433 und 869 HZ weiß aber nicht welche Frequenz dieser Sender 
hat.

Was denkt ihr? Wie sollte ich weiter vorgehen? Soll ich jedes Bauteil 
durchmessen? Ich habe Bedenken, dass ich dadurch etwas kaputt machen 
könnte. Da der Quarz ausgelötet war, hat jemand eine Idee, wie ich ihn 
überprüfen kann?

Für jegliche Hilfe bin ich sehr dankbar.


Anbei ein Foto des Senders:

: Verschoben durch Moderator
von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Benjamin F. schrieb:
> Der Kran

Spielzeug-Kran? 100-Tonner Baustellen-Kran? Hersteller? Modell?

> funktioniert nicht mehr.

viel zu unspezifische Fehlerbeschreibung.
WAS GENAU funktioniert "nicht mehr"?
Hat es schon mal funktioniert? Was ist dann passiert, seit dem es nicht 
mehr funktioniert?

> die Kran-Fernbedienung

Also doch nicht "der Kran" (Antrieb, Motor, Mechanik), sondern "die 
Fernbedienung" (Steuerung)

Gibt es eine Nahbedienung an "dem Kran"?

je mehr Details du angibst, desto gezielter kann geantwortet werden.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Benjamin F. schrieb:
> Was denkt ihr?

Auf so alten Sendern sollte die Frequenz auf dem FTZ Aufkleber stehen.

Hast du überhaupt die richtigen Messmittel, um 868Mhz erfolgreich messen 
zu können ?

Einfach einen Oszilloskop-Tastkopf ranhalten, dann bricht meistens die 
Oszillation zusammen. Vielleicht klipst du die Masseleitung an die 
Tastkopfspitze und hältst diese RingAntenne nur über das offene 
Sendermodul.

Du kannst die gelben Tantalelkos auf Kurzschluss durchmessen, mit einem 
echten Kapazitätstester (nicht dem Transistortester) auch im eingebauten 
Zustand auf Kapazität, aber rumlöten würde ich lassen.

Es scheint nur 3 Transistoren zu geben.

Ja, so ein Quartz kann brechen, Tantalelkos Kurzschluss kriegen 
Keramikkondensatoren Risse kriegen, die dünnen Drähte in den 
Filterspulen abfaulen, dass die Transistoren bei ESD kaputt gehen ist in 
dieser Schaltung unahrscheinlicher, dass sie bei abgesteckter Antenne 
überhitzen weil der Sender die Energie nicht loswird und sie 
zurückreflektiert wird ist theoretisch möglich. Die Platine könnte wegen 
(Kondens)Wasser korrodieren.

Mehr Defektmöglichkeiten fallen mir nicht ein.

von Georg G. (df2au)


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Das Ausgangssignal des Senders wird dein Scope nicht anzeigen. Das ist 
weit jenseits der Spezifikation.

von Michael O. (michael_o)


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Wo gibt es so gute Glaskugeln, das Du sein Ozyloskop kennst?

Scnr
Michael

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael O. schrieb:
> Wo gibt es so gute Glaskugeln, das Du sein Ozyloskop kennst?

"Oszyloskop". Warum?

Das ist reine Stochastik - die Wahrscheinlichkeit, daß jemand mit dieser 
Fragestellung ankommt, aber ein Oszilloskop mit 1 GHz Bandbreite hat, 
ist sehr, sehr gering.

von Rbx (rcx)


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Benjamin F. schrieb:
> Hier ist die Beschreibung des Problems:
>
> Der Kran funktioniert nicht mehr.

Geil. "Papa, Papa, Krani putt, "buäääääää!" (lautes Geheul)

Bei unserer Fernbedienung für den Fernseher gingen ein zwei Tasten für 
Zahlen nicht mehr, und später wurden keine Ersatzbatterien mehr 
angenommen. Man hätte ja annehmen können, die Batterien wären schlecht, 
ich hatte aber mehrere ausprobiert und wenn man eine der 
Original-Batterien drin lässt bzw. eine der alten, und eine neue dazu, 
dann ging das auch noch ganz gut. Nur leider waren irgendwann auch diese 
Batterien platt (waren ja zwei originale, bzw. alte).
So eine Kranfernbedienung hängt aber (üblicherweise) eher am Kran.
Da müsste man erstmal nachsehen, was mit dem Kran nicht stimmt.
Der Fernseher hat jedenfalls noch ein paar nützliche Bedien-Tasten am 
Gerät.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin F. schrieb:
> Ich erwarte etwas bei 433 und 869 HZ
Da wäre ein hörbarer Ton. Du müsstest was bei einer 1000000 mal höheren 
Frequenz messen. Warum erwartest du 433 MHz oder 869 MHz?

> weiß aber nicht welche Frequenz dieser Sender hat.
Wie sieht denn die Antenne aus? Wie alt ist die Fernbedienung? Welche 
Typbezeichnung steht da drauf? Wird der Empfänger noch versorgt?

> Mit dem Oszilloskop kann ich nur 50Hz-Rauschen messen
Frequenzen zwischen 400 MHz und 900 MHz wird dein Oszilloskop nicht 
sinnvoll messen können.

> Der Quarz war ausgelötet
Warum war der ausgelötet?

> was dazu führte, dass die Fernbedienung eingeschaltet war
Du hast da unter Spannung herumgelötet?

> Ich habe Bedenken, dass ich dadurch etwas kaputt machen könnte.
Die kann ich bestätigen.

> Wie sollte ich weiter vorgehen?
Hast du die Möglichkeit, einen "Kreuztest" mit einem anderen Kran und 
dessen Fernbedienung zu machen?

Wrum funktioniert eigentlich die FB nicht mehr? Runtergeschmissen? 
Versorgung verpolt?

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg G. (df2au)


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Bei "richtigen" Kränen werden aus Sicherheitsgründen Fernbedienung und 
Kran miteinander verheiratet ("gebunden"). Wie das gemacht wird, steht 
in der Betriebsanleitung. Diese Bindung kann verloren gehen. Dann tut 
sich nichts mehr.

von Benjamin F. (lonelybyte97)



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Wow, vielen Dank für die schnelle Antwort!

Also, es handelt sich um einen Baukran. Die Information, die ich habe, 
lautet einfach: "Er funktioniert nicht mehr"
(Obwohl 100t etwas übertrieben ist, ich würde sagen, eher 20t!)

Es wurde bereits eine Untersuchung durchgeführt, und die 
Schlussfolgerung lautet anscheinend, dass der Sender auf einer anderen 
Frequenz sendet. Wie das passiert ist, weiß ich nicht (ggf 
feuchtigkeit), diese wurde erwähnt. Eine genauere Fehlerbeschreibung 
werde ich in etwa 45 Minuten von dem Fehleranalysten erhalten.

Leider konnte ich auf dem FTZ-Aufkleber nichts Relevantes finden, nur 
diese Inschriften: [Anhang siehe unten].

Ich besitze ein RIGOL DS1052E und die dazugehörigen originalen 
Testköpfe. Es ist möglich, dass diese beim Messen ein Signalfehler 
verursachen und der Sender dadurch ausfällt. Ich überlege, mir einige 
Arduino-Bauteile zu kaufen, um Funkmessungen durchführen zu können, bin 
mir aber unsicher, ob das hilfreich sein wird.

Kondenswasser ist ein guter Punkt, obwohl der Sender in der 
Fernbedienung verlötet war. Aber Feuchtigkeit findet immer einen Weg. 
Allerdings sehe ich keine deutlichen Anzeichen von Korrosion.

Kann ich als Elektrotechnik-Laie mit den Hausmitteln, die ich habe und 
einem Oszilloskop, den Quarz durchmessen?

Kann mir jemand erklären, was diese silbernen, relativ großen Bauteile 
mit einem Keramikkern und einer Art Schlitzhalterung machen bzw. wie man 
sie nennt? Ich werde nachlesen. Bei einem der beiden stand der Keramik 
etwas heraus, und ich habe, grob wie ich bin, darauf gedrückt. Jetzt ist 
es wie beim anderen wieder an seinem Platz. (Nur das Keramik war etwas 
weiter draußen, nicht das Metallgehäuse.)

Ich warte jetzt erst einmal das Gespräch mit dem "Doktor" ab, der die 
Diagnose gestellt hat, und melde mich gleich noch einmal.

Danke erstmal! :)

von Harald K. (kirnbichler)


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Ich bin erstaunt, wie es zur Diagnose gekommen ist, daß ausgerechnet der 
Sender und nicht irgendein anderes Teil der auf den meisten Bildern gut 
verborgen gebliebenen Fernbedienung defekt sein soll.

Oder wurde geprüft, daß am Eingang des Senders ein sinnvolles und mit 
den Bedieneingriffen an der Fernbedienung (Tasten oder wasauchimmer) 
korrelierendes Signal vorliegt?

Benjamin F. schrieb:
> Ich überlege, mir einige Arduino-Bauteile zu kaufen, um Funkmessungen
> durchführen zu können, bin mir aber unsicher, ob das hilfreich sein wird.

Nein, "Arduino-Bauteile" helfen bei Funkmessungen ganz sicher nicht. 
Dazu braucht es ganz andere Geräte -- und die nötige Erfahrung, damit 
umzugehen.

Benjamin F. schrieb:
> Kann mir jemand erklären, was diese silbernen, relativ großen Bauteile
> mit einem Keramikkern und einer Art Schlitzhalterung machen bzw. wie man
> sie nennt?

Das ist keine Keramik, das ist Ferrit. Das sind abstimmbare 
Induktivitäten, die man verstellt, indem der Kern mehr oder weniger weit 
in die Spule hineingedreht wird.

> Ich werde nachlesen. Bei einem der beiden stand der Keramik
> etwas heraus, und ich habe, grob wie ich bin, darauf gedrückt. Jetzt ist
> es wie beim anderen wieder an seinem Platz. (Nur das Keramik war etwas
> weiter draußen, nicht das Metallgehäuse.)

Dann ist der Sender verstimmt und kann nicht mehr funktionieren. Das 
bekommst Du auch nicht wieder in Ordnung.

Gratuliere.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du den Quarz mal ausgelötet vor dir liegen hattest, hast du nicht 
auf die Beschriftung geachtet?
Zumindest hier sieht es so aus, als würde die GA610 auf 434MHz arbeiten:
https://www.dimex-hamburg.com/produkt/hetronic-ga-610-set-kransteuerung-kranfernbedienung-unused/

Es sollte also möglich sein, mit einem dieser billigen Pendelempfänger 
("für Arduino") ein Signal nachzuweisen. Dein Rigol ist jedenfalls nicht 
in der Lage, direkt die 434MHz an der Sendeantenne zu messen.

https://www.amazon.de/kwmobile-Sender-Empf%C3%A4nger-Arduino-Raspberry/dp/B01H2D2RH6

Wenn jemand mal den Sender auf dem Boden gepfeffert hat, sind die 
Chancen übrigens wirklich gut, das der Quarz hinüber ist.

Benjamin F. schrieb:
> Bei einem der beiden stand der Keramik
> etwas heraus, und ich habe, grob wie ich bin, darauf gedrückt.

Aaaarrgghhh - ab jetzt musst du zusätzlich zur Reparatur auch noch die 
Ausgangskreise neu abgleichen.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin F. (lonelybyte97)


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ich beantworte nach meinem Doktorgespräch mal alles :) danke danke danke 
an alle die bis jetzt geantwortet haben,.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Als Laie an der FB für den Grosskram rum fummmeln...
Wenn das Dein Privatgefährt ist, Respekt.

Wenns gewerbliche Nutzung ist:
Was sagt eigentlich eine Berufsgenossenschaft dazu?

von Georg G. (df2au)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Als Laie an der FB für den Grosskram rum fummmeln...

Wenn es zu einem Unfall kommt, sagt die Versicherung "grob fahrlässig", 
zahlt und nimmt ihn dann voll in Regress. Aber bei einer Privatinsolvenz 
ist nach 7 Jahren alles wieder im grünen Bereich.

Wie heisst es so schön... Mut kann man nicht kaufen.

von Georg G. (df2au)


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Matthias S. schrieb:
> Zumindest hier sieht es so aus, als würde die GA610 auf 434MHz arbeiten:

Der Aufdruck auf dem Quarz ist 434.8475

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Georg G. schrieb:
> Der Aufdruck auf dem Quarz ist 434.8475

Ok, dann haben wir hier einen Oberwellenquarz, der vermutlich auch noch 
an einem Vervielfacher hängt, denn direkt auf 434 Mhz schwingende Quarze 
mit dieser Frequenz gibt es nicht.
Mögliches Szenario wäre ein 48Mhz Quarz mit 2 Verdreifachern dahinter.

von Michael B. (laberkopp)


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Benjamin F. schrieb:
> Leider konnte ich auf dem FTZ-Aufkleber nichts Relevantes finden

Immerhin die Typennummer. https://www.ebay.de/itm/154089858146 sagt 
434MHz.

Benjamin F. schrieb:
> und die Schlussfolgerung lautet anscheinend, dass der Sender auf einer
> anderen Frequenz sendet.

Quartz gebrochen, kann passieren, neuen einlöten.

Immerhin funktionierte der Sender da noch, ob er nach deinem Pfusch 
nicht vollständig kaputt ist, muss sich erst noch zeigen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Er könnte einen DVB-T Stick als SDR verwenden und den Funkbereich 
abscannen.

https://elektronikbasteln.pl7.de/dvb-t-usb-sticks-als-scanner-von-9-khz-bis-ueber-1-ghz

Oder er hat noch einen alten analogen Fernseher mit VHF und UHF. Damit 
kann er auch suchen gehen.

von Helmut -. (dc3yc)


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Wenn er den Abstimmkern der Spule verstellt hat, funktioniert nichts 
mehr! War früher eine beliebte Aufgabe für angehende CB-Funker, bei 
ihren Funken auf den Platinen alle Schrauben nachziehen zu lassen :-)

von Jörg K. (joergk)


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Ganz ehrlich:

Aktuelle Funkfernsteuerungen für einen Kran dieser Art (Hubwerk, Katze, 
Drehwerk) mit allen Zertifikaten bestehend aus Sender, Empfänger, Akku 
und Ladegerät kosten neu um die 1000€.

Da sollte man überlegen, wievel (externe, Kosten erzeugende) Energie man 
da noch reinsteckt.

Jörg

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter D. schrieb:
> Oder er hat noch einen alten analogen Fernseher mit VHF und UHF.

Nö. Die können 433-434 Mhz nicht empfangen.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Oder er hat noch einen alten analogen Fernseher mit VHF und UHF.
>
> Nö. Die können 433-434 Mhz nicht empfangen.

Hyperband im BK-Netz.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Benjamin F. schrieb:
> Bei einem der beiden stand der Keramik
> etwas heraus, und ich habe, grob wie ich bin, darauf gedrückt. Jetzt ist
> es wie beim anderen wieder an seinem Platz. (Nur das Keramik war etwas
> weiter draußen, nicht das Metallgehäuse.)

Oh je !! Ich sehe schwarz für deine Reparatur-Erfolge. Du solltest 
zumindest (solange deine Erinnerung noch wach ist) den Spulenkern in 
etwa so weit raus drehen, wie er zuvor draussen stand. Ob du da schon 
was bewirkst, sei mal offen. ABer besser als die SPule komplett 
verstellt zu haben ist es allemale.

> Ich warte jetzt erst einmal das Gespräch mit dem "Doktor" ab, der die
> Diagnose gestellt hat, und melde mich gleich noch einmal.

Das solltest du dem Kran-Doktor unbedingt mitteilen, was du bisher 
gemacht hast etc. Auch das mit der SPule.


Benjamin F. schrieb:
> Soll ich jedes Bauteil
> durchmessen? Ich habe Bedenken, dass ich dadurch etwas kaputt machen
> könnte.

lass das mal lieber den Doktor machen, der hat hoffendlich mehr Ahnung 
und Verständnis von dem was machbar ist.

Dieter D. schrieb:
> Er könnte einen DVB-T Stick als SDR verwenden und den Funkbereich
> abscannen.

Naja, ich habe wenig Vertrauen darin, dass jemand der noch nie SDR 
Spielereien gemacht hat, in der Lage ist, etwas zu scannen was nicht da 
ist (und an Bauteilen der FB rumzufummeln bis was da bzw. sichtbar ist)

Du hast manche Fragen noch nicht beantwortet:

1. gibt es eine weitere FB und einen weiteren Kran, an der du kreuzweise 
testen kannst?
2. funktionierte die FB schon mal, und seit wann nicht mehr? Was 
passierte, dass die FB nicht mehr funktionierte?
3. wer hat den Quarz ausgelötet, und warum?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wegstaben V. schrieb:
> 1. gibt es eine weitere FB und einen weiteren Kran, an der du kreuzweise
> testen kannst?

Die Fernbedienungen sind codiert, so das ein bestimmter Sender nur einen 
bestimmten Empfänger anspricht.
https://www.dimex-hamburg.com/produkt/hetronic-ga-610-set-kransteuerung-kranfernbedienung-unused/
Diese z.B. hat den Code H03C44.

von Benjamin F. (lonelybyte97)


Angehängte Dateien:

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Hey Leute,

hier sind erstmal meine neuen Erkenntnisse vom "Doktor" 
(Diagnoseersteller):

Der Sender ist von seiner ursprünglichen Frequenz abgewichen und sendet 
nun auf einer anderen Frequenz. Zusätzlich ist die Sendeleistung 
gesunken, anstatt wie zuvor. Der Doktor kann das Problem nicht 
reparieren, da er nicht sicherstellen kann, dass keine Oberwellen den 
Funkraum stören - und das ist anscheinend nicht erlaubt. Er kann nicht 
garantieren, dass der Sender korrekt funktioniert, um niemanden zu 
stören. Auch könnten alte Filter Probleme verursachen. Er wollte mir 
nichts direkt verkaufen und empfahl mir stattdessen, eine gebrauchte 
Fernbedienung zu kaufen und sie selbst anzuschließen, vorausgesetzt, ich 
kann einen Schaltplan lesen. Er war persönlich vor Ort, um diese 
Diagnose zu stellen.

Er hatte den Quarz ausgelötet, um zu überprüfen, ob die Anschlüsse 
beschädigt sind oder ähnliches. Das war jedoch nicht der Fall.

Der Kran hat vor einem Monat noch funktioniert. Wir haben keine 
Ersatz-Fernbedienung. Ich denke, es könnte möglich sein, den Kran 
manuell zu steuern, aber mir ist nicht bekannt, ob es bereits eine 
Einrichtung dafür am oder im Kran gibt.

@Jörg, wir werden wahrscheinlich sowieso 1000€ zahlen müssen. Aber ich 
bin mir nicht sicher, woher wir so etwas bekommen können. Hast du eine 
Idee?

Ich merke schon, dass ich vielleicht etwas zu grob vorgegangen bin. Ich 
werde mich stark zurückhalten bei weiteren Tests oder Lötversuchen. 😉


Danke euch allen.



Eine Frage, verstehen wir uns richtig? Dieses Weiße Bauteil ist ein 
Spulenkern?

von H. H. (Gast)


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Benjamin F. schrieb:
> Dieses Weiße Bauteil ist ein
> Spulenkern?

Ja.

von Patrick B. (pbeck)


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Benjamin F. schrieb:
> Hast du eine Idee?

Beim Hersteller anrufen?

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Patrick B. schrieb:
> Beim Hersteller anrufen?

Der wird eine 30 Jahre alte Fernbedienung nicht mehr reparieren.

von Udo S. (urschmitt)


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Die Firma Hetronic existiert immer noch und sie stellen immer noch u.A. 
Kranfernbedienungen her.
Ein freundlicher Anruf kann da durchaus weiterhelfen.

von Udo S. (urschmitt)


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H. H. schrieb:
> Der wird eine 30 Jahre alte Fernbedienung nicht mehr reparieren.

Das nicht, aber eine andere Lösung finden.
Wird halt nicht ganz billig.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Udo S. schrieb:
> Die Firma Hetronic existiert immer noch und sie stellen immer noch u.A.
> Kranfernbedienungen her.

die meisten Entwickler, die an der Entwicklung des gezeigten 
Funksteuersystems beteiligt waren, dürften mittlerweile wohl bei Arcon 
GmbH sitzen (arconremote.com).

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von H. H. (Gast)


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Guido C. schrieb:
> die meisten Entwickler, die an der Entwicklung des gezeigten
> Funksteuersystems beteiligt waren, dürften mittlerweile wohl bei Arcon
> GmbH sitzen (arconremote.com).

Ist das eine Auffanggesellschaft für Elektronikrentner?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jeder einigermassen geübte Funkamateur oder Radiotechniker, der einen 
Spektrumanalyzer sein eigen nennt, ist in der Lage, diesen Sender, 
sofern er überhaupt noch was sendet, wieder auf optimale Funktion 
abzugleichen.

Viele Nerds haben heute auch ein gutes SDR, mit dem sowas etwas 
mühseliger ist, aber genauso zum Ziel führt.
Ansosten ist die Wiederbeschaffung kein Problem, sofern noch etwa 1800 
Mäuse in der Portokasse sind. Links habe ich ja gepostet. Empfänger und 
Sender müssen zusammenpassen, sonst gehts nicht.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Eben, keine Kekse ohne Spekki, bei sowas!

von Sebastian W. (wangnick)


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Matthias S. schrieb:
> Jeder einigermassen geübte Funkamateur oder Radiotechniker, der einen
> Spektrumanalyzer sein eigen nennt, ist in der Lage, diesen Sender,
> sofern er überhaupt noch was sendet, wieder auf optimale Funktion
> abzugleichen.
> Viele Nerds haben heute auch ein gutes SDR, mit dem sowas etwas
> mühseliger ist, aber genauso zum Ziel führt.
> Ansosten ist die Wiederbeschaffung kein Problem, sofern noch etwa 1800
> Mäuse in der Portokasse sind.

Ich kenne mich mit Funk wenig bis gar nicht aus. Aber könnte man nicht 
... ein 434MHz Arduino-Empfänger-Modul nehmen, und auf diesem Modul mit 
dem vorhandenen Oszi die Signalstärke der Fernbedienung auf genau dieser 
Frequenz irgendwo ablesen, und darüber die Ferritkerne wieder passend in 
Stellung bringen?

🍅🍅 🍅. schrieb:
> Eben, keine Kekse ohne Spekki, bei sowas!

Also quasi Billigkekse?

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Peter Z. (hangloose)


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Die Reparatur kostet sicher keine 1000 Euro.
Wenn es nur am HF liegt kriegt der Sender und Empfänger ein neues 
HF-Teil fertig. Eventuell sogar nur ein neues/altes Sender HF-Teil.
Die Diagnose vom offiziellen Hetronic Service Partner wäre sogar 
kostenlos bis
auf die Rücksendekosten. Hatte ich dem TO in einer PN schon geschrieben.
Aber er kanns natürlich auch selber probieren...

von H. H. (Gast)


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Sebastian W. schrieb:
> Aber könnte man nicht
> ... ein 434MHz Arduino-Empfänger-Modul nehmen,

Nein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. H. schrieb:
> Nein.

... weil so ein Modul weder frequenzgenau ist, noch eine Information 
über Feldstärke und Spektralreinheit liefert.

Zumindest ein SDR und einen Frequenzzähler sollte man schon haben.

von Wolf17 (wolf17)


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Ist denn sicher, dass es an der HF Strecke liegt? Wird der Sender mit 
TTL Pegel angesteuert? Liefert der Emnpfänger normalerweise TTL Pegel am 
Ausgang?
Ich hatte hier mal eine Kranfernsteuerung, da gab es ein Testkabel, um 
direkt zu koppeln. Wenn der Hersteller nicht widerspricht, würde ich die 
abgelöteten Datenleitungen direkt koppeln, dann sieht man, ob es nur die 
HF Strecke ist.

Stimmt Spannung und Nennstromaufnahme vom Sender und Emppfänger?
Testmöglichkeiten, ob der (434Mhz?) Sender Ausgangssignal hat:
-Diodentastkopf
-Handfunkscanner
-SDR mit Software
-Spektrumanalyzer
-500Mhz Oszi
-Kabeladapter, Dämpfungsglieder, HF-Vorteiler für Frequenzzähler, 
Teilerausgang an Frequenzzähler oder Oszi anschließen
-Amateurfunker um Hilfe bitten

: Bearbeitet durch User
von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

H. H. schrieb:
> Ist das eine Auffanggesellschaft für Elektronikrentner?

nach meinem Kenntnisstand haben sich seinerzeit einige der Entwickler 
von Funksteuersysteme, die bei Hetronic gearbeitet hatten, mit der Firma 
Abitron selbstständig gemacht. Dann kam es zu einem Rechtsstreit 
zwischen Hetronic und Abtiron was dazu geführt hat, dass Abitron 
aufgelöst wurde. Daraufhin entstand Arcon.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von H. H. (Gast)


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Guido C. schrieb:
> nach meinem Kenntnisstand haben sich seinerzeit einige der Entwickler
> von Funksteuersysteme, die bei Hetronic gearbeitet hatten, mit der Firma
> Abitron selbstständig gemacht. Dann kam es zu einem Rechtsstreit
> zwischen Hetronic und Abtiron was dazu geführt hat, dass Abitron
> aufgelöst wurde. Daraufhin entstand Arcon.

Kann schon sein, aber die Entwickler von damals sind wohl alle schon im 
Ruhestand. Die Entwicklung ist ja wenigstens 30 Jahre her, eher mehr.

von Uli S. (uli12us)


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Gerüchten zufolge solls für etwas über 100€ in China schon Spekkies 
geben, was die taugen dürfte für den Problemfall eher wenig relevant 
sein. Eher noch, erstmal zu begreifen, wie die Dinger funzen und die 
richtig anzuwenden.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Harald K. schrieb:
> Ich bin erstaunt, wie es zur Diagnose gekommen ist, daß ausgerechnet der
> Sender und nicht irgendein anderes Teil der auf den meisten Bildern gut
> verborgen gebliebenen Fernbedienung defekt sein soll.

Mit derselben Gewißheit, mit der nebenan bei einem Wasserkocher gleich 
zu Anfang "alle Dioden sind in Ordnung" konstatiert wurde. Nach mehreren 
Wochen Diskussion in über 200 Beiträgen wurde endlich die defekte 
Zenerdiode ersetzt und das Ding lief wieder. :)

Haben Baukräne keinen Rückkanal oder wenigstens eine Totmannschaltung 
wie Rangierloks, oder denkt sich dader Vorschriftengeber "mehr wie 
runterkommen kann die Last nicht"?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wollvieh W. schrieb:
> oder denkt sich dader Vorschriftengeber "mehr wie runterkommen kann die
> Last nicht"?

Vielleicht werten diese die CO2-Einsparungen hoeher, wenns auf den Kopf 
faellt.

(Duck und schnell wech)

von Jörg K. (joergk)


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Wollvieh W. schrieb:
> Haben Baukräne keinen Rückkanal oder wenigstens eine Totmannschaltung
> wie Rangierloks, oder denkt sich dader Vorschriftengeber "mehr wie
> runterkommen kann die Last nicht"?

Rückkanal nur, falls nötig: z.B. zur Lastanzeige.
Natürlich wird die Funkstrecke konstant überwacht und bei 
Telegrammausfall ein Schnellhalt ausgelöst.

Jörg

von Peter _. (peterman)


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hier gibts die ausfühliche Anleitung zu den Fernsteuerungen.
http://c1940652.r52.cf0.rackcdn.com/51559d3bfb4f442f53000c91/Deutsch-BMS-1-Hetronic.pdf

alles andere ist Glaskugel.

 Kann ja auch ein defekter/alter Akku im Sender sein.

Peter

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