Marketing ging etwas zu weit? "Die in Kanada ansässige University of Waterloo bemüht sich darum, intelligente Verkaufsautomaten der Marke M&M vom Campus zu entfernen, nachdem empörte Studenten herausgefunden haben, dass die Automaten ohne ihre Zustimmung heimlich Gesichtserkennungsdaten sammelten". "Der Skandal begann, als ein Student unter dem Pseudonym SquidKid47 auf Reddit ein Bild veröffentlichte, das die Fehlermeldung „Invenda.Vending.FacialRecognitionApp.exe“ eines Campus-Automaten zeigte, nachdem der Automat keine Gesichtserkennungsanwendung starten konnte, von der niemand erwartet hatte, dass sie Teil davon ist des Vorgangs der Nutzung eines Verkaufsautomaten". https://arstechnica.com/tech-policy/2024/02/vending-machine-error-reveals-secret-face-image-database-of-college-students/
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Invenda: "We’re building the future of automated retail" https://www.borncity.com/blog/2024/02/26/kamera-zur-gesichtserkennung-in-invenda-automaten-mars-coca-cola-entdeckt/ Wird interessant, wessen Waterloo (der Ort der Uni) das nun wird. Vom Konzern oder vom Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht? Kompromiss à la Internet: Vor dem Verkaufsvorgang muss ein Cookie Banner (schöner Name für sowas) abgenickt werden, ob man dem zustimmt. Damit das nur einmal erfolgen muss, wird dies zum erkannten Gesicht gespeichert. Natürlich unabhängig von der Zustimmung, denn sonst kann das bei Ablehnung ja nicht funktionieren, müsste man jedes Mal fragen.
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(prx) A. K. schrieb: > Invenda: "We’re building the future of automated retail" > > https://www.borncity.com/blog/2024/02/26/kamera-zur-gesichtserkennung-in-invenda-automaten-mars-coca-cola-entdeckt/ > > Wird interessant, wessen Waterloo (der Ort der Uni) das nun wird. Vom > Konzern oder vom Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht? Die unbequeme Frage ist, ob GDPR außerhalb der EU bindend ist. Demographic Sensor: "GDPR-compliant demographic profiling (age and gender)" Hier steht aber: "Die intelligenten Invenda Verkaufsautomaten können die Anwesenheit einer Person sowie deren geschätztes Alter und Geschlecht erkennen. Auf der Website des Unternehmens heißt es, dass die "Software die vom optischen USB-Sensor abgeleiteten digitalen Bildkarten in Echtzeit lokal verarbeitet, ohne diese Daten auf permanenten Speichermedien zu speichern oder sie über das Internet in die Cloud zu übertragen." Wie soll man das jetzt verstehen? "Powered by a proprietary operating system and based on IoT, AI and cloud technology, our Internet of Retail platform connects all self-service points of sale, creating an unmatched consumer experience and skyrocketing revenue" Was mich betrifft, finde ich diese Art von Produkt Design, einfach Menschen-Unwürdig. Man sollte sich eigentlich schämen. Aber für den Geschäfts-Sektor ist der Begriff Scham natürlich ein Fremdwort und immer gewesen. Diese neue Era von High-Tech scheint immer tiefere Schatten zu werfen. Es ist bezeichnend für die korporativen Ziele nur noch Zwangsgrenzen zähneknirschend annehmen zu müssen. In dieser Era von KI und Omnipräsenz des Algorithmus, was bedeutet da noch die intrinsische Würde des Menschen. Je mehr wir in die digitale Welt integriert werden, desto schmutziger kommt Vieles an. Es ist wahrlich erniedrigend. Digitale Daten-Sammelwut ist zum Selbstzweck und süchtig-machender Droge des 21. Jahrhundert geworden ohne die man scheinbar nicht mehr erfolgreich im Wettbewerb tätig sein kann. Ja. G. Orwell hatte in der Tat die Glocken läuten hören, nur wusste er nicht, wo. Dann bin ich ja gespannt wie sich die Firma aus diesen unbequemen Skandal herauswinden wird.
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Gerhard O. schrieb: > Die unbequeme Frage ist, ob GDPR außerhalb der EU bindend ist. Natürlich nicht, aber wie sieht das in Kanada aus? Dieses europäische Recht gilt m.W. in vielen Staaten als Inspiration für eigene Rechtsinitiativen. Wobei ich für Kanada auf die Schnelle in Form von PIPEDA von 2001 eine Art Vorläufer finde, der sich allerdings eher zahnlos liest: https://en.wikipedia.org/wiki/Personal_Information_Protection_and_Electronic_Documents_Act
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(prx) A. K. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Die unbequeme Frage ist, ob GDPR außerhalb der EU bindend ist. > > Natürlich nicht, aber wie sieht das in Kanada aus? Dieses europäische > Recht gilt m.W. in vielen Staaten als Inspiration für eigene > Rechtsinitiativen. > > Wobei ich auf die Schnelle PIPEDA von 2001 finde, was sich allerdings > eher zahnlos liest: > https://en.wikipedia.org/wiki/Personal_Information_Protection_and_Electronic_Documents_Act Keine wirkliche Ahnung. Man kopiert aber manchmal von der EU. Ich vermute, daß die besagte Affaire Kreise ziehen wird. Man lässt sich das nicht unbedingt gefallen. Manchmal entstehen dann auch "Class Action Suits". Man kann bezüglich der EU viele Haare in der Suppe finden, aber alles lässt ihr Euch in der EU auch nicht gefallen. P.S. Ich vermute übrigens, daß die Firmenleitung den SW-Entwicklern eine Szene machen werden, warum sie übersehen haben, derartige Fehlermeldungen am Kundenbildschirm anzeigen zu lassen. Die werden diese Unterlassungssünde wahrscheinlich schleunigst beheben wollen. Windows halt😊
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Gerhard O. schrieb: > Dann bin ich ja gespannt wie sich die Firma aus diesen unbequemen > Skandal herauswinden wird. Die Erkennungsfunktion war doch aus der Beschreibung zu ahnen: sowie deren geschätztes Alter und Geschlecht. Es geht schließlich auch darum zu erkennen, ob der Kunde zufrieden oder unzufrieden am Automat erscheint und wieder weg geht. Vermutlich wird der sogenannte Angry-Wert aus der Mimik miterfasst. Ein Patent dazu wurde irgendwo in einem Blog genannt mit der Idee die Gesichtserkennung mit einer Blacklist (z.B. abhängig von den sozial scores oder CO2-scores) zu verbinden und auch je nach dem individuell unterschiedliche Preise den Kunden zu bieten für das gleiche Produkt. Wer die falsche Gesinnung hat, bekommt es teuer oder gar nicht. Letzteres wird von vielen als compliant to the code of conduct gesehen. Daher verstehe ich die plötzliche Ablehnung unter den Studenten nicht.
(prx) A. K. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Die unbequeme Frage ist, ob GDPR außerhalb der EU bindend ist. > > Natürlich nicht, aber wie sieht das in Kanada aus? Dieses europäische > Recht gilt m.W. in vielen Staaten als Inspiration für eigene > Rechtsinitiativen. Das ist ev. nicht ganz so klar und kann komplexer sein. Mit der GDPR kenne ich mich jetzt zu wenig aus aber wenn eine Deutsche Person vor diesem Automat steht, muss sich der Automat trotzdem an die DSGVO halten (oder sich weigern mit einer Deutschen Person ein Geschäftsverhältnis einzugehen): https://media.ccc.de/v/cosin-11-wieso_gilt_die_dsgvo_in_der_schweiz
Gerhard O. schrieb: > creating an unmatched consumer experience > and skyrocketing revenue" Für einen M&M Automaten? Gehts noch? Entweder kaufste die Schokobons oder eben nicht. Möchte mal wissen, was daran 'consumer experience' sein soll - es sei denn, das Automaten OS ist abgestürzt-. Dann gibts gar keine 'Experience'...
Beitrag #7612258 wurde vom Autor gelöscht.
Gerhard O. schrieb: > Was mich betrifft, finde ich diese Art von Produkt Design, einfach > Menschen-Unwürdig. Man sollte sich eigentlich schämen. Aber für den > Geschäfts-Sektor ist der Begriff Scham natürlich ein Fremdwort und immer > gewesen. > > Diese neue Era von High-Tech scheint immer tiefere Schatten zu werfen. > Es ist bezeichnend für die korporativen Ziele nur noch Zwangsgrenzen > zähneknirschend annehmen zu müssen. Das Problem ist, diese Firmen, diese Manager, diese Programmierer kommen fast immer mit einem viel zu wenig schmerzhaften ›Du-Du‹ davon. Es würde vermutlich anders aussehen, wenn man sich einige Male angemessen und sagen wir mal publikumswirksam um diese Schmeißfliegen kümmern würde.^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H ^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H Nein, so etwas kann man nicht schreiben. Bloß keine Haftstrafen für diese Leute. Da ist es doch viel besser, das man es einfach immer weiter laufen lässt. Wird schon nicht so schlimm…
Gerhard O. schrieb: > Geschäfts-Sektor ist der Begriff Scham natürlich ein Fremdwort und immer > gewesen. Die natürliche Auslese sorgt dafür, dass die Schamhaften auf Dauer nicht überleben. Die sind zu teuer, oder werden aufgekauft.
Gerhard O. schrieb: > Die unbequeme Frage ist, ob GDPR außerhalb der EU bindend ist. Natürlich nicht. Und ich denke, die DSGVO ist hier generell kein Hindernis: "Diese Verordnung gilt für die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten sowie für die nichtautomatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem gespeichert sind oder gespeichert werden sollen." Sie speichern aber offenbar nichts, worüber man Dich identifizieren könnte, sondern schätzen lokal (ohne Speicherung) Alter und Geschlecht, und nur diese Informationen werden dann weiterverarbeitet: Gerhard O. schrieb: > Die intelligenten Invenda Verkaufsautomaten können die Anwesenheit > einer Person sowie deren geschätztes Alter und Geschlecht erkennen. Gerhard O. schrieb: > "Software die vom > optischen USB-Sensor abgeleiteten digitalen Bildkarten in Echtzeit lokal > verarbeitet, ohne diese Daten auf permanenten Speichermedien zu > speichern oder sie über das Internet in die Cloud zu übertragen."
Hmmm schrieb: > Sie speichern aber offenbar nichts, worüber man Dich identifizieren > könnte, sondern schätzen lokal (ohne Speicherung) Alter und Geschlecht, > und nur diese Informationen werden dann weiterverarbeitet: Angesichts der Sammelwut von Material für KI-Lernvorgänge ist das allenfalls eine Frage der Zeit.
Im Umkehrschluss würde der Automat also auch dann funktionieren, wenn man das Netzwerkkabel absteckt. Das wäre doch mal ein dankbarer Versuch in der Uni. Ich glaube es nämlich nicht, das die Kiste alles anonym behandelt - vor allem nicht, wenn sie auch bargeldlose Zahlung akzeptiert (die ohne Datenverbindung fehlschlägt). Das ist einfach viel zu verlockend für die Entwickler-Nerds, da ein paar Daten zusammenzuführen.
(prx) A. K. schrieb: > Angesichts der Sammelwut von Material für KI-Lernvorgänge ist das > allenfalls eine Frage der Zeit. Sie hätten das bestimmt auch jetzt schon gerne getan. Aber die Beschreibung klingt sehr danach, dass das System nach Vorgaben von Juristen gebaut wurde. Matthias S. schrieb: > Das ist einfach viel zu verlockend für die Entwickler-Nerds, da ein paar > Daten zusammenzuführen. Solche Ideen kommen normalerweise nicht von den Entwicklern, sondern von Vertrieblern. Aber illegal erfasste Daten haben immer den Nachteil, dass man sie so schlecht verwenden kann, ohne teuren Ärger zu riskieren. Da ist es viel einfacher, Kunden mit kleinen Geschenken zu ködern, siehe Payback.
Das kannte ich auch nicht. Ist schon interessant, wo diese Datensammler überall tätig sind, und ja man beruft sich dabei in DE auf die DSGVO Art. 6! 1f wenn ich das richtig gelesen habe.Unter dem angefügten Link ist einiges zu finden was so gemacht wird. https://www.acxiom.de/ Wäre halt interessant, ob die Öffnung für die Kamera erkennbar war, vermutlich aber irgendwo im Automaten hinter Glas versteckt.
Gerhard O. schrieb: > intelligente Verkaufsautomaten der Marke M&M Bevor die Ki versuchen, sollten wir besser die menschliche Intelligenz nutzen und einen großen Bogen um diesen Müll machen.
Meine erste Reaktion wäre ja gewesen, erstmal ein Kaugummi oder Aufkleber aufs Kameraobjektiv zu drücken. Danach erst den Shitstorm auslösen, und dann auch mit Anleitung, wo sich das Objektiv befindet ...
Hmmm schrieb: > Und ich denke, die DSGVO ist hier generell kein Hindernis: > > "Diese Verordnung gilt für die ganz oder teilweise automatisierte > Verarbeitung personenbezogener Daten sowie für die nichtautomatisierte > Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem > gespeichert sind oder gespeichert werden sollen." Ich würde das ja so interpretieren:
1 | if
|
2 | (die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten) |
3 | or
|
4 | (die nichtautomatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem gespeichert sind oder gespeichert werden sollen) |
5 | then
|
6 | Verordnung gilt. |
Hallo Hmmm schrieb: > Aber illegal erfasste Daten haben immer den Nachteil, dass man sie so > schlecht verwenden kann, ohne teuren Ärger zu riskieren. Da ist es viel > einfacher, Kunden mit kleinen Geschenken zu ködern, siehe Payback. Tja das mag für die Firmen und Marketingagenturen gelten. Aber was ist, wenn an der Universität in der Nähe des Verkaufsautomaten z.B. einige Autos abgefackelt wurden, oder irgendwelche gefährliche Stoffe entwendet wurden und "zufällig" wird festgestellt, dass ausgerechnet im Zeitraum der Tat besonders viele Produkte am Automaten verkauft wurden...?(!) Von Mord, Vergewaltigungen usw. und der dann aufkommenden Hysterie in den Medien und bei den Betroffenen Opfer (deren Angehörigen bzw. Anwälen) will ich gar nicht groß reden, nur insoweit feststellen das dann oft der Zweck die Mittel heiligt (und Rechtsverstöße gegenüber den Vielen, die nur zufällig in der Nähe waren, so einfach hingenommen werden) Was ist eigentlich mit dem Beifang, der bei solchen (hoffentlich illegalen) Aktionen aufgespült wird (z.B. einen gesuchten Kleinkriminellen). So etwas hatten wir in Deutschland im kleineren Maßstab ("nur" Mobiltelefon Verbindungen in einem Gebiet) ja auch schon oft genug - und da ging es "nur" um einige abgefackelte Autos... Ermittler sind auch nur Menschen, die sich ihre Arbeit möglichst einfach machen, haben Meinungen und Vorurteile (die im Job leider nicht einfach verschwinden) und werden, wenn technisch möglich auch Werkzeuge und Funktionen nutzen, die sie eigentlich nicht nutzen dürften, bzw. die so eigentlich generell nicht vorhanden sein dürften. Nebenbei: Auch die Leute, welche die Parameter und Grundlagen der Gesichtserkennung und die Bewertung der Stimmungen festlegen, sind Menschen mit ihren Meinungen, Vorurteilen und Wertevorstellungen... So künstlich und streng neutral ist die KI nämlich nicht...
> Bevor die Ki versuchen, sollten wir besser die menschliche > Intelligenz nutzen und einen großen Bogen um diesen Müll machen. Oder verarschen, z.B. dem Automaten Bilder vorhalten, die er sehen will, damit irgendwas billiger wird. Oder Katzenbilder... kommt aus dem Automaten dann Katzenfutter oder wie muss man sich das vorstellen? > Meine erste Reaktion wäre ja gewesen, erstmal ein Kaugummi oder > Aufkleber aufs Kameraobjektiv zu drücken. Daran kann der KI-Automat bestimmt erkennen, welche Kaugummi-Marke und welchen Geschmack Du bevorzugst. > Danach erst den Shitstorm auslösen, und dann auch mit Anleitung, > wo sich das Objektiv befindet ... Das kommt garantiert noch bzw. ist ja gerade am Anlaufen. Das eigentliche Problem für mich ist nicht, daß der Automat probiert, mein Alter und Geschlecht zu erkennen. Das kann ein menschlicher Verkäufer um ein vielfaches besser. Was mich stört ist, wenn man anhand dieser Daten in irgendwelche Sparten eingeteilt wird oder die Preise variiert werden. Oder wenn eine supergenaue Statistik geführt wird, wer wann wo was gekauft hat. Das nervt. Wieso braucht überhaupt irgendwie alles 'ne Kamera heute für irgendwelchen KI-Blödsinn... ich finde, so ein Verkaufsautomat funktioniert auch prima ohne. Und das sagt ich, obwohl ich Video-Drohnen mag...
Ben B. schrieb: > ich finde, so ein Verkaufsautomat funktioniert auch prima ohne. "Guten Morgen, ich kenne Dich! Du kaufst jeden Morgen um 8 Uhr zwei Mars-Riegel. So sind das diesen Monat schon 50 Stück. Heute bist Du etwas später dran, wir haben schon halb 9. Du hast doch nicht etwa schlecht geschlafen? Ich mache Dir ein Angebot: Heute drei Riegel für zwei!"
Frank M. schrieb: > Heute drei Riegel für zwei!" Geht klar! Am Freitag kommen all meine Kollegen etwas später und haben meine Maske aus dem Kopierer auf. :-)
Hallo dabei geht es aber nur um das verkaufen... Aber was ist, wenn die technischen Möglichkeiten ausgenutzt werden und z.B. der VKA einen mitteilt: "Ne für dich gibt es keinen Schokoriegel mehr, dein Konsum ist ungesund, als Service haben wir deine Krankenkasse informiert und deren System hat direkt einen Arzttermin festgelegt..." Es gibt ja nicht nur Süßigkeitsautomaten, sondern auch welche für Zigaretten und in einigen Ländern auch für Rauschprodukte... Mag noch lächerlich klingen, aber wehe der Gesetzgeber (und die entsprechenden Wähler und "Kümmerer") kommen mit in Spiel: Dann wird sowas (von der Idee dahinter, wohl eher nicht genau das beschriebene Szenario) nicht nur erlaubt, sondern ist ein Muss. Siehe z.B. was mittlerweile alles bei "neuen" Autos sein muss und nicht abschaltbar ist... Auch was man immer zu Abwasseruntersuchungen liest, gefällt mir nicht. Wann ist es so weit das nicht nur in einem Gebiet festgestellt wird, dass z.B. viele Schlaf- und Schmerzmittel konsumiert werden, sondern das auf Haus und Wohnungseben (gar am Arbeitsplatz oder in Schulen und Behörden) so billig wird (Sensoren) das es dort angewendet werden kann? Eine Alptraumvorstellung...!
Ich bin auch recht besorgt, was die Technik im öffentlichen Raum angeht. Social Credit Systeme wie in China, das scheint nach und nach zu kommen. * Mein Lieblingsrestaurant akzeptiert kein Bargeld mehr. * In der Zeitung liest man von der Datenschutzrechtlich natürlich total legalen Gesichtserkennung am Banhof durch die Bahn [1]. * Variable Preise je nach Herkunft gibt's in den Onlineshops schon. * Die lokale Polizei schafft sich Teslas an, obwohl man das [2] von Anfang an wusste (und hat sie später trotzdem verwendet). * Gesichtserkennung zur Verbrechersuche wurde als Legal erklärt. * Und Autofahrer werden mit Nummernschildlesern verfolgt (da das nicht gut ankam, hat man das als die elektronische Vignette verkauft, und keiner hat mehr was gesagt). * Und eine E-ID soll ja auch noch kommen Mir schwant da übles. GDPR DSGVO DSG, es funktioniert nicht. All die nutzlose Deklarationsbürokratie muss weg, die ist Teuer und hindert offensichtlich keinen an nichts. Wir brauchen: * Komplettes Verbot, ohne ausnahmen, Daten über eine Person für automatisierte Entscheide zu nutzen. * Verbot der Verarbeitung von Bildern, die über das reine temporäre Speichern, oder die lokale Privatnutzung einer Privatperson, hinaus geht. Auch wenn sie nur meinen Hut erkennen, das geht die einen Scheiss an. * Gesichtserkennung und andere Biometrie muss explizit überall verboten werden. * Ein Verbot des Sammelns persönlicher Daten, ohne Häkchen oder "Berechtigtem Interesse". * Ein Verbot zum Zusammenführen vom Personenbezogenen Daten aus unterschiedlichen Quellen. Nur weil Jumbo und Interdiscount beide der selbe Firma gehören, gefällt es mir nicht, wenn die per Telefonnummer oder Adresse die Einkäufe auf verschiedenen Shops korrelieren und mir einer ID versehen, auch wenn man unterschiedliche Benutzeraccounts verwendet. (Ja, angeblich auch alles legal). * Verbot von dark pattern. * Verbot von Schein Compliance (Gesetze werden nur auf dem Papier eingehalten, Abläufe funktionieren in der Praxis nicht). * Verbot von Scheinfreiheit. Man muss ja nicht das Restaurant nehmen, wenn man bar zahlen will. Man muss ja nicht die Webseite lesen, wenn man nicht zustimmen will. Man kann das Gerät ja wieder Verkaufen / Zurückgeben, wenn man die TOS nicht akzeptieren will. Man kann die Hardware ja reparieren, nur die Software sperrt es dann. etc. Ein erzwungener Vertrag war noch nie gültig, die Mispraxis muss aufhören. * Verbot der Einschränkung der eigenen Rechte durch Technische Massnahmen (z.B. gekauftes Game funktioniert nur mit Internetverbindung) * Eine Behörde, die Selbstständig und Aktiv solche Sachen aufdecken und dagegen vorgehen kann. Kann man meinetwegen auch die Polizei oder den Geheimdienst machen lassen. * Und saftige Strafen, schnell und unkompliziert. * Keine Bürokratie. Nichts mit Formulare Ausfüllen und Ausreden Aufschreiben, warum man Daten braucht. Man hat was Ausgewertet, man bekommt die Strafe. * Zusätzliche Strafen, wenn man etwas davon umgehen will. Wie damals mit der Gesichtsbildauswertung, die ja angeblich keine Gesichtserkennung war. Ich bin es so satt, dass Gesetze für Firmen nur zu gelten scheinen, wenn es für sie gerade praktisch ist. Dieterich schrieb: > Auch was man immer zu Abwasseruntersuchungen liest, gefällt mir nicht. Abwasseruntersuchungen sind was komplett anderes und notwendig. Man braucht es, wenn man die Verbreitung von Krankheiten, oder deren Quellen, eingrenzen will, usw. Impfungen sollte man auch mal zwingend machen, bei Corona hat sich ja gezeigt, dass Freiwilligkeit bei Gesundheitsthemen nicht funktioniert. 1) https://www.tagesanzeiger.ch/sbb-bahnhoefe-gesichtserkennung-fragen-antworten-770927324333 2) https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/datenschutz-problem-mit-basler-polizei-tesla
Ben B. schrieb: > Was mich stört ist, wenn man anhand > dieser Daten in irgendwelche Sparten eingeteilt wird oder die Preise > variiert werden. Oder wenn eine supergenaue Statistik geführt wird, wer > wann wo was gekauft hat. Das nervt. > > Wieso braucht überhaupt irgendwie alles 'ne Kamera heute für > irgendwelchen KI-Blödsinn... Nö, Handy reicht auch. Dazu noch eine indiskrete Verkaufsapp und ein nachlässiger Kunde, dann bekommst du gleich das richtige Zubehör für deine "Besitztümer" angezeigt. Merkt doch fast gar keiner, oder glaubt es einfach nicht, weil unerhört frech und unverschämt. KannjanichWarstein.
Daniel A. schrieb: > Mir schwant da übles. Ja, passend dazu ist dieses Wochenende der Winterkongress der Digitalen Gesellschaft in der Schweiz (Da du ja offensichtlich in CH wohnst). Dieses Jahr in Winterthur: https://www.winterkongress.ch/2024/
Dieterich schrieb: > ein Konsum ist ungesund, > als Service haben wir deine Krankenkasse informiert und deren System hat > direkt einen Arzttermin festgelegt..." Meine Güte, hast du schon mal mit einer Krankenkasse in Deutschland zu tun gehabt? Denen musst du zweimal pro Jahr mitteilen ob deine Kinder jetzt innerhalb von 6 Monaten 5 Jahre gealtert sind und deshalb nicht mehr familienversichert werden können. Da werden die Daten wegen Datenschutz nicht mal von einer Abteilung zur nächsten weitergegeben. Was du hier beschreibst passiert in Ländern wie Russland oder China. Also deshalb immer weiter an den Beinen der Demokratie sägen, es kann nur besser werden.
Udo S. schrieb: > Denen musst du zweimal pro Jahr mitteilen ob deine Kinder jetzt > innerhalb von 6 Monaten 5 Jahre gealtert sind und deshalb nicht mehr > familienversichert werden können. Musste der KK letztens nachweisen dass 4 jährige Kinder keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen. Vertrag und Rechnung über 800 EUR/Monat pro Kind (also max. Betrag gesetzliche KK) lag schon bei.
Daniel A. schrieb: > Ich bin auch recht besorgt, Nicht nur Du bist besorgt. Der CCC hat schon am 28. DEZEMBER 2016 vorgeführt, was man so alles aus öffentlichen Quellen auswerten kann (z.B. Thema SpiegelMining). Man erkannte dann welcher Redakteur mit welchem in Urlaub war usw. ... Wenn ich manchmal über Vogelfutter gesprochen habe, empfiehlt mir ein Handy "rein zufällig" auch welches. Ist das nicht tollll? Zur Strafe muß mein Handy jetzt öfter Radio hören.
Lu schrieb: > Ist das nicht tollll? Ja, ich finde diese neue bunte Welt auch immer so toll. Weil ja Freitag ist: > Zur Strafe muß mein Handy jetzt öfter Radio hören. Schlagzeile, Siri verklagt Handynutzer wegen Folter. Und damit ihr etwas zum Tanzen habt fürs Wochenende: https://soundcloud.com/systemabsturz/netzkater
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