Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik benötige Hilfe bei bash-script per cronjob


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von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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Hallo Forengemeinde!

Ich bin hier seit Jahren angemeldet und eigentlich nur stiller Mitleser. 
Jetzt brauch ich aber mal Euer geballtes Wissen, da ich mit meinen 
Linux-Kenntnissen nicht mehr weiterkomme und Google nicht viel bringt.

Folgender Sachverhalt:
Ich habe im Ort N. einen Server stehen. Darauf läuft Opensuse 15.5 und 
dient als Dateiserver für eine kleine Firma. Funktioniert soweit seit 15 
Jahren (fast) perfekt. Dieser Server hängt über eine Fritzbox 7590 am 
Internet, VPN mittels wireguard ist eingestellt und funktioniert.


Nun möchte ich von mir zuhause im Ort W. täglich abends per rsync ein 
differentielles Backup erstellen. Der Server hierfür läuft auch wieder 
unter Opensuse 15.5, wireguard ist installiert und der Zugriff auf den 
Server in die Firma funktioniert einwandfrei.
Für das tägliche Backup habe ich ein bash-script erstellt, welches einen 
wireguard-VPN Tunnel öffnet, alle Daten synchronisiert, danach dann den 
Tunnel schließt sowie nach getaner Arbeit den Server zuhause wieder 
herunterfährt. Nach einigem Rumprobieren läuft das script einwandfrei 
durch, sichert alles wie gedacht.

Nun kommt das Problem:
Das script funktioniert nur, wenn ich es als root in der Konsole unter 
bash direkt starte.

Ich habe das script in die crontab eingetragen. Es wird auch zum 
richtigen Zeitpunkt aufgerufen, bricht aber immer mit dem Fehler: "[#] 
sysctl -q net.ipv4.conf.all.src_valid_mark=1
/usr/bin/wg-quick: line 32: sysctl: command not found" ab. Siehe Bild.

Habe lange nach diesem Fehler gegoogelt. Andere sind auch betroffen, 
haben aber auch keine Lösung gefunden.

Deswegen: könnt Ihr weiterhelfen? Würde mich riesig freuen. Vielen Dank 
im Voraus für Eure Beiträge!

PS: Bild im Anhang zeigt die Fehlerausgabe

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Der Cron Scheduler läuft mit anderen Umgebungsvariablen, als eine 
interaktive root Sitzung. Du könntest sue mit dem env Befel ausgeben und 
vergleichen. Vielleicht scheitert es ganz banal am PATH.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Hans M. schrieb:
> Ich habe das script in die crontab eingetragen. Es wird auch zum
> richtigen Zeitpunkt aufgerufen, bricht aber immer mit dem Fehler: "[#]
> sysctl -q net.ipv4.conf.all.src_valid_mark=1
> /usr/bin/wg-quick: line 32: sysctl: command not found" ab.

Klingt nach falschem Suchpfad. Fehlt /sbin?

von Εrnst B. (ernst)


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Hans M. schrieb:
> sysctl: command not found"

sysctl ist im (/usr)/sbin Verzeichnis, nicht (/usr)/bin. Also für 
Nicht-Root nicht im Pfad, für cron evtl. auch nicht, wenn die crontab 
das nicht per PATH=... definiert.

Also: Einfach im script den vollen Pfad zu sysctl angeben.

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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Εrnst B. schrieb:
> Hans M. schrieb:
>> sysctl: command not found"
>
> sysctl ist im (/usr)/sbin Verzeichnis, nicht (/usr)/bin. Also für
> Nicht-Root nicht im Pfad, für cron evtl. auch nicht, wenn die crontab
> das nicht per PATH=... definiert.
>
> Also: Einfach im script den vollen Pfad zu sysctl angeben.



Hallo Zusammen!

Vielen Dank für die ersten Meldungen.
ich habe jetzt folgendes gemacht:

In der Konsole geprüft:
nasathome:~ # which sysctl
/sbin/sysctl

habe in mein script folgendes eingetragen:
PATH=$PATH:/sbin/
export PATH

und nochmals mittels webmin den cronjob gestartet
Ergebnis: die gleiche Fehlermeldung erscheint.

Also der Pfad war es wohl schonmal nicht :-(

von Motopick (motopick)


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Hans M. schrieb:
> ,,, wenn ich es als root in der Konsole unter
> bash direkt starte.

Hat "root" keine eigene crontab?
Evtl. braucht dein Script tatsaechlich root-Rechte.
Da huelft ein Patheintrag dann natuerlich ueberhaupt nicht.

Beitrag #7605982 wurde vom Autor gelöscht.
von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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das script wird als root gestartet. siehe Bild.

von Motopick (motopick)


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Hans M. schrieb:
> das script wird als root gestartet. siehe Bild.

Dann solltest du mit einem "whoami >/tmp/blablupp;set >>/tmp/blablupp"
im script einmal kontrollieren was da gespielt wird.

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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anbei die Ausgaben von whoami und set

von Motopick (motopick)


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Das sieht mir eher nach "direkt eingetippt und gestartet"
als nach crontabjob aus.

Wenn alles richtig ist, muss es ja funktionieren.

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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tut es eben nicht!

sonst würde ich hier nicht um Hilfe bitten!

von Stephan S. (uxdx)


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Wird das Programm in der systemübergreifenden Crontab -> /etc/crontab 
oder einer benutzereigenen Crontab gestartet?

Zeig mal Deine Datei /etc/crontab als Code

von Motopick (motopick)


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Hemm, ein sbin steht im Pfad und er findet sysctl nicht.
Da findet er dann wohl ein passendes ld-linux.so.* nicht.
Warum auch immer.
Ein /sbin/sysctl sollte dann auch einen Fehler erzeugen.
Der LD_LIBRARY_PATH ist auch "leer". Ob das in deiner Umgebung
richtig ist, kann ich dir nicht sagen.
Du solltest es aber in einer interaktiven shell pruefen.

von Stephan S. (uxdx)


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und zeig mal bitte das Ergebnis von
1
ls -la /usr/bin/wg-quick

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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das script wird gestartet aus der root crontab unter 
/var/spool/cron/tabs/root

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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anbei das Ergebnis von ls -la /usr/bin/wq-quick

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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/sbin/sysctl findet er
siehe Bild

von Motopick (motopick)


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Hans M. schrieb:
> /sbin/sysctl findet er
> siehe Bild

Dann schreib das doch auch einfach so in dein Skript.

von Stephan S. (uxdx)


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probier mal in der crontab statt
1
bash ...
-->
1
/bin/bash ...
oder
1
/usr/bin/bash ...

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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ausprobiert!

keine Änderung

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)



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also, das hat das ganze etwas vorangebracht!!!!
DER SYSCTL Fehler ist überwunden, dafür ist jetzt der nächste Fehler 
da...

von Motopick (motopick)


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>  dafür ist jetzt der nächste Fehler da...

Du solltest jetzt selber wissen wie du den beheben kannst. :)

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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MotoPick!

Super vielen Dank! das war der richtige Hinweis! Jetzt läuft alles 
perfekt!

Ich habe in der /usr/bin/wq-quick vor die Befehle sysctl und 
iptables-restore den jeweils richtigen absoluten Pfad geschrieben.
also /sbin/sysctl und /usr/sbin/iptables-restore und schon werden die 
Befehle gefunden!


Nochmals RIESENDANK für die Hilfen von Euch allen!!!

Trotzdem ist unklar, warum trotz der Pfade in der Umgebungsvariable die 
Befehle nicht gefunden werden....

von Motopick (motopick)


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Hans M. schrieb:

> Trotzdem ist unklar, warum trotz der Pfade in der Umgebungsvariable die
> Befehle nicht gefunden werden....

> PATH=$PATH:/sbin/
> export PATH

Weil die Shell die neuen Kommandos unter /sbin noch nicht kennt.

Das naechste Mal also besser so:

PATH=/sbin:$PATH
export PATH
hash -r

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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...wieder was gelernt
"hash -" kannte ich noch nicht

ich habe dafür immer "history" verwendet

von Motopick (motopick)


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Hans M. schrieb:
> ...wieder was gelernt
> "hash -" kannte ich noch nicht
>
> ich habe dafür immer "history" verwendet

hash -r hat mit history genau nichts zu tun.
Es gibt noch viel zu lesen.

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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oh ja, und das werde ich auch tun!
habe halt doch nur ein gesundes Halbwissen :-|

von Matthias M. (tubercel)


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Hans M. schrieb:
> habe in mein script folgendes eingetragen:
> PATH=$PATH:/sbin/
> export PATH

Irgendwie sieht der "/" am Ende komisch aus.
Mal weglassen.

von Markus M. (adrock)


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Also ich habe den "hash -r" eigentlich noch nie benutzen müssen, selbst 
wenn ich in einem Shellskript den PATH verändert habe. Also gerade auch 
in cron scripts hat es immer so funktioniert.

Und so auch in diesem einfachen Beispiel:
1
[root@acme blub]# crontab -l
2
* * * * * /root/blub/bla.sh
3
[root@acme blub]# cat bla.sh
4
#!/bin/sh
5
exec >/tmp/debug.txt 2>&1
6
set -x
7
mytest
8
export PATH=$PATH:/root/blub
9
mytest
10
[root@acme blub]# cat mytest
11
#!/bin/sh
12
echo "hallo!"
13
[root@acme blub]# cat /tmp/debug.txt
14
+ mytest
15
/root/blub/bla.sh: line 4: mytest: command not found
16
+ export PATH=/usr/bin:/bin:/root/blub
17
+ PATH=/usr/bin:/bin:/root/blub
18
+ mytest
19
hallo!

von Peter D. (pdiener) Benutzerseite


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Anderes Thema...
Dir ist bekannt, dass rsync verschlüsselt über ssh arbeitet und man da 
einfach nur einen offenen SSH-Server braucht und nicht mit wireguead 
usw. Umwege machen muss?

rsync -av /some/src/dir/ user@remotemachine:/some/path/to/go/

Baut automatisch einen SSH Tunnel auf remotemachine auf, startet dort 
einen rsync Server, erledigt die Arbeit, stoppt den rsync Server und 
schließt die ssh-Session.

von Motopick (motopick)


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Markus M. schrieb:

> Und so auch in diesem einfachen Beispiel:

Wie du am einfachen Beispiel des TO gesehen hast,
war es bei ihm wohl erforderlich. Noetig ist es allgemein immer dann,
wenn $PATH geaendert wurde, und die Shell die Liste der darueber
ausfuehrbaren Kommandos aktualisieren muss. Es reicht z.B. auch,
ein Binary in ein Verzeichnis zu kopieren, dass Bestandteil von $PATH
ist. Auch das wuerde nicht gefunden. Also nicht nur in Cronjobs.

Du kannst derweil ja herausfinden, warum es bei dir ohne
"hash -r" funktioniert.

von Hans M. (Firma: RTL-Fernsehen) (starlord)


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Peter D. schrieb:
> Anderes Thema...
> Dir ist bekannt, dass rsync verschlüsselt über ssh arbeitet und man da
> einfach nur einen offenen SSH-Server braucht und nicht mit wireguead
> usw. Umwege machen muss?
>
> rsync -av /some/src/dir/ user@remotemachine:/some/path/to/go/
>
> Baut automatisch einen SSH Tunnel auf remotemachine auf, startet dort
> einen rsync Server, erledigt die Arbeit, stoppt den rsync Server und
> schließt die ssh-Session.

...nein, das war mir so nicht bekannt. Und so macht man (hier: ich) aus 
Unwissenheit über Jahre eben was falsch...

von Stephan S. (uxdx)


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Hans M. schrieb:
>> rsync -av /some/src/dir/ user@remotemachine:/some/path/to/go/

Nee, das muss so aussehen (-e gibt die remote shell an):
1
rsync -av -e ssh /some/src/dir/ user@remotemachine:/some/path/to/go/
sonst wäre das unverschlüsselt

: Bearbeitet durch User
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