Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage / Suche nach / zu Oszillatoren im DIP16-Gehäuse


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von C. D. (derschmied)


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Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Oszillator der sich via CMOS 
auf 10 Hz herunterteilen lässt, mit Halfsize könnt ich auch prima leben.

Im Fundus habe ich welche die das auf 1000, 100, sowie 1 Hz ermöglichen. 
Nur 10 Hz, da guckt das tatsächlich mager aus. Konkret wäre das bspsws 
einer mit 20.971520 MHz, schon zuviel für CMOS eigentlich, bzw dessen 
halber Wert. Faktor 2 eben.

Festgestellt auf meiner Suche habe ich, dass es solche Oszillatoren nur 
im MHz-Bereich gibt, darunter nicht. Weshalb? Mein kleinster Wert in der 
Sammlung beträgt 1.048676 MHz., scheinbar ein echter Exot, alle anderen 
haben max. 4 Nachkommastellen. Nun kommen bei 10²... oberhalb 1MHZ aber 
NUR schräge Zahlen darüber heraus, ist das produktionstechnisch  zu 
krumm und teuer für die Serienproduktion?

Vielleicht hat ja auch jemand einen Geheimtipp um aus 100 Hz 10 zu 
zaubern, und kritzelt mir eine Skizze?

"Hühnerfutter" ist reichlich vorhanden, UND / ODER Logikgatter auch 
falls die helfen, und wenn es IC's außerhalb CMOS sein müssen schaff ich 
mir eben solche an und versuche mich einzuarbeiten.

Am liebsten wäre mir allerdings eben ein "fertiger" Oszillator, siehe 
oben, wäre traumhaft hätte da jemand einen solchen Exot übrig.

Einen demütigen Gruss, und Danke einstweilen

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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C. D. schrieb:
> Vielleicht hat ja auch jemand einen Geheimtipp um aus 100 Hz 10 zu
> zaubern, und kritzelt mir eine Skizze?

CD4017, 74HC4017

von C. D. (derschmied)


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Jörg R. schrieb:
> CD4017

ASCHE AUF MEIN HAUPT!

Grazie, mille Grazie... Hab ich tatsächlich da, bin nur nicht drauf 
gekommen. Zuviele Bäume im Wald.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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CD4060 hätte Oszillator und Teilerausgänge...

von C. D. (derschmied)


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Mani W. schrieb:
> CD4060 hätte Oszillator und Teilerausgänge...

...aber nur mit RC-Glied, und bei allem was ich mir hier zusammengereimt 
habe ist das nicht wirklich präzise. Wenn ich mich recht entsinne gibt 
CMOS 4 Teilerbausteine her, die allesamt sich nur in den Ausgängen 
unterscheiden. Was mir einigermaßen Verwirrung bereitet hat, weil der 
eine Hersteller ab Q0 nummeriert, der andere ab Q1, und zwischendrin 
immer welche nicht nach aussen geführt sind. Aber ich hab mich tapfer 
durchgewühlt :-)

Danke für den Hinweis, NE555 wäre ja auch eine Option, Quarz scheint mir 
aber dennoch zuverlässiger.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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1,0 Mhz gibts aber auch:
https://www.reichelt.de/de/de/quarzoszillator-1-0-mhz-oszi-1-000000-p13673.html
Als Teiler durch 10 kannste auch 74HC192 nehmen. So würde ich das 
machen, aber nur, weil ich die Dinger säckeweise habe. CD4017 geht 
natürlich bestens.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von C. D. schrieb:
>Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Oszillator der sich via CMOS
>auf 10 Hz herunterteilen lässt, mit Halfsize könnt ich auch prima leben.

Ein 1MHz-Oszillator läst sich einfach auf 10Hz runterteilen,
Teiler durch 100000 aufbauen.

https://www.reichelt.de/quarzoszillator-1-0-mhz-oszi-1-000000-p13673.html?&trstct=pos_21&nbc=1

CD4029 sind zum Beispiel dekadische Teiler.

von C. D. (derschmied)


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Matthias S. schrieb:
> Als Teiler durch 10 kannste auch 74HC192 nehmen. So würde ich das
> machen, aber nur, weil ich die Dinger säckeweise habe. CD4017 geht
> natürlich bestens.

Naja, an die 500 Stk geht das langsam schon heran, ist ordentlich 
eskaliert. Sind einige echt häßlich teuer gewordene darunter. An sich 
wollte ich mich den Winter über mit deren Multiplexern noch 
beschäftigen, aber der Ruf der Arbeit und das nervige Gebimmel des 
Smartphones haben meine Rechnung torpediert. Gründlich.

Mit dem Wolperdinger-CD 4017 hat das alles seinen Ursprung, deshalb mag 
ich die auch so: kann man schier unendlich verknüpfen. Und ordentlich 
aufs Maul gefallen bin ich damit auch schon einige Male weil ich dachte 
ich hätts begriffen und wäre der König.  Hin und wieder braucht's aber 
durchaus einen Tritt um weiter zu kommen. Also:
Danke hierfür. Andere lösen Sudoku, ich hab halt dies gerne.

Die Oszillatoren quellen hier auch langsam über, aber damit kann ich gut 
leben. Und freu mich falls wer einen sucht und bei mir nachfragt.

Vielleicht kommt ja noch was nach auf meine ursprüngliche Frage, ich 
nehme das bereitwillig auf.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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In einem µC-Forum wird mit CMOS vorgeteilt und muss mit einem µC dann 
die krumme Restteilung auf 10Hz realisiert werden. ;)

von Mark S. (voltwide)


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Du könntest auch mit 50Hz Netzfrequenz und einem 4017 hin kommen.

von Andreas M. (andreas_m62)


Angehängte Dateien:

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4060 geht auch mit Quarz.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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C. D. schrieb:
> Festgestellt auf meiner Suche habe ich, dass es solche Oszillatoren nur
> im MHz-Bereich gibt, darunter nicht. Weshalb?

Schau mal hier, 100kHz:

https://www.mouser.de

und viel weitere.

von HaJo (hajohausb)


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Wo denn da?

von C. D. (derschmied)


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Dieter D. schrieb:
> In einem µC-Forum wird mit CMOS vorgeteilt und muss mit einem µC dann
> die krumme Restteilung auf 10Hz realisiert werden. ;)

Ich kann's halt nicht besser...:-)

Andreas M. schrieb:
> 4060 geht auch mit Quarz.

Schwingquarze sind bei mir auch genug im Sortiment, aber mit der 
Beschaltung stehe ich auf Kriegsfuß. Gelingt mir nicht immer 
reproduzierbar, manche scheinen echt bockig zu sein. Deshalb mag ich die 
"fertigen" Oszillatoren ja auch: in den gelöteten Sockel stopfen, 
fertig. Aber auch bei den Quarzen bin ich bzgl teilbar bis 10 Hz nicht 
fündig geworden.

Die Bandbreite der einfachen Schwingquarze scheint tatsächlich auch bis 
in den kHz-Bereich hinabzureichen, hier harren einige Uhrenquarze z.b., 
nur Oszillatoren werden umso seltener, je niederfrequenter sie sind. 
Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung?

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Günter L. schrieb:
> CD4029 sind zum Beispiel dekadische Teiler.

Der spuckt aber Binär-Zahlen aus, nehm ich her um damit bspsws 4543 zu 
füttern. Der wiederum treibt 7-Segment-Anzeigen.

Ich hatte da fröhlich und unbedarft mal eine Handvoll 4029 bestellt, 
angekommen sind "V"-Typen aus ehm. DDR-Beständen. Haben aber klaglos 
getan was mir vorschwebte.

von HaJo (hajohausb)


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C. D. schrieb:
> Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung?

Ich tippe auf den Klassiker Angebot und Nachfrage. Je höher die Frequenz 
desto genauer wird sie „wahrscheinlich“ benötigt, sonst würde nix mit 
Quarz gebraucht sondern es täte auch ein Multivibrator. Die Ausnahme 
Uhrenquarze hattest du ja bereits selber genannt. Bin aber ebenfalls 
deiner Meinung Chip in den Sockel und feddich, man muß ja nicht alles 
von Hand zu Fuß erstellen wenn zum akzeptablen Preis was fertiges mit 
weniger Platzbedarf zur Verfügung steht.

von Andrew T. (marsufant)


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HaJo schrieb:
> C. D. schrieb:
>> Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung?
>
> Ich tippe auf den Klassiker Angebot und Nachfrage. Je höher die Frequenz
> desto genauer wird sie „wahrscheinlich“ benötigt,

A&N sind sicher ein Punkt.
Ein wirklich wichtiger Grund ist die geringere Empfindlichkeit der 
Quarze im MHz gegen Stossbelastung, weniger Materialeinsatz und bessere 
Anschwingsicherheit. Ebenfalls kannst Du leichter im EOL Test 
nachweisen, das die nötige Genauigkeit eingehalten wird.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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C. D. schrieb:
> Schwingquarze sind bei mir auch genug im Sortiment, aber mit der
> Beschaltung stehe ich auf Kriegsfuß. Gelingt mir nicht immer
> reproduzierbar, manche scheinen echt bockig zu sein.

Schwingquarze sind nicht bockig, wenn man die Lastkapazität entsprechend 
der Herstellervorgabe dimensioniert, und das beinhaltet natürlich auch 
die Pinkapazitäten. Wer sich natürlich einfach so irgendwelche 
Kondensatorwerte auswürfelt, kann Probleme bekommen.

> Deshalb mag ich die
> "fertigen" Oszillatoren ja auch: in den gelöteten Sockel stopfen,
> fertig. Aber auch bei den Quarzen bin ich bzgl teilbar bis 10 Hz nicht
> fündig geworden.

Es gibt auch die programmierbaren Quarz- und MEMS-Oszillatoren. Einige 
kann man per I2C/SPI "programmieren", anderer werden nichtflüchtig vor 
dem Einbau in die Schaltung programmiert. Je nach Stückzahl kann man das 
entweder beim Hersteller, Distributor oder selbst durchführen (lassen).

> Die Bandbreite der einfachen Schwingquarze scheint tatsächlich auch bis
> in den kHz-Bereich hinabzureichen, hier harren einige Uhrenquarze z.b.,
> nur Oszillatoren werden umso seltener, je niederfrequenter sie sind.
> Vielleicht hat hier jemand eine Erklärung?

Das hängt vom Quarzschnitt ab. Die üblichen hochfrequenten Quarze, d.h. 
ab ca. 1 MHz, sind meist als Dickenscherschwinger mit AT-Schnitt 
realisiert. Uhrenquarze und DCF77-Quarze sind hingegen Stimmgabel- oder 
Biegeschwinger. Es gibt aber auch Sonderformen für die dazwischen 
liegenden Fequenzbereiche. Ein AT-Quarz im unteren Kilohertzbereich wäre 
schon eher ziemlich unhandlich und teuer.

Neben der Sollfrequenz musst Du natürlich auch den Temperaturbereich und 
die zulässigen Toleranzen vorgeben. Und erst dann erfolgt die Auswahl 
des geeigneten Quarzschnittes bzw. ggf. der notwendigen 
Kompensationsschaltung.

: Bearbeitet durch User
von Klaus F. (klaus27f)


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Andrew T. schrieb:
>> Schau mal hier, 100kHz:
>>
>> https://www.mouser.de

HaJo schrieb:
> Wo denn da?

Naja, der Link ist schon recht dürr.
Sinnvoll wäre
https://www.mouser.de/c/passive-components/frequency-control-timing-devices/oscillators/standard-clock-oscillators/?q=oscillator%20100%20kHz
(dort Suche:  oscillator 100 kHz )

Genau ein Treffer für 100 kHz
https://www.mouser.de/ProductDetail/Micro-Crystal/OM-0100-C8-100.00KHZ-20PPM-TA-QC?qs=7bTaA%2FLYtSY%252BlZCjcXhQ2A%3D%3D
und derzeit Lagerbestand Null,
aber demnächst wieder da  08-Mrz-24
Allerdings SMT (= Schwer Montierbares Teil).

von C. D. (derschmied)


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Andrew T. schrieb:
> A&N sind sicher ein Punkt.
> Ein wirklich wichtiger Grund ist die geringere Empfindlichkeit der
> Quarze im MHz gegen Stossbelastung

Nuja, das ist aber eine Eigenschaft, die frequenzübergreifend auf alle 
zutrifft. Mich wunderte es nur, dass teilbar für 1000, 100, und 1 Hz 
recht viel auf dem Markt ist, 10 Hz aber aber quasi nicht existent ist.

Andreas S. schrieb:
> Schwingquarze sind nicht bockig

Sind sie wohl, und wie!

Zumindest wenn man wie ich nicht vom Fach ist. Ich versuche mich da 
heran zu pirschen, und jede Frage zieht eine Unzahl Antwortmöglichkeiten 
nach sich. Das zu begreifen fällt vermutlich leichter je mehr man da 
hineingewachsen ist, ist bei mir aber nicht der Fall. Es bleibt mühsam.

Andererseits, als Beispiel:

Dir ist irgendwo ein Stück Eisen abgebrochen. Damit gehst zum Kumpel der 
glaubt schweißen zu können. Dieser scheitert kläglich, also weiter zum 
Kumpelskumpel. Das Spiel geht weiter bis Du bei mir aufschlägst, und 
dann kommen Vorträge über (Grau)Guss, Stahlguss, Korngrenzen, 
metastabiles Korngefüge, Stähle vor 1945, Phosphor, Schwefel, Nickel... 
Schweißen läßt sich nahezu alles, wenn genug Sachverstand da ist. Aber 
da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, nach oben wird die Luft 
immer dünner, und es gibt kaum noch jemand den man um Rat fragen könnte.

In jedem Falle aber Danke für Deine Ausführung, auch wenn sie mir zu 
komplex ist sie in zwei Minuten völlig zu begreifen :-)

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Das Standardwerk von Bernd Neubig: 
https://www.axtal.com/Deutsch/Support/Quarzkochbuch/
Da steht alles über Quarze drin.

von C. D. (derschmied)


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Mark S. schrieb:
> Du könntest auch mit 50Hz Netzfrequenz und einem 4017 hin kommen.

Meine "Netzkompetenz' ist beschränkt, dessen bin ich mir bewusst, und 
bei der Kramerei im Fundus hab ich eben sogar Oszillatoren im 
Plastik-Gehäuse entdeckt die exakt 50 Hz ausgeben. Hersteller? Keine 
Ahnung, 3,3 Volt ist denen zu wenig, mit deren fünf laufen die. Hab ich 
jedenfalls so notiert, muss wahr sein, meine Handschrift läßt sich nicht 
fälschen.

Die Sache mit dem 4017 habe ich ja durchaus auf dem Schirm, bedeutet 
aber einen Baustein mehr in der Kette. Und 16 Lötpunkte zusätzlich. 
Trotz meiner Neugier bin ich stinkefaul :-)

von C. D. (derschmied)


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Helmut -. schrieb:
> Das Standardwerk von Bernd Neubig:

ISBN 3-7726-5853-5

Echte Hardware noch, wird geordert. Danke!

von C. D. (derschmied)


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Klaus F. schrieb:
> Allerdings SMT (= Schwer Montierbares Teil).

Ich bin kein Neuro-Chirurg, meine Hände passen für Körbchengrôße 75-C, 
Rohrzange, 24er Ring-Gabel, und für Pinzettenarbeit ruf ich mir via 
Whatsapp Hilfe von weniger hilflosen herbei. Hat alles sein Für und 
Wider :-)

von Andrew T. (marsufant)


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C. D. schrieb:
> Nuja, das ist aber eine Eigenschaft, die frequenzübergreifend auf alle
> zutrifft. Mich wunderte es nur, dass teilbar für 1000, 100, und 1 Hz
> recht viel auf dem Markt ist, 10 Hz aber aber quasi nicht existent ist.

Es gab mal in dne 80er Jahren die SPG Serie mit "100kHz Quarz und 
selektierbarer Teilerkette". Im Vertreib von SE in Bückeburg.
Irgendwo in den Tiefen meines Bastlfundus liegen noch ein paar Exemplare 
von die DIL16  Typen.

Man konnte alle Zehner Dekaden einstellen, ggfs. auch Teilung :6 
zusätzlich.

Haben sic haber nicht lange von der Nachfrage durchgesetzt, irgendwo um 
2000 wurden die abgekündigt.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Moin,
nimm doch einfach einen kleinen ATtiny84 (oder 85) und einen 2457600MHz 
Quarz (1€). Dann teilst Du durch 16384 mit dem 16 Bit Timer und erzeugst 
einen INT. Dann zählst Du nur noch bis 15 und Du hast Deine 10 Hz. Das 
ist klein günstig und genau.
Gruß
 Carsten

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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C. D. schrieb:

> Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Oszillator der sich via CMOS
> auf 10 Hz herunterteilen lässt, mit Halfsize könnt ich auch prima leben.

Ich würde da irgendeinen µC nehmen, der in der Lage ist, einen Quarz zu 
betreiben, z.B. einen ATTiny25.

Damit hast du nicht nur das Problem Oszillator erschlagen, sondern 
gleich auch noch den Teiler. Jeder ganzzahlige Teiler der Quarzfrequenz 
ist trivialst zu implementieren und auch für nicht-ganzzahlige muss man 
kein besonderes Genie sein.

Und wenn du aus unerfindlichen Gründen unbedingt deine ollen 
Oszillatoren verbasteln willst: Externen Takt können noch viel mehr der 
kleinen µC. Da würde ich dann einen ATtiny13 vorschlagen. Dein konkreter 
mit 20.971520 MHz wäre zwar leicht außerhalb dessen Specs (+~5%), aber 
das wird bei 5V Versorgung schon noch zuverlässig laufen.

Billiger, kleiner und einfacher wird das auf keine andere Weise.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Carsten-Peter C. schrieb:

> nimm doch einfach einen kleinen ATtiny84 (oder 85) und einen 2457600MHz
> Quarz (1€). Dann teilst Du durch 16384 mit dem 16 Bit Timer und erzeugst
> einen INT. Dann zählst Du nur noch bis 15 und Du hast Deine 10 Hz. Das
> ist klein günstig und genau.

Das ist ja wohl mal massiv suboptimal. Viel zu aufwendiger µC und selbst 
dann nichtmal das optimale Ergebnis.

1)
Man braucht ein so einer "Ein-Zweck-Anwendung" mit Sicherheit keinerlei 
Interrupts. Die führen nur unnötigen Jitter ein. Einzige Ausnahme: man 
will auch noch den Energieverbrauch minimieren.

2)
Man kann (und sollte) die Primfaktoren des gewünschen 
Teilerverhältnisses
einigermaßen intelligent verteilen. Es gibt da drei Stages, über die man 
die verteilen kann: Timer-Prescaler, Timer-Top und letztlich die 
Software. So lange ein ganzzahliges Teilerverhältnis gewünscht ist, ist 
die Software sehr trivial, braucht also fast keine Rechenzeit. Man packt 
dann also so viel wie möglich in die anderen beiden Stages. Das 
ermöglicht, den Rechenkern immer wieder für lange Zeit schlafen zu 
legen. Das ist dann die Vorbedingung, um bei der o.g. Ausnahme von der 
Regel in dieser Anwendung doch mal sinnvoll Interrupts zu benutzen.

Beitrag #7595525 wurde vom Autor gelöscht.
von Helmut -. (dc3yc)


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C. D. schrieb:
> Echte Hardware noch, wird geordert. Danke!

Brauchst du nicht zu ordern, Gibt's nicht mehr. Deswegen kann man alle 
Kapitel kostenlos als PDF herunterladen!

von H. H. (Gast)


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Helmut -. schrieb:
> C. D. schrieb:
>> Echte Hardware noch, wird geordert. Danke!
>
> Brauchst du nicht zu ordern, Gibt's nicht mehr.

Gebraucht schon, aber die Preisvorstellungen sind heftig.

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Wolfgang-Briese-Autor-Bernd-Neubig-Autor+Das-gro%C3%9Fe-Quarzkochbuch-Quarze-Quarzoszillatoren-Quarz-und/id/A02DTNq801ZZy


> Deswegen kann man alle
> Kapitel kostenlos als PDF herunterladen!

Selbst wenn man es im Copyshop ausdrucken und binden lässt viel 
billiger.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Selbst wenn man es im Copyshop ausdrucken und binden lässt viel
> billiger.

Ist schon schön einen Copy-Shop zur Hand zu haben, mein gelernter 
Buchbindermeister an der Hand kann das aber sicher besser. Der würgt 
immer unverdautes aus tiefster Seele heraus wenn Studenten nach Bindung 
ihrer Handzettel fragen.

Hardware im Regal hat aber durchaus für mich ihren Reiz, und wenn ein 
Buch kostet was es eben kosten, isses mir das wert.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gab von Epson "programmierbare" Quarzoszillatoren, z.B. die SPG-Serie
https://download.epson-europe.com/pub/electronics-de/quartz/spg.pdf
komplett mit internem oder externem Quarz und einstellbarem 
Frequenzteiler im DIL-16 Gehäuse.

von Rainer W. (rawi)


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C. D. schrieb:
> Festgestellt auf meiner Suche habe ich, dass es solche Oszillatoren nur
> im MHz-Bereich gibt

Hier geht es bei 29,1µHz los
https://www.digikey.de/de/products/filter/programmierbare-zeitgeber-und-oszillatoren/689?s=N4IgTCBcDaIPYGcBeBLANmghgFzgJxAF0BfIA

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Bei der Eingangsfrage dachte ich sofort diese alte Serie. Ich habe hier 
ein Exemplar des SPG8651B. Der kann auch die 10Hz. Hat sich nicht 
wirklich durchgesetzt, die waren immer zu teuer. Ich meine, Spezial 
Electronic verkaufte die:
https://www.spezial.com/en/timing/

von Rainer W. (rawi)


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C. D. schrieb:
> Vielleicht hat ja auch jemand einen Geheimtipp um aus 100 Hz 10 zu
> zaubern, und kritzelt mir eine Skizze?

74HC(T)90, erst durch 5 und dann durch 2 teilen, falls der Ausgangstakt 
symmetrisch werden soll.
CD74HC390 divide-by-2, 4, 5, 10, 20, 25, 50, 100

: Bearbeitet durch User
von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Ob S. schrieb:
> Das ist ja wohl mal massiv suboptimal. Viel zu aufwendiger µC und selbst
> dann nichtmal das optimale Ergebnis.

Moin,
schau dir mal beim ATtiny84 beim Timer 1 den Mode4 - CTC (Clear Timer on 
Compare) OCR1A an und setze den entsprechenden INT. Mit dem OCR1A kannst 
du bestimmen, bei welchem Zählerstand er zurückgesetzt wird und einen 
INT auslöst. Damit ist die Auswahl des Quarzes sehr viel größer 
geworden. Ein Problem mit dem Jitter sehe ich da nicht. Das würde ich in 
wenigen Zeilen in Assembler schreiben. Viel einfacher geht es doch 
eigentlich nicht.
Gruß
 Carsten

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Rainer W. schrieb:
> CD74HC390

Oder direkt den CD4518 der läuft zuverlässiger und hat einen größeren 
Versorgungsspannungsbereich.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Günter L. schrieb:
> Ein 1MHz-Oszillator läst sich einfach auf 10Hz runterteilen,
> Teiler durch 100000 aufbauen.

Der Rat ist jetzt nicht dein Ernst oder?

Beitrag #7595878 wurde vom Autor gelöscht.
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Mir geht es weniger um die Trivialität des Umstandes, dass man die 1MHz 
im Kopf dividieren kann. Es geht um Taktqualität.

Wenn man solche Takte braucht, dann meistens als Zeitreferenz und da ist 
oft Symmetrie gefordert. Da wäre dann mindestens ein Zähler mit 
0...49999 und ein 1:2 Teiler anzudenken. Zähler mit so großen Zahlen 
sind aber nur in einem PLD einfach zu kreieren. Besser ist eine 
Zählerkaskade mit Werten, die als Produktsumme den Teiler ergeben und 
das ist bei einem 60er System einfacher, weil dann 1,3,5,6,10,12 ,,, zur 
Verfügung stehen.

Wenn ich es ohne PLD aufbauen würde, dann mit JK-FFs in einem Gehäuse 
und einer Kaskade, die zu einer Binärzahl führt. Das letzte JK in einem 
eigenen Gehäuse. Das macht die beste Filterung. Benötigt wird dann ein 
Quarz mit z.B. 1024 x1024 MHz. Oder man nimmt 2.048 MHz, dann kann man 
einen 1000er als Vorteiler nehmen, wenn man will.

Wenn man nur die 10Hz braucht, täte es eventuell auch ein 
Stimmgabelquarz mit 32,768 KHz.  Suche mal bei Kyocera. Da gibt es 
welche mit einstelligen ppm.

von Stephan S. (uxdx)


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J. S. schrieb:
> Wenn man nur die 10Hz braucht, täte es eventuell auch ein
> Stimmgabelquarz mit 32,768 KHz.  Suche mal bei Kyocera. Da gibt es
> welche mit einstelligen ppm.

Ich nehme dafür gerne einen TCXO: 
https://www.mouser.de/datasheet/2/122/ECS_327TXO_2012-3082760.pdf oder 
https://www.mouser.de/datasheet/2/122/ECS_327TXO-1595920.pdf

von Jörg R. (solar77)


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C. D. schrieb:
> Die Sache mit dem 4017 habe ich ja durchaus auf dem Schirm, bedeutet
> aber einen Baustein mehr in der Kette. Und 16 Lötpunkte zusätzlich.
> Trotz meiner Neugier bin ich stinkefaul :-)

Etwas Aufwand wirst Du schon betreiben müssen;-)

Mein Ansatz wäre:

- 1 Oszillator 6,553600 Mhz
- 2 Stück CD4020
- 1 Stück CD4017

Die 2 4020 teilen die Frequenz nach der 16ten Teilung auf 100 Hz runter. 
Der 4017 teilt dann auf 10 Hz.

Ein CD4020 hat leider nur 14 Teilerstufen, daher ist ein 2ter 
erforderlich. Einen mit 16 Stufen habe ich nicht gefunden.

Anstelle des 2ten 4040 können auch 2 T-FlipFlops verwendet worden, wofür 
ein Chip reicht.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Ein CD4020 hat leider nur 14 Teilerstufen, daher ist ein 2ter
> erforderlich. Einen mit 16 Stufen habe ich nicht gefunden.

4536

von Mark S. (voltwide)


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Best hints from Hinz

von Purzel H. (hacky)


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Und was waere der Vorteil von 10.000 Hz gegenueber etwas Krummem wie 
12.4472Hz. Mit einem Binaerteiler kommt man immer innerhalb einer Oktave 
heisst zwischen 7Hz und 14Hz.

von Jörg R. (solar77)


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H. H. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Ein CD4020 hat leider nur 14 Teilerstufen, daher ist ein 2ter
>> erforderlich. Einen mit 16 Stufen habe ich nicht gefunden.
>
> 4536

Für den 6,553600 MHz Oszillator zu langsam.

@TO
Noch dabei?

von H. H. (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Jörg R. schrieb:
>>> Ein CD4020 hat leider nur 14 Teilerstufen, daher ist ein 2ter
>>> erforderlich. Einen mit 16 Stufen habe ich nicht gefunden.
>>
>> 4536
>
> Für den 6,553600 MHz Oszillator zu langsam.

Er muss ja nur 0,65536 MHz können.

von Jörg R. (solar77)


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H. H. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Jörg R. schrieb:
>>>> Ein CD4020 hat leider nur 14 Teilerstufen, daher ist ein 2ter
>>>> erforderlich. Einen mit 16 Stufen habe ich nicht gefunden.
>>>
>>> 4536
>>
>> Für den 6,553600 MHz Oszillator zu langsam.
>
> Er muss ja nur 0,65536 MHz können.

Stimmt.

von C. D. (derschmied)


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...einen ordentlichen Dank von mir für die Unterstützung hier!

Den 4536 hab ich noch nicht in meinem Sortiment, mal sehen wo ich den 
herbekomme.

Gäbe es ein IC außerhalb CMOS, welches mit Frequenzen oberhalb 20 MHz 
zurechtkommt, dessen Ausgangssignal dann aber wieder mit CMOS kompatibel 
ist?

DerSchmied

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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vielleicht etwas übertrieben, die MOS-Version ist schon ziemlich alt:
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd74hc4059.pdf
in DIL-24 oder SO-24, 32 MHz bei Zimmertemperatur und 6V

von Jörg R. (solar77)


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C. D. schrieb:
> Gäbe es ein IC außerhalb CMOS, welches mit Frequenzen oberhalb 20 MHz
> zurechtkommt, dessen Ausgangssignal dann aber wieder mit CMOS kompatibel
> ist?

74HC..

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd4059a.pdf
das alte RCA-Datenblatt, über Harris zu Texas Instruments gelangt
Konnte mit Rückenwind 6 MHz.
http://www.bitsavers.org/components/rca/_dataBooks/1975_RCA_COS_MOS_Integrated_Circuits.pdf
1975 ab S. 287

von Stephan (stephan_h623)


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Jörg R. schrieb:
>> Gäbe es ein IC außerhalb CMOS, welches mit Frequenzen oberhalb 20 MHz
>> zurechtkommt, dessen Ausgangssignal dann aber wieder mit CMOS kompatibel
>> ist?
>
> 74HC..

AC, HCT, ACT, ...

Kannst auch ein HCT als Puffer vor die folgenden CMOS einbauen.

Bei 5V gehen mit nem Pullup am Ausgang auch andere TTL auf CMOS. Der 
obere Teil des Push-Pull-Ausgangs ist dann quasi ohne Funktion und du 
betreibst den Ausgang als Open Collector. Wird dann halt ne etwas 
flachere Flanke.

von C. D. (derschmied)


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Abschließend Danke an alle, hat mir weitergeholfen Lücken zu schließen.

Bestellt sind 74HC4020 (14 Teiler), hatte ich "nur" als CDxxxx da,

und 74HC4017, war ebenso nur die CD-Version im Hause. Neben 30 anderen 
Typen :-)

Wer Oszillatoren im DIP 16-Metallgehäuse übrig hat, gerne auch Halfsize 
(DIP8 ?), findet in mir einen dankbaren Abnehmer. Ebensogerne auch im 
Tausch, ein relativ breitgefächerter Grundstock ist da. Auch ein buntes 
Sortiment an Quarzen.

Gruß,

DerSchmied

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