Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schalldruck messen


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von Jürgen (derkleinemuck)


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Ich möchte den Schalldruck in dBA messen und digital an einem µC 
auswerten. Allerdings soll es billig sein. Die üblichen kleinen 
Mikrophon-Shields sind zu ungenau und nicht kalibriert. Das hier ist 
interessant und erfüllt auch, was ich mir wünsche: 
https://www.dfrobot.com/product-1663.html Aber der Preis ist um etwa 
Faktor 3-10 zu hoch. Gibt es eine Alternative, die ich nur nicht finde?
Der Chinese bietet immerhin ein ganzes Meßgerät für <10€ an: 
https://de.aliexpress.com/item/1005006366673309.html (s8607) Hat jemand 
so eins schon mal geöffnet? Kann man da vielleicht einen Wert abgreifen 
oder ist alles in einem IC und vergossen?

von H. H. (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Der Chinese bietet immerhin ein ganzes Meßgerät für <10€ an:
> https://de.aliexpress.com/item/1005006366673309.html

Ungenau und nicht kalibriert.

von Michael B. (laberkopp)


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Jürgen schrieb:
> Gibt es eine Alternative,

Nein.

Kalibrieren kannst du erst dann selber, wenn du ein Vergleichsgerät 
hast.

Hättest du das, wurdest du nicht fragen.

Henne Ei Problem, du musst jemand anderen die Kalibrierung machen 
lassen.

Dann täte es auch dein Smartphone.

Fertige Mikrophone mit beigelegten Frequenzgang und Empfindlichkeit 
kosten wohl eher ab 100€.

von Mark S. (voltwide)


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Ein kalibriertes Messmikro kostet heute nicht mehr die Welt. Dazu eine 
USB-Soundkarte - da dürfte ne Behringer völlig ausreichen.

von Mark S. (voltwide)


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Jürgen schrieb:
> Aber der Preis ist um etwa
> Faktor 3-10 zu hoch.
Du willst es also für lau haben.
Aber bitteschön kalibriert.
Na dann such mal schön weiter.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen (derkleinemuck)


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H. H. schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Der Chinese bietet immerhin ein ganzes Meßgerät für <10€ an:
>> https://de.aliexpress.com/item/1005006366673309.html
>
> Ungenau und nicht kalibriert.

Na und? Das mag nicht für Profis ausreichen aber bestimmt besser als 
jeder Handy-Fake und völlig ausreichend für 98% der Anwender.

Mark S. schrieb:
> Du willst es also für lau haben.
> Aber bitteschön kalibriert.
> Na dann such mal schön weiter.

Jaja. Früher waren auch Laser, Gyro-Sensoren oder Lidar unerschwinglich. 
Jetzt werden sie einem nachgeschmissen. Also bitte nicht so überheblich 
daher kommen

von Björn W. (bwieck)


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Jürgen schrieb:
> Früher waren auch Laser, Gyro-Sensoren oder Lidar unerschwinglich.

Die hielten aber auch das was sie versprochen haben, daher der Preis.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Ungenau und nicht kalibriert.
:D

Mark S. schrieb:
> Ein kalibriertes Messmikro kostet heute nicht mehr die Welt. Dazu

Bei dem Zweck gehe ich ausnahmsweise mal mit der B-Empfehlung mit. Das 
20,- Messmikro vom Uli kommt mit Messprotokoll. Und das ist 
erforderlich, denn :

Mein Namensvetter schrieb:
> Ich möchte den Schalldruck in dBA messen
du wirst sicher wissen, in welchem Spektralbereich du arbeiten möchtest 
und daß die A-Bewertung Ergebnis einer Berechnung ist?

Generell wirst du den Frequenzgang bewerten müssen, brauchst also eine 
FFT, deren Ausgangswerte auf die Normkurve übersetzt werden. Dazu musst 
du den Frequenzgang des Mikros kennen und dir das richtige Spektrum 
rauschneiden.

Am Einfachsten ohne Kali geht es mit MEMS Mikros. Dann reicht 
Frequenzbeschränkung und Anwendung einer pauschalen Kurze.

So machen das auch viele Hersteller und kalibrieren per internem Poti 
oder digital nur mit einer Schnellmessung die Kette der analogen 
Vorverstärkung und des ADC weg. Mikro wird als baureihenidentisch 
angenommen.

Für Audiozwecke kalibrieren wir das natürlich ordnentlich und benuzen 
auch mehr sowas in Richtung Haun MBC 550 und Beyer MM1 oder DPA 4091.

von Jürgen (derkleinemuck)


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Alles klar. Ihr seit Profis und akzeptiert nur solche und Anwendungen, 
die perfekt sind. Typisch Deutsch aber kann ich nicht ändern.

von Michael B. (laberkopp)


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Jürgen S. schrieb:
> Das 20,- Messmikro vom Uli kommt mit Messprotokoll.

Welches denn ?

https://www.thomann.de/de/the_tbone_mm1.htm
https://www.thomann.de/de/behringer_ecm_8000.htm

oder

https://www.ebay.de/itm/193749065510

sind ja keine solche Preiswunder.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Jürgen schrieb:
> Ihr seit Profis und akzeptiert nur solche und Anwendungen,
> die perfekt sind. Typisch Deutsch aber kann ich nicht ändern.

Du selbst hast "Kalibrierung" gefordert. Schon vergessen?

Jürgen schrieb:
> Die üblichen kleinen Mikrophon-Shields sind zu ungenau
> und nicht kalibriert.

von Sebastian W. (wangnick)


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Jürgen schrieb:
> Die üblichen kleinen Mikrophon-Shields sind zu ungenau und nicht
> kalibriert.

Was stört dich am üblichen INMP401? Die Frequenzantwort ist im 
Datenblatt spezifiziert, also hindert dich doch niemand an der Lösung 
deines Problems?

LG, Sebastian

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Welches denn ?

Also eigentlich soll das ECM8000 mit Meßprotokoll sein. Ich habe ein 
sehr altes hier rumliegen, wo es da noch nicht gab. In den Foren, in 
denen REW besprochen wird, kommt das immer wieder hoch. Gerade lese ich 
allerdings nichts von einem beigelegten Protokoll - dafür hat sich der 
Preis um 50% erhöht. :-)

Zu dem "T-Knochen", das wiederum angeblich ein Proto hat, kann ich wenig 
sagen, außer meiner Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, dass es sich 
genau so nennt, wie das Beyerdynamic, das ein Vielfaches kostet.

Ich habe dazu auch in anderen Beitragssträngen sowie in besagten Foren 
Stellung genommen: Wer etwas messen will, um seine Schaltungen oder 
Räume zu optimieren, der braucht Messtechnik, die 10-mal genauer ist, 
als die Schaltung zu sein beabsichtigt, die entwickelt werden soll. 
Daher muss da eben Geld investiert werden. Und bei Mikrofonen unter 
100,- gibt es nur Schätztechnik.

Wenn man mich also fragt, wird es keine andere Empfehlung geben. Das MM1 
von Beyerdynamic z.B. ist so glatt im Frequenzgang, dass man es bis 4kHz 
ohne Korrektur verwenden kann.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Jürgen (derkleinemuck) schrieb:
> Das mag nicht für Profis ausreichen aber bestimmt besser als
> jeder Handy-Fake
Du unterschätzt die Fähigkeiten der Software der Mobilfunktelefone.

Jürgen (engineer) schrieb:
> Am Einfachsten ohne Kali(brierung ?) geht es mit MEMS Mikros. Dann reicht
> Frequenzbeschränkung und Anwendung einer pauschalen Kur(v)e.
Warum sollten MEMS-Mikrofone da Vorteile haben? Was vorne rein kommt, 
ist eigentlich erst einmal egal. Es muss immer entzerrt werden.

Sebastian W. (wangnick) schrieb:
> Was stört dich am üblichen INMP401?
Vielleicht daß es abgekündigt ist? Oder der begrenzte Frequenzgang? 
Unter 100 Hz scheint sich da nicht mehr viel zu tun.

von Wendels B. (wendelsberg)


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Jürgen schrieb:
> Typisch Deutsch aber kann ich nicht ändern.

Du koenntest versuchen, die geforderte Genauigkeit anzugeben.

Typisch fuer TO.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Warum sollten MEMS-Mikrofone da Vorteile haben?
Sie haben hier bezogen auf die Fragestellung den Vorteil eines sehr 
gleichmäßigen Frequenzgangs, weil die Membran solcher MEMS sehr klein 
ist und damit ein gutes Kugelverhalten erzeugt. Dass der Frequenzgang 
dieses Beispiels begrenzt ist, liegt an der dahinter liegenden 
Analogschaltung. Das Mikro ist ganz offensichtlich für a) Sprache und b) 
Nähe gebaut. Das bedeutet dass man den Nahbesprecheffekt im Bass 
kompensieren kann, nicht benötigte Frequenzen (Gesang geht bis 80Hz) 
ausblendet und zudem noch der Höhenpräsenz entgegenwirkt.

Das muss aber nicht so sein. Man kann das MEMS mit anderer 
Analogbeschaltung durchaus musiktauglicher machen. Z.B. kann man auch 
ein digitales nehmen und selber auswerten. Ob es damit 
messgerätetauglicher wird, muss hinterfragt werden. Die MEMS haben sehr 
geringe Störabstände im Bereich 60dB und einen hohen 
Equivalenzrauschpegel von 30dBspl, bei geringem Maxpegel von oft weniger 
als 100db für 0.5 ... 1% Verzerrung, die bei Studiomikrofonen als Grenze 
angesehen werden. Diese haben typisch 80dB Rauchabstand, vertragen aber 
120dB und mehr Maxpegel.

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