Forum: PC-Programmierung Bitcoin Wert


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von Harry U. (harryup)


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hallo an alle alten und neuen Programmierer, ich habe hier ein 
klitzekleines Problemchen für eine triviale Sache. Und zwar suche ich 
einen Wert, den ich einem 8-bit Mikrocontroller anbieten kann, es soll 
der Wert des Bitcoin Kurses ausgegeben werden. Dafür brauche ich den 
Wert als Zahl, ganz ohne Umschweife, einfach eine Zahl, die ich alle 5 
Sekunden an den Tiny schicken kann. Jetzt finde ich zwar überall den 
Bitcoin Wert, aber nicht als einfache Zahl.Meine Vorstellung ist, alle 5 
Sekunden auf dem seriellen Port eine Zahl wie 43220,- oder so zu senden.
Vielen Dank und besinnliches Coden, harryup

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Wo genau ist dein Problem?

z.B.: 1 BC = 38572,43 € = 3857243 Cent => passt problemlos in ein 32Bit 
Wert.

von Lukas T. (tapy)


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Den Wert muss ja ohnehin ein Programm auf dem Rechner auswerten und 
weitergeben. Da kann doch eine beliebige Quelle genutzt werden, an der 
der Kurs an auffindbarer Stelle im HTML steht. Den also dort - notfalls 
per RegEx - isolieren und weitergeben wäre hier mein Ansatz.

Als Quelle böte sich beispielsweise schlicht Google an, die den Kurs 
unter GoogleFinanzen ausgeben.
https://www.google.com/finance/quote/BTC-EUR

Da dann einfach die erste Zahl vor dem € nehmen und gut?

Zugegeben, grob.

Vielleicht habe ich aber auch das Problem nicht durchdrungen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Harry U. schrieb:
> Jetzt finde ich zwar überall den Bitcoin Wert, aber nicht als einfache
> Zahl.

Sondern?

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ich verstehe dein Problem nicht.

Zu einer vollständigen Wert-Angabe gehört eine Fließkommazahl und die 
Währung.

Beispiel: 38431.88 EUR

Das lässt sich (wie du hier siehst) als ASCII-Text darstellen und damit 
sehr bequem seriell übertragen und weiter verarbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Als Schnipsel in HTML, die er nicht ohne weiteres in seinen µC rein 
bekommt.

Nur so als Tip, nimm einen dafür geeigneten Controller, wie z.B. den 
ESP8266 oder ESP32. Damit wäre immerhin das Problem mit der Datenquelle 
erschossen, den kleinen Rest mit dem Display klickst Du Dir in Arduino 
zusammen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Das Regelmäßige Abgreifen von Daten aus Webseiten ist eine juristische 
Grauzone. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass viele 
Webseitenbetreiber solche Aktionen erkennen und dann blockieren. Stelle 
dich darauf ein, deinen Grabber alle paar Monate umprogrammieren zu 
müssen.

Eine stabile Quelle bekommst du von Anbietern, die dafür Gebühren 
nehmen. Das man solche Dienstleistungen bezahlen soll, finde ich fair.

: Bearbeitet durch User
von Fred F. (fred08151)


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Für so etwas gibt es eine (auch kostenlose) API:
https://coinmarketcap.com/api/pricing/

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Das Regelmäßige Abgreifen von Daten aus Webseiten ist eine juristische
> Grauzone. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass viele
> Webseitenbetreiber solche Aktionen erkennen und dann blockieren.

Da blockt doch heute fast niemand mehr. Ein einzelner Aufruf alle paar 
Stunden fällt doch in den Logs unter den Tonnen von Datenmüll gar nicht 
mehr auf. Ne übliche Webseite sorgt heute gleich mal bei einem 
Seitenaufruf für 50 oder mehr Requests.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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K. L. schrieb:
> Da blockt doch heute fast niemand mehr. Ein einzelner Aufruf alle paar
> Stunden fällt doch in den Logs unter den Tonnen von Datenmüll gar nicht
> mehr auf.

Das stimmt wohl. Wenn du daraus ein Produkt machst, dass in Mengen 
verkauft wird (oder eine Maker Anleitung), dann fällt es auf.

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Ben B. schrieb:
> Als Schnipsel in HTML, die er nicht ohne weiteres in seinen µC rein
> bekommt.

Wie Lukas schon schrieb: Er muss doch eh irgendwas auf dem PC haben, was 
die Webseite runterlädt, die gewünschte Info extrahiert und dann an den 
µC weiterschickt. Diese Komponente kann die Daten dann doch auch gleich 
von was immer er bekommt in was immer er haben will konvertieren.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Im Kontext des elektronischen Geldes bzw. Bezahlens wird intern immer in 
Cent (also einfaches Integer bzw. Long Integer) gerechnet.

Das weiss ich aus meinen Projekten z.B. mit EC-Karten-Lesegeräten.

Die Darstellung mit Komma ist lediglich eine "Projektion" in die GUI ...

von Michael B. (laberkopp)


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Irgend W. schrieb:
> Wo genau ist dein Problem?
> z.B.: 1 BC = 38572,43 € = 3857243 Cent => passt problemlos in ein 32Bit
> Wert.

Noch..

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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LOL Also bis Bitkotz die 32-Bit-Grenze sprengt, dauert's noch ne Weile. 
Und selbst wenn wäre es wohl nicht tragisch, wenn man die Cents danach 
unter den Tisch fallen lässt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Das geht einfach mit einer Batchdatei, die man auf einem Windows-PC 
laufen lassen kann:
1
start:
2
copy "0.00 EUR" com1:
3
goto start

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> LOL Also bis Bitkotz die 32-Bit-Grenze sprengt, dauert's noch ne Weile.
> Und selbst wenn wäre es wohl nicht tragisch, wenn man die Cents danach
> unter den Tisch fallen lässt.

Das zögert die Grenze doch nur um den Faktor 100 hinaus. :-)

von Michi S. (mista_s)


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Harald W. schrieb:
> Das zögert die Grenze doch nur um den Faktor 100 hinaus. :-)

Ja, nun denn, dann sind wir bei einem Wert jenseits von 'ner Milliarde. 
Da sind dann auch die Einer- und Zehnerstelle hinreichend bedeutungslos 
geworden als daß man sich um diese noch groß kümmern müßte; bleiben ja 
trotzdem noch acht signifikante Stellen.

Außerdem müßte man sonst ja ständig die Hardware upgraden um neue 
Anzeigeelemente. ;)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Schon interessant, welche Blüten das Geld so treibt

von Jan H. (j_hansen)


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K. L. schrieb:
> Da blockt doch heute fast niemand mehr. Ein einzelner Aufruf alle paar
> Stunden fällt doch in den Logs unter den Tonnen von Datenmüll gar nicht
> mehr auf.

Aber ein Aufruf alle fünf Sekunden schon.

von Harry U. (harryup)


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vielen Dank für die rege beteiligung,
leider ist der Ansatz

start:
copy "0.00 EUR" com1:
goto start

fehlerhaft, da er nur '0.00 EUR' auf den seriellen Port ausgibt, aber 
nicht den bitcoin wert

von Εrnst B. (ernst)


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Harry U. schrieb:
> fehlerhaft, da er nur '0.00 EUR' auf den seriellen Port ausgibt, aber
> nicht den bitcoin wert

Zeigt halt den zukünftigen Wert an, leider ohne Info wie weit er in der 
Zukunft ist.

Ansonsten wurde ja oben eine API genannt, wo der aktuelle Marktwert 
bezogen werden kann. Kostenlos sind 10000 Aufrufe/Monat drinnen, reicht 
also nur für einmal alle 5 Minuten aktualisieren, nicht für alle 5 
Sekunden.

Aber hey, für einen Bitcoin-Multi-Fantastillionär sind auch die anderen 
API-Stufen Peanuts.

von Harald K. (kirnbichler)


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Harry U. schrieb:
> leider ist der Ansatz
> ...
> fehlerhaft, da er nur '0.00 EUR' auf den seriellen Port ausgibt, aber
> nicht den bitcoin wert

Nö, der Ansatz ist vollkommen korrekt. Denn genau das ist der "bitcoin 
wert". Den Rest kann der Suchtberater aufklären.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Steve van de Grens schrieb:

> Das Regelmäßige Abgreifen von Daten aus Webseiten ist eine juristische
> Grauzone.

Nein. Ganz sicher jedenfalls nicht, solange es nur für eine rein private 
Nutzung der abgegriffenen Daten erfolgt. Die entsprechende Lizenz hat 
der Anieter quasi automatisch allein dadurch erteilt, dass er den 
Zugriff auf diese Daten gewährt. Es gibt kein für den Anbieter 
verbrieftes Recht, dass man diese Daten nur in einem Browser bei 
persönlicher Ansicht verwenden darf.
Er kann sich nach deutschem Recht auch nicht selber das Recht dazu 
einräumen. Auch wenn immer wieder irgendwelche nixwissenden Affen das 
über ihre AGBs versuchen. In der rechtlichen Auseinadersetzung scheitern 
sie mit schöner Regelmäßigkeit. Es gibt halt verschiedenen Klassen von 
"Recht". Diese Typen verstehen halt nicht, dass Spezialrecht 
(Vertragsrecht) nicht Generalrecht außer Kraft setzen kann. Das lernen 
die dann erst vor dem Kadi...

Rechtlich wirklich kritisch wird es erst, wenn man diese Daten dazu 
benutzt, seinerseits irgendwelche Dienste, basierend auf eben diesen 
Daten anzubieten. Dann kann man allerdings wirklich schnell in Teufels 
Küche kommen, selbst wenn das nur in kleinem Umfang passiert, also z.B. 
für einen geschlossenen Benutzerkreis. Das gilt selbst dann, wenn 
keinerlei Absicht zur Gewinnerzielung nachweisbar ist. Das hält nur die 
Strafen in überschaubarer Größenordnung...

von Michael B. (laberkopp)


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Harald K. schrieb:
> Nö, der Ansatz ist vollkommen korrekt. Denn genau das ist der "bitcoin
> wert".

Gilt aber für jede Fiat-Währung.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael B. schrieb:
> Gilt aber für jede Fiat-Währung.

Komisch, daß dieser Begriff fast ausnahmslos von Verfechtern der 
diversen Ponzi-Coins angebracht wird. Irgendeinen Grund wird das haben.

von Rene K. (xdraconix)


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Harald K. schrieb:
> Nö, der Ansatz ist vollkommen korrekt. Denn genau das ist der "bitcoin
> wert".

Tja, das erkläre mal meiner Frau - welche gerade über den Prospekten für 
Mauritius hängt und unseren Januar Urlaub plant. Also meine Frau ist 
seit zwei Jahren definitiv anderer Meinung als ich mein zehn Jahre altes 
Wallet verkaufte.

Neid... ich sehe hier ausschließlich Neid. Von Leuten die damals nicht 
richtig begriffen was Cryptos sind, von Leuten die verbohrt vor ihren 
CRT Röhren hocken, von Leuten die anderen weder etwas gönnen und ihre 
eigene Inkompetenz mit Neid ersticken. Ich bin nun 42 Jahre, meine Frau 
ist 36 - wir brauchen in diesem Leben nicht mehr arbeiten zu gehen. Also 
für uns war / ist der Bitcoin alles wert!

von Εrnst B. (ernst)


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Ob S. schrieb:
> Es gibt kein für den Anbieter
> verbrieftes Recht, dass man diese Daten nur in einem Browser bei
> persönlicher Ansicht verwenden darf.

Doch, genau dieses Recht gibt es, in Gesetzesform:

https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__87b.html

Mag aus technischer Sicht wenig Sinn ergeben, da nach der "Intention" 
hinter einem HTTP-Request unterscheiden, aber wie immer entsteht die 
eigentliche Bedeutung des Gesetzes bei den Gerichten, und die haben 
schon deutlich gegen Webscraping geurteilt.

Aber wenn du die Daten nur anzeigst, und nicht dauerhaft duplizierst 
(also kein Logile/Datenbank/CSV-Tabelle mit den Werten befüllst) und der 
aktuelle Kurs nicht auf einem großen Display "öffentlich vorgeführt" 
wird, sollte zumindest der Paragraph umschifft sein. Bis auf die 
schwammigen "berechtigten Interessen" des Seitenbetreibers, und was 
dafür "unzumutbar" ist...


Also: erstmal einfach unter'm Radar bleiben, wenn man das machen will. 
Die coinmarketcap - API cached alle Kurse-Requests für 60 Sekunden. d.H. 
schnellere Kurswechsel kriegst du von denen sowieso nicht. Wird auf der 
Webseite nicht anders sein.
Ein Polling alle 5 Sekunden ist demnach völlig unnötig.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rene K. schrieb:
> Neid... ich sehe hier ausschließlich Neid.

Röcheln eines suchtkranken Zockers, der sich die schöne Geschichte 
zusammengereimt hat. Ist wie ein Raucher, der hustet, als ob er eine 
offene TBC hätte, und meint, daß er sich ja "nur verschluckt" hätte.

von Johnny B. (johnnyb)


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Frank E. schrieb:
> Im Kontext des elektronischen Geldes bzw. Bezahlens wird intern immer in
> Cent (also einfaches Integer bzw. Long Integer) gerechnet.

Kommt drauf an; Clientseitig vielleicht schon. Aber Serverseitig gibts 
dafür extra den Datentypen "decimal", welcher einige Probleme löst im 
Zusammenhang mit Finanzberechnungen.
https://learn.microsoft.com/de-de/dotnet/api/system.decimal?view=net-8.0#remarks

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> Nö, der Ansatz ist vollkommen korrekt. Denn genau das ist der "bitcoin
> wert".

Ein Bitcoin ist immer so viel Wert, wie du dafür bekommst. Genau wie mit 
allen anderen Währungen auch.
Nicht nur FIAT,Währungen, wie der Laberkopp meinte.

Wenn Karl-Peter die für deinen Bitcoin drei Äpfel gibt, war er drei 
Äpfel wert, gibt er dir ein Auto dafür, war ein Auto wert.
Der Wert einer Sache hängt nicht nur davon ab, wie wertlos du sie 
erachtet, oder noch genauer, deine Wertschätzung einer Sache hat nahezu 
keinen Einfluss auf ihren Wert.

Harald K. schrieb:
> Komisch, daß dieser Begriff fast ausnahmslos von Verfechtern der
> diversen Ponzi-Coins angebracht wird. Irgendeinen Grund wird das haben.

Und komisch, dass du genau wie die andere Seite reagierst.

Harald K. schrieb:
> Röcheln eines suchtkranken Zockers, der sich die schöne Geschichte
> zusammengereimt hat.

Neid eines verbitterten Verpassers, der nicht erträgt, dass seine 
Einschätzung falsch war.

von Ein T. (ein_typ)


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Rolf M. schrieb:
> Harry U. schrieb:
>> Jetzt finde ich zwar überall den Bitcoin Wert, aber nicht als einfache
>> Zahl.
>
> Sondern?

Als schwierige Zahl natürlich.

SCNR. ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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J. T. schrieb:
> Neid eines verbitterten Verpassers, der nicht erträgt, dass seine
> Einschätzung falsch war.

Meine Altersvorsorge ist sicher. Neid hab ich keinen nötig.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> J. T. schrieb:
>> Neid eines verbitterten Verpassers, der nicht erträgt, dass seine
>> Einschätzung falsch war.
>
> Meine Altersvorsorge ist sicher. Neid hab ich keinen nötig.

Auch ohne Altersvorsorge nicht.

Neid ist mEn eigentlich überhaupt nie ein erstrebenswertes Gefühl. Ohne 
ihn lebt es sich deutlich entspannter. Also einfach auf sich selbst und 
die eigenen Fähigkeiten konzentrieren und nicht immer zum Nachbarn 
schielen.

Und nie vergessen: alles, was wirklich wichtig ist, gibt es nicht für 
Geld. Das macht diese Dinge ja so wertvoll.

Letztlich ist der Bitcoin nichts anderes als jede andere Ware auch. Das 
sind einfach Devisenspekulationen. Andere spekulieren mit Aktien. Rene 
hatte damals eben den richtigen Riecher und/oder Glück. Ist doch ok. Ich 
freue mich für ihn und seine Frau.

Ich hoffe, es gibt dann auch mal ein paar schöne Bilder von der Insel 
:-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald K. (kirnbichler)


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Chris D. schrieb:
> Letztlich ist der Bitcoin nichts anderes als jede andere Ware auch. Das
> sind einfach Devisenspekulationen.

Nö, Waren sind physisch vorhanden und haben einen inhärenten Wert, 
Ponzi-Coins aber sind ein rein virtuelles Konstrukt, das eben genau 
keinen inhärenten Wert hat.

Der Wert einer Ware kann sich ändern, sogar erheblich, aber vollkommen 
wertlos wird eine Ware nur sehr selten.

Bei Ponzi-Coins ist das anders, da hat deren kurze Geschichte schon oft 
genug gezeigt, daß das alles ein hundertprozentiges Luftschloss ist.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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J. T. schrieb:
> deine Wertschätzung einer Sache hat nahezu
> keinen Einfluss auf ihren Wert

Genau das glauben aber leider viele Leute, die in das Geschäft mit 
Währungen oder Aktien einsteigen. Sie sehen im Internet einen steigenden 
Kurs und glauben, dass sie davon profitieren können.

Ich hatte mal 3 Vodafone Aktien übrig, die ich los werden wollte. keine 
Sau wollte sie haben. Ergo waren sie effektiv 0,00 EUR wert. Ich habe 
sie am Ende an einen wohltätigen Fond verschenkt.

von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> Waren sind physisch vorhanden und haben einen inhärenten Wert

Waren ja, Währungen haben keinen inhärenten Wert. Ein Apfel hat den Wert 
"Lebensverlängerung entsprechend der Nährwerte eines Apfels". Dieser 
Wert wohnt deinen Münzen nicht inne. Und ob dir jemand seinen Apfel für 
deine Münzen gibt,, hängt im Falle des Falles davon ab, ob er den Wert 
deiner Münzen so wie du abschätzt.

Chris D. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> J. T. schrieb:
>>> Neid eines verbitterten Verpassers, der nicht erträgt, dass seine
>>> Einschätzung falsch war.
>>
>> Meine Altersvorsorge ist sicher. Neid hab ich keinen nötig

Das stellt auch weder meine Meinung dar, noch wollte ich ihm Neid 
unterstellen. Er hat halt nur seine Sicht der Dinge genannt, aber in 
einem Tonfall, der seine Äußerung als die EINZIGE Wahrheit darstellt.
Solchen Äusserungen halte ich gerne gleichdumme, aber aus der anderen 
Sicht betrachtete Äusserungen entgegen.

Chris D. schrieb:
> Neid ist mEn eigentlich überhaupt nie ein erstrebenswertes Gefühl. Ohne
> ihn lebt es sich deutlich entspannter. Also einfach auf sich selbst und
> die eigenen Fähigkeiten konzentrieren und nicht immer zum Nachbarn
> schielen.
> Und nie vergessen: alles, was wirklich wichtig ist, gibt es nicht für
> Geld. Das macht diese Dinge ja so wertvoll.

Das kommt meiner Meinung dazu schon sehr viel näher.

Chris D. schrieb:
> Letztlich ist der Bitcoin nichts anderes als jede andere Ware auch. Das
> sind einfach Devisenspekulationen. Andere spekulieren mit Aktien. Rene
> hatte damals eben den richtigen Riecher und/oder Glück. Ist doch ok. Ich
> freue mich für ihn und seine Frau.
> Ich hoffe, es gibt dann auch mal ein paar schöne Bilder von der Insel
> :-)

+1

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Letztlich ist der Bitcoin nichts anderes als jede andere Ware auch. Das
>> sind einfach Devisenspekulationen.
>
> Nö, Waren sind physisch vorhanden und haben einen inhärenten Wert,

Nicht unbedingt.

> Ponzi-Coins aber sind ein rein virtuelles Konstrukt, das eben genau
> keinen inhärenten Wert hat.

> Der Wert einer Ware kann sich ändern, sogar erheblich, aber vollkommen
> wertlos wird eine Ware nur sehr selten.

Das passiert sogar recht oft und hängt ganz vom Markt ab. Wenn ich 
keinen Käufer für meine Orangen finde, dann sind sie bald komplett 
wertlos. Der Wert kann sogar negativ werden, wenn ich sie danach auch 
noch kostenpflichtig entsorgen muss.

Andere Dinge werden einfach vom technischen Fortschritt geschluckt 
(siehe Handys, Röhrenfernseher usw.).

Wenn ich hier für meine (anfassbaren :-) Produkte keinen Käufer finde, 
dann werden die irgendwann mit €0,00 bewertet. Da kann dann noch so viel 
Arbeit drinstecken.

> Bei Ponzi-Coins ist das anders, da hat deren kurze Geschichte schon oft
> genug gezeigt, daß das alles ein hundertprozentiges Luftschloss ist.

Es ist wie mit allen Spekulationen: man darf nicht der letzte sein, der 
kauft :-)

Klar ist das reine Zockerei. Aber bei Rene dürfte sich der Einsatz in 
Grenzen gehalten haben. Wenn er vor zwei Jahren seine 10 Jahre alte 
Börse verkauft hat, dann war das um 2012. Da stand er bei vielleicht 
$20. Vielleicht hat er da mal 10 Stück gekauft. 2021 dann für $50k 
verkauft - nette Summe :-)
Andere spielen Lotto oder wetten auf Fussballergebnisse.

Solange man das mit Geld macht, das man übrig hat: warum nicht?

: Bearbeitet durch Moderator
von J. T. (chaoskind)


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Chris D. schrieb:
> Viel vernünftiges.

Es tut gut zu sehen, dass es hier doch noch ein paar normal denkende 
Leute gibt.

von Lu (oszi45)


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Chris D. schrieb:
> Vielleicht hat er da mal 10 Stück gekauft. 2021 dann für $50k

War da nicht mal einer, der sein Wallet mit der Festplatte weggeworfen 
hat?

von Oliver S. (oliverso)


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Chris D. schrieb:
> Klar ist das reine Zockerei.

Bitcoins et.al haben einen Wert, weil sich damit Werte weltweit anonym 
verschieben lassen. Das macht die für Einwohner von Ländern mit 
eingeschränkt transferierbaren Währungen (um das C-Wort mal nicht 
aussprechen zu müssen) sowie die gesamte Kriminalität unverzichtbar. 
Frei nach der Kreditkartenwerbung ist das eigentlich "unbezahlbar", und 
erhält den Wert.

Sollte es irgendwann mal soweit sein, daß China die Bitcoins im Lande 
komplett reguliert bekommt, und der Rest der Welt deren 
(Pseudo)-Anonymität auflöst, ist es vorbei mit der Herrlichkeit. China 
wirds hinbekommen, der Rest der Welt allerdings nicht.

Oliver

von Johnny B. (johnnyb)


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Bitcoin ist nicht viel spekulativer als Gold. Der Goldpreis ist ja nur 
so hoch, weil es vorwiegend in Tresorräumen gehortet wird und so eine 
künstliche Knappheit geschaffen wurde.
Die verschiedenen Industrien die wirklich auf Gold angewiesen sind 
(Elektronik, Chemie etc.) könnten ja gar nicht so viel Gold verarbeiten, 
wie jemals geschürft worden ist, wenn es denn im Umlauf wäre.

von Rene K. (xdraconix)


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Chris D. schrieb:
> Aber bei Rene dürfte sich der Einsatz in Grenzen gehalten haben. Wenn er
> vor zwei Jahren seine 10 Jahre alte Börse verkauft hat, dann war das um
> 2012. Da stand er bei vielleicht $20. Vielleicht hat er da mal 10 Stück
> gekauft. 2021 dann für $50k verkauft - nette Summe :-)

Die Geschichte war sogar noch doofer. 😅 Ich hab mir damals, ich weiß 
nichtmal ob das 2011 oder 2012 war, eine größere Summe BC gekauft, weil 
ich mir online etwas kaufen wollte. Der Kurs war nichtmal 20$ sondern um 
die 3$ pro BC. Nun habe ich von meinen gekauften BC nur ein kleinen Teil 
gebraucht und der Rest ist einfach liegen geblieben.

Der Laptop, auf den dann das Wallet lag, und völlig in Vergessenheit 
geriet weil für mich völlig uninteressant damals, ging zum Glück zu 
meiner Schwiegermutter - dort wurde er ausschließlich zum Solitaire 
spielen genutzt und weder gelöscht / zurück gesetzt oder verkauft. (Wäre 
er bei mir geblieben, wäre er verkauft wurden, zurück gesetzt - auch das 
Wallet mit Sicherheit).

Nun, als dann plötzlich der Tumult los ging - wurde gerätselt wo das 
Ding war - SchwieMu hat nun einen neuen... Der alte steht er in einer 
Vitrine im Flur. 😊

Btw... Bis 50k hatte ich nicht gewartet, ich habe etwas davor verkauft.


Alles in allen: ich hatte einfach verdammt viel Glück.

von Ein T. (ein_typ)


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J. T. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Waren sind physisch vorhanden und haben einen inhärenten Wert
>
> Waren ja, Währungen haben keinen inhärenten Wert. Ein Apfel hat den Wert
> "Lebensverlängerung entsprechend der Nährwerte eines Apfels".

Zumal der Apfel irgendwann ja auch an Wert verliert...

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Johnny B. schrieb:

> Bitcoin ist nicht viel spekulativer als Gold. Der Goldpreis ist ja nur
> so hoch, weil es vorwiegend in Tresorräumen gehortet wird und so eine
> künstliche Knappheit geschaffen wurde.
> Die verschiedenen Industrien die wirklich auf Gold angewiesen sind
> (Elektronik, Chemie etc.) könnten ja gar nicht so viel Gold verarbeiten,
> wie jemals geschürft worden ist, wenn es denn im Umlauf wäre.

Das siehst du völlig falsch. Es gäbe unzählige technische Anwendungen 
für Gold, die gerne genutzt werden würden, wenn... Gold halt nicht so 
selten und deshalb scheißteuer wäre.

Gold ist tatsächlich selten, nicht nur scheinbar. Und Gold hat einen 
tatsächlichen praktischen Wert, auch jenseits seines Wertes als 
Währungs-Äquivalent.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie mal ein Börsenanalyst von viel Phantasie in einem Aktienkurs sprach,
so ist es auch hier.

Erst wenn man einen vorher gehaltenen Bitcoin verkauft,
hat man den Betrag in Geld, das überall viel mehr akzeptiert wird.
sonst sind das alles nur digitale Daten.

Papiergeld hätte wenigstens noch einen Heizwert.
würde mich nicht wundern wenn es Leute gegeben hat, die nach 1923
mit den "Zetteln" auch noch ne Wohnung tapeziert haben.
Tapete war weniger Papier und teurer...

Und mit Münzen könnte man (wenn wertlos) zumindest noch hardwarebasteln.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Rene K. schrieb:
>
> (schöne Geschichte)

Geschichten, die das Leben schrieb - daraus kann man fast eine 
Kurzgeschichte machen. Ich möchte nicht wissen, wieviele verzweifelt 
nach verlorenen Wallets gesucht haben ohne sie zu finden. Das erinnert 
mich an die Geschichte von Lottoscheinen, die nicht wiederzufinden 
waren.

Aber ich kann mir den Jubel vorstellen, als die Coins noch da waren - 
ja, den Laptop hätte ich auch in eine Vitrine gestellt :-)

> Alles in allen: ich hatte einfach verdammt viel Glück.

Na klar - aber Glück hat auf Dauer auch nur der Tüchtige und Neugierige.

Hättest Du Dich nicht dafür interessiert und einfach mal die neue 
Zahlmethode ausprobiert, hättest Du keine Bitcoins gehabt.

Ich gönne Euch das Geld von Herzen. Macht zeitnah was damit - ich kenne 
genug "Später mal ..."-Paare, wo einer schon unter der Erde liegt. Wir 
leben auch lieber jetzt, wo wir (noch) alles machen können.

P.S.:
Noch eine Frage (gerne auch per PM): ich weiss nicht, wieviel Geld Ihr 
jetzt habt, aber: Hat das in Eurem Leben viel verändert? Vielleicht auch 
nicht nur positiv? Das würde mich wirklich interessieren, ist aber hier 
natürlich offtopic und schon ziemlich privat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Sollte es irgendwann mal soweit sein, daß China die Bitcoins im Lande
> komplett reguliert bekommt, und der Rest der Welt deren
> (Pseudo)-Anonymität auflöst, ist es vorbei mit der Herrlichkeit. China
> wirds hinbekommen, der Rest der Welt allerdings nicht.

Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Es ist ja das Wesen des 
Bitcoins, dass er keine von oben gesteuerte Kontrolle zulässt.

Und dass auch China das mit dem Verbot 2021 usw. bisher nicht geschafft 
hat, ist eigentlich ein deutliches Zeichen. Wenn man dem Artikel glauben 
darf, ist China weiterhin der wichtigste Markt:

https://www.nzz.ch/wirtschaft/krypto-verbot-china-die-handelsplattform-binance-verzeichnet-trotzdem-rekord-umsaetze-ld.1749787

Offenbar öffnet man sich jetzt auch wieder den Cryptowährungen.

von Oliver S. (oliverso)


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Chris D. schrieb:
> Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Es ist ja das Wesen des
> Bitcoins, dass er keine von oben gesteuerte Kontrolle zulässt.

Die Blockchain ist natürlich dezentral, aber die unbedingt notwendige 
Umwandlung vom Fantasiegeld in echtes Geld ist es nicht. Verbot und 
technische Sperrung aller nicht beeinflußbaren Börsen, und schon ist das 
Thema erledigt.

Oliver

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte. Es ist ja das Wesen des
>> Bitcoins, dass er keine von oben gesteuerte Kontrolle zulässt.
>
> Die Blockchain ist natürlich dezentral, aber die unbedingt notwendige
> Umwandlung vom Fantasiegeld in echtes Geld ist es nicht.

Das geschieht dann einfach außerhalb Chinas.

Und warum unbedingt notwendige Umwandlung? Nötig ist das doch nur dann, 
wenn ich mit meinen Bitcoins nicht sowieso direkt bezahle.

> Verbot und
> technische Sperrung aller nicht beeinflußbaren Börsen, und schon ist das
> Thema erledigt.

Verbot gibt es in China schon - brachte: nichts.

Und technische Sperrung ist selbst in China offenbar nicht so einfach. 
Jedenfalls gibt es dort auch drei Jahre nach dem Verbot einen 
florierenden BC-Handel.

von Oliver S. (oliverso)


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Chris D. schrieb:
> Verbot gibt es in China schon - brachte: nichts.

Keine Sorge, die haben gerade erst angefangen. Das wird schon.

Oliver

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe auch meinen Zweifel daran, daß man das verbieten kann. Im 
Internet irgendwas zu verbieten hat noch nie besonders gut funktioniert.

Umtausch in Fiat-Währungen ist nicht nötig wenn man direkt in Bitcoin 
handelt. Irgendwann gab es auch mal ein Urteil, daß Bitcoin nicht als 
Währung betrachtet wird. Ich weiß daher nicht, ob man jemandem 
untersagen kann, Bitcoins zu halten. Oder ob man ihm die ggf. wegpfänden 
könnte. Oder wie man nachweisen soll, daß irgendwer Bitcoin hat oder 
nicht hat.

Gleichzeitig denke ich aber auch, daß das nicht ewig Bestand haben wird. 
Zum einen gehen regelmäßig Bitcoins durch Verlust der Schlüssel 
unwiederbringlich verloren und irgendwann gibt's mit Sicherheit 
Computer, die leistungsstark genug sind, um die derzeit noch 
ausreichende Verschlüsselung von Bitcoin zu brechen - und dann war's 
das.

von Oliver S. (oliverso)


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Ben B. schrieb:
> Ich weiß daher nicht, ob man jemandem
> untersagen kann, Bitcoins zu halten.

Darum gehts doch gar nicht. Es geht darum, daß die mehr oder weniger 
wertlos werden, wenn die damit heute im wesentlichen durchgeführten 
Kapitaltransfers raus aus China nicht mehr funktionieren. Noch wertloser 
werden die, wenn die Anonymität beim Handel oder Umtausch verloren geht.

Die paar Privatzoker, die aktuell das Feigenblatt der Seriösität 
aufrecht erhalten sollen, werden den Kurs nicht aufrecht erhalten 
können.

Halten darf man dann trotzdem so viele von den Dingern, wie man möchte.

Oliver

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Halten darf man dann trotzdem so viele von den Dingern, wie man möchte.

Das Prinzip kennen wir ja auch bei anderen Drogen.

Kaufen ja, aber zum Rauchen muss Dir ein anderer den Joint zu Munde 
führen

von Rolf M. (rmagnus)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> wie mal ein Börsenanalyst von viel Phantasie in einem Aktienkurs sprach,
> so ist es auch hier.
>
> Erst wenn man einen vorher gehaltenen Bitcoin verkauft,
> hat man den Betrag in Geld, das überall viel mehr akzeptiert wird.
> sonst sind das alles nur digitale Daten.

Letztendlich ist das bei materiellen Dingen auch nicht so viel anders. 
Wenn ich einen Goldbarren habe, der eigentlich viel wert ist, aber ich 
finde niemanden, der ihn kauft, damit ich mir davon was anderes kaufen 
kann, dann ist er in dem Moment effektiv wertlos.

von J. T. (chaoskind)


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Rolf M. schrieb:
> Letztendlich ist das bei materiellen Dingen auch nicht so viel anders.
> Wenn ich einen Goldbarren habe, der eigentlich viel wert ist, aber ich
> finde niemanden, der ihn kauft, damit ich mir davon was anderes kaufen
> kann, dann ist er in dem Moment effektiv wertlos.

Das ist exakt das, was die ganzen Finanzheinis nicht sehen 
können/wollen.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ben B. schrieb:
> irgendwann gibt's mit Sicherheit
> Computer, die leistungsstark genug sind, um die derzeit noch
> ausreichende Verschlüsselung von Bitcoin zu brechen - und dann war's
> das.

Das ist richtig, allerdings bleibt die Software-Entwicklung des Bitcoins 
ja auch nicht stehen, wie man auch unschwer im GIT Repository sehen 
kann:
https://github.com/bitcoin/bitcoin

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver S. schrieb:
> Darum gehts doch gar nicht. Es geht darum, daß die mehr oder weniger
> wertlos werden, wenn die damit heute im wesentlichen durchgeführten
> Kapitaltransfers raus aus China nicht mehr funktionieren. Noch wertloser
> werden die, wenn die Anonymität beim Handel oder Umtausch verloren geht.

Im Moment sieht es aber nicht danach aus, als würde der Bitcoin geächtet 
- eher im Gegenteil. Die ersten BC-ETFs werden von der US-Börsenaufsicht 
genehmigt:

https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/bitcoin-etf-genehmigt-was-sie-wissen-muessen-01/100005937.html

Da kann selbst China noch so viel verbieten und aufrüsten. Solange es 
auf der Welt auch nur einen Platz gibt, an dem gehandelt werden kann, 
ist das alles komplett nutzlos.

> Die paar Privatzoker, die aktuell das Feigenblatt der Seriösität
> aufrecht erhalten sollen, werden den Kurs nicht aufrecht erhalten
> können.

Das scheint sich allerdings zu ändern. Und mit BC bezahlen kann man ja 
durchaus auch schon länger in einigen Geschäften.

Spekulationsobjekt wird er wohl aufgrund der begrenzten Menge bleiben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rolf M. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> wie mal ein Börsenanalyst von viel Phantasie in einem Aktienkurs sprach,
>> so ist es auch hier.
>>
>> Erst wenn man einen vorher gehaltenen Bitcoin verkauft,
>> hat man den Betrag in Geld, das überall viel mehr akzeptiert wird.
>> sonst sind das alles nur digitale Daten.
>
> Letztendlich ist das bei materiellen Dingen auch nicht so viel anders.
> Wenn ich einen Goldbarren habe, der eigentlich viel wert ist, aber ich
> finde niemanden, der ihn kauft, damit ich mir davon was anderes kaufen
> kann, dann ist er in dem Moment effektiv wertlos.

Wenn Du Dein Gold nicht verkauft bekommst, bin ich gerne ein Abnehmer.

von J. T. (chaoskind)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Wenn Du Dein Gold nicht verkauft bekommst, bin ich gerne ein Abnehmer.

Na mal sehen ob das auch noch sagst, wenn alle anderen plötzlich auch 
der Meinung sind, das Gold wertlos ist.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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J. T. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Wenn Du Dein Gold nicht verkauft bekommst, bin ich gerne ein Abnehmer.
>
> Na mal sehen ob das auch noch sagst, wenn alle anderen plötzlich auch
> der Meinung sind, das Gold wertlos ist.

Natürlich auch dann.

Nur: Wann sollte das passieren?
Wenn der Asteroid mit 100 Gigatonnen Gold darin hier hergeschleppt wird?

oder doch die Goldverseuchung á la Goldfinger?

Oder kommt plötzlich ein neuer Mansa Musa um die Ecke?

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Na Zombie-Apokalypse. Gold ist zu weich und zu schwer für eine 
brauchbare Waffe.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rolf M. schrieb:
> Letztendlich ist das bei materiellen Dingen auch nicht so viel anders.
> Wenn ich einen Goldbarren habe, der eigentlich viel wert ist, aber ich
> finde niemanden, der ihn kauft, damit ich mir davon was anderes kaufen
> kann, dann ist er in dem Moment effektiv wertlos.

Im Gegensatz zu den Krypto-Ponzi-Coins aber hat Gold einen materiellen 
Wert, der unabhängig von aller suchtkranken Zockerei besteht. Gold ist 
ein Edelmetall, das auch andere Anwendungen hat, als im Schrank zu 
liegen, oder als Geldersatz zu fungieren. Gold wird z.B. zur 
Kontaktbeschichtung in der Elektronik verwendet, und ist von daher ein 
immer benötigtes Wirtschaftsgut.

Krypto-Ponzi-Coins aber sind wie NFTs ein reines und vollkommen 
wertloses Hirngespinst. Mit denen kann man noch nicht mal heizen, und 
die zur Berechnung sinnlos verschwendete Energie bekommt man auch nicht 
zurück.

von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> Gold wird z.B. zur Kontaktbeschichtung in der Elektronik verwendet, und
> ist von daher ein immer benötigtes Wirtschaftsgut.

In der Zombie-Apokalypse wird vermutlich auch die Nachfrage nach 
goldbeschichteten Kontakten sinken.

von Rolf M. (rmagnus)


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Harald K. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Letztendlich ist das bei materiellen Dingen auch nicht so viel anders.
>> Wenn ich einen Goldbarren habe, der eigentlich viel wert ist, aber ich
>> finde niemanden, der ihn kauft, damit ich mir davon was anderes kaufen
>> kann, dann ist er in dem Moment effektiv wertlos.
>
> Im Gegensatz zu den Krypto-Ponzi-Coins aber hat Gold einen materiellen
> Wert, der unabhängig von aller suchtkranken Zockerei besteht.

Der steht aber in keinem Verhältnis zum Preis.

> Gold ist ein Edelmetall, das auch andere Anwendungen hat, als im Schrank
> zu liegen, oder als Geldersatz zu fungieren. Gold wird z.B. zur
> Kontaktbeschichtung in der Elektronik verwendet, und ist von daher ein
> immer benötigtes Wirtschaftsgut.

Das Kilogramm Gold kostet aktuell knapp 60.000 €. Vergleiche das mal mit 
einem Kilogramm Stahl, Holz, oder gar Plastik. Diese Materialien sind 
für die industrielle Verarbeitung alle nicht weniger wertvoll.

> Krypto-Ponzi-Coins aber sind wie NFTs ein reines und vollkommen
> wertloses Hirngespinst.

Geld, das man bei der Bank auf dem Konto hat, besteht auch nur aus 
immateriellen Daten. Und wenn man heute Gold kauft, kann das auch so 
eine Art virtuelles Gold sein, das gar nicht real existiert, oder von 
dem man vermutet, dass is in irgendeiner Mine existiert.

> Mit denen kann man noch nicht mal heizen, und die zur Berechnung sinnlos
> verschwendete Energie bekommt man auch nicht zurück.

Diese beiden Dinge zusammen in einem Satz zu nennen, entbehrt nicht 
einer gewissen Komik, wenn man bedenkt, dass die bei der Berechnung 
aufgewendete Energie komplett in Wärme umgewandelt wird. Es wird also 
durchaus damit geheizt.
Aber generell sehe ich es ja auch so: Für das "Mining" von 
Cryptowährungen wird sehr viel Energie aufgewendet, um irgendwas 
auszurechnen, das für sich eigentlich keinen praktischen Nutzen hat, 
sondern nur berechnet wird, damit man damit halt Rechenaufwand hat und 
es durch diesen "Herstellungsaufwand" einen Wert bekommt.

Übrigens: Warum permanent diese extrem aggresive Ausdrucksweise? Man 
könnte fast meinen, dass du damit mal viel Geld verloren hast und 
deshalb richtig wütend bist.

von Johnny B. (johnnyb)


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Harald K. schrieb:
> Im Gegensatz zu den Krypto-Ponzi-Coins aber hat Gold einen materiellen
> Wert, der unabhängig von aller suchtkranken Zockerei besteht.

Eben nicht. Gold ist nur so teuer, weil es tonnenweise in Tresorräumen 
gehortet wird und der Industrie gar nicht zur Verfügung steht; eine 
künstliche Knappheit sozusagen.
Würde das nicht gemacht werden, wäre der Goldpreis vielleicht so bei EUR 
2000.- pro kg und nicht bei 60000. Daher schrieb ich oben, dass der 
Goldpreis genauso spekulativ ist wie der Bitcoinpreis oder sogar noch 
mehr. Denn bei Bitcoin kennt man die verfügbare Menge, beim Gold weiss 
man es nicht so genau.

von Harald K. (kirnbichler)


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J. T. schrieb:
> In der Zombie-Apokalypse wird vermutlich auch die Nachfrage nach
> goldbeschichteten Kontakten sinken.

Gewiss. Die Nachfrage nach irgendeinem Ponzi-Quatsch aber ist vorher 
schon zusammengebrochen.

Rolf M. schrieb:
> Übrigens: Warum permanent diese extrem aggresive Ausdrucksweise?

Aggressiv? Nö. Angemessen.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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warum sollte in einer Zombie-Apokalypse
digitales Geld besser sein als Gold?

von Harald K. (kirnbichler)


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Keine Ahnung, warum Leute das zu glauben meinen. Gold hat den Vorzug, 
daß man es notfalls jemandem an den Kopf werfen kann.

von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> Gold hat den Vorzug,
> daß man es notfalls jemandem an den Kopf werfen kann.

Dafür eignen sich spitze Steine doch viel besser? Die kann man auch 
schon in nicht-Krisenzeiten günstig einbunkern. Und in der 
Zombieapokalypse wird das denn der Verkaufsrenner :D

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Harald K. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Übrigens: Warum permanent diese extrem aggresive Ausdrucksweise?
>
> Aggressiv? Nö. Angemessen.

Du wirkst so zumindest sehr emotional, was das Thema betrifft.

von Johnny B. (johnnyb)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> warum sollte in einer Zombie-Apokalypse
> digitales Geld besser sein als Gold?

Bei einer Zombie-Apokalypse wird Dosenfrass und Wasservorräte das neue 
Gold sein.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Johnny B. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> warum sollte in einer Zombie-Apokalypse
>> digitales Geld besser sein als Gold?
>
> Bei einer Zombie-Apokalypse wird Dosenfrass und Wasservorräte das neue
> Gold sein.

Auch in Zeiten des akuten Mangels an allem Lebensnotwendigen spielte 
Gold immer noch eine Rolle als Zahlungsmittel. Siehe z.B. die 
Schwarzmärkte in Deutschland kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Wenn du 
genug Gold hattest, konntest du definitiv immer noch problemlos was zu 
Fressen dagegen eintauschen. Reichsmark hingegen wollte niemand haben 
und das, obwohl sie immerhin durch die Besatzer garantiertes 
Zahlungsmittel war.

von Alexander (alecxs)


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Rene K. schrieb:
> Ich bin nun 42 Jahre, meine Frau ist 36 - wir brauchen in diesem Leben
> nicht mehr arbeiten zu gehen. Also für uns war / ist der Bitcoin alles
> wert!

Bullshit. Dazu müsstest Du Deine Bitcoins erstmal verkaufen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Alexander schrieb:
> Rene K. schrieb:
>> Ich bin nun 42 Jahre, meine Frau ist 36 - wir brauchen in diesem Leben
>> nicht mehr arbeiten zu gehen. Also für uns war / ist der Bitcoin alles
>> wert!
>
> Bullshit. Dazu müsstest Du Deine Bitcoins erstmal verkaufen.

Hat er seiner Aussage nach doch schon vor zwei Jahren getan:

Rene K. schrieb:
> Also meine Frau ist seit zwei Jahren definitiv anderer Meinung als ich
> mein zehn Jahre altes Wallet verkaufte.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Wer kauft sowas? Ich war nie neidisch auf die Beteiligten von 
Schneeballsystemen. Die Masse habe ich immer für dumm gehalten, den Rest 
für kriminell.

*edit*: Schönen Urlaub auf Mauritius

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander schrieb:
> Wer kauft sowas? Ich war nie neidisch auf die Beteiligten von
> Schneeballsystemen. Die Masse habe ich immer für dumm gehalten, den Rest
> für kriminell.
>
> *edit*: Schönen Urlaub auf Mauritius

Eben. Er hat sie ja auch nicht wegen irgendwelcher Millionärsfantasien 
gekauft, sondern weil er offenbar neugierig war und damit bezahlen 
wollte.

Es gibt aber eh keinen Grund für Neid - man sollte sich einfach für ihn 
und seine Frau freuen, dass die kuriose Geschichte ein für die beiden 
gutes Ende fand.

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