Forum: Platinen vom Breadboard zu etwas Dauerhaftem für Einzelstücke


You were forwarded to this site from EmbDev.net. Back to EmbDev.net
von Alexander (alex-f)


Lesenswert?

Für einen ESP32 gibt es ja eine riesige Auswahl an Sensoren etc, und so 
hat man sich ziemlich schnell auf einem Breadboard mit DuPont Kabeln 
etwas Nützliches zusammengestöpselt, das z.B. per MQTT Daten liefert 
oder auf Kommando etwas macht.

Jetzt soll so eine Schaltung aber dauerhaft zum Einsatz kommen. Nur als 
privates Einzelstück. Es soll robust genug sein, dass es 10 Jahre im 
Keller laufen kann und nicht streikt, wenn mal jemand unsanft dagegen 
stößt. Andererseits aber auch nicht so vergossen, dass man mal einen 
defekten Sensor tauschen kann.

Alles, was so auf dem Breadboard steckt, z.B. Widerstände, bekomme ich 
auf eine Lochrasterplatine gelötet, auch den ESP32 würde ich mittels 
Stiftleiste sockeln. Wo ich mich aber extrem schwer mit tue, ist der 
Umgang mit den diversen kleinen Sensor-Platinchen, die um das Breadboard 
herumschwirren. Viele von denen haben nicht mal Bohrlöcher (exemplarisch 
z.B. ein HC-SR04 Ultraschallsensor oder ein TTL/RS485 Adapter). Wie 
bekomme ich so etwas sowohl mechanisch (alles mit Heißkleber auf eine 
Kunststoffplatte?) als auch elektrisch (mehrpolige Jumperkabel oder doch 
besser löten?) mit der "Haupt"-Platine mit dem ESP32 verbunden?

Was macht ihr üblicherweise mit Sensoren, die mit einem meterlangen 
Kabel mit freigelegten Adern kommen, z.B. DS18B20? Stecker dran löten, 
über einen Screw Terminal Block Connector verschrauben oder Kabel direkt 
auf die Platine löten?

von Pete K. (pete77)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Für die Sensoren an der langen Leitung nehme ich gerne 
Platinenverbinder. Als Idee zur Suche: 
https://www.reichelt.de/de/de/platinensteckverbinder-gerade-weiss-8-polig-ps-25-8g-ws-p14831.html?r=1

Und ja, Kabel anlöten und mit Schrumpfschlauch sichern.

Bei jclbcb.com bekommst Du auch gefertigte Platinenlayouts für unter 10€ 
(siehe Anlage, evtl. plus 19% EinfuhrUmSt)

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

In Zeiten, in denen ich für ein paar Euro 5 Platinen aus China bekommen 
kann, ist für mich der nächste Schritt nach "Aufm Steckbrett sieht's 
ganz okay aus" immer ein eigenes Layout. Ich lasse dann gerne viele 
Testpunkte auf dem Board, damit man leichter etwas umverdrahten kann.

Beruflich bedingt habe ich mir aber auch einen gewissen Standard bei 
eigenen Platinen angewöhnt, von sauberer Beschriftung über grundlegende 
Schutzmaßnahmen (ESD etc),...

Für extern angeschlossene Sensoren nehme ich gerne steckbare 
Schraubklemmen oder Federzugklemmen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
>> Alles, was so auf dem Breadboard steckt, z.B. Widerstände, bekomme ich
> auf eine Lochrasterplatine gelötet, auch den ESP32 würde ich mittels
> Stiftleiste sockeln.

Wie andere schon schrieben, direkt eine eigene Platine entwerfen. Wenn 
das nicht geht, fertige Platinen wie 
https://de.aliexpress.com/i/4001203887235.html machen es einfacher eine 
Schaltung vom Steckbrett auf eine Platine zu übertragen.

> Wo ich mich aber extrem schwer mit tue, ist der
> Umgang mit den diversen kleinen Sensor-Platinchen, die um das Breadboard
> herumschwirren. Viele von denen haben nicht mal Bohrlöcher (exemplarisch
> z.B. ein HC-SR04 Ultraschallsensor oder ein TTL/RS485 Adapter).

Die sind nicht dafür gedacht irgendwo dauerhaft eingebaut zu werden. Die 
sind zum Rumspielen gedacht.

> Wie
> bekomme ich so etwas sowohl mechanisch (alles mit Heißkleber auf eine
> Kunststoffplatte?)

Wenn schon Kleber, dann keinen Heißkleber. Aber Scheiße ist es trotzdem.

Nimm die gleichen Bauelemente wie auf den Bastel-Platinen und löte sie 
auf eine eigene Platine oder Platinen. Beim Entwurf der Platne(n) kannst 
du so viele Befestigungslöcher vorsehen wie du willst.

> als auch elektrisch (mehrpolige Jumperkabel oder doch
> besser löten?) mit der "Haupt"-Platine mit dem ESP32 verbunden?

Ob Steckverbinder (und welche) oder Löten kannst du dir beim Entwurf 
deiner Platine(n) überlegen.

> Was macht ihr üblicherweise mit Sensoren, die mit einem meterlangen
> Kabel mit freigelegten Adern kommen, z.B. DS18B20? Stecker dran löten,
> über einen Screw Terminal Block Connector verschrauben oder Kabel direkt
> auf die Platine löten?

Bei einem Bastelprojekt egal. Was gerade am bequemsten ist.

von Cyblord -. (cyblord)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> Was macht ihr üblicherweise mit Sensoren, die mit einem meterlangen
> Kabel mit freigelegten Adern kommen, z.B. DS18B20? Stecker dran löten,
> über einen Screw Terminal Block Connector verschrauben oder Kabel direkt
> auf die Platine löten?

Ja

von Alexander (alex-f)


Lesenswert?

Danke für die Antworten. Ich fürchte aber, die Platinendienste helfen 
mir nicht weiter. Zumindest sehe ich keinen nennenswerten Vorteil 
gegenüber den Lochrasterplatinen. Wie gesagt, mein Problem sind eher die 
"Peripheriekomponenten".

Hannes J. schrieb:
> Die sind nicht dafür gedacht irgendwo dauerhaft eingebaut zu werden. Die
> sind zum Rumspielen gedacht.
> [...]
> Nimm die gleichen Bauelemente wie auf den Bastel-Platinen und löte sie
> auf eine eigene Platine oder Platinen. Beim Entwurf der Platne(n) kannst
> du so viele Befestigungslöcher vorsehen wie du willst.

Mal ganz konkret: Mit diesem Adapter 
https://de.aliexpress.com/item/1005003562173643.html für weniger als 
einen Euro an einem ESP32 habe ich es mit 20 Zeilen Micropython 
geschafft, ein "Legacy"-Gerät ins WLAN zu bringen. Lief auf Anhieb 
stabil. Würdet ihr das wirklich re-engineeren und nachbauen wollen, nur 
damit ihr es auf eurer eigenen Platine unterbringen könnt? Wie viele 
Anläufe braucht ihr, bis das stabil läuft? Was kostet euch das am Ende? 
Ich kann nachvollziehen, dass das manche als Challenge sehen oder die 
Lösung bei 10 Freunden unterbringen oder noch 5 ähnliche Use Cases im 
Hinterkopf haben. Bei mir bleibt es aber bei einem Einzelstück.

Selbe Kategorie, nur ein paar Cent teurer: Mit 
https://www.aliexpress.com/item/4001108601098.html habe ich einen 4-20mA 
Wasserstandssensor angebunden. Das baut man doch nicht auf die Schnelle 
nach (ich zumindest nicht).

Nutzt vielleicht jemand einen 3D-Drucker, um eine Halterung mit Clips zu 
bauen?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> Mal ganz konkret:

Schlechte Beispiele die du da brings. Willst du nur argumentieren weil 
dir langweilig ist?

> Mit diesem Adapter
> https://de.aliexpress.com/item/1005003562173643.html

Der hat Halbloch-Kantenkontakte und dazu Lötaugen (in die Stiftleisten 
oder einzelne Stifte passen). Also zwei Möglichkeiten zur Befestigung 
und gleichzeitigem Anschluss.

> https://www.aliexpress.com/item/4001108601098.html

Das Ding hat sogar die von die so gewünschten Befestigungslöcher.

Und ja, wenn was auf eine Platine soll und, im Gegensatz zu deinen 
Beispielen, keine Befestigungsmöglichkeiten da sind, dann wird es halt 
neu gemacht. Nicht unbedingt Reverse-Engineered, sondern eher dass man 
sich eine passende Schaltung und Bauteile die man bekommen kann raus 
sucht.

Was willst du machen wenn die andere Alternative ist dass das Zeug lose 
im Gehäuse rum fliegt? Ach ja, du wolltest ja Heißkleber nehmen. Nur zu, 
ist ja Gerät. Papp die Module an wie es dir gefällt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> Würdet ihr das wirklich re-engineeren und nachbauen wollen

Ja, würde ich.

Alexander schrieb:
> nur damit ihr es auf eurer eigenen Platine unterbringen könnt

Nicht nur. Damit habe ich mein Projekt gleich einigermaßen brauchbar für 
mich selber und auch für andere dokumentiert.

Alexander schrieb:
> Wie viele Anläufe braucht ihr, bis das stabil läuft?

Bei Hardware? Einer reicht meist, um etwas Brauchbares hinzubekommen. 
Ein paar Fädeldrähte stören mich dabei nicht, auch wenn ich Fehler in 
meinen Unterlagen (also dem Schaltplan und Layout) dann ändere und keine 
neuen Platinen bestelle.

Alexander schrieb:
> Was kostet euch das am Ende?

Die Antwort die du hören möchtest: Ja, die Bauteile + Platinen werden 
teurer sein, als zwei Ali-Module aneinander zu löten.


Mir macht es Spaß, eine Lösung für ein Problem zu entwickeln und dabei 
etwas kreativ und detailverliebt zu werden.
Meist möchte ich nicht einfach das Problem auf kürzestem und günstigstem 
Wege lösen sondern ich möchte für mich eine schöne Lösung gestalten.

Alexander schrieb:
> dass das manche als Challenge sehen

Als Übung, die eigenen Fähigkeiten auszubauen und zu festigen.

Und mit den Fähigkeiten steigen auch die Ideen und die Komplexität der 
Probleme, die man lösen kann. Dann traut man sich auch mal an 
differentielle Leiterbahnen für z.B. USB oder Antennenleitungen.

Ein simples Beispiel aus naher Vergangenheit von mir:
Freundin kauft Leuchte mit USB-Anschluss und möchte diese Dimmen und 
über Alexa steuern können.

Nen ESP8266 und ein MOSFET in fliegender Verdrahtung hätte vollkommen 
gereicht. Hinterm Fernseher sieht es niemand und funktioniert hätte es 
genau so gut, wie das kleine Projekt, das ich für mich daraus gemacht 
habe:
https://github.com/SebiR/Tasmodul-USB-Dimmer

Git ist dafür übertrieben, eine Platine ist dafür übertrieben. Aber ich 
mag es zu wissen, dass ich in der Lage bin, etwas zu schaffen, das ganz 
nett aussieht und das andere vielleicht dazu bringt, es zu nutzen oder 
selber versuchen, etwas ähnliches zu gestalten.

Und genau das ist für mich persönlich meine Lösung für "vom Breadboard 
zu etwas Dauerhaftem für Einzelstücke"

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.