Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Möglichst hohes Drehmoment aus Schrittmotor herausholen


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von Jan (Gast)


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Welche Kombination ist sinnvoll, um bei geringer Geschwindigkeit ein 
möglichst hohes Drehmoment zu erzeugen?

Hohe Drehgeschwindigkeit mit Vollschritt und Planetengetriebe?
Hohe Drehgeschwindigkeit mit Microschritt und Planetengetriebe?
Langsame Geschwindigkeit mit Vollschritten?
Langsame Geschwindigkeit mit Microschritten?

Ich vermute, ich benötige ein Planetengetriebe. Was sagen die 1:x Werte 
aus? Bedeutet dies, dass das Drehmoment um den Faktor x erhöht wird, 
während die Geschwindigkeit um den Faktor x reduziert wird?

von Thorsten R. (halogenfan)


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Hohe Drehgeschwindigkeit mit Microschritt und Planetengetriebe ist 
richtig.

Die Annahmen zu Drehmoment/Geschwindigkeit stimmen auch.
Es gibt z.B. von nanotec hervorragende Schrittmotoren/Getriebe 
Kombinationen.

von A. S. (Gast)


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Thorsten R. schrieb:
> Hohe Drehgeschwindigkeit mit Microschritt und Planetengetriebe ist
> richtig.
> Die Annahmen zu Drehmoment/Geschwindigkeit stimmen auch

Ich verstehe den TO so, dass mit hoher Geschwindigkeit der Ausgang am 
Getriebe gemeint ist.

Dann sollte der Motor schnell, der Ausgang langsam sein.

Zum Drehmoment: beim start, in schnellen Lauf oder beim feinen 
positionieren?

von Noch ein Kommentar (Gast)


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Für hohe Schrittgeschwindigkeit solltest du einen Motor mit maximal 2V 
Nennspannung nehmen. Mit Konstantstromquelle und 10-facher Spannung 
betreiben.

Ein 30 Ohm Motor verliert die bei höherer Drehzahl an Drehmoment und in 
Summe würdest du ohne Getriebe ein höheres Drehmoment bekommen.

von Jan (Gast)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Für hohe Schrittgeschwindigkeit solltest du einen Motor mit maximal 2V
> Nennspannung nehmen. Mit Konstantstromquelle und 10-facher Spannung
> betreiben.

Ich benötige eine äußerst niedrige Geschwindigkeit und möglichst viel 
Drehmoment.

Thorsten R. schrieb:
> Hohe Drehgeschwindigkeit mit Microschritt und Planetengetriebe ist
> richtig.
>
> Die Annahmen zu Drehmoment/Geschwindigkeit stimmen auch.
> Es gibt z.B. von nanotec hervorragende Schrittmotoren/Getriebe
> Kombinationen.

Prima, dann suche ich mal nach etwas passendem.

von Bernd B. (berbog)


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Wenn du die mal die Drehmomentkennlinie  eines Steppers ansiehst siehst 
du das das Drehmoment bei steigender Drehzahl abnimmt.Also kleine 
Drehzahl und Microschritt. Bei den anderen Motorbauformen ist das 
anders.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Also kleine
> Drehzahl und Microschritt. Bei den anderen Motorbauformen ist das
> anders.

Dann frage ich mich, was besser ist? Kleine Drehzahl und Microstep oder 
höhere Drehzahl, Microstep und Planetengetriebe?

Der eine sagt so, der andere so.

von Werner (Gast)


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Bernd B. schrieb:
> Wenn du die mal die Drehmomentkennlinie  eines Steppers ansiehst siehst
> du das das Drehmoment bei steigender Drehzahl abnimmt.

wenn ich mir die Kennlinie anschaue bleibt sie bis zu einer bestimmten 
Drehzahl gleich umd nimmt dann ab, d.h. bis dahin ist alles gut

von Markus (Gast)


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Jan schrieb:
> Der eine sagt so, der andere so.

Weil jeder andere Randbedingungen hat, die er auswertet um zu seiner 
lösung zu kommen und die Realität so aussieht, dass es einen 
Übergabepunkt gibt, ab dem die eine Lösung besser ist als die andere, 
während du blind nach einer Pauschallösung suchst, die für alles optimal 
ist.

von Werner (Gast)


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mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust 
verbunden

von Jan (Gast)


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Werner schrieb:
> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
> verbunden

Klingt auch irgendwie logisch. Das würde bedeuten Vollschritt und 
Planetengetriebe.

Markus schrieb:
> während du blind nach einer Pauschallösung suchst, die für alles optimal
> ist.

Ne, das nun nicht unbedingt. 10 Umdrehungen pro Minute reichen mir und 
das Drehmoment sollte möglichst ausgereizt werden. Ich gebe hier keine 
genaue Angabe, ich schaue einfach was ich je nach Preis / Leistung hier 
umsetzen kann.

von Joker (Gast)


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Jan schrieb:
> 10 Umdrehungen pro Minute reichen mir und
> das Drehmoment sollte möglichst ausgereizt werden. Ich gebe hier keine
> genaue Angabe

Ohha möchtest du batman Spielen und dich selbst am Arm irgendwo hoch 
ziehen? ...

Na viel glück.

von Jan (Gast)


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Joker schrieb:
> Ohha möchtest du batman Spielen und dich selbst am Arm irgendwo hoch
> ziehen? ...
>
> Na viel glück.

Dafür ist dieses Forum ja bekannt.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Werner schrieb:
> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
> verbunden

Moin, da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Spule des Motors 
kann die meiste Energie bei einem Sinus aufnehmen, weil da die 
Frequenzen kleiner sind. Im Mikroschritt wird versucht, diese Sinuskurve 
nachzubilden. Kauf Dir einen günstigen Treiber beim Chinamann und 
probiere es aus. Hohe Drehzahlen sind beim Schrittmotor eher schwierig 
zu erreichen. Ich habe die besten Ergebnisse und ein ruhiges Laufen mit 
1/8 Mikroschritt erreicht.
Gruß Carsten

von Maxe (Gast)


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Bei serioesen Schrittmotoren ist die Drehmomentkurve ja angegeben.
Bei einem Getriebe liegt die Drehmomentkurve unterhalb einer Geraden, 
d.h. waere das Getriebe reibfrwi, dann waere es die Gerade, in der 
Praxis gibt es noch die Reibung, der Grossteil wohl drehzahlunabhaengig, 
es bleibt also nahe einer flacheren Geraden.

Man kann also beide Kurven ueberlagern und mit der Kurve ohne Getriebe 
vergleichen. Natuerlich ist mit Getriebe ein hoeheres Moment erreichbar. 
Einfaxh gesagt darf die fallende Steigung des Motormomentes nicht 
groesser werden als die Getriebeuebersetzung, dann lohnt sich das 
Getriebe.

Bei Schrittmotor wichtig ist, dass bei hoeheren Drehzahlen ausreichend 
Spannung vom Treiber auf den Motor gegeben wird, dass schnell genug 
kommutiert werden kann. Ausserdem braucht es an der Motorwelle 
ausreichend Massentraegheit um auf Drehzzahlen zu kommen, sonst kommt 
die Kommutierung in Resonanz und der Motor bleibt ratternd stehen.

von Hermann S. (diphtong)


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Jan schrieb:
> 10 Umdrehungen pro Minute reichen mir und
> das Drehmoment sollte möglichst ausgereizt werden. Ich gebe hier keine
> genaue Angabe, ich schaue einfach was ich je nach Preis / Leistung hier
> umsetzen kann.

Bei so geringer Drehzahl würd ich eher zu einem Schneckengetriebe raten, 
wenn Du die An- und Abtriebsachse nicht fluchtend haben musst.
Das lässt sich zur Not auch selber machen:
http://maksunaut.bplaced.net/schneckengetriebe.htm

Die Getriebeübersetzung vom Drehmaschinengetriebe, um den 
Schneckenrad-Rohling anzutreiben brauchts nicht unbedingt, der 
Gewindebohrer dreht das Schneckenrad aufgrund der Steigung selbstständig 
("spielfreie", aber drehbare Lagerung vorrausgesetzt)

: Bearbeitet durch User
von Noch ein Kommentar (Gast)


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> ich schaue einfach was ich je nach Preis / Leistung hier
> umsetzen kann.

Am billigsten ist ein 30 Ohm Motor vom Restpostenhändler. Eignet sich 
nicht für hohe Schrittfrequenzen. Besser ohne Getriebe.

Das zweitbilligste sind Motoren, für die du kein brauchbares Datenblatt 
findest. Du weißt nicht, bei welcher Schrittfrequenz der Motor die 
höchste Leistung abgibt.

Getriebemotor, bei dem du alle Unterlagen zur Berechnung findest, ist 
halt am teuersten.

Das nächste Problem sind dann Resonanzen in der Mechanik. Je billiger 
die Konstruktion, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Motor 
stehen bleibt.

von Grummler (Gast)


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Jan schrieb:

> Werner schrieb:
>> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
>> verbunden
>
> Klingt auch irgendwie logisch.

Ist aber weitgehend Unsinn.

Die Blockkommutierung... Verzeihung: der Vollschrittbetrieb
liefert durch das harte Ein- und Ausschalten primär die
mechanischen Oberwellen, die ganz wunderbar mechanische
Resonanzen im Aufbau anregen können.

Bei der Sinuskomm... Entschuldigung: im Mikroschrittbetrieb
entspricht der Strom- und damit der Drehmomentenverlauf
ungefähr der tatsächlichen Motorbewegung; man hat deshalb
VIEL weniger Ärger mit mechanischen Resonanzen.


> Das würde bedeuten Vollschritt und Planetengetriebe.

So ganz verstehe ich die Diskussion sowieso nicht:

Gewünschtes Drehmoment und gewünschte Drehzahl definieren
die notwendige (mechanische) Motorleistung.

Vernünftige Stirnradgetriebe haben recht hohe Wirkungs-
grade, setzen also kaum mechanische Leistung in Wärme
um, sondern reichen den weitaus größten Teil der
Leistung zum Abtrieb durch -- allerdings kann man
durch Wahl der Übersetzung Drehzahl und Drehmoment in
weiten Bereichen anpassen.
Schneckenradgetriebe haben zwar schlechten Wirkungsgrad,
erlauben aber extreme Verhältnisse mit nur einer
Getriebestufe.

Worin besteht die Unklarheit?


> Ne, das nun nicht unbedingt. 10 Umdrehungen pro Minute
> reichen mir und das Drehmoment sollte möglichst ausgereizt
> werden.

Und warum muss es unbedingt ein SCHRITTMOTOR sein? Worin
besteht die Positionierungsaufgabe?


> Ich gebe hier keine genaue Angabe, ich schaue einfach
> was ich je nach Preis / Leistung hier umsetzen kann.

Naja.
Staubsaugermotor und billiges Getriebe wird vom
Preis/Drehmoment-Verhältnis her nicht zu schlagen sein,
denke ich.

von Udo S. (urschmitt)


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Die Frage ist genau so sinnvoll wie:
"Möglichst viel Strom aus Trafo rausholen".

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Jan,

Jan schrieb:
> Noch ein Kommentar schrieb:
>> Für hohe Schrittgeschwindigkeit solltest du einen Motor mit maximal 2V
>> Nennspannung nehmen. Mit Konstantstromquelle und 10-facher Spannung
>> betreiben.
>
> Ich benötige eine äußerst niedrige Geschwindigkeit und möglichst viel
> Drehmoment.

Was verstehst du unter "äußerst niedrige Geschwindigkeit"?

Ein Schrittmotor gibt die maximale Leistung bei der Drehzahl ab, bei der 
die Kennlinie anfängt abzuknicken (wegen P=2*pi*n*M). Deswegen nutzt man 
gerne hohe Versorgungsspannungen, weil sich dann der Knick in der 
Kennlinie nach rechts verschiebt, man also mehr Leistung aus dem Motor 
herausholen kann.

Ich interpretiere "äußerst niedrige Geschwindigkeit" mal so, dass du 
deutlich unterhalb dieses Knicks arbeiten willst. Dann ist ein Getriebe 
mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad gefragt, z.B. ein Planten- oder 
Harmonic-Getriebe (teuer), aber eben kein Scheckengetriebe. Weitere 
Möglichkeiten sind die Verwendung eines Motors mit großem Querschnitt 
(Nema 34 statt Nema 17), sowie Motoren mit niedrigem Schrittwinkel (0,9° 
bzw. 3- oder 5-phasige Motoren mit 1,2° bzw. 0,72° Vollschritt).

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Hermann S. (diphtong)


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Thorsten O. schrieb:
> Was verstehst du unter "äußerst niedrige Geschwindigkeit"?
>
> Ein Schrittmotor gibt die maximale Leistung bei der Drehzahl ab, bei der
> die Kennlinie anfängt abzuknicken (wegen P=2*pi*n*M). Deswegen nutzt man
> gerne hohe Versorgungsspannungen, weil sich dann der Knick in der
> Kennlinie nach rechts verschiebt, man also mehr Leistung aus dem Motor
> herausholen kann.
>
> Ich interpretiere "äußerst niedrige Geschwindigkeit" mal so, dass du
> deutlich unterhalb dieses Knicks arbeiten willst. Dann ist ein Getriebe
> mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad gefragt, z.B. ein Planten- oder
> Harmonic-Getriebe (teuer), aber eben kein Scheckengetriebe.

Es war doch nicht nach der Leistung, sondern nach dem Drehmoment 
gefragt.
Deswegen nutzt man ja ein Getriebe, damit man eben nicht so weit unter 
den "Knicks" kommt, wo man keine Leistung mehr hat. D. h. man betreibt 
den Motor mit maximaler Drehzahl und somit Leistung (auch gern mit mehr 
Spannung), mit dem Getriebe reduziert man dann die Drehzahl auf den 
gewünschten Wert, oder eben das Drehmoment auf den gewünschten Wert, je 
nach dem. Von hochdynamischem Betrieb war ja auch nicht die Rede, von 
dem her brauchts auch kein ultra Spezialgetriebe, ausser man möchte den 
Bauraum speziell nutzen.

von Jan (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Dann ist ein Getriebe
> mit einem möglichst hohen Wirkungsgrad gefragt, z.B. ein Planten- oder
> Harmonic-Getriebe (teuer), aber eben kein Scheckengetriebe.

Deswegen habe ich mir mal ein 1:50 Nema23 Planetengetriebe bestellt und 
werde sehen wie das funktioniert.

von Grummler (Gast)


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Hermann S. schrieb:

> Es war doch nicht nach der Leistung, sondern nach dem
> Drehmoment gefragt.

...und genau das ist Blödsinn: Mit einem Getriebe 1:1'000'000
kann man auch ein Drehmoment von 1MNm erzeugen -- allerdings
nur mit einer Umdrehung pro Monat...

von Hermann S. (diphtong)


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Grummler schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>
>> Es war doch nicht nach der Leistung, sondern nach dem
>> Drehmoment gefragt.
>
> ...und genau das ist Blödsinn: Mit einem Getriebe 1:1'000'000
> kann man auch ein Drehmoment von 1MNm erzeugen -- allerdings
> nur mit einer Umdrehung pro Monat...

Ja aber genau das war doch die Frage:
"...um bei geringer Geschwindigkeit ein
möglichst hohes Drehmoment zu erzeugen?"

Soll heissen...Umdehungsgeschwindigkeit ist egal, hauptsache das Moment 
ist möglichst hoch. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Und den Motor hat er ja schon, d. h. die maximale Leistung ist bereits 
vorgegeben.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Soll heissen...Umdehungsgeschwindigkeit ist egal, hauptsache das Moment
> ist möglichst hoch.

Ich brauche ca. 2 bis 8 RPM.

von Wolfgang (Gast)


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Werner schrieb:
> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
> verbunden

Das kommt drauf an, ob du RMS-Strom oder Peak-Strom betrachtest

von Hermann S. (diphtong)


Angehängte Dateien:

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Jan schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Soll heissen...Umdehungsgeschwindigkeit ist egal, hauptsache das Moment
>> ist möglichst hoch.
>
> Ich brauche ca. 2 bis 8 RPM.

Dann ist es eine ganz einfache Rechnung (Wirkungsgrad aussen vor):

max. Motordrehzahl (bei max. Moment) / max. gewünschte Abtriebsdrehzahl 
= Übersetzungsverhältnis Getriebe

max. Drehmoment Motor * Übersetzungsverhältnis Getriebe = max. 
Drehmoment Abtrieb

Wenn Du die Drehzahl am Abtrieb dann über den Motor von 8 rpm auf 2 rpm 
runter stellst, bleibt das Drehmoment gleich, jedoch hast Du halt dann 
weniger Leistung, weil wie Thorsten schon schrieb: P=2*pi*n*M; siehe 
auch Bild anbei

: Bearbeitet durch User
von Werner (Gast)


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Grummler schrieb:
>>> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
>>> verbunden
>>
>> Klingt auch irgendwie logisch.
>
> Ist aber weitgehend Unsinn.

kannst du diese liebevolle Aussage auch begründen?

Erst Mal hat ein Sinussignal integriert weniger Strom als ein 
Rechtecksignal. Das kann man natürlich kompensieren indem man den 
Spitzenstrom um den Faktor Wurzel 2 hochdreht.
Dabei muss man aber beachten den Strom wieder zu reduzieren wenn der 
Motor steht.

Das alles gilt nur theoretisch, in der Praxis gibt es durch weitere 
Verluste ein geringeres Drehmoment als im Vollschrittbetrieb
(siehe http://www.controllersandpcs.de/pdfs/schrittmotoren.pdf Seite 24)

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Werner,

Werner schrieb:
> Grummler schrieb:
>>>> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit Drehmomentverlust
>>>> verbunden
>>>
>>> Klingt auch irgendwie logisch.
>>
>> Ist aber weitgehend Unsinn.
>
> kannst du diese liebevolle Aussage auch begründen?

Die Begründung ist weiter oben schon gegeben worden.

> Erst Mal hat ein Sinussignal integriert weniger Strom als ein
> Rechtecksignal. Das kann man natürlich kompensieren indem man den
> Spitzenstrom um den Faktor Wurzel 2 hochdreht.
> Dabei muss man aber beachten den Strom wieder zu reduzieren wenn der
> Motor steht.

Nein, muss man nicht. Rechne mal nach ;) Wenn eine Phase auf dem 
Spitzenwert vom Sinus ist, ist der Cosinus (also die andere Phase) Null. 
Die Verlusleistung bezogen auf den ganzen Motor ist also konstant, egal 
in welchem Mikroschritt der Motor angehalten wird.

Eine Stromabsenkung im Stillstand ist natürlich trotzdem sinnvoll. Aber 
aus den gleichen Gründen wie bei Voll- oder Halbschritt.

> Das alles gilt nur theoretisch, in der Praxis gibt es durch weitere
> Verluste ein geringeres Drehmoment als im Vollschrittbetrieb
> (siehe http://www.controllersandpcs.de/pdfs/schrittmotoren.pdf Seite 24)

Das Dokument ist wild ohne ordentliche Zitate aus diversen Quellen (u.a. 
alte Datenblätter von ST) zusammenkopiert. Der Autor hat offensichtlich 
keinen nennenswerten eigenenen Beitrag geleistet. Was willst du mit 
dieser "Quelle" genau beweisen?

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

: Bearbeitet durch User
von Grummler (Gast)


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Hermann S. schrieb:

> Grummler schrieb:
>> Hermann S. schrieb:
>>
>>> Es war doch nicht nach der Leistung, sondern nach dem
>>> Drehmoment gefragt.
>>
>> ...und genau das ist Blödsinn: Mit einem Getriebe 1:1'000'000
>> kann man auch ein Drehmoment von 1MNm erzeugen -- allerdings
>> nur mit einer Umdrehung pro Monat...
>
> Ja aber genau das war doch die Frage:
> "...um bei geringer Geschwindigkeit ein möglichst hohes
> Drehmoment zu erzeugen?"

Sachlich richtig -- aber das ist eben eine bescheuerte
Frage, weil die Antwort darauf die Unendlichkeitsmaschine
ist... (beliebig viel Drehmoment bei ungefähr 0 U/min).


> Und den Motor hat er ja schon, d. h. die maximale Leistung
> ist bereits vorgegeben.

Naja, dann kann der TO ja ausrechnen, welches Drehmoment
er bei den gewünschten max. 10U/min herausbekommt.

Wo ist also sein Problem?

von Grummler (Gast)


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Jan schrieb:

> Hermann S. schrieb:
>> Soll heissen...Umdehungsgeschwindigkeit ist egal, hauptsache
>> das Moment ist möglichst hoch.
>
> Ich brauche ca. 2 bis 8 RPM.

Okay, immerhin ein Anfang. Der gute Wille ist erkennbar.

Nehmen wir mal großzügig 12 U/min an, das sind gerade
0.2 U/s, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Jetzt die andere Hälfte: Welches Drehmoment brauchst Du?

(Eine konkrete ZAHL bitte -- und nicht "Möglichst viel"!
Die Schiffswelle, die "möglichst viel" Drehmoment aushält,
passt nicht in Dein Wohnzimmer!)

von Grummler (Gast)


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Werner schrieb:

> Grummler schrieb:
>>>> mikrostep ist im Vergleich zu Vollschritt mit
>>>> Drehmomentverlust verbunden
>>>
>>> Klingt auch irgendwie logisch.
>>
>> Ist aber weitgehend Unsinn.
>
> kannst du diese liebevolle Aussage auch begründen?

Ich dachte, das hätte ich schon...?!


> Erst Mal hat ein Sinussignal integriert weniger Strom
> als ein Rechtecksignal. Das kann man natürlich
> kompensieren indem man den Spitzenstrom um den Faktor
> Wurzel 2 hochdreht.

Richtig.


> Dabei muss man aber beachten den Strom wieder zu reduzieren
> wenn der Motor steht.

Jein: Der Schrittmotor hat (i.d.R.) zwei Stränge, die sich
elektrisch wie Sinus und Cosinus verhalten.
Soll heißen: Man hat NIEMALS volle Leistung auf beiden
Strängen -- es ist im Gegenteil so, dass die gesamte Verlust-
leistung konstant ist, und zwar für jeden beliebigen
(elektrischen) Winkel. Das liegt einfach daran, dass der
Radius eines Kreises für alle Punkte auf dem Kreis konstant
ist...


> Das alles gilt nur theoretisch, in der Praxis gibt es
> durch weitere Verluste ein geringeres Drehmoment als
> im Vollschrittbetrieb

Ja; durch den Stromchopperbetrieb entstehen zusätzliche
Verluste. Das macht aber nur ein paar Prozent aus (m.W.
unter 10%).

Um diesen 10% gerecht zu werden, schrieb ich auch "ist
weitgehend Unsinn" und nicht "ist kompletter Unsinn" :)

Der geringe Verlust ist natürlich da, aber so knapp, dass
der ins Gewicht fällt, sollte man seinen Antrieb sowieso
nicht auslegen...
Ansonsten hat ein halbwegs stetiges Drehfeld (vulgo: Mikro-
schrittbetrieb) deutlich mehr Vor- als Nachteile.

von Hermann S. (diphtong)


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Grummler schrieb:
> Jan schrieb:
>
>> Hermann S. schrieb:
>>> Soll heissen...Umdehungsgeschwindigkeit ist egal, hauptsache
>>> das Moment ist möglichst hoch.
>>
>> Ich brauche ca. 2 bis 8 RPM.
>
> Okay, immerhin ein Anfang. Der gute Wille ist erkennbar.
>
> Nehmen wir mal großzügig 12 U/min an, das sind gerade
> 0.2 U/s, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
>
> Jetzt die andere Hälfte: Welches Drehmoment brauchst Du?
>
> (Eine konkrete ZAHL bitte -- und nicht "Möglichst viel"!
> Die Schiffswelle, die "möglichst viel" Drehmoment aushält,
> passt nicht in Dein Wohnzimmer!)

Jetz sehs doch nicht so eng.
Die Frage war doch, mit welcher Kombination man niedrige Drehzahl und 
hohes Drehmoment aus einem Schrittmotor rausholt. Erst mal unabhängig 
von irgendwelchen konkreten Werten. Seine Frage hätte man ganz einfach 
mit 1, 2, 3 oder 4 beantworten können ;-)

Wenn er sagt, er braucht 12 1/min. bei 100 Nm...dann sind das ~260 W.
Er hat aber schon einen Motor...keine Ahnung der hat meinetwegen nur 200 
W.
Der Motor samt Getriebe schafft dann halt nur ~76 Nm bei 12 1/min.
Deine Rechnung macht sinn, wenn man noch keinen Motor hat^^

Wenn er natürlich rauslassen würde, was er schon hat, und was er genau 
braucht, oder damit machen will, kann man Ihm natürlich noch besser 
helfen.
Denn ich bezweifle stark, dass er weiß, wieviel Drehmoment er am Abtrieb 
braucht.

von Jan (Gast)


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Jan schrieb:
> Hohe Drehgeschwindigkeit mit Microschritt und Planetengetriebe?

Da ich nur Umdrehungen von 2 bis 8, maximal 10RPM benötige habe ich nun 
ein 1:50 Planetengetriebe montiert. Microschritte und als absolutes 
Maximum 1000RPM am Schrittmotor und alles läuft bestens.

Kann sein, dass ich nun übertrieben viell Drehmoment habe aber das ist 
egal.

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