Guten Tag, ich habe einen Induktiven ABS-Sensor aus dem Automobilbereich, welcher mithilfe eines Impulsrads eine Sinusförmige Spannung liefert. Dabei ist die Frequenz und die Amplitude Drehzahlabhängig. Es sind 100 Impulse pro Umdrehungen auf dem Rad und das ganze soll bis 1000 Umdrehungen pro Minute funktionierten, d.h. bis 1666 Hz. Das Signal steigt von 0 bis ca. 17V bei 3000 Umdrehungen pro Minute. Dieses Signal möchte ich in ein Rechtecksignal umwandeln, um die Impulse zu zählen. Das Signal soll zudem differentiell gemessen werden, damit sich Störungen auf beide Adern auswirken und somit keine Auswirkungen auf die Differenz am Eingang der Schaltung haben. In LTspice habe ich die angehängte Schaltung entworfen, welche auf einem Schmitt-Trigger mit dem LM393P basiert und in der Simulation sehr gute Ergebnisse liefert wobei auch ein sehr verrauschtes, schwaches Signal zuverlässig erkannt und gewandelt wird. In LTspice sind die funktionen der einzelnen Bauteile mit Kommentaren beschrieben. In der Praxis funktioniert die Schaltung prinzipiell und erkennt das Signal. allerdings sehen die Schaltvorgänge unschön aus, siehe Oszi-Aufnahmen (scope_0 und scope_1). Nun meine Frage als Elektronik Einsteiger an die Erfahreneren unter uns, woran könnte das liegen, bzw wie könnte man das verhalten der Schaltung verbessern? Meine Vermutung ist aktuell in der langsamen Schaltzeit des LM393 (laut Datenblatt Response Time von 1,3us), sodass während des Schaltvorgangs die Rückkopplung des noch nicht vollen Pegels am Ausgang auf den positiven Eingang des Komparators eine niedrigere Hysterese bewirkt. Damit wäre die Schaltung während des umschaltens empfindlicher gegen Störungen. Während dem Durchstöbern von Datenblättern ist mir aufgefallen, dass ich wohl die zulässige Eingangsspannung des Komparators unterschreite, da ich ins Negative gehe, obwohl ich Ground für die Negative Versorgungsspannung nutze. Ist das problematisch, bzw. wie wird das in der Praxis umgangen, da man mit Single-Supply ja oft auf dieses Problem stoßen wird? Viele Grüße Joe
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joe schrieb: > Meine Vermutung ist aktuell in der langsamen Schaltzeit des LM393 (laut > Datenblatt Response Time von 1,3us), sodass während des Schaltvorgangs > die Rückkopplung des noch nicht vollen Pegels am Ausgang auf den > positiven Eingang des Komparators eine niedrigere Hysterese bewirkt. Der 393 ist zu langsam. Es gibt weitaus schnellere Komparatoren und davon genügend... ;-) U.Bangert beschreibt das Problem in seinem PDF: http://www.ulrich-bangert.de/AMSAT-Journal.pdf Siehe auch obige Grafik daraus..
Beitrag #7203489 wurde vom Autor gelöscht.
Nachtrag: Vielleicht hilft auch noch der obige Anhang...
Ich habe ausversehen die falsche LTspice LIB Datei angehängt, hier nochmal die richtige. Zudem ist mir aufgefallen, dass das unterschreiten der Versorgungsspannung erstmal (bei niedrigen Drehzahlen = kleine Amplitude des Sinus) kein Problem darstellen sollte, da der Sinus ja auf halbe Versorgungsspannung (ca. 1,7V) angehoben wird.
Danke für die Antwort @Michael M, ich lese mich mal ein. :)
joe schrieb: > Meine Vermutung ist aktuell in der langsamen Schaltzeit des LM393 (laut > Datenblatt Response Time von 1,3us), sodass während des Schaltvorgangs > die Rückkopplung des noch nicht vollen Pegels am Ausgang auf den > positiven Eingang des Komparators eine niedrigere Hysterese bewirkt. Du selbst bremst die Wirkung der Hysterese doch durch den Filter am Eingang des Komparators aus (R10, C2), der nicht nur das Rauschen sondern auch die Wirkung der Hysterese filtert. Schau dir in der Simu mal direkt am Eingang des LM393 aus, wie die "Hysterese-Flanke" beim Schalten des Ausgangs abgeflacht wird. Dadurch bleibt der Eingang des LM393 unnötig lang im "gefährlichen" Bereich und der Komparator kann flattern. Wie wäre es, das Noisefilter weiter nach vorne zu legen (direkt hinter R7, R9), von dort z.B. über 10kOhm zu den Eingängen des LM393 zu gehen und die Hysterese erst hinter diesen 10kOhm einzuspeisen (so dass die Hsystereseflanke nicht von der Filterkapazität ausgebremst wird)?
Den Widerstand R3 sollte man direkt an den nichtinvertierenden Eingang schalten, damit die Hysterese besser wirkt. Dann darf R3 sogar von 100k auf 470k vergrößert werden. joe schrieb: > das ganze soll bis 1000 Umdrehungen pro Minute funktionierten, d.h. bis > 1666 Hz (100 Pulse pro Umdr.). Für 1666 Hz ist der LM393 nicht zu langsam.
Schau dir mal das Datenblatt des NCV1124 an.
Michael M. schrieb: > Den Widerstand R3 sollte man direkt an den nichtinvertierenden Eingang > schalten, damit die Hysterese besser wirkt. jetzt noch C2 vor R10 und R4 ziehen, die Werte von R10, R4 reduzieren und C2 auf die gewünschte Grenzfrequenz anpassen - dann passt es wirklich
joe schrieb: > In der Praxis funktioniert die Schaltung prinzipiell und erkennt das > Signal. allerdings sehen die Schaltvorgänge unschön aus, siehe > Oszi-Aufnahmen (scope_0 und scope_1). Deine Hysterese ist in Relation zur Rauschamplitude zu klein. Reduziere erst einmal die Rauschamplitude bevor du auf den Schmitt-Trigger gehst.
joe schrieb: > ...wobei auch ein sehr verrauschtes, schwaches Signal > zuverlässig erkannt und gewandelt wird... Das Bild im Eingangsbeitrag ist (d)eine Simulation. Urausch = ca. 300mV-SS und Usig = ca. 150mV-SS Wie sieht die tatsächliche Praxis aus (Messung)? Ist da das Sensorsignal auch im Rauschen versteckt? Simulationen bringen nichts, wenn man sie mit kaum/nicht vorhandenen Parametern durchführt. Es sei denn, solche enormen Störungen werden von vorn herein als Randbedingung zwingend vorgegeben.
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Michael M. schrieb: > Wie sieht die tatsächliche Praxis aus (Messung)? Ist da das Sensorsignal > auch im Rauschen versteckt? Laut Oszi-Messung im Eröffnungsbeitrag scheint in der Realität das Verhältnis von Signal zu Rauschen/Störungen günstiger als in der Simu. Der TO wollte wohl in der Simu wohl "auf Nummer sicher" gehen. Im Anhang ist rechts mal eine Umsetzung dessen, was ich in Beitrag "Re: Elektronik Sinus zu Rechteck, unsauberer Schaltvorgang" als alternative Schaltung beschrieben habe. Filterzeitkonstante und Größe der Hyterese sind ähnlich zur Originalschaltung (links) gewählt. Der Ausschnitt der Simu zeigt in beiden Fällen den Bereich um denselben Schaltvorgang. In der Originalschaltung braucht die Flanke der Mitkopplung rund 20µs, ehe sie am Eingang des LM393 voll wirksam wird. Das ist nicht durch die Schaltgeschwindigkeit des LM393 begrenzt sondern durch den Tiefpass, der auch für die Mitkopplung wirksam ist. Dagegen wirkt die Flanke der Mitkopplung in der umgebauten Schaltung "sofort" (hier ist die Flankensteilheit wirklich durch die Schaltgeschwindigkeit des LM393 begrenzt). Außerdem sehen die Eingänge des LM393 nicht mehr eine gar so große Quellimpedanz, was sie ein Stück weniger empfindlich auf Einkopplungen macht.
Das tatsächliche Rauschen ist im angehängten Oszi Bild (scope_3.png) zu sehen. Das Sensorsignal steigt erst mit der Drehzahl an und soll so früh wie möglich erkannt werden.
Achim S. schrieb: > Im Anhang ist rechts mal eine Umsetzung dessen, was ich in > Beitrag "Re: Elektronik Sinus zu Rechteck, unsauberer Schaltvorgang" als alternative > Schaltung beschrieben habe. Filterzeitkonstante und Größe der Hyterese > sind ähnlich zur Originalschaltung (links) gewählt. Der Ausschnitt der > Simu zeigt in beiden Fällen den Bereich um denselben Schaltvorgang. Danke dafür! Ich werde das mal so aufbauen und testen. Ich berichte dann
Ich habe meine Schaltung jetzt umgebaut (wie von Achim S. vorgeschlagen) und es sieht schon besser aus, siehe Anhang. Ist jetzt wohl noch eine weitere Verbesserung mit einem schnelleren Komparator zu erwarten? Kennt jemand einen schnelle(re)n, der mit dem LM393P (PDIP-8) Pinkompatibel ist?
Joe B. schrieb: > Ist jetzt wohl noch eine weitere Verbesserung mit einem schnelleren > Komparator zu erwarten? Nein.
Vielleicht noch 'nen digitalen Schmitt nachschalten, 74LVC14 oder 74LVC2G14.
Joe B. schrieb: > Ist jetzt wohl noch eine weitere Verbesserung mit einem schnelleren > Komparator zu erwarten? wie schon geschrieben wurde: eher nicht. ein schnellerer Komparator wäre ggf. auch "giftiger", was das Flattern angeht. wie schaut es denn mit deinem Aufbau aus? ist die Versorgungsspannung Nähe bei den supplypins mit einem Kondensator gepuffert?
Joe B. schrieb: > Ist jetzt wohl noch eine weitere Verbesserung mit einem schnelleren > Komparator zu erwarten? > > Kennt jemand einen schnelle(re)n, der mit dem LM393P (PDIP-8) > Pinkompatibel ist? Nebenbei: Deine Flanken sind noch nicht das, was man für eine Weiterverarbeitung wirklich brauchen kann.. Wenn du mit HC-MOS zählen möchtest, sollte die Fl.-Steilheit <=500 ns sein und vor allem keinen zusätzlichen Zacken drin. Die könnten (beispielhaft) wie im Anhang aussehen.. ;-) Der LT1018 ist übrigens pinkompatibel und mit längerer response time, aber ausreichend für deine Frequenz. Ein Schmitt-Tr. danach wäre gut, wie Erich bereits sagte. Schnellere Komps haben natürlich steilere Flanken, sind aber giftiger (s. Achim).
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H. H. schrieb: > Schau dir mal das Datenblatt des NCV1124 an. Sehe gerade, den LM1815 gibt es immer noch. Da kann man sich gut ansehen wie man die Störsignale unterdrückt.
Achim S. schrieb: > Joe B. schrieb: > wie schaut es denn mit deinem Aufbau aus? ist die Versorgungsspannung > Nähe bei den supplypins mit einem Kondensator gepuffert? Da besteht mit Sicherheit noch Verbesserungspotential. Ich hatte noch keinen Kondensator, der die Versorgung puffert. Habe jetzt einen 47nF Kondensator zwischen Vcc und GND des LM393 gelötet. Das hat aber leider keine Verbesserung gebracht.
H. H. schrieb: > H. H. schrieb: >> Schau dir mal das Datenblatt des NCV1124 an. > > Sehe gerade, den LM1815 gibt es immer noch. Da kann man sich gut ansehen > wie man die Störsignale unterdrückt. Ich habe mir das Datenblatt angesehen aber bin mir nicht sicher was sie meinen. Könnten Sie btte genauer erklären, wo ich das sehen kann? Ist die interne schaltung des IC's gemeint figure 17)?
Joe B. schrieb: > Habe jetzt einen 47nF Kondensator zwischen Vcc und GND des LM393 > gelötet. Das hat aber leider keine Verbesserung gebracht. Schade. Einen Versuch wäre vielleicht noch Wert, ca. 47pF parallel zu R3 zu schalten. Das hätte zwar schon einen gewissen Pfrimelcharakter. Aber falls es helfen sollte wäre ich mir nicht zu schade dafür ;-) Ach ja, und nochwas: der LM393 hat ja zwei Komparatoren in einem IC. Benutzt du beide oder ist einer von beiden nicht aktiv? Falls einer nicht benutzt wird, darf der auf keinen Fall undefiniert vor sich hinfloaten. Die Eingänge müssen so geschaltet werden, dass der Ausgang einen definierten Pegel annimmt.
Joe B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Sehe gerade, den LM1815 gibt es immer noch. Da kann man sich gut ansehen >> wie man die Störsignale unterdrückt. > > Ich habe mir das Datenblatt angesehen aber bin mir nicht sicher was sie > meinen. Könnten Sie btte genauer erklären, wo ich das sehen kann? Ist > die interne schaltung des IC's gemeint figure 17)? Ja, und die Beschreibung auf den folgenden Seiten.
Ne ähnliche Anwendung sind Schrittmotoren als Drehencoder/Poti. Diese Schaltungen kannst du dir auch mal ansehen.
Wenn mein Nutzsignal max 2kHz hat, warum dann einen Tiefpass bei 20-30kHz? Dazu kommt noch, dass die Spannung proportional zur Frequenz ist. Dann häng ich da doch einen Tiefpass von <1kHz hin, oder?
Wo will man ABS Sensoren sonst noch einsetzen ? Motorenregelung ? Neue E-Auto Motore. Da gibt es andere Möglichkeiten .... Umdrehungen / Impulse zählen mit ABS Sensoren ???? Geh mal ein paar Schritte zurück betrachte die Situation neu dann findest du eine meist einfachere und bessere Lösung. Irgendwie Salamitaktik da der Einsatzweck ... fehlt
LM393 sind tendenziell instabil im Übergangsbereich. Die Koppelkapazität vom Ausgangspin zum benachbarten inv Eingangspin - in Verbindung mit internen Phasendrehungen- sind das Problem. Es hilft, den inv Eingang möglichst niederohmig - am besten mit einer Kapazität >100pF gegen GND - zu betreiben.
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Achim S. schrieb: > Einen Versuch wäre vielleicht noch Wert, ca. 47pF parallel zu R3 zu Ich werds ausprobieren :) > Ach ja, und nochwas: der LM393 hat ja zwei Komparatoren in einem IC. > Benutzt du beide oder ist einer von beiden nicht aktiv? > > Falls einer nicht benutzt wird, darf der auf keinen Fall undefiniert vor > sich hinfloaten. Die Eingänge müssen so geschaltet werden, dass der > Ausgang einen definierten Pegel annimmt. Bisher hängt der einfach in der Luft, werde ich auch mal versuchen. Danke für die Tipps!
H. H. schrieb: > Ja, und die Beschreibung auf den folgenden Seiten. Danke, werde ich mir anschauen, eventuell wirds dann schlussendlich einer dieser IC's. Ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass es die gibt und evtl kann ich mir da ja was abschauen. Aktuell habe ich noch den Ehrgeiz es mit der "umständlichen" Komparatorschaltung auch hinbekommen :)
foobar schrieb: > Wenn mein Nutzsignal max 2kHz hat, warum dann einen Tiefpass bei > 20-30kHz? Dazu kommt noch, dass die Spannung proportional zur Frequenz > ist. Dann häng ich da doch einen Tiefpass von <1kHz hin, oder? Habe ursprünglich den Tiefpass nicht als diesen "gesehen", C2 war ja auch an einer anderen Stelle. Deshalb kam mir nicht die Idee, dass ich die Bauteilwerte so einfach auslegen kann. Danke für den Tipp! Werde mal C2=12nF probieren, dann habe ich ca. eine Grenzfrequenz von 2kHz. Wenn das noch nicht reicht, versuche ich auch mal <1kHz wie empfohlen (also C2= ca. 22nF). Ist durch die hohe Amplitude zu erwarten, dass der Filter das Signal dann trotzdem durchlässt, wenn dieses >1kHz ist?
Abdul K. schrieb: > Ne ähnliche Anwendung sind Schrittmotoren als Drehencoder/Poti. Diese > Schaltungen kannst du dir auch mal ansehen. Danke, kann ich mir auch mal anschauen. :)
Chris K. schrieb: > Wo will man ABS Sensoren sonst noch einsetzen ? > Motorenregelung ? > Neue E-Auto Motore. Da gibt es andere Möglichkeiten .... > Umdrehungen / Impulse zählen mit ABS Sensoren ???? > > Geh mal ein paar Schritte zurück betrachte die Situation neu dann > findest du eine meist einfachere und bessere Lösung. > > Irgendwie Salamitaktik da der Einsatzweck ... fehlt Berechtigter Einwand, allerdings habe ich dieses Projekt schon mit einem Drehencoder der mir Rechtecke liefert am laufen. Die Umrüstung zur ABS-Sensor-Alternative dient zum test wie gut das klappt um den Sensor an einer anderen Baustelle einzusetzen. Dort ist dieser aufgrund der Mechanischen Befestigungsmöglichkeit des Impulsrads am Umfang einer Schwungscheibe praktisch.
Mark S. schrieb: > LM393 sind tendenziell instabil im Übergangsbereich. Die Koppelkapazität > vom Ausgangspin zum benachbarten inv Eingangspin - in Verbindung mit > internen Phasendrehungen- sind das Problem. Es hilft, den inv Eingang > möglichst niederohmig - am besten mit einer Kapazität >100pF gegen GND - > zu betreiben. Leider ist meine Schaltung durch die Anforderung, dass differentiell gemessen werden soll und nicht gegen Masse so aufgebaut, dass der Inv Eingang nicht niederohmig an Masse hängen kann.
Joe B. schrieb: > Bisher hängt der einfach in der Luft, werde ich auch mal versuchen. das solltest du zuerst ändern. der floatende zweite Baustein kann immer Ärger machen.
Ich habe jetzt den zweiten Baustein so verdrahtet, dass am Ausgang ein sicherer Low-Pegel vorliegt. Das hat leider nichts an dem Schaltverhalten geändert. Den Lowpass habe ich jeweils mit Grenzfrequenz 2kHz (12nF) und 1kHz (22nF) getestet, aber auch das hat mein Problem nicht verbessert.
Wurde sicher schon gefragt... Hast du auch ganz sicher die Betriebsspannung am LM (DIREKT am LM) mit 100nF ker abgeblockt? Alternativ würde ich einen moderaten Komparator aus dem Programm von LT testen. LT-Bauteile sind bekannt für ihr gutmütiges Verhalten.
Die Beiträge habe ich überschlagen und erscheinen mir alle etwas zu kompliziert gedacht. Die 1. Hälfte des LM393 würde ich als Differenzverstärker beschalten und danach über einen RC-Tiefpass die 2. Hälfte als Komparator betreiben. Das Eingangssignal sieht mir danach aus, als ob HF überlagert wäre. Läuft irgendwo in der Nähe ein Schaltnetzteil/Schaltregler? Schlechte Masse vom Oskar? Fliegender Aufbau? Vom Sensor kommt das bestimmt nicht. Das Schwingen des Komparatorausgangs ist wohl der Beschaltung des LM393 geschuldet. Mit zunehmender Amplitude der Schwingung nimmt die Periodendauer zu. Die steigende Flanke ist zudem flacher, wohl wegen des Pullup-Widerstandes. Das nur nebenbei.
Ich würde gerne ml den Labor-/Testaufbau samt Messmittel sehen
joe schrieb: > Guten Tag, > > ich habe einen Induktiven ABS-Sensor aus dem Automobilbereich, welcher > mithilfe eines Impulsrads eine Sinusförmige Spannung liefert. Dabei ist > die Frequenz und die Amplitude Drehzahlabhängig. Es sind 100 Impulse pro > Umdrehungen auf dem Rad und das ganze soll bis 1000 Umdrehungen pro > Minute funktionierten, d.h. bis 1666 Hz. Nö. 1000 U/min = 16,6Hz > Das Signal steigt von 0 bis ca. > 17V bei 3000 Umdrehungen pro Minute. Dieses Signal möchte ich in ein > Rechtecksignal umwandeln, um die Impulse zu zählen. Das Signal soll > zudem differentiell gemessen werden, damit sich Störungen auf beide > Adern auswirken und somit keine Auswirkungen auf die Differenz am > Eingang der Schaltung haben. Naja, aber einen ECHTEN, DIFFERTNENTIELLEN Komparator baut man anders. > In LTspice habe ich die angehängte Schaltung entworfen, welche auf einem > Schmitt-Trigger mit dem LM393P basiert und in der Simulation sehr gute > Ergebnisse liefert wobei auch ein sehr verrauschtes, schwaches Signal > zuverlässig erkannt und gewandelt wird. In LTspice sind die funktionen > der einzelnen Bauteile mit Kommentaren beschrieben. R4 und R10 sind fragwürdig. Erstens braucht die keiner, denn die Eingänge können von V-- bis V++-1,5V laufen und wenn doch, dann sind die zu hochohmig. > In der Praxis funktioniert die Schaltung prinzipiell und erkennt das > Signal. allerdings sehen die Schaltvorgänge unschön aus, siehe > Oszi-Aufnahmen (scope_0 und scope_1). Tja ;-) > Nun meine Frage als Elektronik Einsteiger an die Erfahreneren unter uns, > woran könnte das liegen, bzw wie könnte man das verhalten der Schaltung > verbessern? Wenn es denn WIRKLICH differentiell arbeiten soll, muss man die Schaltung auch ECHT differentiell aufbauen. Incl. Hysterese. Aber da müßte ich jetzt auch erst mal schauen, wie das im Detail funktioniert. > Meine Vermutung ist aktuell in der langsamen Schaltzeit des LM393 (laut > Datenblatt Response Time von 1,3us), Was ist daran langsam, wenn man 16Hz Signale messen will? > sodass während des Schaltvorgangs > die Rückkopplung des noch nicht vollen Pegels am Ausgang auf den > positiven Eingang des Komparators eine niedrigere Hysterese bewirkt. > Damit wäre die Schaltung während des umschaltens empfindlicher gegen > Störungen. Unsinn. Entweder ich habe ausreichend Hysterese, ggf. auch nur AC-gekoppelt, oder eben nicht. > Während dem Durchstöbern von Datenblättern ist mir aufgefallen, dass ich > wohl die zulässige Eingangsspannung des Komparators unterschreite, da > ich ins Negative gehe, obwohl ich Ground für die Negative > Versorgungsspannung nutze. Ist das problematisch, Ja. > bzw. wie wird das in > der Praxis umgangen, da man mit Single-Supply ja oft auf dieses Problem > stoßen wird? Kommt drauf an.
Falk B. schrieb: > Nö. 1000 U/min = 16,6Hz Aber bei 100 Impulsen pro Umdrehung sind es dann doch wieder 1666 Hz.
Ich würde es so machen, siehe Anhang. Klassischer Differenzverstärker, der wirkt auch gleich als Filter. Dahinter ein klassischer Schmitt-Trigger. Funzt prima, sollte auch in der Realität klappen. Durch den Differenzverstärker kann man das Ausgangssignal sehr leicht auf die virtuelle Masse verschieben, damit kommt man ohne negative Versorgungsspannung aus. Einen ECHTEN, DIFFERENTIELLEN Komparator hab ich beim schnellen googlen nicht gefunden. Ist schon recht exotisch, vor allem als diskrete Lösung. Darum lieber die Zweiteilung der Aufgaben.
Du hast 2 Drähte, die durch eine gestörte Umgebung gelegt sind, und gehst damit hochohmig in deine Schaltung rein, und das soll dann funktionieren? Ich würde erstmal das ganze niederohmiger machen. Die Impedanz muß so niedrig sein, daß idealerweise das Tachosignal das stärkste ist. Und nicht WLAN, wireless charger, Waschmaschine oder sonstwas noch mit gemessen wird.
Helge schrieb: > Ich würde erstmal das ganze niederohmiger machen. Die Impedanz muß so > niedrig sein, daß idealerweise das Tachosignal das stärkste ist. Nö. Das allein ist es sicher nicht. Und auch dein Konzept ist nicht sonderlich brauchbar. Wenn man schon ein differentielles Signal hat und es WIRKLICH DIFFERENTIELL auswerten will, müssen auch die Eingangsimpedanzen der beiden Eingänge so gleich wie möglich sein, um die Gleichtaktunterdrückung zu maximieren. Dein Konzept macht das Gegenteil.
Es ist komplett sinnlos, differentiell auszuwerten. Das ist ein dummer kleiner Dynamo.
Helge schrieb: > Es ist komplett sinnlos, differentiell auszuwerten. Das ist ein dummer > kleiner Dynamo. Und der hat 100 Pole? Oder ein Getriebe? Bei 100 Perioden/Umdrehung. Wenn es denn wirklich so ein Dynamo/Tachogenerator ist, ist die echte, differentielle Auswertung Unsinn. Dann reicht ein RC-Filter + Schmitt-Trigger ohne Faxen.
Ich hatte ein paar von den Dingern mal untersucht. Entweder Spule mit Klauenkäfig oder Hallsensor. Wenn hier max 17V rauskommen, ists Spule.
Falk B. schrieb: > Ich würde es so machen, siehe Anhang. > > Klassischer Differenzverstärker, der wirkt auch gleich als Filter. Im Prinzip so, wie ich es vorgeschlagen hatte. Nur etwas hilflos, noch extra einen LM358 zu ergänzen.
m.n. schrieb: > Im Prinzip so, wie ich es vorgeschlagen hatte. > Nur etwas hilflos, noch extra einen LM358 zu ergänzen. Du bist und bleibst ein erbärmlicher Dummschwätzer. Beitrag "Re: Elektronik Sinus zu Rechteck, unsauberer Schaltvorgang" "Die 1. Hälfte des LM393 würde ich als Differenzverstärker beschalten und danach über einen RC-Tiefpass die 2. Hälfte als Komparator betreiben." Nein, einen KOMPARATOR wie den LM393 kann man NICHT sinnvoll und stabil als Linearverstärker betreiben! Bestenfalls anders herum einen LM358 als Komparator, bei 1,6kHz wird der vermutlich schnell genug sein, trotzt Sättigungseffekten.
Falk B. schrieb: > Nein, einen KOMPARATOR wie den LM393 kann man NICHT sinnvoll und stabil > als > Linearverstärker betreiben! Du sicher nicht, ich schon. > Bestenfalls anders herum einen LM358 als > Komparator, bei 1,6kHz wird der vermutlich schnell genug sein, trotzt > Sättigungseffekten. Hättest es ja machen können. Aber nein, immer schön nach "Leerbuch" ohne nach links oder rechts zu sehen. Aber dicke Backe.
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