Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Papier mit Laser "schwärzen"?


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von Andre G. (andgst01)


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Schönen Sonntag Nachmittag,

ich möchte mit einem Laser Papier schwärzen.
Nicht verbrennen, nicht schneiden, nur ein wenig "verkohlen", sodass 
damit schwarze Linien gezeichnet werden können.

Warum?
Ich möchte meinen alten XY Kurvenschreiber ein wenig modernisieren und 
anstelle des Schreibstifts ein kleines Lasermodul (Laserdiode) einbauen 
um damit die aufzuzeichnenden Kurven auf das Papier zu "brennen".

Was für eine Leistung wäre dafür notwendig?

Der Abstand zwischen Lasermodul und Papier beträgt nicht mehr als 1 cm, 
die Schreibgeschwindigkeit ist jedoch variabel, je nachdem was man 
misst.
Laut Handbuch kann sich der Schreibkopf meines Kurvenschreibers mit bis 
zu 120 cm pro Sekunde bewegen.

Ist das überhaupt machbar oder ist mein grundsätzlicher Ansatz 
unrealistisch?

von Manni (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Ist das überhaupt machbar oder ist mein grundsätzlicher Ansatz
> unrealistisch?

Naja du kannst ja auch einen Laser Schneidplotter dafür nehmen. Das 
Problem ist einfach, dass du die Laserleistung sehr gut mit der 
Verfahrensgeschwindigkeit des Kopfes synchronisieren musst. Sonst brennt 
er an allen Eckkanten und Linien-Enden das Papier durch ...

von MaWin (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Was für eine Leistung wäre dafür notwendig?

Egal.

Selbst wenn die x-Vorschubgeschwindigkeit des Kurvenschreibers konstant 
ist, schwankt die y-Geschwindigkeit erheblich und du müsstest die 
Laserleistung entsprechend regeln damit es zwischen beleuchtet und 
verbrannt bleibt, übrigens braun und nicht schwarz.

Dicker Karton wäre auch besser als dünnes Papier, das hätte ja auch 
Brandspuren auf der Rückseite.

von Andre G. (andgst01)


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Die Motoren die die X und Y Achse bewegen sind ja Schrittmotoren.
Da könnte man doch "einfach" da die Ansteuerung anzapfen und irgendwie 
ein PWM Signal erzeugen um den Laser entsprechend der Geschwindigkeit zu 
dimmen oder?
Oder unterschätze ich die Komplexität hier?

von Harald W. (wilhelms)


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Andre G. schrieb:

> Oder unterschätze ich die Komplexität hier?

Oder.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Hallo, ich habe mal so was ähnliches gebaut. Ich würde darauf achten, 
das der Träger das Gewicht des Laser auch halten kann. Der Abstand von 1 
cm ist sehr klein. Auf einen möglichst kleinen Brennpunkt würde ich 
achten. 120 cm/Sekunde scheint mir für Schrittmotore sehr viel? Mein 
Laser braucht ca. 5 cm Abstand, um einen Punkt von ca. 0.12 mm bei ca. 
5W Lichtleistung (80/255 PWM) zu erzeugen (China-Werte). 
Unterschiedliche Brenntiefen durch unterschiedliche Geschwindigkeiten 
sind mir nicht aufgefallen.
Viel Erfolg. Gruß Carsten

von Dieter W. (dds5)


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Besser nur eine Reihe von Punkten zu Papier bringen, sonst fällt es an 
der Registrierlinie einfach auseinander.

von Schlaumaier (Gast)


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Geh ins ein gutes Bastelgeschäft und frage nach "farbe für kratzbilder"

Alternativ frag Tante Google. Das Zeug kostet so ab. 4 Euro aufwärts.

Ich habe es in meiner Schulzeit mal gebraucht (Bastelunterricht). Die 
Lehrerin hat ein paar Mark eingesammelt und jeder musste ein 
A4-Brettchen weiß lackiert mitbringen. Damit angemalt, trocknen lassen, 
und dann mussten wir mit einer Stahlfeder darauf ein Bild machen.

Hat damals Spass gemacht.

Ach ja, hin und wieder sieht mal die noch in  der Bastel-u. 
Spielzeugabt. o. beim Discounter im Bereich Chinaware.

von Schlaumaier (Gast)


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Nachtrag:

An deine Kurvenschreiber brauchst du nun nur noch eine Nadel.

Eine Alternative wäre Metall beschichtetes Papier. Dann reicht ein 
Kurzschlussstrom an den Nadel des Kurvenschreibers.

Mein ZX-81 Drucker hat nach den Prinzip gearbeitet. Das Papier gibt es 
noch dürfte aber vermutlich sehr teuer sein.

von Uli S. (uli12us)


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Da gabs doch jede Menge Sachen. Die früheren einfachen Faxe verwendeten 
doch Thermopapier, das wird auch heute noch in Supermarktkassen 
genommen. Um das zu schwärzen sollte ein Laser vom Laserdrucker reichen.

von Andre G. (andgst01)


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Thermopapier kenne ich.
Offenbar gibt es das auch in A4.
(z.B. 
https://www.amazon.de/Brother-100B-PA-C-411-Thermopapier-Blatt/dp/B004W84HQO)

Ich habe schon gedacht dass das mit dem Laser nichts wird, aber das 
könnte damit funktionieren.

Uli S. schrieb:
> Um das zu schwärzen sollte ein Laser vom Laserdrucker reichen.

Was haben die so für Leistungen?
500 mW?

von Christian B. (luckyfu)


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Das Thermopapier hat aber ein Problem: Insbesondere, wenn du es in die 
Sonne legst, verblasst es recht schnell und es stinkt gar fürchterlich, 
wenn du da mit dem Laser drauf schießt. Unsere Physiker machen das 
manchmal, wenn sie einen Spot vom Laser vermessen wollen. Ich würde es 
nicht mit Thermopapier machen.

von Michael S. (bitpulse)


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Hallo, hier eine Info von einem Techniker für Laserdrucker.

Drucker und Kopiererlaser verwenden eine LSU, LaserScannerUnit,
Laserdiode (oder mehrere) strahlen auf einen Polygonspiegel, 
Umdrehungszahlen von > 30.000  sind üblich.
Ich behaupte nicht das eine Ansteuerung unmöglich ist, der Drucker 
machts ja auch, dan könnte man auch gleich dessen Ansteuerung verwenden.
Hier im Forum sah ich schon einen Beitrag wo damit Platinen belichtet 
worden sind, alle Achtung !

Jedoch ist der Laser unsichtbar und hat auch meist mehr Leistung !

Aber man hat ja 2 Augen, also hat man mindestens 2 Versuche, z.B.  wenn 
man ein reflektierendes Werkzeug in den Strahl gehalten hat oder gar 
direkt in die LSU geguckt hat - weil da war ja kein roter Laserstrahl zu 
sehen...

Ich habe noch einen Roland xy-Plotter, da spannt man einfach einen 
Plotterstift ein und los gehts auf A3-Papier,  hat 6 oder 8 Farben das 
Teil
(Roland DXY-1150)

Na dann - viel Erfolg  & Schutzbrillen nicht vergessen

von Andre G. (andgst01)


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Michael S. schrieb:
> Ich habe noch einen Roland xy-Plotter, da spannt man einfach einen
> Plotterstift ein und los gehts auf A3-Papier,

Ja so einen Plotter kann man "einfacher" auf Laser umbauen weil die 
Schreibgeschwindigkeit bekannt und meist konstant ist, was bei einem 
Kurvenschreiber nicht der Fall ist.

Christian B. schrieb:
> Das Thermopapier hat aber ein Problem: Insbesondere, wenn du es in die
> Sonne legst, verblasst es recht schnell und es stinkt gar fürchterlich,
> wenn du da mit dem Laser drauf schießt.

Ich habe nicht vor das Papier in der Sonne liegen zu lassen oder das 
Gerät im Freien zu verwenden.
Bezüglich dem "Gestank": Werde ich wohl selbst versuchen müssen wie sehr 
da "stinkt", das ist ja immer sehr subjektiv.
Aber das Ding läuft ja nicht Tag und Nacht ...

Michael S. schrieb:
> Schutzbrillen nicht vergessen

Auf jeden Fall!

Das mit dem Laser aus Druckern ist offensichtlich keine so gute Idee.
Ich habe aber dieses Lasermodul gefunden, 20mW sind ja noch einigermaßen 
"sicher":
https://www.amazon.de/Q-BAIHE-Violet-Fokussierbares-einstellbares-Laserpunktmodul/dp/B01AA8TQZG

Würde so etwas von der Leistung her gehen?

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Andre G. schrieb:
> Würde so etwas von der Leistung her gehen?

Hallo, suche nach Laser Cutter. Die fangen bei mindestens 500mW an, und 
mit denen wirst Du wahrscheinlich nicht glücklich werden. Unter 5W würde 
ich nicht gehen. Die lassen sich dann vielleicht mit 3Watt dauerhaft 
betreiben. Wichtig ist ein kleiner Focus. Bei 1mm werden 5W auch nicht 
reichen.
Gruß Carsten

von Andre G. (andgst01)


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Carsten-Peter C. schrieb:
> Andre G. schrieb:
>> Würde so etwas von der Leistung her gehen?
>
> Hallo, suche nach Laser Cutter.

Ich will das Papier NICHT schneiden.

von Carsten-Peter C. (carsten-p)


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Andre G. schrieb:
> Ich will das Papier NICHT schneiden.

Der Unterschied zwischen Schneiden und Schwärzen ist nur sehr gering. 
Wenn dünnes Papier an kokelt, ist es auch fast durch. Du wirst die 
Leistung brauchen, damit überhaupt was passiert. Probier es einfach aus, 
das Teil kostet ja nicht viel. Holz oder Leder zu gravieren ist manchmal 
leichter wie weißes Papier. Gelbes oder oranges Papier eignet sich 
vielleicht bei den blauen Lasern besser.
Viel Glück und Erfolg dabei.

von Forist (Gast)


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Carsten-Peter C. schrieb:
> Eiche.png
> 4,6 MB

Fällt dir etwas an deinem Foto auf?

Gesehen:
"Wichtige Regeln - erst lesen, dann posten!"
...
"Zeichnungen und Screenshots im PNG- oder GIF-Format hochladen."

Liest du da irgendetwas von Fotos?
Du solltest dir ganz dringend den Artikel über Bildformate 
durchlesen und ein zumindest minimales Verständnis für den Sinn und 
Zweck der verschiedenen Format entwickeln.

von Christian B. (luckyfu)


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Michael S. schrieb:
> Aber man hat ja 2 Augen, also hat man mindestens 2 Versuche

tatsächlich hast du normalerweise sogar noch mehr. Der Laser im Auge 
demoliert vermutlich nicht die komplette Netzhaut mit einem Schuss, 
weshalb es sogar sein kann, dass du "nur" einen weiteren blinden Fleck 
erzeugst. Je nach Intensität und Fokus kann das dann auch sein, dass man 
eine Schädigung gar nicht gleich bemerkt. (Der menschliche Körper ist 
normalerweise sehr gut darin, kleinere Fehlfunktionen der Sinneszellen 
zu kompensieren. So höre ich meinen Tinitus bei bestehenden 
Umgebungsgeräuschen quasi gar nicht, nur bei absoluter Stille oder nach 
einem Lauten Ereignis funktioniert die Kompensation nicht so gut und das 
Pfeifen kommt durch) Deshalb muss man bei Lasern immer besonders 
Vorsichtig sein.

von Uli S. (uli12us)


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Das mit dem Thermopapier war nur ne Idee um geschwärztes Papier zu 
erreichen, ohne dass man das Papier knapp an den Entzündungspunkt 
aufheizen muss.
Die Ansteuerung des Lasers kann auch mit X-Y Spiegeln passieren. Die 
Dinger gibts zu kaufen. und lassen sich relativ simpel mit 
Steppermotoren ansteuern.
An sich müsste das ganze auch mit X-Y Platten wie beim Röhrenfernseher 
hinhauen.
Aber bei nem unsichtbaren Laser ist das vielleicht keine besonders gute 
Idee.

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