Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CNC Endstops mit Optokoppler entstören


You were forwarded to this site from EmbDev.net. Back to EmbDev.net
von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

Hallo,

Ich habe vor, die Endschalter meiner CNC Anlage durch Optokoppler vom 
MCU zu trennen um Fehlalarme durch Störsignale vom FU zu vermeiden. (so 
wie hier vorgeschlagen: 
https://github.com/siberianfox/grbl_wiki/wiki/Wiring-Limit-Switches)

Lässt sich die dort abgebildete Schaltung auch mittels 4N25 oder 4N35 
funktionstüchtig umsetzen?

Wäre für jeden Tipp dankbar!

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Lässt sich die dort abgebildete Schaltung auch mittels 4N25 oder 4N35
> funktionstüchtig umsetzen?

Ja, sie macht allerdings keinen Sinn, wenn Schalter und 
Optokopplerausgang aus demselben Netzteil versorgt werden, oder zwar 2 
Netzteile verwendet aber Masse der beiden verbunden wird.

Da sind Endschalter, deren verdrillte Leitung isoliert zur Maschine 
direkt zur Auswerteplatine geführt werden, störunempfindlicher.

Zumal der 4N25 mit einem CTR von 20% bei 220 Ohm für die LED und 1k für 
den Ausgang knapp an der Grenze seiner Ubertragungsfähigkeit betrieben 
wird. 4N35 wäre besser.

von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

Vielen Dank! Das werde ich auf jeden Fall berücksichtigen!

Schönen Abend

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Ich habe vor, die Endschalter meiner CNC Anlage durch Optokoppler vom
> MCU zu trennen

Endschalter sind auch eine Frage der Sicherheit - je nach Maschinentyp 
können/müssen sie die Selbstvernichtung der Maschine verhindern. Da sind 
Optokoppler nicht die erste Wahl. Auf jeden Fall muss die Abschaltung 
des Antriebs so zuverlässig wie nur möglich sein.

Georg

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> wie hier vorgeschlagen:
> https://github.com/siberianfox/grbl_wiki/wiki/Wiring-Limit-Switches)

Jaja, Maker müßte man sein ;-)

Ein klassisches Beispiel, wie EMV praktisch NICHT erreicht wird. Denn 
wenn gleich die Verdrahtung elektrisch korrekt ist, ist sie es 
mechanisch NICHT!
Wenn man das so aufbaut, holt man sie fette Einkoppelschleifen für 
Störsignale an den Arduino.

So wird das DEUTLICH besser.

1.) Jeder Endlagenschalter wird mit zweiadrigem, verdrillten Kabel 
angeschlossen.
2.) Die Masse wird NICHT als Sparversion nur einmal zu den Schaltern 
geführt, sondern immer einzeln, siehe 1.)
3.) Die Eingänge brauchen nicht nur Pull-Up Widerständen, sondern auch 
einen RC-Filter, dazu gehärt ein Widerstand in REIHE. Die Schaltung oben 
im Link ist unvollständig und teilweise falsch, denn wenn der Schalter 
schließt, entlädt er den Kondensator hart und ungebremst, das verbrennt 
auf Dauer die Kontakte.
4.) Die RC-Filter müssen NAH am Arduino mit gescheiter Masse platziert 
werden.

Die Art und Weise, wie auf der Seite Optokoppler genutzt werden, ist 
grenzwertig bis sinnlos. Klar, man mißt irgendlwie eine Verbesserung, 
aber auch nur, weil die Optokoppler eingangsseitig deutlich 
niederohmiger sind als die CMOS-Eingänge des Arduino. Einfache 
Transistoren würden das gleiche machen.

Siehe Anhang.

von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

Prinzipiell habe ich es bisher so gemacht wie im angefügten Bild 
(externer Pull-up, RC Filter mit genau den angegeben Werten, sehr kurze 
Leitung zum Arduino), das hat dann jegliche Fehlalarme durch die 
Steppermotoren verhindert und ich war sehr zufrieden. Allerdings reicht 
das anscheinend nicht aus, um die Störsignale vom FU zu „kompensieren“. 
Optimierung der Signalkabel steht auch auf der Todo Liste, ist 
allerdings leider aufwändig. Hätte gehofft, die Optokoppler würden mir 
das ersparen.

von Sascha S. (dec)


Lesenswert?

Hallo,

verwendest du denn ein geschirmtes Kabel zwischen FU und Motor? Hast du 
einen Filter vorm FU hängen?

Grüße

von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

Ja, ein geschirmtes Kabel vom FU zum Motor ist eingebaut; bzgl. Filter 
sowie Metallgehäuse für den FU bin ich noch auf der Suche :)

von HildeK (Gast)


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Ich habe vor, die Endschalter meiner CNC Anlage durch Optokoppler vom
> MCU zu trennen um Fehlalarme durch Störsignale vom FU zu vermeiden.

Erst mal wäre es schön gewesen, wenn man bei der bisherigen nicht 
ordentlich funktionierendem Anlage deine Dimensionierung kennen würde.
Ebenso wäre es wichtig, wie du die Entprellung der Schalter gemacht 
hast. Wird das Problem z.B. durch Prellen verursacht, hilft der 
Optokoppler auch nicht und hätte auch nichts mit EMV zu tun.
Vielleicht sind in der bisherigen Schaltung auch nur die 
Pull-Widerstände falsch gewählt - unpassend zur verseuchten Umgebung 
oder unpassend zu den Daten der Endschalter.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Wäre für jeden Tipp dankbar!
Hast du die Störungen mal mit dem Oszi gemessen? Wo hast du da wie 
gemessen und wie sieht die Störung aus.

Wie sieht deine Schaltung und deren Aufbau ganz konkret aus? Welche 
Pullups und welchen Kondensator hast du verbaut? Welcher Schalterzustand 
wird gestört: offen oder geschlossen oder beide?

Ein Optokoppler ist in solchen Fällen meist nur Makulatur und ein 
Umgehen des eigentlichen Problems.

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Ja, ein geschirmtes Kabel vom FU zum Motor ist eingebaut;

Ok. Und die aller spannendste Frage:

   Wie und wo ist die Schirmung kontaktiert?

Ich wette, da ist der größte Fehler...

Mach mal Fotos von beiden Kabelenden, Motor und FU, wie Du das mit dem 
Schirm gelöst hast. Habe da so einen Verdacht...

von Hans (Gast)


Lesenswert?

...ach, und FU-Typ inkl. Dokumentation bitte verlinken. Oder ist es ein 
China-Brummer ohne EMV-Konzept?

von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

Danke für die vielen Rückmeldungen!

Das Problem hat meiner Meinung nach nicht mit Prellen zu tun, tritt bei 
Verwendung des beschriebenen Low-Pass Filters ausschließlich bei Start 
der Spindel auf. Optokoppler-Schaltung ausprobiert (ohne Low-Pass, 
getrennte GNDs) -> keine Verbesserung gegenüber Pull-Ups (1k) alleine, 
permanenter Alarm (vmtl. durch Stepperansteuerung).

Oszi habe ich leider nicht, daher keine Messung. NO-NPN induktive 
Näherungssensoren lj12a3-4-z/ax dienen als Endstops. Jeweils zwei 
zusammengeschaltet und mit externem Pullup auf 5V versorgt -> 
Low-Pass-Filter -> GRBL.

Kabelschirm beim FU auf Erdung gelötet (Notlösung derweil in Ermangelung 
eines Blechgehäuses), bei der Spindel an das Steckergehäuse geklemmt und 
mittlerweile (hat die meisten Fehlalarme eliminiert) auch zusätzlich mit 
dem Spindelgehäuse und somit Erdung verbunden (testweise mit Kupferdraht 
fest umwickelt, spindelseitig angeschraubt).

Hans schrieb:
> FU-Typ inkl. Dokumentation bitte verlinken. Oder ist es ein
> China-Brummer ohne EMV-Konzept?

A2-2022: http://www.et.byu.edu/~sorensen/A2%20VFD%20Manual.pdf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> Das Problem hat meiner Meinung nach nicht mit Prellen zu tun
Die Realität kümmert sich nicht um "Meinungen".

> mit externem Pullup auf 5V versorgt
Ich hatte schon einmal nach einem SCHALTPLAN gefragt. Ich tu das 
nochmal: kannst du diese Prosa auf ein Baltt Papier malen mit 
Bauteilnamen, Bauteiltypen und Bauteilwerten, dass man nachvollziehen 
kann, was du das herumwerkelst?

Und lies und beantworte dann doch auch gleich den Rest meiner Fragen. 
Ich habe sie nicht aus purer Unwissenheit gestellt.

> Oszi habe ich leider nicht, daher keine Messung.
Ändere das. Nur wenn du weißt, was stört, kannst du was dagegen machen.

von R. B. (dxx255)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Definitiv feststellen kann ich nur, dass der offene Zustand gestört wird 
und der Controller in Alarmmodus versetzt wird.

Optokoppler ist, wie vorhergesagt, nicht zielführend.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Roman B. schrieb:
> dass der offene Zustand gestört wird
Mach mal den Pullup auf 100 Ohm statt 1k.

von R. B. (dxx255)


Lesenswert?

100 Ohm Pull-ups  haben keine Verbesserung gebracht, allerdings tritt 
der Fehlalarm nun nicht mehr vorhersehbar bei Start der Spindel ein, 
sondern scheinbar zufällig.

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

Hi,
wenn du sie Sensoren am 1K abklemmst sind dann die Störungen weg?

viel Erolg,Uwe

von Nanana (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Roman B. schrieb:
>
>> wie hier vorgeschlagen:
>> https://github.com/siberianfox/grbl_wiki/wiki/Wiring-Limit-Switches)
>
> Jaja, Maker müßte man sein ;-)
> Ein klassisches Beispiel, wie EMV praktisch NICHT erreicht wird. Denn
> wenn gleich die Verdrahtung elektrisch korrekt ist, ist sie es
> mechanisch NICHT!
> Wenn man das so aufbaut, holt man sie fette Einkoppelschleifen für
> Störsignale an den Arduino.
> So wird das DEUTLICH besser.
> 1.) Jeder Endlagenschalter wird mit zweiadrigem, verdrillten Kabel
> angeschlossen.
> 2.) Die Masse wird NICHT als Sparversion nur einmal zu den Schaltern

Ganz genau. Masse sternfoermig verteilen und keine (Brumm-) Schleifen 
aufbauen.

von Nanana (Gast)


Lesenswert?

Ist die Masse vom Endschalter durch den Anbau mit der Masse von Motor 
verbunden z. B. ueber den Rahmen (nicht gut). Ist der Arduine in einem 
Metallgehaeuse.

Versuch herauszubekommen ob Deine Stoerung Leitungsgebunden oder 
Leitungsungebunden eingekoppelt wird, davon haengt auch ein wenig die 
Entstoerung ab.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nanana schrieb:
> davon haengt auch ein wenig die Entstoerung ab.
Hatte ich die Sache mit dem Oszilloskop schon mal erwähnt?

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte ja vor einigen Tagen schon nach Fotos und weitere Daten 
gefragt.

Inzwischen ist der FU-Typ ja bekannt. Und wie vermutet, ist der FU und 
die Spindel eben China-Technik pur, ohne einen Hauch von EMV-Konzept.

Das heißt nicht, man bekommt das nicht in den Griff. Der Aufwand ist nur 
sehr groß und das alles hier einem EMV-Laien zu erklären, ist riesig.


Z.B.:

Roman B. schrieb:
> Kabelschirm beim FU auf Erdung gelötet

Also Schirm verdrillt, und irgendwo als lange Leitung aufgeklemmt. 
Funktioniert halt nicht.


Roman B. schrieb:
> A2-2022: http://www.et.byu.edu/~sorensen/A2%20VFD%20Manual.pdf

Cheap as possible. Nichts, gar nichts vorhanden um die Schirmung 
aufzulegen. Auch der FU selbst dürfte keine eigene Schirmung haben. 
Keine Informationen zu benötigten Filtern, Kabellängen etc. In der Doku 
wird nicht mal die Position der Erdungsklemme ersichtlich.


Dazu dann auch vermutlich "Spinnennetz-Verdrahtung", auch Kreuz&Quer 
durch die Maschine. Ordentlicher, also breitbandiger Potentialausgleich 
(Funktionserde) wird auch nicht vorhanden sein, siehe z.B.:

Roman B. schrieb:
> bei der Spindel an das Steckergehäuse geklemmt und
> mittlerweile (hat die meisten Fehlalarme eliminiert) auch zusätzlich mit
> dem Spindelgehäuse und somit Erdung verbunden

Das ist ein sehr sicheres Indiz für völliges Durcheinander bei der 
Masse. Da fließen irgendwelche (HF-) Ströme über Wege die sie nicht 
nehmen sollen. Daher kommen auch die Störungen.


Man kann das alles in den Griff bekommen. Aber als Laie ist das kaum zu 
schaffen. Und alle Fehlerquellen hier zu erraten und zu beheben wird 
eine Sisyphos-Aufgabe.

Fotos vom konkreten Aufbau gibt es ja bis heute leider nicht, damit man 
die schlimmsten Fehler mal adressieren könnte...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.