Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Probleme, ein Feuchtemessgerät für Stroh zu kalibrieren


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Wir entwickeln ein (einzusteckendes) Feuchtemessgerät für Stroh und Heu 
nach einem neuen, bisher nicht üblichen Wirkprinzip - dabei belassen wir 
es bitte erstmal.
Als Vergleichsgerät hat uns der Kunde ein kommerzielles Gerät "Agreto 
HFM2" zur Verfügung gestellt, das kapazitiv arbeitet. Er wäre vollauf 
zufrieden, wenn unser Sensor vergleichbare Werte mit höchstens 2..3% 
Abweichung zum HFM2 liefern würde.

Nun klingt die Strategie, eine Kennlinie aufzunehmen, ja zunächst ganz 
simpel: Man geht irgendwo hin, wo es viele Strohballen gibt (z.B. 
Bauernhof, Gestüt, Biogasanlage usw.) und macht viele vergleichende 
Messungen.

Leider geht das so nicht auf: Kaum ein Stroh-Verbraucher duldet Ballen 
mit mehr als 16% Feuchtegehalt wegen Brandgefahr, Schimmel usw. D.h. wir 
konnten so zwar viele, aber sich nur wenig unterscheidende 
Vergleichswerte im Bereich von ca. 9-16% gewinnen. Das ist für eine 
substanzielle Kennlinie, die bis mindestens 40% gehen soll, etwas wenig.

Also haben wir vor, so eine Art "Prüfstand" zu bauen: Einen Strohballen 
zunächst künstlich zu "durchfeuchten". Während des Trocknungsprozesses 
sollte man dann kontinuierlich Werte von ca. 40% bis herab zu 10% 
gewinnen können. Die Sensor-Kalibrierung muss auch unbedingt inmitten 
von echtem Stroh stattfinden, weil das Vergleichsgerät ohne Stroh um 
sich herum nix anzeigt. Auch gehen Eigenschaften des Strohs mit in die 
Kalibrierung ein. Das Kalibrieren von (Luft-)Feuchtesensoren über 
konzentrierten Salzlösungen (z.B. Lithiumchlodid = 13% usw.) ist uns 
durchaus geläufig, hier aber wenig hilfreich. Außerdem geht es nicht um 
die relative Luftfeuchte im Stroh, sondern um dessen Absolutgehalt. Dass 
der mit rel.F und Temperatur (woraus man die abs.F. berechnen kann) 
"irgendwie" korrelliert, ist klar ...

Und jetzt kommt die praktische Frage: Wie mache ich einen Strohballen 
annähernd gleichmäßig durch und durch feucht (nicht nass)? Jedenfalls 
nicht mit einfach Wasser draufgießen. Zwar gibt es auch in der realen 
Welt immer sowas wie einen Gradienten, aber der beträgt höchstens 2..4% 
von Außen nach Innen.

Probleme gibts! Unser Testballen wird in Folie eingeschweißt geliefert, 
wiegt ca. 15kg und hat eine Größe von ca. 30x30x70cm. Die Folie ist 
evtl, irgendwie nützlich, aber bei den Details habe ich noch keine 
grundlegende Idee ...

Für die Trocknung würde ich per Lüfter einfach langsam Umgebungsluft 
"durchziehen", aber fürs Anfeuchten hab ich noch keinen rechten Plan.

Ultraschall-Vernebelung plus Luft-Ansaugung?

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Muss es ein ganzer Ballen sein?
Je ca. 0.5 kg seperieren, Feuchte bestimmen, Wasserbedarf ermitteln, 
Stroh mit Wasser mischen (Besprühen, mischen, besprühen ...) 1-2 Tage 
luftdicht verpackt liegen lassen und dann testen.
Dran Denken, ein Versuch ist kein Versuch. Aber bei 15 kG bekommst du 3 
Serien a 3 Proben.

von Karl (Gast)


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P.S. bei Feststoffen gibt es keine relative Feuchte (bzw. wird nicht 
angegeben) Du solltest, wenn es dich interessiert, prüfen wie die Angabe 
errechnet wird.

von Manuel X. (vophatec)


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Schon praktisch so ein Forum als Entwicklungsabteiling zu missbrauchen 
;)

Andere unentgeltlich die Arbeit machen lassen und dann abkassieren ;)

von Karl (Gast)


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Karl schrieb:
> Aber bei 15 kG bekommst du 3 Serien a 3 Proben.

Sollte natürlich 10 Proben heißen.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Karl schrieb:
> P.S. bei Feststoffen gibt es keine relative Feuchte (bzw. wird
> nicht
> angegeben) Du solltest, wenn es dich interessiert, prüfen wie die Angabe
> errechnet wird.

Aber in der in einem porösen Medium enthaltenen Luft.

von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Aber in der in einem porösen Medium enthaltenen Luft.

Schätz mal, wievielt Massenprozent die Luft bei dem porösen Medium 
gepresstes Stroh ausmacht. Dann kannst du über die Relevanz deines 
Beitrags nachdenken.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Karl schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Aber in der in einem porösen Medium enthaltenen Luft.
>
> Schätz mal, wievielt Massenprozent die Luft bei dem porösen Medium
> gepresstes Stroh ausmacht. Dann kannst du über die Relevanz deines
> Beitrags nachdenken.

Mann sollte besser keine Behauptungen über Dinge aufstellen, von denen 
man keine Ahnung oder die man nicht verstanden hat. Selbstverständlich 
korrelliert der Feuchtegehalt der Luft im Inneren eines porösen Mediums 
mit dem des porösen Mediums selbst ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Karl schrieb:
> Muss es ein ganzer Ballen sein?

Ja, denn das kapazitiv arbeitende Agreto-Gerät zeigt nur dann brauchbare 
Werte an, wenn die vorderen 20cm seiner Mess-Lanze mindestens mit 
15...20cm gut gepresstem Stroh ringsherum umgeben sind.

Die Ballen, um die es zukünftig mal geht, haben noch ganz andere 
Dimensionen: 1m x 1m x 2,50m und wiegen ca. 500kg. Die sind so fest 
gepresst, dass man keinen Finger einfach mal so reinstecken kann.

: Bearbeitet durch User
von Wendels B. (wendelsberg)


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Frank E. schrieb:
> Leider geht das so nicht auf:

Natuerlich nicht.
Unklar ist z.B. ob die "Referenz" korrekt misst.

von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Ja, denn das kapazitiv arbeitende Agreto-Gerät zeigt nur dann brauchbare
> Werte an, wenn die vorderen 20cm seiner Mess-Lanze mindestens mit
> 15...20cm gut gepresstem Stroh ringsherum umgeben sind.

Was ist der Grund dafür? Weil die "freie Luft" das Stroh im Randbereich 
zu sehr trocknet oder weil der Sensor über eine so große länge misst? 
Ersteres lässt sich bei der Problembearbeitung ja vermeiden. Misst das 
Gerät nun den Wassergehalt der innen liegenden Luft oder den 
Wassergehalt des Strohs?

Frank E. schrieb:
> Die Ballen, um die es zukünftig mal geht, haben noch ganz andere
> Dimensionen: 1m x 1m x 2,50m und wiegen ca. 500kg. Die sind so fest
> gepresst, dass man keinen Finger einfach mal so reinstecken kann.

Auch das ist eine Frage der Probenaufbereitung. Aber du solltest dich 
erst fragen, welche Effekte du misst. Sofern es etwas mit der 
Luftfeuchtigkeit zu tun hat, musst du die Temperatur berücksichtigen. 
Ggf. kann auch die Verdichtung einen Einfluss haben. Im Prinzip kannst 
du auch einfach dein Messgerät kalibrieren, in dem du nach dem Versuch 
nochmal den "richtigen" Wassergehalt bestimmst, in dem du die Probe in 
den Trockenschrank (105°C) stellst, bis kein Gewichtsverlust mehr 
eintritt.


Frank E. schrieb:
> Mann sollte besser keine Behauptungen über Dinge aufstellen, von denen
> man keine Ahnung oder die man nicht verstanden hat. Selbstverständlich
> korrelliert der Feuchtegehalt der Luft im Inneren eines porösen Mediums
> mit dem des porösen Mediums selbst ...

Man sollte Fachleute nicht der Dummheit bezichtigen. Schön dass es 
korreliert, man kann auch anhand der Personendichte im Freibad die 
Temperatur bestimmen.
Meine Behauptung, dass bei der Bestimmung des Wassergehalts des Strohs 
die Feuchtigkeit irrelevant ist, bleibt bestehen. Der Wassergehalt 
ergibt sich aus dem Verhältnis der Masse des Wassers und der 
Trockenmasse. Da die Luft kaum was wiegt, ist folglich der Wasseranteil 
in der Luft irrelevant. Hast du das verstanden?
Du stellst falsche Bezüge her und bezeichnest andere als dumm. Sie wäre 
höchstens relevant, wenn man den Fruchtgehalt der Luft misst und darüber 
eine Korrelation zum Fruchtgehalt herstellen möchte.

von mIstA (Gast)


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Mal ganz  naiv gedacht: einen hinreichend frischen, also noch feuchten 
Testballen besorgen und während der Durchtrocknung die Meßreihe 
durchführen; damit erübrigt sich auch die Frage inwieweit der 
Trocknungsprozess der Stroh- bzw. Heuhalme überhaupt reversibel ist.

von T. P. (thp)


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Man könnte feuchtes Stroh, nachdem es zum Beispiel reingeregnet hat, 
Pressen lassen.
Dann wäre es zumindest halbwegs homogen.

von Stephan (Gast)


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Frage doch mal bei der Fa. „Haygain“. Die haben zumindest Erfahrung mit 
der gleichmässigen Befeuchtung/Bedampfung.
(Unseren Pferden schmeckt’s jedenfalls)

von micha (Gast)


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Wasserdampf (bzw gesättigte Luft) durch einen (absolut) trocken 
Strohballen blasen/pressen und Gewichtsänderung messen. Wenn es komplett 
homogen sein soll kommt ihr um das unmittelbare Pressen eines Ballens 
mit entsprechend gesättigtem Stroh nicht rum.

von oszi40 (Gast)


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micha schrieb:
> kommt ihr um das unmittelbare Pressen eines Ballens
> mit entsprechend gesättigtem Stroh nicht rum.

Es bleibt auch die Frage, wie er seine Elektroden anordnet. Es wird 
strafff gepresstes Stroh und lockereres haben? Evtl. muß er erst 
vorbohren bevor er messen kann? Das ist wohl noch etwas mehr Forschung 
nötig.

von oszi40 (Gast)


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1.Sorry für die Tippfehler. Ein Gast kann nicht korrigieren.
2.Auch die Lagerung kann bei der Auswahl der Messpunkte Einfluss haben. 
Auf einer Seite scheint die Sonne drauf, der Rest liegt in einer Pfütze. 
Das wäre der Extremfall.

von Udo S. (urschmitt)


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Ich kenne das jetzt nicht von Stroh, aber analog von Holz oder z.B 
Estrich.
Den wahren Feuchtegehalt kann man nur ermitteln wenn man eine Probe 
nimmt, die wiegt und dann durch Hitze/ Vakuum trocknet und anschliessend 
noch mal wiegt.
Das heisst du müsstest den umgekehren Weg gehen.

Alles andere ist und bleibt Schätzung.

Du nimmst völlig getrocknetes loses Stroh (Hitze / Vakuum) und gibst in 
einer Reaktionskammer das entsprechende Gewichtsverhältnis an Wasser 
dazu und sorgst dafür dass das Wasser gleichmäßig ins Stroh 
eindiffundiert.
Das entstandene "feuchte" Stroh musst du dann mit dem gleichen Druck 
verdichten wie es im Strohballen gemacht ist.

Da in feuchtem Stroh die Restfeuchte allerdings intrazellulär vorhanden 
ist ist nicht klar ob nachträglich angefeuchtetes Stroh die für deine 
Messmethode relevanten gleichen physikalischen Eigenschaften besitzt.
Das müsste man erst mal durch Referenzmessungen aus natürlichem noch 
nicht ganz trockenem Stroh und dem nachträglich angefeuchtetem Stroh 
ermitteln.

Sowas wäre eine nette fachübergreifende Masterarbeit(en) für 
Agarwissenschaft/Physik und Elektrotechnik.

Nachtrag: einen hochverdichteten Rundballen wirst du kaum gleichmäßig 
feucht bekommen.
Auch kann man so einen Ballen nicht mehr nachträglich trocknen der fängt 
innerhalb von einem Tag an zu gären und das geht bis hin zum Brand.
Habe ich als Jugendlicher selbst im Ort erlebt.

von Patrick C. (pcrom)


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Frank E. schrieb:
> Wir entwickeln ein (einzusteckendes) Feuchtemessgerät für Stroh und Heu
> nach einem neuen, bisher nicht üblichen Wirkprinzip - dabei belassen wir
> es bitte erstmal.

Soll auch rückführbar gemessen werden? In diesem Fall müssen wir mehr 
über das Messprinzip wissen, um es auf die Standardmessmethoden eines 
Messlabors zurückführen zu können. Vergleichen Sie es mit einem 
IR-Thermometer, das mit einem schwarzen Strahler gemessen wird.

Patrick aus die Niederlaende

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Udo S. schrieb:
> Da in feuchtem Stroh die Restfeuchte allerdings intrazellulär vorhanden
> ist ist nicht klar ob nachträglich angefeuchtetes Stroh die für deine
> Messmethode relevanten gleichen physikalischen Eigenschaften besitzt.
> Das müsste man erst mal durch Referenzmessungen aus natürlichem noch
> nicht ganz trockenem Stroh und dem nachträglich angefeuchtetem Stroh
> ermitteln.

Ok, gutes Argument. Dass die Feuchte bzw. deren Annahme und Verteilung 
nicht beliebig reversibel sein könnte, leuchtet mir ein, hatte ich 
vorher nicht bedacht.

Um das nochmal zu betonen: Es geht nicht darum, ein Labormessgerät zu 
erschaffen (Trocknen im Klimaschrank, Salz-Referenzen usw. ist mir nat. 
alles bekannt). Die Verwendung des Agreto als Referenz ist expliziter 
Kundenwunsch. Dieses arbeitet rein kapazitiv, der Einfluss der 
Pressungsdichte wird vom Hersteller eingeräumt (als gering beschrieben) 
und ist nicht korrigierbar.

von Karl (Gast)


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mIstA schrieb:
> Mal ganz  naiv gedacht: einen hinreichend frischen, also noch feuchten
> Testballen besorgen und während der Durchtrocknung die Meßreihe
> durchführen;

Ein hinreichend feuchter Strohballen wird anfangen zu brennen. Da ist 
nichts mit "Durchtrocknung" wenn das Stroh gepresst ist.

micha schrieb:
> Wenn es komplett
> homogen sein soll kommt ihr um das unmittelbare Pressen eines Ballens
> mit entsprechend gesättigtem Stroh nicht rum.

Auch ein Strohballen ist nicht homogen. Er besteht aus vielen Lagen 
gepresstem Stroh.

Udo S. schrieb:
> Du nimmst völlig getrocknetes loses Stroh (Hitze / Vakuum) und gibst in
> einer Reaktionskammer das entsprechende Gewichtsverhältnis an Wasser
> dazu und

Außer, dass man auch leicht feuchtes Stroh mit der ("grob") gemessenen 
Feuchtigkeit nehmen kann und den "wahren" Wassergehalt am Ende bestimmet 
gibt es den Ausführungen von Udo nichts hinzuzufügen.
Die Verdichtung des Strohs lässt sich im Labor gut nachstellen in dem 
man Probenbehälter mit bekannten Volumen mit der entsprechenden 
(Trocken-) Masse an Stroh füllt.

von Beginner (Gast)


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Haferstroh ist nicht gleich Grasstroh!

von Beginner (Gast)


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Nimm einfach eine präzise Waage.

von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Um das nochmal zu betonen: Es geht nicht darum, ein Labormessgerät zu
> erschaffen (Trocknen im Klimaschrank, Salz-Referenzen usw. ist mir nat.
> alles bekannt). Die Verwendung des Agreto als Referenz ist expliziter
> Kundenwunsch.

Der Versuch mit dem Schätzeisen ein anderes Schätzeisen zu "kalibrieren" 
ist doch zum Scheitern verurteilt. Wenn du z.B. über die Leitfähigkeit 
misst hast du ganz andere Einflussgrößen. Weiterhin ist das kein 
Argument gegen die Durchführung von Versuchen wie beschrieben mit echter 
Wassergehaltsbestimmung, dann kannst du auch zeigen, wie gut dein 
Messgerät im Vergleich zum Konkurrenzprodukt funktioniert.

von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Da in feuchtem Stroh die Restfeuchte allerdings intrazellulär vorhanden
>> ist ist nicht klar ob nachträglich angefeuchtetes Stroh die für deine
>> Messmethode relevanten gleichen physikalischen Eigenschaften besitzt.
>> Das müsste man erst mal durch Referenzmessungen aus natürlichem noch
>> nicht ganz trockenem Stroh und dem nachträglich angefeuchtetem Stroh
>> ermitteln.
>
> Ok, gutes Argument. Dass die Feuchte bzw. deren Annahme und Verteilung
> nicht beliebig reversibel sein könnte, leuchtet mir ein, hatte ich
> vorher nicht bedacht.

Dazu wäre zu ergänzen, dass auf dem Feld getrocknetes Stroh nicht nur 
intrazellulär vorhandene Feuchtigkeit hat sondern natürlich auch 
"nachträglich" in Form von Tau/Regen angefeuchtet wird.

von Udo S. (urschmitt)


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Karl schrieb:
> Dazu wäre zu ergänzen, dass auf dem Feld getrocknetes Stroh nicht nur
> intrazellulär vorhandene Feuchtigkeit hat sondern natürlich auch
> "nachträglich" in Form von Tau/Regen angefeuchtet wird.

Das ist richtig, aber es dürfte sich hier ähnlich wie bei Holz 
verhalten.
Die nachträglich von aussen zugeführte Feuchtigkeit trocknet schneller 
ab als die intrazelluläre.
Wenn trockenes Brennholz nachträglich feucht wird ist es entsprechend 
gelagert in max. Wochen wieder trocken, frisches Holz braucht hingegen 
1-2 Jahre um durchzutrocknen.

von Schlaumaier (Gast)


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Wieso nimmt ihr nicht einfach einen Strohballen, tut einige Rohre mit 
viel Löchern rein stecken, und dann das ganze mit HEIßEN Wasserdampf von 
innen (durch die Rohre) und von außen sanft besprühen. In Zeitlichen 
Abständen.

Das Stroh nimmt den Wasserdampf auf bis zum Sättigungsgrad.

Man braucht halt nur eine gewisse, aber relativ kurze Zeit.

von Karl (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Das Stroh nimmt den Wasserdampf auf bis zum Sättigungsgrad.

Andere Theorie, der Wasserdampf strömt auf dem Weg des geringsten 
Widerstands nach außen und kondensiert an den kältesten Stellen am 
meisten. Der Zufall bestimmt das Ergebnis.

von Karl (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Das ist richtig, aber es dürfte sich hier ähnlich wie bei Holz
> verhalten.
> Die nachträglich von aussen zugeführte Feuchtigkeit trocknet schneller
> ab als die intrazelluläre.

Die massenbezogene spezifische Oberfläche dürfte bei Stroh um einige 
10er-Potenzen größer sein als bei Scheitholz. Entsprechend ändern sich 
die Verhältnisse zwischen Haftwasser und Zellwasser. Ich würde deshalb 
die Aussage so pauschal nicht unterschreiben.

von Oh, wie wohl ist mir (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Karl schrieb:
>> Dazu wäre zu ergänzen, dass auf dem Feld getrocknetes Stroh nicht nur
>> intrazellulär vorhandene Feuchtigkeit hat sondern natürlich auch
>> "nachträglich" in Form von Tau/Regen angefeuchtet wird.
>
> Das ist richtig, aber es dürfte sich hier ähnlich wie bei Holz
> verhalten.
> Die nachträglich von aussen zugeführte Feuchtigkeit trocknet schneller
> ab als die intrazelluläre.
> Wenn trockenes Brennholz nachträglich feucht wird ist es entsprechend
> gelagert in max. Wochen wieder trocken, frisches Holz braucht hingegen
> 1-2 Jahre um durchzutrocknen.

Grüne Tinte gesoffen?

Diese Aussage von Dir ist leider völlig falsch! Wird von den Ökospinnern 
immer wieder verbreitet. Alle Naturwissenschaften in der Schulzeit 
abgewählt. Das ist die Folge davon.

von Udo S. (urschmitt)


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Oh, wie wohl ist mir schrieb:
> Diese Aussage von Dir ist leider völlig falsch! Wird von den Ökospinnern
> immer wieder verbreitet.

Im Gegensatz zu dir Schwätzer (siehe auch andere Threads) mache ich seit 
über 20 Jahren selbst Brennholz im eigenen Wald.

Oh, wie wohl ist mir schrieb:
> Alle Naturwissenschaften in der Schulzeit abgewählt.
Dein Problem, aber wer will das wissen?

von oszi40 (Gast)


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Wenn ein Troll Öl ins Feuer gießt sollte man es nicht unterstützen. 
Sonst kommt der Lösch-Mod.

von Oh, wie wohl ist mir (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Oh, wie wohl ist mir schrieb:
>> Diese Aussage von Dir ist leider völlig falsch! Wird von den Ökospinnern
>> immer wieder verbreitet.
>
> Im Gegensatz zu dir Schwätzer (siehe auch andere Threads) mache ich seit
> über 20 Jahren selbst Brennholz im eigenen Wald.
>

Ja, wer 20 Jahre immer den gleichen Fehler macht und nichts daraus 
gelernt hat, der sollte doch mal überlegen was er denn falsch macht.

> Oh, wie wohl ist mir schrieb:
>> Alle Naturwissenschaften in der Schulzeit abgewählt.
> Dein Problem, aber wer will das wissen?
Niemand anscheinend.

Stimmt aber offensichtlich bei annalenchen, lügen, betrügen ist angesagt 
bei den Grün:innen.

von Udo S. (urschmitt)


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Oh, wie wohl ist mir schrieb:
> ... noch mehr Blödsinn

Was ist eigentlich mit dir los? Sind deine gebrauchten Klopapierstücke 
vom anderen Thread schon trocken und dir ist langweilig?

Beitrag "Re: Holzzentralheizung sinnvoll?"

oszi40 schrieb:
> Sonst kommt der Lösch-Mod.

Darf er gerne, der Scheißdreck und die Lügen dieser verkappten Nazis 
braucht hier nicht zu stehen.
Wird hier viel zu oft trotz Beleidigungen nicht gelöscht.

von Stroh (Gast)


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Warum liegt denn hier überall Stroh?

von er schon wieder (Gast)


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Karl schrieb:
> P.S. bei Feststoffen gibt es keine relative Feuchte (bzw. wird nicht
> angegeben) Du solltest, wenn es dich interessiert, prüfen wie die Angabe
> errechnet wird.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen!
Nun ist aber auch den Agretogerät kein Kalibrierstandard!

Zurück zur Ursprungsaufgabe: Wie ist die zu messende Angabe definiert?
Definition nachstellen, Gerät anpassen, fertig!

von er schon wieder (Gast)


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Das Ganze geht nach Gewichtsprozenten.
Verschieden feuchte Proben nehmen, und mit dem neuen Messgerät messen.
Dann die Proben trocknen und den Gewichtsverlust im Verhältnis zum 
Trockengewicht bestimmen.
Damit dann die Messgeräteparameter anpassen.
So einfach ist das!

Trocknen geht schnell und einfach in einer entspr. Vakuumkammer.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Karl schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Um das nochmal zu betonen: Es geht nicht darum, ein Labormessgerät zu
>> erschaffen (Trocknen im Klimaschrank, Salz-Referenzen usw. ist mir nat.
>> alles bekannt). Die Verwendung des Agreto als Referenz ist expliziter
>> Kundenwunsch.
>
> Der Versuch mit dem Schätzeisen ein anderes Schätzeisen zu "kalibrieren"
> ist doch zum Scheitern verurteilt. Wenn du z.B. über die Leitfähigkeit
> misst

Ich messe nicht über die Leitfähigkeit, auch das Agreto nicht.

von Beginner (Gast)


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Das interessiert hier doch niemanden bei deinem geheimen Projekt.

von Beginner (Gast)


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Deine Frage lautet wie genau?

von Johannes F. (doppelgrau)


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Sucht euch einen Bauern der eine kleine HD-Ballen-Presse hat.
Dann gebt ihr ihm etwas Geld dass er für euch ein paar Ballen auflöst 
und erneut presst. Nach dem Auflösen besprüht ihr das Stroh mit 
unterschiedlich viel Wasser (zwischendurch mal wenden).
Anders dürfte kaum eine gleichmäßige Verteilung bekommen zu sein (und 
bei den feuchten aufpassen, auch wenn HD-Ballen da harmloser sind als 
Quaderballen, aber auch da ist Selbstentzündung bei Feuchtigkeit nicht 
ausgeschlossen)

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Johannes F. schrieb:
> Sucht euch einen Bauern der eine kleine HD-Ballen-Presse hat.
> Dann gebt ihr ihm etwas Geld dass er für euch ein paar Ballen auflöst
> und erneut presst ...

Ja, so oder so ähnlich werden wir das machen.

von Beginner (Gast)


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Darauf bist nicht allein gekommen? Mann, oh Mann…

Beitrag #7067842 wurde vom Autor gelöscht.
von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Ja, so oder so ähnlich werden wir das machen.

Wenn Geld keine Rolle spielt und minderwertige Ergebnisse das Ziel sind, 
dann ist es der richtige Weg.
Einem wissenschaftlich und wirtschaftlich denkenden Menschen erschließt 
sich nicht, warum man für einen 1cm großen Messfühler riesige 
Strohballen mit unkontrollierbarer Probenqualität bracht, aber ihr macht 
das schon.

von Karl (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Ich messe nicht über die Leitfähigkeit, auch das Agreto nicht.

Also machst du Kopie des Gerätes und weißt Gastbucht so genau, was du 
misst (Luft oder Stroh) sonst hättest du denn Hinweis verstanden.

von Peter L. (oe6loe)


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warum noch ein Heufeuchtemessgerät, ist das Agreto nicht gut genug?
Oder magst du nicht, wenn andere mit Ihrem Produkt (in dem wirklich sehr 
viel Entwicklungsarbeit steckt) Geld verdienen?

von Herr Dietrich (Gast)


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Und sooooo teuer sind die ja nicht einmal.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Angehängte Dateien:

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Peter L. schrieb:
> warum noch ein Heufeuchtemessgerät, ist das Agreto nicht gut
> genug?
> Oder magst du nicht, wenn andere mit Ihrem Produkt (in dem wirklich sehr
> viel Entwicklungsarbeit steckt) Geld verdienen?

Es ist für den gedachten Anwendungsfall nicht geeignet (Anbau an der 
Ballengabel eines Radladers, der Ballen ver- bzw. entlädt. Anzeige im 
Fahrerhaus).

: Bearbeitet durch User
von Radler (Gast)


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Direkte Messverfahren:

1) Das häufigste Direkte z.B. mit Trockenschrank (Wasserverlust), aber 
auch

2) https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Fischer-Verfahren (Titration)

dann gibts die Indirekten, da wird nicht übers Wasser ermittelt, sondern 
über sich veränderte Eigenschaften wo sichs Trägermaterial (z.B. Sand, 
Kies, Salz, etc.) durch die Wasseraufnahme verändert.

3) kapazitiv für Schüttgut - das häufigste Indirekte Verfahren - 
weitere:

4) Mikrowellen

5) Infrarot

6) Leitwert

Messfehler nach BA ausschliessen.

Was oft nicht funktioniert, sind die der Schlangenölverkäufer - 
Quacksalber mit ominösen Geräte mit klobiger Antenne nach einem völlig 
neuem Prinzip - zur Erinnerung:

Frank E. schrieb:
> nach einem neuen, bisher nicht üblichen Wirkprinzip.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Radler schrieb:
> Direkte Messverfahren:
>
> 1) Das häufigste Direkte z.B. mit Trockenschrank (Wasserverlust), aber
> auch
>
> 2) https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Fischer-Verfahren (Titration)
>
> dann gibts die Indirekten, da wird nicht übers Wasser ermittelt, sondern
> über sich veränderte Eigenschaften wo sichs Trägermaterial (z.B. Sand,
> Kies, Salz, etc.) durch die Wasseraufnahme verändert.
>
> 3) kapazitiv für Schüttgut - das häufigste Indirekte Verfahren -
> weitere:
>

Wow. Machte ich tatsächlich den Eindruck, ich benötigte diese 
Aufzählung?
Und ja, es gibt weitere (indirekte) Messverfahren, auch ohne "klobige 
Antenne". Nur weil du das nicht kennst, heisst es nicht, dass es das 
nicht gibt. Ohne Esotherik, ganz simpel physikalisch.

Zur Erinnerung: Darüber wollte ich garnicht diskutieren, sondern es ging 
darum, wie ich für Tests einen Strohballen gleichmäßig feucht bekomme. 
Das ist schwierig, weil eigentlich niemand feuchtes Stroh haben will.

: Bearbeitet durch User
von Herr Dietrich (Gast)


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Überhaupt nicht schwierig. Oh du lieber Augustin, ………………, ein Loch ist 
im Eimer…………………, ja womit denn?…….

von Strohkopf (Gast)


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Probeballen in Klimaschrank mit definierter Luftfeuchtigkeit lagern.

Wie lange, muß man experimentell ermitteln, äussere Lagen sind natürlich 
eher feucht als innere Lagen. Das gilt auch für die notwendige Grösse 
der Probeballen. Und auch der Pressdruck ist eine weitere Abhängigkeit.

Kommt halt darauf an, in welcher "Messtiefe" ihr messen wollt.

P.S. - was wäre euch eine Lösung monetär wert?

von Holzkopf (Gast)


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Oh, einen dicken Thaler.

von Holzkopf (Gast)


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Auf ein Milligramm pro Ballen kommt es nicht an.

von Axel R. (axlr)


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Dann wöllte ich gern mal anstoßen, nachzuhaken, wie der 
Feuchtigskeitgehalt in der Zigarettenproduktion im TDA Prozeß überwacht 
wird. Sicher kein skalierbares Verfahren für euern Heuballen, aber auch 
ganz sicher kein "neues Prinzip". Und ja: das funktioniiert mit 
komischen Antennen usw...
Nicht, das ich mich damit auskennen würde. Wollts nur mal am Rande 
erwähnen.
Wer misst schon das Reflexionsverhalten von organischem Material bei 
6-8Ghz und schlussfolgert darüber auf Schnittlänge und 
Feuchtigskeitgehalt der Proben. Das macht keine Mensch, neeeiiin. Wird 
aber so in der Industrie gemacht! Also bei Zigaretten. Wie schon 
geschrieben: ob man das bei Heuballen auch machen kann? Wahrscheinlich 
probiert ihr das gerade. Viel Erfolg. Wenn ihr im Berliner Raum 
unterwegs seid, kann ich ja mal vorbeikommen ;)
Aber die Frage war ja eher "wie bekomme ich mein Grasss nasss" ...
Gruß,
Äxl, DG1RTO

von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

so rein als Physiker wuerde ich diese Messungen im Bereich Esoterik 
verorten, zu viele Parameter, die ueberhaupt nicht wohl definiert sind 
(es geht schon mal mit einem Feuchtigkeit/Temperaturprofil entlang der 
Mitte des Ballens los).

Du muesstest eine Ballen pressen und dann in einer Klimakammer tempern. 
Die gewonnenen Messwerte helfen Dir leider nicht weiter weil Dir diese 
Werte nicht in der Praxis vorkommen.

Vielleicht koenntest Du einmal eine Probestellung bei dieser Firma 
versuchen:

https://www.agris.de/de/feuchtemesser/agreto-pfm-ii-Pressenfeuchtemesser-Einbaufeuchtemesser.html

Ich glaube zwar, dass ein erfahreren Mitarbeiter "besser" misst als da 
Geraet aber die schoenen Kommazahlen bei den technischen Daten koennten 
Deinem Kunden schon gefallen.

Gruesse

Th.

von Peter L. (oe6loe)


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@Thomas W.
In den Bereich der Esotherik würde ich die Messgeräte absolut nicht 
schieben.
Vielleicht passen die Messwerte ja nur, weil die Software durch hunderte 
Vergleichsmessungen optimiert wurde.

Den Mitarbeiter musst du mir erst mal zeigen, der z. B. auch bei Nacht 
erkennt (in der Erntezeit muss leider oft rund um die Uhr gefahren 
werden) dass gewisse Stellen zu feucht sind und die Ware dadurch 
verderben könnte.
Bei den Geschwindigkeiten, mit dennen die Maschinen heute unterwegs 
sind.

: Bearbeitet durch User
von Oh, wie wohl ist mir (Gast)


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Wenn schon nass geerntet wurde, dann kannste den Drops nur ausspucken.

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