Moin, nachdem ich meinen umgebauten Nagelbelichter längere Zeit von Hand geschaltet hatte, ist nun endlich ein Timer an der Reihe. Original findet der Betrieb durch eine Platine mit dem Netzspannungsteil für die Versorgung der Lampen statt, darauf sitzt dann noch ein TO-92 Triac (MAC97A8), dessen Gate mit einer von drei Leitungen einer Kabelverbindung zu einer Tochterplatine herausgefuehrt ist. Gnd und 4,8V (von einer Zenerdiode auf der Hauptplatine bereitgestellt) liegen auf den anderen beiden Leitungen. Die Tochterplatine mit dem Timer enthält dann einen unkenntlich gemachten 8-Beiner und schaltet mit Tastern in drei Timerstufen 90s, 150s oder 240s den Belichter ein. Dabei wird das Gate des MAC97A8 (in Serie mit einem 470Ohm Widerstand auf der Hauptplatine) von 4,8V auf Gnd gezogen, es fliessen ~6mA. Erste primitive Änderung: Original Timerplatine 'raus und Gate des MAC97A8 ueber einen Schalter und 470Ohm in Serie händisch gegen Gnd schalten. Das funktioniert soweit, der Stromfluss blieb annaehernd gleich. Die 4,8V der Zenerdiode wurden dabei nicht verwendet. Naechster Ansatz: (versuch_zwei.png) Die 4,8V der Zenerdiode ueber einen Schalter und Basistransistor auf die Basis eines 2N2222. Gate des MAC97A8 an den Kollektor, Emitter ueber Indikator-LED und Vorwiderstand an Gnd. Tut es auch problemlos. In der eigentlichen Timerschaltung (circuit_load.png) nun, soll erstmal ein Atmega328 auf einem promini die Funktion des Schaltens uebernehmen. 7-Segmentanzeige und die Einstellung des Timers mit ein paar Schaltern funktionieren, aber der Schaltungsteil fuer den Belichter verhaelt sich suspekt. Pin A0 ist als Output auf den Basistransistor des 2N2222 gelegt, Gate und Gnd des Belichters werden ueber einen zweipoligen Stecker zugefuehrt. Gate wieder auf den Kollektor des 2N2222. Externer Gnd mit Indikator-LED und Vorwiderstand wieder am Emitter des 2N2222. Also eigentlich genauso wie in 'versuch_zwei.png', nur das die Basis des Transistors hier ohne die 4,8V Leitung vom Belichter stattdessen durch den Pin des Atmega geschaltet werden soll. War mir unsicher, was Gnd der Timerplatine und Gnd des Belichters angeht und habe deshalb einen 2-poligen Steckverbinder auf die beiden gesetzt, um mit einer Steckbruecke zwischen Common-Gnd und getrennten Gnds waehlen zu koennen. In vivo habe ich das noch nicht getestet, da ich auf Nummer Sicher gehen moechte, um nicht direkt irgendwas zu verbrutzeln. Also testweise anstelle Gate/Gnd des Belichters die 4,8V von 3xAA an den Kollektor und den Gnd der Batterien an den Emitter mit der Indikator-LED gegeben. Resultat: Ist die Steckbruecke fuer CommonGND nicht gesetzt, tut sich rein garnichts, die Indikator-LED bleibt aus, unabhaengig davon, ob Kollektor und Emitter nun ueber ihren Stecker mit einer Spannungsquelle (die 3xAA) verbunden sind. Ist die Steckbruecke fuer CommonGND gesetzt, dann leuchtet die Indikator-LED fuer die zu schaltende Zeit, es fliessen 5,45mA, wenn Kollektor und Emitter mit den 4,8V der 3xAA verbunden sind. ABER selbiges macht sie auch ganz ohne Verbindung der 3xAA zu Kollektor und Emitter des Transistors, die alleinige Ansteuerung der Basis reicht aus, um die LED zu schalten, dann fliessen 0,15mA und die LED leuchtet schwach...?? Ok, da gibt es wohl einen (geringen) Leckstrom von Basis nach Emitter, den ich nicht auf dem Schirm hatte :\ Und dass es garnicht funktioniert, wenn der Jumper fuer CommenGND nicht gesetzt ist erklaert sich wohl durch die fehlende galvanische Trennung. Nun die Frage: Wenn ich diese Schaltung so wie sie besteht mit dem Belichter verheirate, was ist zu erwarten? Bin mir ziemlich sicher, dass die Antworten am ehesten dahingehen, dass man das so einfach nicht macht. No offense taken. Ich haette hier noch eine Handvoll PC617 Optokoppler. Sollte ich besser so einen auf seiner Eingangsseite mit Kollektor und Emitter des Transistors verbinden und die Steuerung des MAC97A8 an den Ausgang des Optokopplers legen?
Johannes U. schrieb: > Dabei wird das Gate des MAC97A8 (in Serie mit einem 470Ohm Widerstand > auf der Hauptplatine) von 4,8V auf Gnd gezogen, es fliessen ~6mA. Mach das doch genau so, ohne den Unsinn mit dem Transistor, ein AVR schafft 8mA. Aber denke dran: die 4.8V/GND Versorgung wird nicht von den 230V vom Netz isoliert sein, und liefert eventuell nicht genug Strom für eine 4-stellige LED Anzeige, nimm LCD. Bei einer extra-Stromversorgung sollte man die 4.8V mit VCC verbinden (und GND nicht), denn das ist die 'Masse' der Schaltung, das Gate des TRIAC wird Strom von den 4.8V fliessen lassen. So lange du nur eine Belichtungszeit vorgeben willst, ist so viel Sufwand unnütz, es tut dazu auch ein Aufziehtimer aus einer Mikrowelle oder Höhensonne. Wenn du wissen willst, wie viel Licht du belichtest, solltest du die Helligkeit über eine Photodiode messen und aufintegrieren bis die nötige Lichtmenge erreicht ist. Da macht der Aufwand einer Eigenentwicklung vielleicht mehr Sinn
MaWin schrieb: > Johannes U. schrieb: >> Dabei wird das Gate des MAC97A8 (in Serie mit einem 470Ohm Widerstand >> auf der Hauptplatine) von 4,8V auf Gnd gezogen, es fliessen ~6mA. > > Mach das doch genau so, ohne den Unsinn mit dem Transistor, ein AVR > schafft 8mA. Du meinst, ich soll Gate_enable einfach direkt ueber einen Pin des Atmega auf LOW ziehen? > Aber denke dran: die 4.8V/GND Versorgung wird nicht von den 230V vom > Netz isoliert sein, und liefert eventuell nicht genug Strom für eine > 4-stellige LED Anzeige, nimm LCD. > Bei einer extra-Stromversorgung sollte man die 4.8V mit VCC verbinden > (und GND nicht), denn das ist die 'Masse' der Schaltung, das Gate des > TRIAC wird Strom von den 4.8V fliessen lassen. Ja, das Erste war mir soweit klar, weshalb ich auch keinen grossen Gedanken daran verschwendet habe, wie im Original die gesamte Timerschaltung aus promini und 7-Segmentanzeige daraus mitzuversorgen. Ueberlegungen um den Strombedarfwaren da insofern nur am Rande interessant. Blieb in der bestehenden Schaltung mit dem Transistor die Restunsicherheit was CommonGnd angeht. Zum 2.: Mein Plan war eher, aus der Netzzuleitung mit einem Abzweig einen kleinen 5V/2A Transformator zu speisen, der dann mittels eines 2-waehligen Kippschalters entweder kaltweisse LEDs fuer eine Durchleuchtung zwecks Vorlagenausrichtung betreibt oder in der anderen Stellung eben die Timerschaltung versorgt. Also nochmal zum Verstaendnis: Du meinst ich soll das Gate direkt ueber einen Pin auf LOW ziehen, den externen GND nicht verbinden, dafuer aber die externen 4,8V der Zener mit der Einspeisung durch den Trafo verbinden? Habe ich das so richtig verstanden? > So lange du nur eine Belichtungszeit vorgeben willst, ist so viel > Sufwand unnütz, es tut dazu auch ein Aufziehtimer aus einer Mikrowelle > oder Höhensonne. Na, den muesste ich auch erstmal irgendwo besorgen/ausschlachten.
Johannes U. schrieb: > um mit einer Steckbruecke zwischen Common-Gnd und getrennten Gnds > waehlen zu koennen. Du kannst die nicht einfach so auftrennen, wenn du nicht auch den Signalpfad auftrennst. Denn die ganzen Signale beziehen sich ja auf den GND. Der GND des Arduino-Signals muss direkt mit dem GND der Triac-Ansteuerung verbunden sein, wenn das Steuersignal des Arduino direkt (also ohne Potentialtrenner) mit der Triac-Ansteuerung verbunden ist. Oder andersrum: zur Ansteuerung des Triacs flißt ein Strom aus dem Arduino-Pin heraus. Genau dieser Strom muss über irgendwelche Strompfade über die Arduino-Versorgung wieder zum Arduino zurück. Findest du diesen Strompfad in deiner Schaltung?
Johannes U. schrieb: >> Aufziehtimer > Na, den muesste ich auch erstmal irgendwo besorgen/ausschlachten. Hier ist ein 12h-Aufziehtimer (Synchronlaufwerk) verstorben. 1:1 Ersatz ist nicht mehr vorhanden, ähnliche Werke sind exorbitant teuer und passen mechanisch nicht. Schaltungstechnisch wurde dessen potentialfreier Schließerkontakt benutzt. Da fiel mir nur ein, einen ChiNano zu nehmen, für den Drehknopf einen Drehencoder (Rotary) und daneben vier LEDs 1-2-4-8 als binäre Anzeige. Eigentlich hätte es auch ein Drehpoti getan, aber der Drehencoder bringt gleich noch die Starttaste mit. Einen BC_irgendwas NPN und ein Relais dran, fertig.
Johannes U. schrieb: > dafuer aber die externen 4,8V der Zener mit der Einspeisung durch den > Trafo verbinden? Ja, plus an plus, statt minus (Masse) an minus (Masse). Weil offenbar A1 vom TRIAC mit plus der 4.8V verbunden ist. Dein uC darf gerne mit den 5V eines HLK-PM01 laufen, er muss nicht exakt 4.8V haben.
Lothar M. schrieb: > Johannes U. schrieb: >> um mit einer Steckbruecke zwischen Common-Gnd und getrennten Gnds >> waehlen zu koennen. > Oder andersrum: zur Ansteuerung des Triacs flißt ein Strom aus dem > Arduino-Pin heraus. Genau dieser Strom muss über irgendwelche Strompfade > über die Arduino-Versorgung wieder zum Arduino zurück. Findest du diesen > Strompfad in deiner Schaltung? Nun, dieser Strompfad besteht wohl nur dann, wenn der Jumper gesetzt ist und die beiden GNDs verbindet.
Lothar M. schrieb: > Der GND des Arduino-Signals muss direkt mit dem GND der > Triac-Ansteuerung verbunden sein Offenkundig nicht, siehe sein Experiment. [ ] Du weisst wie man TRIACs an Kondensatornetzteilen steuert damit man nicht im Quadrant 4 zünden muss.
MaWin schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Der GND des Arduino-Signals muss direkt mit dem GND der >> Triac-Ansteuerung verbunden sein > > Offenkundig nicht, siehe sein Experiment. Naja, der Befund war doch aber, dass nur wenn der Steckverbinder GND des prominis und externen GND verbindet, also ein CommonGND existiert, die Schaltung mit dem 2N2222 funktioniert. War der externe GND isoliert am Emitter angeschlossen, funktionierte es eben nicht. Naja, ich tendiere nun zu folgender Loesung: Belichter und Arduinotimer moechte ich getrennt halten. 5mA von einem Pin des promini fuer den Eingang des PC617 Optokopplers reichen aus, um nach Datenblatt mit einem CTR von ~120% am Ausgang des PC617 7mA fliessen zu lassen. Also fliegt der 2N2222 raus, denn die 5mA schafft der promini nun wirklich locker. Damit habe ich eine galvanische Trennung zwischen Timer und Belichter und muss mir um getrennte/verbundene GNDs keine Gedanken mehr machen.
So, getan wie gesagt. Der Pin vom promini geht jetzt ueber 560R auf den Eingang des PC617-Optokopplers, gezogen werden dabei ~4,4mA. Gate-Enable und externer Gound sind ueber eine LED und 560R am Ausgang, Stromfluss im aktiven Zustand ~5,7mA. Funktioniert wie gewuenscht. Timerproblem vorerst erschlagen.
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