Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erdung von Metalltischen, Gefahr und Sicherheit?


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von Timo (Gast)


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Hallo,

Ich habe mir vor kurzem einen Schweißtisch gekauft, auf dem ich auch 
gerne elektrische Dinge repariere.
Jetzt ist die Frage, ob ich diesen erden muss, sollte oder nicht.


Mir fallen dazu 2 Szenarien ein, die mich auf unterschiedliche 
Auswirkungen bringen.

Tisch ist geerdet:
Fall 1: Ich klemme ein Kabel ein, die Sicherung fliegt und ich bin 
sicher.
Fall 2: Ich arbeite an einer elektrischen Schaltung und habe eine Hand 
auf dem Tisch, die andere Hand ist an der Phase eines z.B. defekten 
Netzteils an dem ich gerade messe.
Dann fließt Strom durch mich übers Herz.


Kennt ihr zufälligerweise die passende Norm, in der ich nachlesen 
könnte?

Grüße
Timo

von H. H. (Gast)


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Timo schrieb:
> Ich habe mir vor kurzem einen Schweißtisch gekauft, auf dem ich auch
> gerne elektrische Dinge repariere.

Das macht man nicht auf einem so leitfähigen Tisch!

von Timo (Gast)


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Ja, es ist besser so etwas auf einem Holztisch zu machen.


Mein Beispiel war auch nicht gut gewählt, mir ginge es überhaupt eher 
darum, dass aus meiner Sicht ein Potentialausgleich zur Gefahr werden 
kann oder auch zur Rettung.

Kennt ihr die Nummer der passenden Norm für bewegliche Objekte wie 
Metalltische?

von MaWin (Gast)


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von Manfred (Gast)


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H. H. schrieb:
>> Ich habe mir vor kurzem einen Schweißtisch gekauft, auf dem ich auch
>> gerne elektrische Dinge repariere.
> Das macht man nicht auf einem so leitfähigen Tisch!

Am besten niederohmig geerdet, dann bekommt man die maximale Menge 
ESD-Schäden durch harte Entladung.

Timo schrieb:
> dass aus meiner Sicht ein Potentialausgleich zur Gefahr werden
> kann

Norm ist mir egal. Mein Verstand sagt mir, dass ich im Handbereich keine 
Erdung haben will, wenn ich an elektrischen Geräten arbeite.

Aus Sicht des ESD-Schutzes macht es Sinn, den Tisch über ein paar MegOhm 
zu erden.

von DoS (Gast)


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Was ist mit einer Gummimatte unter dem Tisch?
Wir hatten in der Arbeit das Problem. Wir hatten alles schön mit 
ESD-Boden, Tischen, Stühlen gebaut. Dann durften wir mit 1kV arbeiten. 
Wir haben über den ESD-Boden einen nichtleitenden Boden gebaut, 
isolierendes Werkzeug gekauft und das umgekehrt was wir voher gemacht 
haben.

von Pille (Gast)


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..muß man schon ordentlich machen...

Gruß
Pille

von Oder?auch!nicht? (Gast)


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Timo schrieb:
> Ja, es ist besser so etwas auf einem Holztisch zu machen.
>
> Mein Beispiel war auch nicht gut gewählt, mir ginge es überhaupt eher
> darum, dass aus meiner Sicht ein Potentialausgleich zur Gefahr werden
> kann oder auch zur Rettung.
>
> Kennt ihr die Nummer der passenden Norm für bewegliche Objekte wie
> Metalltische?

Hat der Rollen?

von Günter Lenz (Gast)


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von Timo schrieb:
>Fall 2: Ich arbeite an einer elektrischen Schaltung und habe eine Hand
>auf dem Tisch, die andere Hand ist an der Phase eines z.B. defekten
>Netzteils an dem ich gerade messe.

Wenn man so etwas macht, war es früher bei Radio- und Fernsehtechnikern
pflicht, eine Hand in die Hosentasche zu stecken.

>die andere Hand ist an der Phase eines z.B. defekten
>Netzteils

Das macht man einfach nicht, auch wenn daß Netzteil
nicht defekt ist, die Phase mit der Hand zu berühren.

Oder meinst du wenn die Phase zum Beispiel mit dem
Blechgehäuse verbunden ist, dann sollte der FI-Schutzschhalter
ansprechen. Oder verbinde einfach das Blechgehäuse des
Gerätes mit der Tischplatte, dann spricht auch der
FI-Schutzschalter an, wenn die Tischplatte geerdet ist,
trotz vielleicht unterbrechung des Schutzleiters im Gerät.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Günter Lenz schrieb:
> dann sollte der FI-Schutzschhalter ansprechen.

Da fängt schon das nächste Problem ab. In einer Mechanik-Werkstatt hat 
man eher einen 0,5A FI für den Geräteschutz welcher für den 
Personenschutz nicht taugt. Damit müsste der Elektronik-Tisch sowieso 
erstmal separat verkabelt werden, damit dieser sauber über einen 0,03A 
besser noch 0,01A Personen FI gesichert ist.

Und wenn du dann auch noch dein Schweißgerät mit dem Tisch verbunden 
hast und vergisst das zuvor alles zu entfernen kannst du deinen FI 
wunderbar aushebeln und bekommst richtig eine verbraten. Umgedreht 
stellt sich ob wie anderen Sachen das gut finden, wenn sie in eine 
Hoch-EMV-Umgebung wie beim Schweißen geraten.

Hat schon irgendwo seinen Grund warum man für Elektronikarbeiten einen 
Holztisch mit ESD-Matte nimmt. Und umgekehrt bei Schweißarbeiten alles 
andere soweit wie möglich wegstellt.

von Günter Lenz (Gast)


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von Irgend W. schrieb:
>Und wenn du dann auch noch dein Schweißgerät mit dem Tisch verbunden
>hast und vergisst das zuvor alles zu entfernen kannst du deinen FI
>wunderbar aushebeln und bekommst richtig eine verbraten.

Wie stellst du dir die Verbindung Schweißgerät und Tisch vor?
Meinst du jetzt Blechgehäuse vom Schweißgerät mit dem Tisch
oder eins der dicken Schweißkabel mit dem Tisch? In beiden
Fällen ist die Schutzfunktion des FI-Schutzschalters nicht
ausgehebelt. Warum bist du der Meinung da einen Schlag
zu bekommen?

von Andre (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> In einer Mechanik-Werkstatt hat
> man eher einen 0,5A FI für den Geräteschutz welcher für den
> Personenschutz nicht taugt.

In einer prähistorischen Werkstatt vielleicht. Inzwischen ist quasi 
überall ein 30mA RCD einzubauen und auch eine Nachrüstung sehr 
empfehlenswert.

von Mani W. (e-doc)


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Timo schrieb:
> Tisch ist geerdet:
> Fall 1: Ich klemme ein Kabel ein, die Sicherung fliegt und ich bin
> sicher.
> Fall 2: Ich arbeite an einer elektrischen Schaltung und habe eine Hand
> auf dem Tisch, die andere Hand ist an der Phase eines z.B. defekten
> Netzteils an dem ich gerade messe.
> Dann fließt Strom durch mich übers Herz.

Dann sollte die Versorgung für das defekte Netzteil (Schukosteckdose)
einen 30 mA FI haben, bis zur Abschaltung wirst Du aber einige
Vollwellen abbekommen...

Und Geräte auf Metalltischen reparieren wollen ist sowieso
grenzwertig!

Bleib beim Schweißen auf dem Metalltisch und beim Reparieren
auf einem isolierenden Tisch...

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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DoS schrieb:
> Was ist mit einer Gummimatte unter dem Tisch?

Unter einem Metalltisch, wo elektrische Geräte repariert werden
sollen???

von 888 (Gast)


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Pille schrieb:
> ..muß man schon ordentlich machen...

Das ist nicht so OT wie es erscheint. Dieser Erdspiess an dem Möppel 
dient der ESD-Ableitung. Damit man beim Sprit nachkippen keine Funken 
reisst. Auch da ist eine zu niederohmige Anbindung kontraproduktiv.

von Stabspießer (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Pille schrieb:
>> ..muß man schon ordentlich machen...
>
> Das ist nicht so OT wie es erscheint. Dieser Erdspiess an dem Möppel
> dient der ESD-Ableitung. Damit man beim Sprit nachkippen keine Funken
> reisst. Auch da ist eine zu niederohmige Anbindung kontraproduktiv.


...und Diesen Stecken wir nicht in das (rest)leitfähige Erdreich, 
sondern in einen Plastikeimer voll mit Erde???

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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virtuelle Erde?

von Andre G. (andgst01)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> virtuelle Erde?

Auch in sehr vielen OPV Schaltungen gibt es die "virtuelle Erde" ...
;-)

von Onkel Hotte (Gast)


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Timo schrieb:
> Kennt ihr zufälligerweise die passende Norm, in der ich nachlesen
> könnte?

Norm nachlesen? Anleitung zum Atmen?

Gesunder Menschenverstand!

Wenn es denn unbedingt (z.B. aus räumlichen Gründen) dieser Tisch für 
Reparaturen sein soll, lege dafür eine Holzplatte drauf und nutze einen 
Trenntrafo.

Klarer Fall von "...und es gibt ja doch dumme Fragen...".

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