Liebe Elektroprofis, ich habe mal eine Frage aus der Abteilung 'Laie bastelt an Strom rum': Der Trafo in unserer Mikrowelle ist jetzt zum drittenmal in der Weise defekt, dass auf der Hochspannungsseite ein Lichtbogen zwischen einem Steckkontakt und dem massiven Metallkörper des Trafos entstanden ist, und zwar immer genau da, wo durch den Lüfter, der genau obendrüber sitzt, feuchte, ölige Küchendämpfe angesogen werden, die vermutlich auf der Papierisolierung für einen Kriechstrom sorgen. Ich habe den Trafo bereits zweimal ersetzt (Originalersatzteil), würde gleichzeitig aber auch die Fehlerquelle gerne abstellen. Darum kam mir heute die Idee, den neuen Trafo nicht wieder im Gehäuse der Mikrowelle unterzubringen, sondern in einem separaten wasserdichten Verteilerkasten an die Wand neben die Mikrowelle zu setzen, mit einer möglichst kurzen Leitung dazwischen. Funktioniert leider gar nicht. Die Mikrowelle heizt mit dem separierten Trafo nicht, das Essen bleibt kalt. Ich daraufhin alles wieder rückgebaut, den Trafo wie vorgesehen an seinen Platz in die Mikrowelle gesetzt - siehe da, alles gut, Mikro heizt, Essen dampft. Also nochmal gründlich alle Leitungen und Kontaktierungen geprüft, keinen Fehler gefunden und ein zweitesmal den Trafo in den Verteilerkasten gesetzt - wie beim erstenmal, keine Heizfunktion. Gibt es eine simple Erklärung dafür? Ich habe aus laienhafter Unbedarftheit alle Leitungen zum Trafo in einer fünfadrigen Mantelleitung zusammengefasst, also 230 Volt hin und 2000V zurück im selben Kabel. Das ist aber nur 50cm lang. Verdrahtungsfehler schließe ich aus, soweit kann ich noch den Überblick behalten. Ich weiss, dass Strom gefährlich ist. Trotzdem würde ich gerne verstehen, was hier warum nicht geht.
Ehhh. Ähmmm... Ehhhhh... Bitte, bitte lass es ein Trollbeitrag sein... Wenn nicht: Finger weg davon! (Zumal der Trafo meist noch die Heizspannung fürs Magnetron mitliefert, das Kabel wie eine Antenne für abgestrahle Strörung wirkt und selbst H07RN-F nur bis 750V spezifiziert ist...)
Matthias B. schrieb: > Ich habe aus laienhafter Unbedarftheit alle Leitungen zum Trafo in einer > fünfadrigen Mantelleitung zusammengefasst, also 230 Volt hin und 2000V > zurück im selben Kabel. Vielleicht waren die Übergangswiderstände der Kontaktierung beim Heizstromkreis zu hoch. Nebenbei ist so ein Installationskabel gar nicht für die tollen 2 kV spezifiziert. Ob das Funken schlägt im Kabel selbst? mfg
Sebastian R. schrieb: > Bitte, bitte lass es ein Trollbeitrag sein... Deutsch für Anfänger: Es ist ein Trollbeitrag. Lass' es einen Trollbeitrag sein!
Matthias B. schrieb: > Trotzdem würde ich gerne verstehen, was hier warum nicht geht. Heizung vergessen?
Du hast die Masseverbindung zwischen Magnetron und Trafo unterbrochen. Ein Ende der Hochspannungswicklung ist fest mit dem Trafokern/Trafohalterung verbunden. Sowohl Trafo wie Magnetron sind mehrfach mit dem metallischen Chassis verschraubt. Auch eine Elektrode des Magnetrons ist fest mit dessen Gehäuse verbunden.
Danke! Das war die Antwort, die mich weiter bringt. Gute Nacht an alle anderen.
Hinweise: 1. - Bisher - bestand wegen der fehlenden Masseverbindung zwischen den beiden metallischen Gehäusen "Mikrowelle" einerseits und "Trafo" andererseits ein Potentialunterschied von etwa 2000V Wechselspannung. Da die Mikrowelle über den Schutzleiter des Netzkabels zwangsweise geerdet ist, lag "Trafo" auf 2000 Volt gegen Erde. Einfache, "einhändige" Berührung genügt! Du bist wohl nur sehr knapp einem schweren Elektrounfall entgangen. 2. Die beiden hochisolierten Zuführungsdrähte zur Heizung+Kathode des Magnetrons liegen auf Hochspannung, Grössenordnung minus 4000 Volt gegen Chassis. Sie müssen erstklassig isoliert sein. 3. Der Heizstrom liegt in der Grössenordnung grob 10 Ampere, im Einschaltmoment deutlich höher. Der Kupferquerschnitt muss dementspreched bemessen sein. Bereits relativ geringe Erwärmung der Zuleitungsdrähte wegen zu dünnem Querschnitt lässt die Qualität der Isolation der Drahtisolierung schnell und nachhaltig altern. 4. Bei jeglicher Unterbrechung (Kabelbruch) der zusätzlich anzubringenden Masseverbindung tritt sofort wieder das gefährliche "Hochliegen" des Trafos ggü. Erde auf. 5. Beim Berühren des Trafos, seiner Halterung, Schrauben während dieses "ersten Fehlers Kabelbruch", beispielsweise während der "Fehlersuche", tritt der gefährliche Berührungsstrom zwar auf, aber der Fehlerstromschutzschalter löst dann NICHT aus. Es ist, wie Du sicherlich erkannt hast, eine der Sekundärwicklungen des Trafos. 6. Eine derartige, massive Umbaumassnahme des Geräts hat das Erlöschen der Betriebserlaubnis zur Folge. Das ist von Bedeutung wenn Menschenleben gefährdet, Unfälle verursacht oder Brand ausgelöst wurde. Spätestens wenn Versicherungen beteiligt sind an der Schadensregulierung. Zusammenfassend rate ich daher von dem genannten Umbau ab. Nicht mehr und nicht weniger. MfG
Matthias B. schrieb: > Ich habe aus laienhafter Unbedarftheit alle Leitungen zum Trafo in einer > fünfadrigen Mantelleitung zusammengefasst, also 230 Volt hin und 2000V > zurück im selben Kabel. Das ist aber nur 50cm lang. Verdrahtungsfehler > schließe ich aus, soweit kann ich noch den Überblick behalten. > Ich weiss, dass Strom gefährlich ist. Trotzdem würde ich gerne > verstehen, was hier warum nicht geht. Matthias B. schrieb: > Danke! Das war die Antwort, die mich weiter bringt. Gute Nacht an alle > anderen. Ja, gute Nacht und mögest Du wieder Aufwachen und diesen Schwachsinn lassen - oder soll irgend ein Angehöriger oder Du sterben? Wenn die Hochspannung mit 2 KV und 1,5 KW durchschlägt, dann gibt es Brand und vielleicht schwer verletzte oder tote Leute wegen Deiner Bastelei! Der Mikrowellentrafo braucht die Kühlung durch den Lüfter... Kauf Dir eine neuen MW!
Mani W. schrieb: > Der Mikrowellentrafo braucht die Kühlung durch den Lüfter... Das ist allerdings ein Märchen.
Matthias B. schrieb: > Ok, vielen Dank. Ich nehm das ernst. Nimm auch den fetten Kondensator ernst, selbst im ausgeschalteten Zustand kann er noch eine heftige Ladung haben (ich habe einen alten Backofen mit Mikrowelle, dort hat der Kondensator nicht den üblichen Entladungswiderstand eingebaut). Nichtverzweifelter schrieb: > Du bist wohl nur sehr knapp einem schweren > Elektrounfall entgangen. Das ist noch freundlich und verharmlosend ausgedrückt. Ein Wunder, dass dieser Thread existiert.
Matthias B. schrieb: > Danke! Das war die Antwort, die mich weiter bringt. Gute Nacht an alle > anderen. Nein, eher Dir eine gute Nacht. Eine sehr, sehr lange, wenn Du diesen Irrsin nicht unterlässt. Betriebsspannung am Magnetron, WENN die Heizkathode warm ist UND alles okay: Ca. 2,5KV Spannung bei kaltem Magnetron und im Startmoment: >6KV. Zudem ist das Gehäuse eine HF Abschirmung. Über die Kabellage Trafo / Magnetron wird noch einiges an 2,4Ghz abgestrahlt. Ist Dir klar das es bei der Spannung, mit der Leistung die der Trafo nachschiebt, keinen zweiten Irrtum gibt? Das ist HV DC mit PE Bezug, ohne Schutzbeschaltung mit unbegrenzter Leistung. Das ist keine HV Kaskade im Fernseher die einmal Aua macht und nicht mehr. Machst Du hier einen Fehler, dann war es das.
Max M. schrieb: > Betriebsspannung am Magnetron, WENN die Heizkathode warm ist UND alles > okay: Ca. 2,5KV Das Problem ist dabei noch nicht einmal die Spannung von 2,5kV, sondern der niedrige Innenwiderstand der Quelle. Dadurch egibt sich sozusagen der sichere Tod mit Garantie.
I moag net ron ans Magnetron und an die Aa-nett aa net!
Harald W. schrieb: > Das Problem ist dabei noch nicht einmal die Spannung von 2,5kV, > sondern der niedrige Innenwiderstand der Quelle. Dadurch egibt > sich sozusagen der sichere Tod mit Garantie. Das unterscheidet z.B. die Anodenspannung früherer Bildröhren mit 27,5 kV. Diese Spannung brach bei Berührung zusammen. Trotzdem wollte ich auch dies nicht spüren. Ist bei mir wegen Vorsicht nicht vorgekommen.
setz doch lieber einen anderen Lüfter aussen ans Gehäuse an und baue den originalen aus. ansonsten sind µ~~ auch in Inflationszeiten nicht wirklich teuer. Sebastian R. schrieb: > Zumal der Trafo meist noch die Heizspannung fürs Magnetron mitliefert, > das Kabel wie eine Antenne für abgestrahle Strörung wirkt dafür sind Drosselspulen im Magnetron, unter dieser verbördelten Blechkappe
Das Magnetron ist das einzige Bauteil in einer konventionellen MW, das eine Kühlung benötigt. Der Trafo muß nicht gekühlt werden. Also alles zurück ins Gehäuse und den Luftstrom vom Ventilator richtig lenken oder einen zusätzlichen (PC) Lüfter auf das Magnetron pusten lassen. Den originalen Lüfter kannst du dann stilllegen. Zu dem Abenteuer ist ja ansonsten alles gesagt. Mich graust es.
Matthias B. schrieb: > Der Trafo in unserer Mikrowelle ist jetzt zum drittenmal in der Weise > defekt, dass auf der Hochspannungsseite ein Lichtbogen zwischen einem > Steckkontakt und dem massiven Metallkörper des Trafos entstanden ist, > und zwar immer genau da, wo durch den Lüfter, der genau obendrüber > sitzt, feuchte, ölige Küchendämpfe angesogen werden. Was sagt denn das Internet dazu, ist ein solches Problem bei deinem spezifischen Mikrowellenofen bekannt? Vielleicht solltest du etwas gegen die feuchten, öligen Küchendämpfe tun? Koch- und Essgewohnheiten umstellen oder Dunstabzugshaube (und die auch einschalten)?
Hallo, zeig' mal ein FOTO deines Aufbaues ! ---> Kein Foto ===> TROLL
Thomas R. schrieb: > Der Trafo muß nicht gekühlt werden. ...und warum wird dieser in meiner MW mitr angepustet?
Matthias B. schrieb: > feuchte, ölige Küchendämpfe angesogen werden, die vermutlich auf > der Papierisolierung für einen Kriechstrom sorgen. Anderen Standort suchen. Nicht "Vor" der Küchenabsaugung. Evtl. einen anderen Anbieter wählen.
Wer es nicht glaubt, dass ein MWT gekühlt werden soll, der kann den ja mal ohne Belüftung betreiben - alles nur eine Frage von relativ kurzer Zeit... Halbe Stunde Leerlauf ohne Kühlung... Dann mal eine halbe Stunde mit voller Last...
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Bearbeitet durch User
Yep. Im Prinzip sieht schaltbildmäßig ein Magnetron etwa so aus. BTW. Habe einen Arbeitskollegen, der eine in der Kantine ausgetauschte defekte Mikrowellenherd mit nach Hause nehmen wollte, davon abgehalten. Und diese unbrauchbar gemacht. Die hatte größere Rostlöcher. Dabei habe ich mir dann auch den Trafo angeschaut. Für 600 VA garnicht mal so voluminös. Und ich dachte, die Wicklung mit dem dickeren Draht wäre die Sekundärwicklung. Nein, es ist die Primärwicklung. So dicker Draht. Da geht schon Leistung durch. Kein Vergleich zu einem Zeilentrafo im Fernseher. Wenn man den Vergleich hinzuziehen möchte. Da meckern alle über Handystahlung, aber fast jeder hat so einen Sender in der Küche stehen. Die Magnetrons sind ja afaik eine Sackgasse der Senderöhrentechnik gewesen. Und dann riesige Rostlöcher im Gehäuse drin, wo HF ungehindert austreten kann. Das geht garnicht. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Dabei habe ich mir dann auch den Trafo angeschaut. > Für 600 VA garnicht mal so voluminös. > Und ich dachte, die Wicklung mit dem dickeren Draht wäre die > Sekundärwicklung. Nein, es ist die Primärwicklung. Klar, bei diesen Leistungen und Spannungen muss ja die Primärwicklung mehr Durchmesser bei weniger Windungen für 230 V haben als die Hochspannungswicklung mit ca. 2 KV... Das nennt man Grundlagen...
Harald W. schrieb: > Das Problem ist dabei noch nicht einmal die Spannung von 2,5kV, > sondern der niedrige Innenwiderstand der Quelle. Dadurch egibt > sich sozusagen der sichere Tod mit Garantie. So ist es!
Mani W. schrieb: > Das nennt man Grundlagen... Hi, weil zu dem Zeitpunkt der Demontage und Unbrauchbarmachung noch garnicht klar war, wie das Ding überhaupt funktioniert. Und dass da Hochspannung rauskommt. Das konnte ich erst später ergoogeln. Zum Beispiel mit dem oben bereits einkopierten Prinzip-Schaltplan. BTW: Mich wundert nur, wie der TO das hingekriegt hat, dass es rein HF-mäßig ohne ausreichende Entkopplung, Durchführungskondensatoren etc. pp. mit separat rausgeführten Strippen am Trafo klappen sollte, ohne den gesamten Rundfunk in der Nachbarschaft massiv zu stören. Aber es hat ja nicht geklappt. Glücklicherweise hat er auch nichts von der Hochspannung abbekommen. Aber zurück zur Problemlösung: Welches Mikrowellenherd-Modell ist es denn? Der Grund für den Überschlag einmal dem Hersteller mitteilen. Könnte mir vorstellen, dass der TO nicht der einzige ist, der mit dem Gerät ähnliche Probleme gehabt hätte. Für mich ist das ein Designfehler, um dessen Abstellung sich der Hersteller kümmern müsste. ciao gustav
Mani W. schrieb: > Halbe Stunde Leerlauf ohne Kühlung... > > Dann mal eine halbe Stunde mit voller Last... Im Leerlauf ist die Verlustleistung im Trafo möglicherweise höher als unter Last.
Beitrag #7057879 wurde von einem Moderator gelöscht.
Es gibt überhaupt keine Mikrowellengeräte in denen der Trafo "im Leerlauf" läuft!
ich emfele Stielmuß und geröstete Kalkerlaken. Zapperment! Was biste lichter. Besorg dir Feuerholz und koch mit Strom!
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