Hallo zusammen, für eine ältere Dame habe ich nach deren Treppenlift geschaut. Modell Lifta Classic 250, Baujahr 1999. Der Lift ist mitten auf der Treppe stehen geblieben. Darauf hin hat die Dame einen Servicetechniker gerufen, der den Lift erst mal manuell (wohl mit viel Gewalt und einem Akkuschrauber) nach unten gekurbelt hat. Die Akkus sind wohl vor nicht allzu langer Zeit gewechselt worden, das war eher nicht die Ursache. Analyse des Technikers: "Der Motor ist hinüber, Ersatzteil gibt es nicht mehr. Die gute Nachricht, lassen sie doch einen neuen Lift einbauen, die Kasse zahlt ja auch 4.000€..." Daraufhin habe ich mir das Teil angeschaut. Die rote LED neben dem Einschalter an der Armlehne leuchtet, beim Tastendruck passiert nichts. Einige kleinere Verkleidungsteile auf der Rückseite hat der Techniker abmontiert und nicht wieder montiert. Ich habe dann die Seitenverkleidung abgenommen und mir die Controller-Platine angeschaut. Bei einer früheren Wartung wurde mal statt einer korrekten 20A-Sicherung (10x38mm) eine KFZ-Flachsicherung mit Faston-Steckern auf die (zurechtgestutzen) Seiten des Sicherungshalters gefrickelt(!). Der Stecker hat gewackelt wie Kuhschwanz... Ich habe dann den "externen" Sicherungshalter nachgearbeitet, so dass der Kontakt besser ist. Leider ohne Verbesserung der Funktion. Beim Betätigen der Taster versucht der Controller gar nicht erst, eines der Relais zu schalten. Danach habe ich die Anschlüsse des Motors von der Platine abgezogen und direkt mit einem Akku verbunden und - oh Wunder - der Motor läuft und bewegt den Lift auf- und abwärts. Stromaufnahme konnte ich dabei mangels Adapterkabeln noch nicht messen, wird aber am Wochenende nachgeholt. Meine Vermutung: entweder liegt ein Kabelbruch zu einem der vielen Sicherheitsschalter (das Ding hat mehr Sicherheitsschalter als ein CNC-Bearbeitungszentrum...) vor oder die Bremse am Motor ist defekt und macht nicht auf, so dass der Controller Überstrom erkennt (oder wegen Überstrom bereits gestorben ist). Nach einigem Suchen habe ich eine Montageanleitung zu einem Lifta 260 gefunden. Der Kabelbaum ist sehr ähnlich, die Platine ist aber anders aufgebaut. Hat jemand einen Schaltplan zum Lifta 250 oder noch Tips zur Fehlersuche? Gibt es einen "Notbetrieb"? Welchen Motorstrom müssten das Teil denn im Leerbetrieb haben, hat da jemand eine "Hausnummer" für mich? Muss nach Abklemmen des Akkus (oder Ersetzen der 20A-Sicherung) bei der Generation irgend was angelernt oder freigegeben werden? Gibt es einen Testmodus bei der Platine? Immerhin sind gut 20 LEDs drauf... (im Manual des 260 ist was ab Seite 59, konnte ich nocht nicht prüfen ob das passt) Zum neueren Modell 260 habe ich eine Installationsanleitung gefunden (Schaltplän auf S.70-73) https://www.anglian-lifts.co.uk/wp-content/uploads/2021/06/STANNAH-Model-260-INSTALLATION-MANUAL.pdf
Könnte sein, dass im Bild 4 der rechte stecker verdreht ist.
Muss ich mir nochmal genau anschauen. Ich habe das auch erst auf den Bildern gesehen.
Update... Der Lift geht wieder. Insgesamt sind für den Hauptschalter dort 4 Schalter in Serie geschaltet. Eine Wippschalter unter dem Sitz, ein Schlüsselschalter in der Armlehne, ein Wippschalter in der Armlehne und ein Schalter an der mechanischen Bremse (Anschlagauslösung). Ich hatte auf der Platine nach Spannung gesucht und nur im oberen Teil 13V und 26V von den beiden Akkus messen können. Unten beim Mikrocontroller war alles tot, die LEDs haben daher auch nichts anzeigen können. Nach einigem Probieren ist mir der entriegelte Anschlagschalter an der mechanischen Bremse aufgefallen. Der Stift schnappt in den Ring der Bremse ein und gibt gleichzeitig den Schalter frei. Danach ließ sich der Lift aber immer noch nicht einschalten (lauteFlüche...). Dann habe ich alle Sicherheitsschalter durchgemessen (mit dem Schaltplan des neueren Modells war das dann recht einfach machbar) und auch die übrigen Schalter durchgemessen. Der Wippschalter in der Armlehne hatte einen On-Widerstand von mehreren 100 Ohm => Übeltäter ermittelt. Die Wippe konnte ich ausrasten, den Staub der letzten 20 Jahre entfernen, die Kontakte reinigen und den Schalter wieder zusammen bauen. Bauteilkosten also 0 €, Zeitaufwand 4-5 Stunden (inclusive Puzzle der vom Techniker nicht mehr angebauten Verkleidungsteile). Da frage ich mich wirklich, was der Servicetechniker vor Ort überhaupt gemacht hat. Der hätte doch sehen müssen, dass die Steuerplatine nicht eingeschaltet war. Die lapidare Aussage "Motor defekt" lässt auf akute Arbeitsunlust oder mehr Provision bei Vertragsabschluss schließen - echt traurig.
Bernhard S. schrieb: > Die lapidare Aussage "Motor defekt" lässt auf akute > Arbeitsunlust oder mehr Provision bei Vertragsabschluss schließen - echt > traurig. Auch die große Menge an "offensichtlich keine Ahnung" nicht zu vergessen...
Die meisten "Techniker" können nur auf Anwenderfehler überprüfen und einmal reinschauen ob irgendwas verkohlt ist.
Sigma schrieb: > Die meisten "Techniker" können nur auf Anwenderfehler überprüfen und > einmal reinschauen ob irgendwas verkohlt ist. Wenn Ersteres nichts findet, ist aber letzteres auch egal: Verkohlt -> Totalschaden, neu kaufen oder Nicht Verkohlt -> Fehler nicht auffindbar, neu kaufen Macht keinen Unterschied. Und der geschulte Blick kann nach ungeschultem Zerlegen nochmal abgerechnet werden.
Sigma schrieb: > Die meisten "Techniker" können nur auf Anwenderfehler überprüfen und > einmal reinschauen ob irgendwas verkohlt ist. Wenn er wirklich auf die Steuerung geschaut hätte, dann hätte er wohl bemerken müssen, dass sämtliche LEDs aus sind und die Steuerung daher wohl noch ausgeschaltet ist. Ich besorge mir jetzt noch die Rechnung von dem Einsatz und werde die Firma auffordern, ihre Leistung mal zu überdenken = neu zu berechnen (wie in der Elektrotechnik: Wirkleistung wir abgerechnet, nicht Blindleistung...). Und ich behalte mir vor, die Verbraucherzentrale und die Krankenkasse auf den Laden aufmerksam zu machen.
PC-Freak schrieb: > Könnte sein, dass im Bild 4 der rechte stecker verdreht ist. Beim Ausbau der Steuerplatine habe ich gesehen, dass bei der Stiftleiste einzelne Pins fehlen und im Stecker diese mit Kunststoffpins verdrehsicher codiert sind. Soweit ist das also ok. Der Stecker war vielleicht nicht 100% eingesteckt, so dass die Verriegelung die Seite etwas raus gedrückt hat.
Sehr erfreulich wenn es wieder geht. Eine Reihenschaltung von vielen Kontakten ist immer klapprig. Ob diese Firma jedoch Haftung dafür übernommen hätte? Wenn der Techniker in 3 Wochen wiederkommen muß, (wegen des gleichen Fehlers) wäre es ein Minusgeschäft für die Firma. Also verkauft er lieber teuer und neu.
Hallo Zusammen, habe ähnliches Fehlerbild. Stuhl bewegt sich nur manchmal, manchmal in eine Richtung, manchmal nur stuckerig in 5mm Schritten und bleibt dann stehen - meine Vermutung er läuft gegen irgendeine Überlastabschaltung. Der Stift der mechanischen Bremse ist eingerastet. Die beiden Wippschalter an der Armlehne habe ich gereinigt. Batterien sind ok. Hat jemand noch eine Idee - wäre klasse! - Staub/Dreck in Antriebseinheit - Widerstand zu groß? - anderer Überlastschalter?
Hast du die Schaltpläne? Bei den Teilen sind einige Kontakte in Reihe geschaltet. Die Bleche um den Antrieb und die Seitenteile des Gehäuses haben Öffner integriert, die bei Berührung den Stuhl anhalten. Auf der Platine gibt es eine Reihe LEDs, die auch den Zustand der Kontakte anzeigen. Auch die Armlehen haben Schalter, die beim hochklappen den Lift abschalten. Dein Modell ist (nach Typenschild) auch ein 250? gruß Bernhard
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