Hi da. Ich habe hier eine ziemlich große Regelung vor mir bei der ich eine Modifikation vornehmen wollte. Leider klappt das natürlich nicht so wie geplant :) Der LM1875 bekommt am minus Eingang Spannungen von der Regelung geliefert. Dazu wird ein anderes Signal gemischt, beides über 10k/15k. Plus hängt direkt an GND. Ausgang ist Rückgekoppelt auf minus Eingang und sonst derzeit offen. Ich wollte den Ausgang des LM1875 beim Startvorgang der Schaltung Richtung GND gehen lassen ohne in die Regelung einzugreifen. Dafür habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip gebrückt. Dann lenkt er jedoch auf -30V aus; Warum auch immer. In einer Simulation mit LTspice geht er wie eigentlich erwartet auf GND. Kann mir jemand erklären warum er das tut? Danke Euch, Timo
und zu schrieb: > ohne in die Regelung einzugreifen. Und dann machst du den massivsten Eingriff, den man sich vorstellen kann? Das, was du da machst, ist so ähnlich wie "im Auto das Lenkrad festhalten". Das geht auch oft schief. > habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip gebrückt. Und sicher dafür gesorgt, dass die Schaltung nicht mehr funktioniert. > In einer Simulation mit LTspice geht er wie eigentlich erwartet auf GND. Dann ist das Modell halt schlecht und bildet keine winzigen Asymmetrien in der Eingangsstufe ab. > Dann lenkt er jedoch auf -30V aus; Warum auch immer. Er könnte auch auf +30V auslenken. Oder sonstwohin. Er könnte sogar wild hin- und her schwingen. > Kann mir jemand erklären warum er das tut? Der OP braucht die paar mV Differenz zwischen den Eingängen, dass er wie vorgesehen funktioniert. Du darfst da nicht planlos irgendwas mit irgendwas Anderem verbinden. > habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip gebrückt. Die Lösung ist: mach diese Brücke nach GND ganz links vor den R1. Und ggfs ebenfalls unten an den R51, wenn der nicht sowieso nach GND geht. Dazu musst du natürlich aufpassen, ob das, was vor diesen Widerständen kommt, kurzschlussfest ist.
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Vielleicht vor R1 mit GND verbinden, nicht am invertierenden Eingang, sonst: Vout= -Vin * (R10/ R1) Mit R1 = 0
Lothar M. schrieb: > und zu schrieb: >> Dafür habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip >> gebrückt. > Und sicher dafür gesorgt, dass die Schaltung nicht mehr funktioniert. Temporär ja. Und auch gewollt. >> In einer Simulation mit LTspice geht er wie eigentlich erwartet auf GND. > Dann ist das Modell halt schlecht und bildet keine winzigen Asymmetrien > in der Eingangsstufe ab. Ok >> Kann mir jemand erklären warum er das tut? > Der OP braucht die paar mV Differenz zwischen den Eingägen, dass er > funktioniert. Du darfst da nicht planlos irgendwas mit irgendwas Anderem > verbinden. Ah, okay. Die Input offset voltage denke ich einmal. Wenn ich die Rückkopplung so belasse und mich mit einem 10k Poti zwischen +- schalte, kann ich den Ausgang mit dem ja nun nochmal funktionierenden Regelungs-Signal eindämmen. Aber ab einen bestimmten Punkt geht er dann eben nochmal Richtung -30V. Blöd... Ich würde gerne, dass der Leistungs-OP erst nach einer Zeit langsam den Ausgang stellt und dann wie vorher funktioniert. Es gibt immer eine brutale Störung in der Spannungsversorgung wenn die Schaltung Anfangs eingeschaltet wird. Gibt es einen Trick, wie man dieses dazu bringen kann ohne die restliche Schaltung genau zu kennen? Timo
Thomas W. schrieb: > Vielleicht vor R1 mit GND verbinden, nicht am invertierenden > Eingang, > sonst: > Vout= -Vin * (R10/ R1) > Mit R1 = 0 Ja, stimmt schon. Denkfehler von mir... Vor R1 und R51 sind jeweils OPs davor. Evtl. bei R1 -- OPausgang -> 5k -> Abgriff -> 10k und dann am Abgriff mit JFet gegen GND ziehen...
und zu schrieb: > Dafür habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip > gebrückt. So so. Der Operationsverstarker verstärkt die Differenz vom + und ,- Eingang locker um das 100000-fache. Du glaubst, wenn du 0 als Differenz anlegst, kommt demnach auch 0 raus. Aber du vergisst, dass der Operationsverstärker nicht so perfekt präzise ist wie er in der Simulation sein kann. Er hat einen Eingangsoffsetfehler, von z.B. 3mV. Und den, verstärkt um 100000 lässt ihn voll an eine Rail aussteuern. Zufällig je nach Exemplar und Laune die positive oder negative.
und zu schrieb: > Ah, okay. Die Input offset voltage denke ich einmal. Wie gesagt, war ein Denkfehler von mir. Aber gut erklärt! Falls Du eine Idee beim Beschalten gegen den beschriebenen Strompuls hast, gerne her damit ;) Grüße
und zu schrieb: >Blöd... Ich würde gerne, dass der Leistungs-OP erst nach einer Zeit >langsam den Ausgang stellt und dann wie vorher funktioniert. >Es gibt immer eine brutale Störung in der Spannungsversorgung wenn die >Schaltung Anfangs eingeschaltet wird. Was für eine Last ist denn da dran, wenn der gerade am Einschalten ist? Warum schaltest Du zuerst die Stromversorgung an, und klemmst dann erst die Schaltung mit seinen Cs in der Stromzuführung an? Warum die Schaltung nicht an der Stromversorgung belassen, so daß diese mit Einschalten des Netzteils gleich mit versorgt wird? Zumindest würde so der plötzliche Spannungseinbruch bei einem bereits aktiviertem Netzteils vermieden. Ansonsten: wenn der IC keine Mute-Schaltung in irgendeiner Form hat, mit der er zeitverzögert sich erst aktiviert, und das Problem tritt vorrangig nur mit angeschlossener Last auf, dann hilft im Grunde nur ein Relais in der Ausgangsleitung, das normally off ist, und nach Bestromung der Schaltung zeitverzögert den Ausgang einschaltet. Brauchste eben eine entsprechende Zeitverzögerungsschaltung dafür (mit NE555 oder so).
und zu schrieb: > Dafür habe ich mal testweise plus und minus Eingang direkt am Chip > gebrückt. Das geht aus den bereits genannten Gründen nicht. Du kannst aber bspw. R10 überbrücken, um am Ausgang 0 zu erhalten. Edit: Nein, das geht auch nicht, da der LM1875 erst ab Verstärkung 10 stabil ist.
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und zu schrieb: > Kann mir jemand erklären warum er das tut? Weil kein Verstärker nicht perfekt ist. Der entsprechende Wert im Datenblatt ist mit "Offset Voltage" beschriftet und das sind typisch +/- 1mV. Es bedeutet, dass er typischerweise 1mV Differenz "sieht" obwohl du die gleiche Spannung an beide Eingänge angelegt hast. Diese Differenz verstärkt er mit seiner Leerlaufverstärkung. > In einer Simulation mit LTspice geht er wie eigentlich erwartet auf GND. Vermutlich, weil sie diese Abweichung von der Perfektion nicht simuliert.
Jens G. schrieb: > Was für eine Last ist denn da dran, wenn der gerade am Einschalten ist? Eine induktive Last. Ähnlich eines Hubmagneten. > Warum schaltest Du zuerst die Stromversorgung an, und klemmst dann erst > die Schaltung mit seinen Cs in der Stromzuführung an? Die Schaltung wird je nach Systemstatus an und aus geschaltet damit die Schaltung nicht unnötig viel Wärme produziert... > Warum die > Schaltung nicht an der Stromversorgung belassen, so daß diese mit > Einschalten des Netzteils gleich mit versorgt wird? Zumindest würde so > der plötzliche Spannungseinbruch bei einem bereits aktiviertem Netzteils > vermieden. ...Daher laufen die Netzteile ständig und versorgen auch andere Dinge parallel. > Ansonsten: wenn der IC keine Mute-Schaltung in irgendeiner Form hat, mit > der er zeitverzögert sich erst aktiviert, und das Problem tritt > vorrangig nur mit angeschlossener Last auf, dann hilft im Grunde nur ein > Relais... Hat er leider nicht, würde aber auch für ein langsames Anfahren an den Sollwert der Regelung nicht helfen - denke ich (TTL). Ich würde ja sagen, ich muss die Regelung dazu bringen anfangs sehr träge zu reagieren. Schaue mal weiter... Danke Euch!
Helge schrieb: > vermutlich gehts so Damit hat man halt (wie bei meinem Vorschlag weiter oben) wieder das Problem, dass der Opamp mit Verstärkung 1 betrieben wird, für die er nicht vorgesehen ist.
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