Moin! Ich versuche die Induktivität von einem selbstgewickelten Helmholtzspulenpaar mithilfe eines Funktionsgenerators und eines Oszis zu bestimmen. Ich möchte die hier (https://www.dos4ever.com/inductor/inductor.html) beschriebene Methode verwenden, also diejenige Frequenz finden, bei der sich die Amplitude eines Testsinus halbiert hat. Ich verwende einen Rigol DG1022 Funktionsgenerator, der Ausgang steht auf 50 Ohm. Die Ausgangsamplitude ohne Spulen beträgt 2Vpp. Ich habe mit dem FG einen Sweep von 1 Hz bis 5 MHz in 10 Sekunden gemacht und das Oszi so eingestellt, dass ich den ganzen Sweep sehen kann. Das ergibt dann das anhängende Bild. Ich habe mal eine rote Linie für 1Vpp, also halbe Amplitude gemacht. Ich habe nun offensichtlich mehrere Frequenzen, bei denen ich die halbe Amplitude sehe. Wie verträgt sich das mit der verlinkten Methode, welche der Frequenzen verwende ich nun für die Rechnung? Oder ist da noch etwas Grundlegenderes faul? Ich bin dankbar für alle Tipps! Gruß Klausi
Klausi schrieb: > Ich habe nun > offensichtlich mehrere Frequenzen, bei denen ich die halbe Amplitude > sehe. Wenn FG auf 50 Ohm ist, muss auch Oszi auf 50 Ohm. Dass du mehrere Frequenzen hast, ist nicht ungewöhnlich, das sind Harmonische/Spiegelfrequenzen... wie auch immer du das nennen magst.
Willkommen in der wunderbaren Welt der realen Induktivitäten mit ihren parasitären Eigenschaften. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/98/Induktivit%C3%A4t_ersatz.svg/640px-Induktivit%C3%A4t_ersatz.svg.png Und mit deinem Sweep stimmt etwas nicht.
ich würde das eher für Aliasing der Anzeige halten. Mach den Frequenzbereich kleiner und sorge für klare Impedanzverhältnisse. Geh enger um den erwarteten Bereich rum und stell die Anzeige auf dBV. Dann wird das deutlicher.
Häng statt der Spulen mal einen Widerstand von 50Ω (od. 47Ω) in den Aufbau. Und welche ohmschen Widerstand besitzt deine Spule?
Danke für die Antworten! Dieter schrieb: > Wenn FG auf 50 Ohm ist, muss auch Oszi auf 50 Ohm. Das verstehe ich leider nicht ganz (was nicht viel bedeutet), ich dachte in diesem Ansatz wird das Oszi nur als reines Voltmeter eingesetzt? Magst du noch ein paar Worte dazu sagen? Wäre glaub ich hilfreich ... Dieter schrieb: > Dass du mehrere Frequenzen hast, ist nicht ungewöhnlich, das sind > Harmonische/Spiegelfrequenzen... wie auch immer du das nennen magst. Aber was bedeutet das für die verlinkte Rechnung, welche Frequenz lege ich da als "fundamental" zu Grunde? H. H. schrieb: > Und mit deinem Sweep stimmt etwas nicht. Was meinst du? Der Sweep läuft linear hoch. Gunnar F. schrieb: > Mach den > Frequenzbereich kleiner und sorge für klare Impedanzverhältnisse. Geh > enger um den erwarteten Bereich rum und stell die Anzeige auf dBV. Dann > wird das deutlicher. Dieses Bild war nur zur Übersicht, ich hatte eigentlich andersherum angefangen, d.h. von z.B. 20kHz aus die Frequenz gesucht, bei der die Amplitude nur noch halb ist. Dabei hatte ich festgestellt, dass es mehrere Punkte gibt, für die das zutrifft. Danke nochmals für alle Hinweise! Klaus
Klausi schrieb: > H. H. schrieb: >> Und mit deinem Sweep stimmt etwas nicht. > > Was meinst du? Der Sweep läuft linear hoch. Die Messmethode beruht darauf, dass genügend viele Messpunkte bei jeder Periode des Sinus aufgenommen werden, so dass man die Amplitude des Sinus sicher erkennen kann. Das ist bei dir aber nicht der Fall: Klausi schrieb: > Ich habe mit dem FG einen Sweep von 1 Hz bis 5 > MHz in 10 Sekunden gemacht und das Oszi so eingestellt, dass ich den > ganzen Sweep sehen kann Du misst also bis zu 5MHz. Aber die Abtastrate beträgt bei deiner Messung nur 1MS/s. D.h. du hast am Ende des Sweeps nur einen Messpunkt in jeder fünften Periode des Sinus. Ob du da grade das Maximum des Sinus siehst oder ob der eine Messpunkt jeweils beim Nulldurchgang des Sinus liegt, ist Zufall. Wenn du auf diese Art messen willst, dann brauchst du mindestens zwanzig Messpunkte pro Periode. Wenn der Sweep bis 5MHz gehen soll, muss die Abtastrate also mindestens 100MS/s liegen. Dein Oszi kann das im Prinzip leicht, aber nicht, wenn du die Zeitablenkung auf 1s/Div stellst. Evtl. hilft es, wenn du den Acquisition Mode des Oszis auf "Envelope" einstellt. Dann hast du bessere Karten, dass du tatsächlich die Einhüllende der Sinuskurven auf dem Bildschirm siehst. Wenn du den automatischen Swepp mal weglässt sondern stattdessen die Frequenz von Hand langsam hochdrehst (und dabei jeweils das Oszi so nachstellst, dass man den Sinus erkennen kann und die Amplitude bestimmst) wird das Ergebnis wahrscheinlich klarer und zuverlässiger. Genau das wird ja übrigens auch in dem von dir verlinkten Artikel beschrieben, kein automatischer Sweep. Was auch irritiert: vor dem Sweep (wenn der Generator 1Hz ausgibt) ist die Amplitude deutlich kleiner als während des Sweeps. Schaltet dein Generator tatsächlich bei Beginn des Sweeps die Amplitude hoch und danach wieder zurück?
Achim S. schrieb: > Evtl. > hilft es, wenn du den Acquisition Mode des Oszis auf "Envelope" > einstellt. Sorry: bei deinem Oszi heißt die richtig Sampling Art für diese Messung "Peak Detect"
Vorschlag: Schließ die Spulen mit einem Kondensator zu einem Schwingkreis zusammen, und das Oszi als hochohiges Voltmeter dran. Schließ den Funktionsgenerator an eine klene Koppelspule mit der du den Schwingkreis erregst. Such die Resonanzfrequenz
Achim S. schrieb: > Wenn du den automatischen Swepp mal weglässt sondern stattdessen die > Frequenz von Hand langsam hochdrehst (und dabei jeweils das Oszi so > nachstellst, dass man den Sinus erkennen kann und die Amplitude > bestimmst) wird das Ergebnis wahrscheinlich klarer und zuverlässiger. > Genau das wird ja übrigens auch in dem von dir verlinkten Artikel > beschrieben, kein automatischer Sweep. Sorry, das war zumindest partiell ein Mißverständnis. Diesen Sweep habe ich nur zur Übersicht mal gefahren, eigentlich bin ich vorgegangen, wie du beschrieben hast, dh ich habe bei adäquater Zeitauflösung die Halbierungsfreq. gesucht. Dabei war mir dann aufgefallen, dass es mehrere Frequenzen gibt, bei denen die Amplitude halbiert ist. Zu diesem Ergebnis komme ich also auch mit einer "sauberen" Messung. Achim S. schrieb: > Was auch irritiert: vor dem Sweep (wenn der Generator 1Hz ausgibt) ist > die Amplitude deutlich kleiner als während des Sweeps. Schaltet dein > Generator tatsächlich bei Beginn des Sweeps die Amplitude hoch und > danach wieder zurück? Ich glaube nur die Darstellung ist etwas seltsam. Ich triggere den Funktiongenerator mit dem Oszi (nicht umgekehrt), im FG habe ich eine Sweepdauer von 10 sec eingestellt, das Oszi zeigt aber 20 sec an. Beim Trigger auf dem Oszi (oranger Marker links oben im Bild) beginnt der Sweep des FG, und läuft dann eben für 10 sec. Danach schaltet der FG dann offenbar wieder auf die Startfreq. von 1 Hz, und die "rahmt" dann entspr. den Sweep auf dem Oszi ein. Sorry wenn das etwas seltsam vom Setup ist. Wenn ich einen 50 Ohm Widerstand an den FG hänge, wird bei 1 kHz aus einer 1.03 V Amplitude eine 556 mV Amplitude - was rechnerisch 42.6 Ohm Impedanz des FG entspricht. Also grob, aber auch nicht sehr genau 50 Ohm. Das Oszi sollte 1 MOhm Eingangsimpedanz haben. Anbei zur Übersicht auch nochmal ein Sweep mit dem Widerstand. Ganz vielen Dank für dei Hilfe!
Dieter schrieb: > Wenn FG auf 50 Ohm ist, muss auch Oszi auf 50 Ohm. Du hast das Messverfahren nicht verstanden und solltest in der verlinkten Beschreibung mal den Abschnitt 3. "How it Works & some Theory" durcharbeiten.
Klausi schrieb: > Anbei zur Übersicht auwennochmal ein Sweep mit dem Widerstand das ist der Sweep mit einem ohmschen Widerstand als Last? dann schau es sein Generator offenbar nicht, die Amplitude bei einer ohmschen Last konstant zu halten - damit kannst du nicht messen. Oder hat dein 50Ohm Widerstand auch eine ausgeprägte Induktivität? wenn du bei der Messung keine Fehler machst und sich weiter mehrere Frequenzen mit der halben Amplitude ergeben, dann gilt, was hinz geschrieben hat: H. H. schrieb: > Willkommen in der wunderbaren Welt der realen Induktivitäten mit ihren > parasitären Eigenschaften. d.h. du siehst (Teil) Resonanzen mit den parasitären Eigenschaften deiner Spule.
Klausi schrieb: > Ich möchte die hier (https://www.dos4ever.com/inductor/inductor.html) > beschriebene Methode verwenden, also diejenige Frequenz finden, bei der > sich die Amplitude eines Testsinus halbiert hat. Wäre mal interessant, die Genauigkeit dieser Methode zu berechnen. Die Methode der halben Amplitude erinnert an eine Messung von Schwingkreisen. Ich messe Schwingkreise so, daß ich den Schwingkreis mit einem Rechteck anregen und dann die abklingende Schwingung auf dem Oszi betrachte. Güte Q = Anzahl Schwingungen bis 1/2 Amplitude mal 5. Die Methode wird hier beschrieben: https://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Guetemessung-mit-Rechtecksignal.pdf Natürlich läßt sich so auch die Induktivität bestimmen. Wichtig bei all diesen Messungen ist eine möglichst lose Kopplung (induktiv oder kapazitiv).
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Es steht immer noch die Antwort auf die Frage nach dem ohmschen Widerstand der Spule aus. Bei niedrigen Frequenzen, bei denen der induktive Widerstand der Spule gegenüber dem Innenwiderstand des FG zu vernachlässigen ist, muss bei einer reinen Induktivität eine Amplitude von näherungsweise 0 auf dem Oszi zu sehen sein.
Man kann einen Maximalwert der Spannung weder bei 1 MHz nodh bei 5 MHz mit einer Abtastrate von nur 1 Msps messen. Auch mit "Peak Detect" nicht. Das sitzt naemlich hinter dem AD-Wandler. Zu empfehlen waere ein Demodulatortastkopf. Der koennte allerdings bei 5 kHz auch ein Problem haben. Daneben scheint der Funktionsgenerator auch keinen "echten" Sweep, sondern eher diskrete Frequenzwerte auszugeben. Ob die verwendeten Stuetzstellen dabei einem logarithmischem oder linearem Verlauf folgen ist auch unklar. So gewinnt man keine Orientierung. Das was dargestellt wird sind nur digitale Artefakte. Mit einer Ausgangsimpedanz von 50 Ohm wird das Messobjekt darueber hinaus stark bedaempft bzw. kurzgeschlossen. Verwende eine Ankoppelwicklung oder einen Vorwiderstand.
Mohandes H. schrieb: > LC-Kreis.jpg Das, was du da zeigst, kannst du verwenden, um die Güte eines Schwingkreises zu bestimmen. Mit dem vom TO gewählten Messverfahren für die Induktivität hat das nichts zu tun.
PIClig schrieb: > Man kann einen Maximalwert der Spannung weder bei 1 MHz nodh > bei 5 MHz mit einer Abtastrate von nur 1 Msps messen. > Auch mit "Peak Detect" nicht. Das sitzt naemlich hinter dem > AD-Wandler. Unsinn. Solange die Bandbreite des Oszi reicht, ist es für die Hüllkurve des Signals völlig egal, ob das Abtasttheorem erfüllt ist. Ein mit 20MSa/s abgetastetes 4.7MHz-Signal hat die gleiche Hüllkurve, wie ein mit 1MSa/s abgetastetes, solange kein Antialiasingfilter die Bandbreite künstlich beschneidet.
Wolfgang schrieb: > Das, was du da zeigst, kannst du verwenden, um die Güte eines > Schwingkreises zu bestimmen. Mit dem vom TO gewählten Messverfahren für > die Induktivität hat das nichts zu tun. Ja stimmt - ist mir aber auch erst später aufgefallen, ich war zu sehr im Detail um das Ganze zu sehen %-\ Ich kam darauf, wegen der Methode des halben Spannung. Wobei ich mit dem Aufbau auch Induktivitäten grob messe, aber natürlich über die Resonanzfrequenz.
PIClig schrieb: > Man kann einen Maximalwert der Spannung weder bei 1 MHz nodh > bei 5 MHz mit einer Abtastrate von nur 1 Msps messen. > Auch mit "Peak Detect" nicht. Das sitzt naemlich hinter dem > AD-Wandler. Doch: mit Peak Detect geht das. Weil dabei der ADC mit der maximalen Abtastfrequenz läuft (irgendwas im Bereich GS/s). Und dann aus der Vielzahl der schnell abgetasteten Werte diejenigen mit 1MS/s abgespeichert werden, die die extremen Spannungswerte haben.
Achim S. schrieb: > Doch: mit Peak Detect geht das. Ohne Peak Detect kann man die Hüllkurve aber genauso aus dem Sweep ablesen, falls einem nicht ein Antialiasing Filter einen Strich durch die Rechnung macht.
@Klausi: kannst du mal ein Foto des 50Ohm-Widerstands hochladen, mit dem du den zweiten Sweep aufgenommen hast? Einfach um optisch abschätzen zu können, ob die steigende Amplitude bei höheren Frequenzen ein Effekt von dessen parasitärer Induktivität sein kann oder ob dein Generator einfach die Amplitude nicht stabil hält. Ich habe den Rigeol DG1022 Generator nicht verfügbar. Die Funktionsgeneratoren, die ich kenne, halten die 50Ohm Ausgangsimpedanz sehr genau ein, ein Wert von 42,6Ohm kommt dort sicher nicht vor. Beim Rigol steht allerdings in der Spec als Wert nur "Impedance: 50 Ohm (typical)", was schon einigermaßen schwammig ist. Falls sich die Kurve aus deinem ersten Beitrag an den Helmholtz-Spulen auch mit Peak-Detect reproduzieren lässt, dann wäre die erste Stelle, wo der Faktor 2 erreicht wird, diejenige, mit der du die Induktivität am ehesten abschätzen kannst. Denn an dieser Stelle hast du noch einen stetigen Anstieg der Amplitude mit der Frequenz, d.h. deine Spule lässt sich noch halbwegs realistisch als Serienschaltung von idealer Induktivität mit idealem Widerstand betrachten. (Nur für diese Kombination liefert deine Messmethode korrekte Ergebnisse). Bei höheren Frequenzen machen sich dann immer stärker parasitäre Einflüsse bemerkbar, so dass die Beschreibung der Spule über eine Serienschaltung L+R nicht mehr das tatsächliche Verhalten der Spule beschreibt. Welche Induktivität berechnest du, wenn du diese erste Frequenz verwendest? Und: hast du den Tastkopf deines Oszis auch in x10 Einstellung verwendet, um dessen parasitäre Kapazität gering zu halten? Wolfgang schrieb: > Ohne Peak Detect kann man die Hüllkurve aber genauso aus dem Sweep > ablesen, zumindest die ganz schmalen Einbrüche, die sich im ersten Sweep bei einzelnen Frequenzen zeigen (1 Pixel breite "schwarze Linien" im gelben Band) dürften imho auf Abtastartefakte zurückzuführen sein. Ob die "breiten Strukturen" des ersten Sweeps auf Abtastartefakte zurückzuführen sind oder auf den realen Eigenschaften von Spule und Funktionsgenerator würde ich auf jeden Fall mal mit Peak Detect überprüfen.
Achim S. schrieb: > das ist der Sweep mit einem ohmschen Widerstand als Last? dann schau es > sein Generator offenbar nicht, die Amplitude bei einer ohmschen Last > konstant zu halten - damit kannst du nicht messen. Oder hat dein 50Ohm > Widerstand auch eine ausgeprägte Induktivität? Dämlicherweise habe ich ohne nachzudenken eine Parallelschaltung von Lastwiderstand genommen, weil ich damit vom Wert am einfachsten hinkam. Das dürften Drahtwiderstände sein, also durchaus mit signifikanter Induktivität. Das gleiche anbei nochmal mit 60 Ohm Kohlewiderstand, damit ist's nun auch halbwegs konstant über das Spektrum. Sorry für die Umstände (für mich aber eine lebenspraktische Lektion :-)). Wolfgang schrieb: > Es steht immer noch die Antwort auf die Frage nach dem ohmschen > Widerstand der Spule aus. Sorry, dachte irgendwie ich hätte das schon geschrieben, habe ich aber offenbar nicht. Also: Es handelt sich um drei Spulenpaare, deren Induktivität ich gerne bestimmen möchte. Die ohmschen (DC-) Widerstände sind: 10.4, 30.8 und 4.4 Ohm. Es handelt sich wie gesagt um Spulen, um Magnetfelder zu erzeugen. Und ich wollte nochmal betonen, dass es mir eigentlich garnicht um eine Messung bis 5 MHz (oder gar höher) geht. Weil ich kein LCR-Meter habe, wollte ich mit der o.g. Methode eine Abschätzung (+/-10%) der Induktivität vornehmen. Ich will diesen Sweep also eigentlich ganricht verwenden, sondern in der Tat nur den Punkt der halben Amplitude finden. PIClig schrieb: > Daneben scheint der Funktionsgenerator auch keinen "echten" > Sweep, sondern eher diskrete Frequenzwerte auszugeben. > Ob die verwendeten Stuetzstellen dabei einem logarithmischem > oder linearem Verlauf folgen ist auch unklar. Es handelt sich bei dem FG um einen Rigol DG1022, also gewiss nichts Dolles, seinen Job sollte er aber halbwegs vernünftig tun. Der Sweep ist linear, ich könnte auch logarithmisch durchfahren.
Achim S. schrieb: > Und: hast du den Tastkopf deines Oszis auch in x10 Einstellung > verwendet, um dessen parasitäre Kapazität gering zu halten? Okay, das wäre vielleicht auch nochmal eine Sache ... Im Moment habe ich ich das alles in der x1-Einstellung am Oszi ohne Tastkopf, dh einfach nur über BNC-Kabel verbunden.
Klausi schrieb: > Das gleiche anbei nochmal mit 60 Ohm Kohlewiderstand, > damit ist's nun auch halbwegs konstant über das Spektrum. Ok: auf der Basis würde ich auch sagen, dass die Ausgangsimpedanz des Generators "halbwegs konstant" ist. Damit lässt sich zunächst eine Ausgangsimpedanz des Generators festlegen, und damit dann die Messung der Induktivität durchführen. Du musst die Formel aus der Herleitung dann natürlich auf deine tatsächlich Ausgangsimpedanz anpassen, aber für die gewünschte Genauigkeit von +/-10% sollte es reichen. Und wie gesagt: dann ist die erste Frequenz, bei der der Faktor 2 erreicht wird (und bei der die Amplitude noch stetig mit der Frequenz ansteigt) die richtige für deine Abschätzung. Klausi schrieb: > die ohmschen (DC-) Widerstände > sind: 10.4, 30.8 und 4.4 Ohm. Zumindest bei der 30,8 Ohm Spule würde ich ggf. nicht die Frequenz betrachten, bei der ein Faktor 2 geteilt wird (weil die 30,8 Ohm schon einigermaßen nahe an den 42,6Ohm deines Generators sind, so dass schon bei DC "fast" ein Faktor 2 erreicht wird und die Fehlerfortpflanzung bei der Berechnung von L ungünstig wird.) Geh da vielleicht auf die Frequenz, bei der ein Faktor 1,5 geteilt wird, und passe die Formel zur Berechnung von L entsprechend an. Klausi schrieb: > Okay, das wäre vielleicht auch nochmal eine Sache ... Im Moment habe ich > ich das alles in der x1-Einstellung am Oszi ohne Tastkopf, dh einfach > nur über BNC-Kabel verbunden. Ob die größenordnungsmäßig 100pF des BNC-Kabels schon eine Rolle spielen oder nicht kann man erst abschätzen, wenn man die ungefähre Induktivität der Spule kennt. Aber ein 10:1 Tastteiler ist in jedem Fall besser.
Vielen Dank für alle Beiträge! Ich denke, das hat mir geholfen. Ich werde die Messungen Anfang der Woche nochmal durchführen, insb. auch unter Berücksichtigung der Hinweise von Achim. Ggf melde ich mich hier nochmal. Danke!
Achim S. schrieb: > Falls sich die Kurve aus deinem ersten Beitrag an den Helmholtz-Spulen > auch mit Peak-Detect reproduzieren lässt, dann wäre die erste Stelle, wo > der Faktor 2 erreicht wird Nein Die Auswertung des Scans mit der Faktor-2-Methode setzt voraus, dass die Kurve bei niedrigen Frequenzen bei 0 startet. Bevor das nicht zu sehen ist oder zumindest verstanden ist, warum das nicht so ist, kann man da gar nichts sinnvoll auswerten.
Achim S. schrieb: > Geh da vielleicht auf die Frequenz, bei der ein Faktor 1,5 geteilt wird, > und passe die Formel zur Berechnung von L entsprechend an. Du bist ja goldig. Da fällt ein Faktor 1.5 vom Himmel und darauf basierend willst du die Induktivität wie berechnen? Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Man stellt die komplette Gleichung für die Berechnung des Spannungsabfalls über der Spule neu auf, d.h. inklusive dem ESR. Dann ergibt sich bei einem günstig gewählten Wert für den Signalanstieg die Formel zur Berechnung der Induktivität. 2. Man überlässt es der Numerik, d.h. man baut die Schaltung in LTSpice nach und lässt sich den Frequenzgang anzeigen. Dann kann man am L so lange drehen, bis es passt.
> Unsinn. Solange die Bandbreite des Oszi reicht, ist es für die Hüllkurve > des Signals völlig egal, ob das Abtasttheorem erfüllt ist. Taste mal die "Huellkurve" eines 1 MHz Signals mit 1 Msps ab. Merkst selber, oder?
> Ob die größenordnungsmäßig 100pF des BNC-Kabels schon eine Rolle spielen > oder nicht kann man erst abschätzen Das liegt zumindest der Groessenordnung nach im selber Bereich wie die parasitaeren Kapazitaeten einer nicht allzu kleinen Luftspule. Und selbst die wenigen pF eines 10:1-TK kann man und sollte man mit einem passenden Vorwiderstand vom Messobjekt leicht fernhalten. Die zusaetzliche Spannungsteilung spielt bei einer Verhaeltnismessung ja sowieso keine Rolle. Alternativ kann man natuerlich auch eine aktive Probe benutzen. Gute und damit natuerlich teuere liegen mit ihrer Eingangskapazitaet unter einem pF.
Wolfgang schrieb: > Die Auswertung des Scans mit der Faktor-2-Methode setzt voraus, dass die > Kurve bei niedrigen Frequenzen bei 0 startet nein. die Kurve startet nicht bei 0 sondern bei dem Wert, der sich aus dem Verhältnis von Ausgangswiderstand Generator zu ohmscher Widerstand Spule ergibt. Wolfgang schrieb: > Du bist ja goldig. Da fällt ein Faktor 1.5 vom Himmel und darauf > basierend willst du die Induktivität wie berechnen? hast du denn Link des TO mal verfolgt? Dort ist die Herleitung der Berechnungsformel. Und natürlich kann man dort anstelle des Faktors 2 ebensogut für den Faktor 1,5 rechnen. Für die 30 Ohm Spule ist das günstigster als der Faktor 2, weil sich dort der Faktor 2 "fast" schon aus dem Verhältnis der ohmschen Widerstände ergibt. der Faktor 2 wird also schon bei einem relativ kleinen Blindwiderstand erreicht, für die Fehlerfortpflanzung günstiger ist ein Faktor, bei dem der Blindwiderstand vergleichbar groß wie die ohmschen Widerstände wird. Wolfgang schrieb: > Man stellt die komplette Gleichung für die Berechnung des > Spannungsabfalls über der Spule neu auf, d.h. inklusive dem ESR genau das ist mein Vorschlag. Die Berechnung ist im Link des TO ja detailliert vorgeführt. Und es ist kein besonders großer Aufwand, die Rechnung für 1/1,5 statt für 1/2 durchzuführen.
Wolfgang schrieb: > Die Auswertung des Scans mit der Faktor-2-Methode setzt voraus, dass die > Kurve bei niedrigen Frequenzen bei 0 startet. Bevor das nicht zu sehen > ist oder zumindest verstanden ist, warum das nicht so ist, kann man da > gar nichts sinnvoll auswerten. Ich dachte, dass man bei 0 Hz (=DC) den Spannungsabfall am ohmschen Widerstand der Spule zu sehen bekommt. Die Spulen haben ja wie gesagt einen signifikanten Widerstand. Die verlinkte Berechnung berücksichtigt das ja zumindest in der zweiten Version. Oder verstehe ich dich falsch? Wolfgang schrieb: > Du bist ja goldig. Da fällt ein Faktor 1.5 vom Himmel und darauf > basierend willst du die Induktivität wie berechnen? > > Es gibt zwei Möglichkeiten: > 1. Man stellt die komplette Gleichung für die Berechnung des > Spannungsabfalls über der Spule neu auf, d.h. inklusive dem ESR. Dann > ergibt sich bei einem günstig gewählten Wert für den Signalanstieg die > Formel zur Berechnung der Induktivität. Ohne die Physik hinter der Mathematik in meinem Link von oben wirklich zu verstehen, sieht es mir doch so aus, als ginge der Faktor 2 dort explizit in die Berechnung ein, und ich könnte also auch für einen anderen Faktor rechnen. So habe ich Achim verstanden. Die Rechnerei sieht zumindest nicht kompliziert aus.
Sorry Achim, du warst schneller ... Aber zumindest meinte ich es so, wie du es nun nochmal beschrieben hast.
Klausi schrieb: > sieht es mir doch so aus, als ginge der Faktor 2 dort explizit in die > Berechnung ein, und ich könnte also auch für einen anderen Faktor > rechnen. genau so ist es. du musst anstelle von 50 Ohm deinen tatsächlichen Generatorwiderstand einsetzen. und du kannst anstelle von G=1/2 auch einen anderen Faktor betrachten. natürlich musst du die Formel entsprechend neu berechnen, aber das komplizierteste daran ist, den Betrag einer komplexen Zahl zu bilden.
Hallo, Habe ich übrigends einen Schaltplan übersehen? 1. Masse von FG und Oszi einzeichnen! 2. C ?
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