Forum: Fahrzeugelektronik Lichtmaschine - Kollektor- und Kohlenabnutzung


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von Opelfahra (Gast)



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Habe auf Verdacht (keine Ladespannung im Leerlauf) die
Lichtmaschine gewechselt. Danach die alte geöffnet und den
im Anhang abgebildeten "seltsamen" Defekt gefunden. Einer
der beiden Kollektoren ist stark eingelaufen (oder muss das
so?) und die zugehörige Kohle ist deutlich kürzer als die
andere. Man sieht auch eine leichte Abschrägung der Kohle
durch die V-Form der Kollektor-Abnutzung.

Kommt die Abnutzung vom Feuern, oder was meint ihr sonst?
(vermutlich hat die eine Kohle durch ihre Kürze nicht mehr
viel Druck auf dem Kollektor gehabt).

Seltsam, seltsam ... oder kennen das viele so?

von Helge (Gast)


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Sieht häufiger so aus. vielleicht Staub, Sand, Dreck.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Respekt, so stark hab ichs noch nicht gesehen.
Das ist wohl der Kollektor-Anti-Abdreh-Schutz.

von oszi40 (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> oder kennen das

Es gab auch Motoren, wo eine harte und eine weiche Kohle eingesetzt 
wurde. Dann muß bei Verschleiß nur eine getauscht werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Opelfahra schrieb:

> Lichtmaschine - Kollektor- und Kohlenabnutzung

Nur zur Vollständigkeit: Das ist kein Kollektor,
sondern das sind Schleifringe.

von Paul van Dieer (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> Kommt die Abnutzung vom Feuern, oder was meint ihr sonst?
> (vermutlich hat die eine Kohle durch ihre Kürze nicht mehr
> viel Druck auf dem Kollektor gehabt).

Warum schreibst Du nichts darüber, wie viele Kilometer das Fahrzeug 
drauf hat und welches Fahrzeug das ist.
Kommt immer drauf an, wie die Lichtmaschine eingebaut ist, bekommt die 
allen Dreck ab oder ist die geschützt.

von turboholics (Gast)


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Aufgrund der Bauart des Reglers: mindestens 15 Jahre altes Auto, eher 
noch älter.
Ist halt so, Lichtmaschine tauschen, fertig.

VG

von Dieter J. (fossi)


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von Opelfahra (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Nur zur Vollständigkeit:

"Again what learned" hätte Loddar g'sachd.

Ja gut, war so mit der Abnutzung beschäftigt dass mir der ganz
korrekte Ausdruck nicht eingefallen ist.

Dieter J. schrieb:
> Abhilfe: neuer Schleifring

Das ist ein hilfreicher Hinweis, Danke dafür. Leider muss man
zum Austausch des Schleifrings den ganzen Anker ausbauen. Dazu
braucht man Abzieher, andere Spezialwerkzeuge und mindestens
einen Spezialschlüssel für den Schleifring. Und gut und richtig
löten darf man dann auch noch können. Das mag mir eine Bosch-
Werkstatt machen können, ich kann es nicht. Da lohnt sich eher
eine gerneralüberholte neue für ca 50 Euro.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Absolut richtig, das Reparieren lohnt sich nur wenn man alles macht.

Neue Schleifringe, neue Kohlen am Regler, beide Achslager neu. Ein 
versierter Bastler mit einer halbwegs gut ausgestatteten Werkstatt 
bekommt das hin und spart dann auch etwas Geld, aber so richtig mega 
lohnend ist es nicht. Das ist ein Spaß für jemanden, der die Zeit und 
Muße zum Basteln hat, aber wirtschaftlich sind darauf spezialisierte 
Betriebe weit voraus.

von Dieter J. (fossi)


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Ein Boschdienst wird sowas heute nicht mehr machen. Die wollen Dir nur 
ne neue Lima verkaufen.
Zum Tausch der Schleifringe brauchst Du keinen Spezialschlüssel. Die 
sind nur aufgepreßt. Hab ich schon gemacht.
Gut, so ein China-Klon ist da eine Alternative, da der wesentlich 
weniger wie ein Markengenerator kostet.

von Opelfahra (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> den ganzen Anker

Oh Verzeihung, vielleicht heisst es "Läufer" statt "Anker".

von Opelfahra (Gast)


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Dieter J. schrieb:
> Zum Tausch der Schleifringe brauchst Du keinen Spezialschlüssel.

Ja, Danke. Du hast meine Lichtmaschine gesehen? Zur Illustration
nochmal das Ende des Schleifrings. Da gibt es nicht "einfach
abziehen und neuen draufpressen", der ist sehr genau definiert
fixiert mit einer passenden flachen Spezialschraube.

von batman (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> fixiert mit einer passenden flachen Spezialschraube.

Wo ist da ne Schraube?

Helge schrieb:
> Sieht häufiger so aus. vielleicht Staub, Sand, Dreck.

Bloß warum fliegt der immer nur auf den einen Ring. Kann der Verschleiß 
nicht von der Polung (Kupfer/Kohle) abhängen?

von svensson (Gast)


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Nach langer Laufleistung ist das normal. Hier sind offenbar die Kohlen 
zu hart und/oder das Kupfer der Schleifringe zu weich.

Nach 250.000 km machten die Lager meiner LiMa Lärm. Natürlich hätte ich 
die aufarbeiten können (ist eine widerliche Arbeit, weil da ordentlich 
Abrieb und Staub drin ist), aber für 120€ gabs eine neue von Hella - da 
war die Entscheidung leicht.

In einem anderen Fall waren die Kohlen abgenutzt. Da sollte die LiMa 
450€ kosten, da habe ich den Regler für 32€ gewechselt.

von Max M. (jens2001)


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Harald W. schrieb:
> Nur zur Vollständigkeit: Das ist kein Kollektor,
> sondern das sind Schleifringe.

Das ist schon ein Kollektor, nur ebend kein Kommutator.
Richtig ist allerdings, dass der Ausdruck Schleifring für sowas 
gebräuchlicher ist.

von oszi40 (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> mit einer passenden flachen Spezialschraube.

Deinen "Spezialschraubendreher" schleift man sich in weniger als 5 
Minuten an der Schleifscheibe. Die Klimmzüge werden sich aber trotzdem 
kaum lohnen, wenn die Lager schon klappern.

von roehrenvorheizer (Gast)


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Vermutlich gelangte viel Dreck und Salz von langen Autobahnfahrten an 
die Kohlen so daß Korrosion zusammen mit Sand ganze Arbeit geleistet 
haben. Nebendran ist das Material stark korrodiert.

Mfg

von Helge (Gast)


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batman schrieb:
> Bloß warum fliegt der immer nur auf den einen Ring

- logischerweise ist meist der untere kaputt, der obere ist durch die 
Plastikkappe besser geschützt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Die Klimmzüge werden sich aber trotzdem
> kaum lohnen, wenn die Lager schon klappern.
Habe ich oben schon geschrieben, wenn man schon solche
Klimmzüge macht, dann werden die Lager auch erneuert.

von Opelfahra (Gast)


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Ergänzungen bzw. Abschluss-Bericht:

Für manche von euch vielleicht interessant oder sogar
nützlich ...

Anlass der Lichtmaschinen-Tauschaktion war ja die fehlende
bzw. zu geringe Ladespannung im Leerlauf (12.2V, also
Batteriespannung ohne Ladung unter leichter Last,
hauptsächlich Steuergerät). Die Ladung der Lichtmaschine
startete dann doch jeweils ab einer Drehzahl von ca 2500
U/min. Es gab also eine Hysterese, doch die Ladung blieb
funktional auch wenn man auf Leerlaufdrehzahl zurückging. Das
war kein Problem wenn man einigermassen zügig auf Landstrasse
unterwegs war. Doch ab und zu passiert es dann doch: im
Stadtverkehr wird die Lade-Schwelle nicht erreicht und man
fährt längere Zeit nur "auf Batterie". Das merkt man dann
wenn nach längerer Stadfahrt der Motor neu gestartet wird -
die Batterie tut sich dann schon schwer.

Die Batterie-Ladelleuchte leuchtete nie, also war da kein
Verlass drauf dass/ob die Lichtmaschine lädt.

Im Anhang seht ihr die gekaufte Ersatz-Lichtmaschine (links)
bzw. deren Schleifring, im Vergleich zur originalen (rechts).
Beide zeigen ein ähnliches Tragbild, der innere Schleifring
ist mehr abgenutzt. Beide Lichtmaschinen funktionieren wie
oben beschrieben, laden also prinzipiell. Also ist doch was
anderes kaputt. Habe mir jedoch noch einen neuen Regler mit
neuen Kohlen gegönnt, die alten Kohlen wären sicher bald am
Ende gewesen.

Nun, so eine Ladekontrollleuchte geht ja nie kaputt, sie muss
ja nur kurz aufleuchten beim Starten des Motors, also kaum
Verschleiss. Aber bei mir war sie kaputt und ich habe es
nicht bemerkt dass sie sich beim Start nie meldete. Über die
Leuchte fliesst ein Erregerstrom für die Lichtmaschine, und
der fehlt dann bei niedrigen Drehzahlen.

Die Ladekontrollleuchte ist ein bisschen umständlich zu
wechseln (daher schaut man da auch nicht schnell mal auf
einen Defekt nach), der Tacho muss raus und daran hängt auch
noch die Tachowelle die man extra noch am Getriebe abkoppeln
muss, sonst bekommt man den Tacho nicht raus.

Vorher war an der Lichtmaschine eine Spannung von 13.3 bis
13.7 Volt (nach Überschreiten der Lade-Schwelle) zu messen,
jetzt mit funktionaler Ladekontrollleuchte kommen immer
saubere 14.15-14.20 Volt an der Batterie an, so wie es der
Regleraufdruck verspricht. Was mir allerdings unerklärlich
ist wie bei dem beschriebenen Defekt die Ladespannung bei
niedrigen Drehzahlen trotzdem gehalten hat nachdem die
Lichtmaschine einmal "angesprungen" war. Es kann sein dass
die Batterie die höhere Spannung trotz Last eine zeitlang
halten kann.

Da die Lichtmaschinen sonst keinerlei Auffälligkeiten zeigten
(keine Laufgeräusche wie Rasseln oder Heulen) gab es für mich
auch keinen Anlass andere Austauscharbeiten zu machen. Den
eingelaufenen Schleifring habe ich beschlossen als noch
brauchbar zu betrachten. Er tut es ja auch, mit neuer Kohle.

Und die Moral von der Geschicht: verlass dich auf die
Ladekontrollleuchte nicht (gilt sicherlich nicht bei
"moderneren" Fahrzeugen).

von Helge (Gast)


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Ja. Der Strom durch die Kontrolleuchte erlaubt dem Regler, ein bisschen 
Feld im Stator zu erzeugen. Läuft die LiMa schneller, reicht für diese 
Erregung auch das, was aus dem Läufer kommt.

von MaWin (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> Er tut es ja auch, mit neuer Kohle.

Irgendwie wird die neue Kohle breiter sein und nicht in den Graben auf 
dem Schleifring passen.

von Björn W. (bwieck)


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MaWin schrieb:
> Irgendwie wird die neue Kohle breiter sein und nicht in den Graben auf
> dem Schleifring passen.

Das wird sich sicherlich in kürzester Zeit angleichen ;)

von Opelfahra (Gast)


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MaWin schrieb:
> Irgendwie wird die neue Kohle breiter sein und nicht in den Graben auf
> dem Schleifring passen.

Gut beobachtet, aber die neue(re) Lichmaschine hat einen Graben
im Schleifring der praktisch nicht V-förmig eingelaufen ist
sondern fast so breit ist wie eine neue Kohle.

Björn W. schrieb:
> Das wird sich sicherlich in kürzester Zeit angleichen

Sehr richtig. Der Druck der sich am Graben-Rand ausbildet ist
ja viel höher.

Wenn der "Graben" also irgendwie hinderlich sein sollte so
hätte ich das sicherlich am Ladeverhalten beobachten können.
Nun fahre ich schon ein paar hundert Kilometer und alles
ist unauffällig.

von batman (Gast)


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Opelfahra schrieb:
> Regleraufdruck verspricht. Was mir allerdings unerklärlich
> ist wie bei dem beschriebenen Defekt die Ladespannung bei
> niedrigen Drehzahlen trotzdem gehalten hat nachdem die
> Lichtmaschine einmal "angesprungen" war. Es kann sein dass

Das liegt daran, daß der Erregerstrom im Normalbetrieb über einen extra 
Gleichrichter aus dem Stator gezapft wird. Wenn die sich also mal erregt 
(Lampe oder Remanenz) hat, läuft der Kreislauf, bis der Motor gestoppt 
wird.
Erregerstrom über Lampe ist aber seit Verbreitung der 
'Multifunktionsregler' vor einigen Jahrzehnten praktisch Geschichte, 
also da scheint es sich um einen Oldtimer zu handeln.
Versteh ich das richtig, daß auch die neue Lima nach ein paar hundert km 
schon genauso eingelaufen ist wie die alte war?

von Opelfahra (Gast)


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batman schrieb:
> Versteh ich das richtig, daß auch die neue Lima nach ein paar hundert km
> schon genauso eingelaufen ist wie die alte war?

Nein, die neue Lichtmaschine war eine andere gebrauchte - sollte
aus dem Foto eigentlich ersichtlich sein. Daher "durfte" sie auch
einen eingelaufenen Schleifring haben. Dieser hat ja auch bei der
ersten Lichtmaschine nicht aktuell zu einer Fehlfunktion geführt.
Nur die Länge der Kohlen war bereits grenzwertig sodass mit einem
Versagen allein deswegen schon bald zu rechnen ist. Bei beiden
Lichtmaschinen.

von batman (Gast)


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Naja, irgendwann ist der Kupferring auch mal zuende.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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batman schrieb:
> Opelfahra schrieb:
>> Regleraufdruck verspricht. Was mir allerdings unerklärlich
>> ist wie bei dem beschriebenen Defekt die Ladespannung bei
>> niedrigen Drehzahlen trotzdem gehalten hat nachdem die
>> Lichtmaschine einmal "angesprungen" war. Es kann sein dass
>
> Das liegt daran, daß der Erregerstrom im Normalbetrieb über einen extra
> Gleichrichter aus dem Stator gezapft wird. Wenn die sich also mal erregt
> (Lampe oder Remanenz) hat, läuft der Kreislauf, bis der Motor gestoppt
> wird.

Wieder so ein Fall für ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

EDIT: Allerdings hilft ein zweites Bild was das Gleiche zeigt keinem 
weiter, leider hat es die Forensoftware geschafft, dass nach dem 
vermeintlichen 1. Hochladen weiter "Keine ausgewählt" anzuzeigen, so 
dass ich einen 2. Versuch übernahm, mit eben diesem Ergebnis.

: Bearbeitet durch User
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