Forum: HF, Funk und Felder Magnetische Leitfähigkeit


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von Neugieriger (Gast)


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Hallo in die Runde ,

ich mach mir grad Gedanken über die magnetische Leitfähigkeit. Ich 
dachte dass durch magnetisch leitfähiges Material einfach der Pol 
"verlängert" wird. Jetzt verhält sie sich aber offensichtlich anders als 
ich dachte. Im Anhang ein Bild. Situation 1 (von links) ist klar, Nord- 
und Südpol ziehen sich an, Situation 2 ist auch klar, gleiche Pole 
stoßen sich ab. In Situation 3 ist ein Blechstreifen aus Stahl 
dazwischen gelegt. Hier hätte ich eine Abstoßung erwartet, was aber 
nicht der Fall ist. Selbst in einigem Abstand ist eher Anziehung zu 
spüren. Warum ist das so? Sollte das Blech nicht den Magnetismus leiten? 
Etwas Abstoßung gibt es allerdings schon, man braucht Kraft, um beide 
Magneten axial zu halten. Ich könnte mir vorstellen, dass der zweite 
Magnet durch sein Magnetfeld selber das Feld im Blech umdreht. Aber wie 
funktioniert das dann in Motoren? Dort werden doch bspw. im Anker Bleche 
eingesetzt, die das Feld leiten und eben auch Abstoßung bewirken müssen, 
nicht nur Anziehung.

Spielt in meinem Beispiel die Sättigung mit rein?

Danke!

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Herr, wirf Hirn!

von Elliot (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Warum ist das so? Sollte das Blech nicht den Magnetismus leiten?

Genau das tut es doch. Stell dir einfach die Feldlinien eines einzelnen 
Magneten mit einem Blechstreifen vor. Die am Ende austretenden 
Feldlinien gehen dort durch das Blech. Im Bild 3 hast du nun diesen Fall 
2-fach. Die Magnete sind durch das Blech sozusagen voneinander 
abgeschirmt.

von Neugieriger (Gast)


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Elliot schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Warum ist das so? Sollte das Blech nicht den Magnetismus leiten?
>
> Genau das tut es doch. Stell dir einfach die Feldlinien eines einzelnen
> Magneten mit einem Blechstreifen vor.

Das würde ja heißen, dass das Blech hauptsächlich längs leitet. Aber 
egal wie ich die beiden Magnete auf dem Blech plazier, immer werden 
beide angezogen.

von Russenquatsch (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Spielt in meinem Beispiel die Sättigung mit rein?

Janz Sischer, satt spielt sichs mit Magneten viel besser, nicht daß 
einer noch verschluckt wird.

von Hp M. (nachtmix)


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Neugieriger schrieb:
> Das würde ja heißen, dass das Blech hauptsächlich längs leitet

Das tut es.
Wenn du nur einen Magneten verwendest, und als Sensor einen Eisennagel, 
dann kannst spüren, dass in der Luft auf der anderen Seite des Bleches 
kaum noch Magnetismus vorhanden ist.

Darauf beruht z.B die Verwendung von Stahlgehäusen um störende 
Magnetfelder von Lautsprechermagneten oder Transformatoren abzuschirmen.

Solange die Blechwand nicht in die magnetische Sättigung gerät, "weiss" 
der zweite Magnet praktisch nicht von der Existenz des Ersten.

: Bearbeitet durch User
von Rothering (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Das würde ja heißen, dass das Blech hauptsächlich längs leitet
>
> Das tut es.

Nöpp und NjaJein Vorsicht mit den Begrifflichkeiten. Das Blech schirmt 
ab und leitet höchstens elektrischen Strom.

Eine derartige Umleitung ist magnetisch eine Isolation, keinesfalls 
Leitung.

von Jens G. (jensig)


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Ich denke eher, daß das Blech das Feld in die Breite zieht, so daß auf 
dessen Fläche die Felddichte entsprechend deutlich kleiner ist. Damit 
tritt dessen Feld gegenüber dem Feld des zweiten Magneten zurück, bzw. 
wird von dem praktisch übertrumpft, so daß dann nur noch die reine 
Anziehung zw. Magnet und (nicht vormagnetisiertem) Blech überwiegt.

von MaWin (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Hier hätte ich eine Abstoßung erwarte

Wieso ?

Der Andere Magnet ist doch abgeschirmt.

Streu Eisenfeilspäne auf ein darübergelegtes Papier, und schau dir die 
Feldlinien an.

von Achim S. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Ich denke eher, daß das Blech das Feld in die Breite zieht, so daß auf
> dessen Fläche die Felddichte entsprechend deutlich kleiner ist. Damit
> tritt dessen Feld gegenüber dem Feld des zweiten Magneten zurück, bzw.
> wird von dem praktisch übertrumpft, so daß dann nur noch die reine
> Anziehung zw. Magnet und (nicht vormagnetisiertem) Blech überwiegt.

ja, die Beschreibung passt. Ich finde, man sieht es am besten, wenn man 
nur einen der beiden Magnete betrachtet. Im Anhang einmal mit 
Eisenblech, ein mal ohne.

Ohne Eisenblech müsste man einen zweiten Magneten von oben in das Feld 
des unteren Magneten einbringen (und hätte je nach Polung anziehende 
oder abstoßende Kräfte). Mit Eisenblech ist vom Feld des unteren Magnete 
oberhalb des Blechs praktisch nichts übrig. Ein zweiter Magnet oben 
würde also praktisch nur das Eisenblech "sehen" und entsprechend 
angezogen werden.

Neugieriger schrieb:
> Das würde ja heißen, dass das Blech hauptsächlich längs leitet.

Das Eisen ist isotrop, es leitet in alle Richtungen gleich gut. Aber die 
Feldlinien müssen ja so verlaufen, dass sie insgesamt geschlossen sind. 
Würde das Eisenblech die Feldlinien des unteren Magneten nach oben 
leiten, dann ergäbe das eine energetisch ungünstigere Feldverteilung als 
wenn es sie zur Seite leitet, so dass sie auf kürzerem Weg geschlossen 
werden.

von Neugieriger (Gast)


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Danke für die Antworten! Auch einen besonderen Dank für die Simulation.

Die "Abschirmung" kann ich mir nun soweit vorstellen. Mit der 
Motorfunktionsweise bin ich aber noch nicht richtig weiter. Im Anhang 
ein Motor aus einem alten Spielzeug. Den Stator habe ich nun versucht 
mit zwei Blechstreifen und Permanentmagneten nachzubilden, siehe Bild. 
Aber ich komme auf keine Abstoßung, wie ich erwarten würde. Warum nicht? 
Oder arbeitet der Motor hauptsächlich mit anziehenden Kräften?

Mir ist klar, dass sich Anziehungskräfte bei einem gelagerten Rotor 
teilweise aufheben, aber trotzdem denke ich, sollten die Abstoßenden 
Kräfte spürbar sein, wenn sie einen relevanten Anteil am Antrieb haben.

von Nervensäge (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Oder arbeitet der Motor hauptsächlich mit anziehenden Kräften?

Mit Elektromagneten und einem Komutator, der die Feldrichtung 
umkehrt/dreht.

Les ein gut verständliches Lehrbuch. Mit Bauchlochfragerei Gehirnnebel 
zu lichten führt zu nichts, Du riskierst mit der Neuerfindung abstruser 
Theorien die Antitrollfraktion zu nerven bis Diuch ein Admin sperrt oder 
ins Nirwana verfrachtet. Gutgemeint, nicht böse...

von Neugieriger (Gast)


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Kann niemand mehr was zum Thema sagen? Warum kann ich die 
Abstoßungskräfte mit den Permanentmagneten nicht darstellen?

von ich (Gast)


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Weil das Verständnis von Magnetismus ganz allgemein, sowie von 
mikroskopischen als auch makroskopischen Effekten nicht ausreicht.

von Konditorei (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Warum kann ich die
> Abstoßungskräfte mit den Permanentmagneten nicht darstellen?

Defizite + Beratungsresistenz?

von Teo (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Kann niemand mehr was zum Thema sagen? Warum kann ich die
> Abstoßungskräfte mit den Permanentmagneten nicht darstellen?

Weil die Felddichte an den Enden der Magnete, deutlich höher ist als am 
Ende/andere Seite des Eisens ist und dieses dadurch verdrängt wird. Da 
muss also ein Magnet deutlich stärker sein als das Andere!

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Neugieriger schrieb:
> Kann niemand mehr was zum Thema sagen?

Also können schon, nur mit dem Wollen ist es nicht ganz so weit her.
Die Eingangsfrage ist dermaßen dumm gestellt...du scheinst glatt zu 
vergessen, daß ein Magnet Eisen anzieht. Da kannst du kaum auf 
ernsthafte Antworten hoffen.
Aber auch diese waren ehrlich gesagt nicht gerade das Gelbe vom Ei. Man 
darf schon mal fragen, warum alle von einer Abschirmung reden, wo doch 
auf beiden Seiten des Blechs dieselben Bedingungen herrschen. Eine 
Abschirmung liegt nur dann vor, wenn was auch immer gegen etwas anderes 
geschützt wird. Bei zwei gleichen Magnetpolen ist das per Definition 
unmöglich.

Da der TO mehrere Bilder gemacht hat, scheint er kein Troll zu sein, 
sondern wirklich nur ahnungslos. Daher hier mal die Antwort:

Das Blech liegt den Magneten natürlich etwas näher, als der jeweils 
andere Magnet. Daher überwiegt die Anziehungskraft. Zu berücksichtigen 
ist dabei natürlich auch der quadratische Zusammenhang zwischen Kraft 
und Distanz.
Dazu kommt, daß das Blech eine "Abkürzung" der Feldlinien auf ihrem Weg 
zum jeweiligen Gegenpol darstellt. Daher werden die meisten Feldlinien 
bereits im Blech um ca. 90° gebogen, treten gar nicht mehr auf der 
Gegenseite aus. Folglich ist dort die Abstoßung auch geringer. Siehe 
Simulation.

von Neugieriger (Gast)


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Danke für die ernsthaften Antworten! War tatsächlich eine Anfängerfrage.

Mein Denkfehler war, dass das Blech das Feld "geradeaus" leiten würde, 
wie ein Lichtleiter. Außerdem dachte ich, dass die Anziehung vom Eisen 
durch den anderen Magnet gestört wird, was wohl nicht der Fall ist.

Ich hab jetzt auch mal das Programm FEMM hergenommen und eigene Versuche 
gemacht (sehr aufschlussreich).

Beitrag #6806108 wurde vom Autor gelöscht.
von Josef L. (Gast)


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Das Schöne am Programm ist dass man Feldlinien gezeigt bekommt. Wie bei 
den Wetterkarten die Isobaren (Luftdrucklinien) ist die Energie am 
dichtesten wo die Linien eng zusammenstehen. Du kannst aber auch selber 
den alten Schulversuch mit Papier (besser dünner Fotokarton, Fotopapier 
für Drucker) und Eisenfeilspäne benutzen. Aber Eisenpulver und Magnete 
immer schön trennen, sonst bekommen sie einen Bart :-)

von Neugieriger (Gast)


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Ist auch erstaunlich einfach zu bedienen.

Kräfte  kann das Programm nicht berechnen/anzeigen, oder?

von Achim S. (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Kräfte  kann das Programm nicht berechnen/anzeigen, oder?

Im Zweifel einfach mal "FEMM Kraft berechnen" in Google eingeben. Dann 
erscheint bei mir als erstes folgender Link:

https://www.optiyummy.de/index.php/Software:_FEM_-_Tutorial_-_Magnetfeld_-_Kraft_und_Koppelfluss

Dort werden zum Einstieg schon mal einige Möglichkeiten beschrieben.

von Neugieriger (Gast)


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Super, probier ich aus (auch das mit dem gugeln :).

von Dussel (Gast)


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Da ich FEMM auch gerade wieder benutze (funktioniert problemlos auch 
unter Linux mit Wine): Die Zeichenfunktion von FEMM finde ich unbequem 
zu benutzen. FEMM kann aber DXF-Dateien importieren. Man kann also die 
Geometrie zum Beispiel in LibreCAD zeichnen und dann importieren.

von Kurt (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Kann niemand mehr was zum Thema sagen?
>
> Also können schon, nur mit dem Wollen ist es nicht ganz so weit her.
> Die Eingangsfrage ist dermaßen dumm gestellt...du scheinst glatt zu
> vergessen, daß ein Magnet Eisen anzieht. Da kannst du kaum auf
> ernsthafte Antworten hoffen.

Das können ist aber auf einer Falschansicht aufgebaut.
Es gibt nämlich keine Anziehung.

 Kurt

von Oerstedt (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Die Eingangsfrage ist dermaßen dumm gestellt...

Es gibt keine dummen Fragen.
Aber es gibt dermaßen dümmlich überhebliche Antworten...

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Es scheint vor allem Leute zu geben, die nicht damit umgehen können, 
wenn andere recht haben und das Kind beim Namen nennen. Denen ist 
lieber, jeder ist genau so durchschnittlich wie sie selbst, und 
verbreitet denselben weichgespülten Blödsinn. Denn das ist so viel 
einfacher, als selbst was zu lernen.

von Neugieriger (Gast)


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Oerstedt schrieb:
> Aber es gibt dermaßen dümmlich überhebliche Antworten...

Hi,

überheblich wäre mir ja noch egal, solange noch brauchbare Informationen 
enthalten sind. Die erste "Antwort" hat m.E. den Thread stark 
ausgebremst und auch noch ein paar Randalen angelockt.

Trotzdem sind im weiteren Verlauf noch sehr gute Beiträge gekommen!

von Neugieriger (Gast)


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Und noch zum Thema:

Ausgangspunkt war, dass ich dabei bin ein Magnetrührer zu basteln. Zwei 
angetriebene, außerhalb des Rührgefäßes angeordnete Magnete treiben 
einen im Rührgefäß liegenden Magneten an. Die beiden Magnete wollte ich 
per Blechstreifen koppeln, und zur Verringerung des Bauraums wie in Bild 
2 dargestellt um den Motor "herum" führen. Nachdem das mit der Abstoßung 
in Verbindung mit dem Blechstreifen (wie im Ausgangspost beschrieben) 
nicht funktioniert hat, war mir klar, dass an meinem Verständnis der 
magnetischen Leitfähigkeit was nicht stimmt, deshalb dieser Thread.

Mit dem Programm konnte ich jetzt verschiedene Anordnungen simulieren. 
Die untere Reihe jeweils die Situation mit Rührstäbchen.
Die ursprünglich geplante Variante 2 kann ich wohl verwerfen und werde 
nun in Richtung Variante 3 gehen, da flacher.

von Teo (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Rührstäbchen

Nimm nen Rührfisch....

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Neugieriger schrieb:
> Trotzdem sind im weiteren Verlauf noch sehr gute Beiträge gekommen!

Du meinst die, die du nicht verstanden hattest? Nicht mal die Simulation 
griff bei dir, wie jeder leicht nachlesen kann. Da faselst du was von 
meiner ersten Antwort als Auslöser für Ärger... Das ist genau solch ein 
Blödsinn, wie ihn hier auch die neuerlichen Neider verzapfen, um 
gegenüber sich selbst wieder besser dazustehen.
Ihr solltet vielleicht mal anfangen, euer vollautomatisiertes 
Diskreditieren gegen Lernarbeit zu tauschen. Vorher seid ihr nicht in 
der Position, über die Überheblichkeit anderer auch nur Vermutungen 
abzugeben.

Diese unglaublich dumme Frage wurde ja geklärt, ich wünsche allen 
Bedürftigen noch viel Spaß beim Umgehen jeglicher unangenehmer 
Wahrheiten.

: Bearbeitet durch User
von Neugieriger (Gast)


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Relax mal!

von Achim S. (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Die ursprünglich geplante Variante 2 kann ich wohl verwerfen und werde
> nun in Richtung Variante 3 gehen, da flacher.

ich habe den Eindruck du optimierst gerade darauf, dass das Rührteil 
maximal nach unten gezogen wird. Dein eigentliches Anliegen dürfte aber 
doch sein, dass es maximales Drehmoment beim Umrühren erfährt. Da dürfte 
die von Teo genannte Lösung des Rührfischs kaum zu schlagen sein. 
(Entspricht evtl. deiner Variante 4).

von Oerstedt (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> Diese unglaublich dumme Frage wurde ja geklärt

na immerhin kann man dir bei der Wahl deines Usernamens eine gewisse 
Fähigkeit zur realen Selbsteinschätzung zubilligen:

"bullshit-bingo!

passt!

von Moses (Gast)


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Oerstedt schrieb:
> Es gibt keine dummen Fragen.

https://www.giga.de/extra/fundstucke/gallery/die-33-duemmsten-fragen-aus-dem-internet/

Wenn einer falsch gewickelt wurde, reicht die Polumkehr?

von Neugieriger (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Die ursprünglich geplante Variante 2 kann ich wohl verwerfen und werde
>> nun in Richtung Variante 3 gehen, da flacher.
>
> ich habe den Eindruck du optimierst gerade darauf, dass das Rührteil
> maximal nach unten gezogen wird. Dein eigentliches Anliegen dürfte aber
> doch sein, dass es maximales Drehmoment beim Umrühren erfährt. Da dürfte
> die von Teo genannte Lösung des Rührfischs kaum zu schlagen sein.
> (Entspricht evtl. deiner Variante 4).

Nur wie kann ich das maximale Drehmoment aus den Simulationen "ablesen"? 
Es bräuchte eine möglichst hohe Kraft möglichst weit an den Enden. Dazu 
noch eine gute axiale Zentrierung, also dass der Rührfisch mit seinem 
Schwerpunkt immer auf die Drehachse des Antriebs gezogen wird. 
Andernfalls wirken auf das "längere" Ende bei verschobenem Rührfisch 
höhere Kräfte und den Rührfisch drückt es zusätzlich quer aus der Mitte.

Variante 4 hat im Feldversuch im Vergleich zu Variante 1 relativ 
schlecht abgeschnitten. Die anderen Varianten hab ich nicht probiert. Es 
geht jetzt auch um die Auswahl der Magnete, bisher stückel ich aus 
mehreren der kleinen Rundmagnete zusammen, kann also Variante 3 nicht 
probieren.

von Achim S. (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Variante 4 hat im Feldversuch im Vergleich zu Variante 1 relativ
> schlecht abgeschnitten.

hast du bei Variante 4 ein Eisenstück zum Rühren? oder einen 
Stabmagneten (wie es beim Ruhrfisch der Fall ist).

Neugieriger schrieb:
> Nur wie kann ich das maximale Drehmoment aus den Simulationen "ablesen"?

ich weiss mit FEMM keine Antwort (will es ja nicht in 3d rechnet)

von Neugieriger (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Variante 4 hat im Feldversuch im Vergleich zu Variante 1 relativ
>> schlecht abgeschnitten.
>
> hast du bei Variante 4 ein Eisenstück zum Rühren? oder einen
> Stabmagneten (wie es beim Ruhrfisch der Fall ist).

Den (glasummantelten) Rührfisch hab ich schon da, d8 x 60mm, und für die 
Versuche auch benutzt. Bei ruhendem Wasser klinkt er bei etwa 500u/min 
aus. In den Simulationen ist entsprechend ein Magnet. Der Magnet im 
Rührstab ist gefühlt schwächer als die anderen Magnete, deshalb habe ich 
in der Simulation auch schwächeres Material (N30) im Vergleich zu den 
angetriebenen Magneten (N50) gewählt.

>
> Neugieriger schrieb:
>> Nur wie kann ich das maximale Drehmoment aus den Simulationen "ablesen"?
>
> ich weiss mit FEMM keine Antwort (will es ja nicht in 3d rechnet)

Ja, interessant wäre ja auch, ob ein länglicher Magnet eher längs oder 
quer zum Rührfisch aufgebracht sein sollte.

von Hp M. (nachtmix)


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Neugieriger schrieb:
> Ja, interessant wäre ja auch, ob ein länglicher Magnet eher längs oder
> quer zum Rührfisch aufgebracht sein sollte.

Kommerziell gefertigte Magnetrührer haben einen Magneten mit gleicher 
Länge und Breite.
Die Verwendung von Neodymmagneten solltest du dir nochmal überlegen, 
weil die oft eine recht niedrige Curietemperatur haben, und zwischen dem 
Fisch und dem drehenden Magnet oft noch eine Heizung angebracht ist.
In der Praxis sind z.B. 5cm x 5cm grosse Alnico Magneten stark genug.

von Neugieriger (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>> Ja, interessant wäre ja auch, ob ein länglicher Magnet eher längs oder
>> quer zum Rührfisch aufgebracht sein sollte.
>
> Kommerziell gefertigte Magnetrührer haben einen Magneten mit gleicher
> Länge und Breite.

Interessant!

> Die Verwendung von Neodymmagneten solltest du dir nochmal überlegen,
> weil die oft eine recht niedrige Curietemperatur haben, und zwischen dem
> Fisch und dem drehenden Magnet oft noch eine Heizung angebracht ist.

Bei mir gibt es keine Heizung, sollte also in der Hinsicht kein Problem 
sein. Mein Rührgerät unterscheidet sich von einem "Laborrührer" 
insofern, dass das Ziel die Umwälzung in einem 60-Liter-Fass ist. Es 
soll sich dort auch kein Wirbel bilden, wie es bei den Laborrührern der 
Fall ist. Trotzdem soll die Drehgeschwindigkeit nicht zu niedrig sein, 
um eine ordentliche Durchmischung zu bekommen. Wenn sich die Flüssigkeit 
aber nicht mitdreht, braucht es größere übertragene Momenten. Deswegen 
mach ich mir auch verstärkt Gedanken über die Anordnung und es reicht 
nicht einfach einen Magnet eine Nummer größer zu nehmen.
Außerdem ist bei mir der Rührstab vorgegeben, ich denke das hat auch 
einen Einfluss auf die ideale Anordnung.

> In der Praxis sind z.B. 5cm x 5cm grosse Alnico Magneten stark genug.

Bei welcher Dicke etwa? Ich hab mal im Netz gesucht, das einzige was ich 
gefunden habe ist ein 61 x 61 x 16 mm. Ein ziemlicher Klotz...

von Teo (Gast)


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Hab hier ein ausgeschlachtetes Disk-Laufwerk, einen Rührfisch, Stab 3cm, 
in Teflon, zwei Neodyms aus ner HD auf dem Drehteller. Abstand Magnete, 
Rühfisch ca. 1,5cm, beide gleich 'lang'. Damit rühre ich "Matsch" mit 
~600U/min durch, selbst an die 80% Grobzeug in Wasser, ist kaum ein 
Problem.

Bei nem 60L Fass kommste damit aber nich weit, a bisserl größer sollte 
es da schon sein... denke ich.

Damit das nicht nur in Schwung kommt, sondern durch gemischt wird, den 
Rührer am Rand platzieren!

von Neugieriger (Gast)


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Teo schrieb:
> Abstand Magnete, Rühfisch ca. 1,5cm, beide gleich 'lang'.

Was meinst du mit gleich lang? Die Magnete sind flach nebeneinander 
angebracht, oder? Also senkrecht zur Richtung vom Rührfisch.


> Bei nem 60L Fass kommste damit aber nich weit, a bisserl größer sollte
> es da schon sein... denke ich.

Ja, soll halt insgesamt noch kompakt bleiben :)

von Achim S. (Gast)


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Neugieriger schrieb:
> Also senkrecht zur Richtung vom Rührfisch.

Nein. Beide Magnete - der "Antriebsmagnet" und der Rührfisch - liegen 
annähernd parallel (bzw. antiparallel)

https://www.bola.de/technische-informationen/ruehren-und-mischen/ruehrer-magnetisches-ruehren/

von Neugieriger (Gast)


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Ich habe die Lösung von Teo gemeint, ob er sie quer oder parallel 
angeordnet hat.

von Hp M. (nachtmix)


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Neugieriger schrieb:
>> In der Praxis sind z.B. 5cm x 5cm grosse Alnico Magneten stark genug.
>
> Bei welcher Dicke etwa? Ich hab mal im Netz gesucht, das einzige was ich
> gefunden habe ist ein 61 x 61 x 16 mm. Ein ziemlicher Klotz...

Das kommt hin.
Die 4..5cm langen & breiten Alnico-Magnete werden ca 10mm dick gewesen 
sein.
Das Verhältnis von Länge zu Breite bzw. Durchmesser ist bei 
Permanentmagneten i.W. durch die Eigenschaften des Magnetmaterials 
konstruktiv vorgegeben.
Deshalb sind die Stahlmagneten vorzugsweise schlank, während die 
Neodymmagneten meist kurz und dick, bzw. scheibenförmig sind.



Neugieriger schrieb:
> Mein Rührgerät unterscheidet sich von einem "Laborrührer"
> insofern, dass das Ziel die Umwälzung in einem 60-Liter-Fass ist. Es
> soll sich dort auch kein Wirbel bilden, wie es bei den Laborrührern der
> Fall ist.

Dann wirst du wohl eine andere Konstruktion brauchen. Z.B. die 
Laugenpumpe einer Waschmaschine.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Mein Rührgerät unterscheidet sich von einem "Laborrührer"
insofern, dass das Ziel die Umwälzung in einem 60-Liter-Fass ist. Es
soll sich dort auch kein Wirbel bilden, wie es bei den Laborrührern der
Fall ist. Trotzdem soll die Drehgeschwindigkeit nicht zu niedrig sein...


Dann wuerde ich eher mit einer Propeller eines Modellbauschiffes 
arbeiten, und den so drehen lassen, dass die Stroemung nach oben ist.

von Jens G. (jensig)


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Pandur S. schrieb:
> Dann wuerde ich eher mit einer Propeller eines Modellbauschiffes
> arbeiten, und den so drehen lassen, dass die Stroemung nach oben ist.

Und Du meinst, daß dann keine Wirbel entstehen? Da glaube ich mal nicht 
so daran ...

von Neugieriger (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Neugieriger schrieb:
>>> In der Praxis sind z.B. 5cm x 5cm grosse Alnico Magneten stark genug.
>>
>> Bei welcher Dicke etwa? Ich hab mal im Netz gesucht, das einzige was ich
>> gefunden habe ist ein 61 x 61 x 16 mm. Ein ziemlicher Klotz...
>
> Das kommt hin.
> Die 4..5cm langen & breiten Alnico-Magnete werden ca 10mm dick gewesen
> sein.

Danke!
Zwischenzeitlich habe ich mir ein paar verschiedengroße Neodym-Magnete 
kommen lassen und einfach mal ausprobiert. In dem Fall dann wie 
ursprüglich geplant zwei parallel senkrecht auf einem Stahlplättchen. 
Die Anordnung parallel zum Rührfisch hat sich bei mir nicht bewährt, 
auch wegen der fehlenden Abschirmung zum BLDC-Motor.

Auch bei den größeren Magneten (20x30x5mm³ N40er) gab es Schwierigkeiten 
mit der Kommutierung, da musste das Abschirmblech dick genug sein. 
Außerdem  wurde der Motor langsam, wenn der Abstand zum Rührstab zu 
gering war. Die etwas kleineren (19x13x6mm³ N45er) haben sich als guter 
Kompromiss rausgestellt. Ich komme jetzt auf etwa 800u/min. Darüber 
reicht entweder das Drehmoment bzw. die Motorspannung nicht mehr (bei 
starkem Magnet oder geringem Abstand) oder der Rührfisch fliegt bei etwa 
gleicher Geschwindigkeit ab (wenn man den Abstand erhöht).

Die Erwähnung des AlNiCo-Magneten hat mir übrigens sehr geholfen. Ein 
solcher Magnet ist nämlich im Rührfisch verbaut und die starken Neodym 
können leider den Rührfisch umpolen, bzw. die Magnetisierung stören. Der 
Rührfisch dreht dann nicht mehr zentrisch, klappert und fliegt schon bei 
kleinen Drehzahlen davon. Nach der (seltsamen) Beobachtung habe ich 
danach recherchiert und tatsächlich ist das eine Eigenschaft der 
AlNiCo-Magneten. Mit den starken Neodymmagneten kann man sie aber leicht 
wieder ausrichten.

Kann es sein, dass die Verwendung von AlNiCo-Magneten auf dem Rotor so 
eine  Entmagnetisierung verhindert, da das Feld örtlich nie zu stark 
wird? Oder kann man mit einem großen AlNiCo-Magneten auch einen 
kleineren vom gleichen Material umpolen?

> Neugieriger schrieb:
>> Mein Rührgerät unterscheidet sich von einem "Laborrührer"
>> insofern, dass das Ziel die Umwälzung in einem 60-Liter-Fass ist. Es
>> soll sich dort auch kein Wirbel bilden, wie es bei den Laborrührern der
>> Fall ist.
>
> Dann wirst du wohl eine andere Konstruktion brauchen. Z.B. die
> Laugenpumpe einer Waschmaschine.

Die erreichten 800u/min mit dem großen Rührfisch haben schon ganz gut 
ausgesehen. Es haben sich an der Oberfläche kleine Wirbel gebildet, die 
sich sofort "ablösen", d.h. an den Rand bewegen, und verschwinden. Der 
Rührfisch war immer außermittig angeordnet, weil das Fass in der Mitte 
eine Naht hat.

Es geht mir auch nur um eine grobe Umwälzung. Für eine zügige Gärung. 
Die Profis arbeiten tatsächlich mit Pumpen, aber das im kleinen Stil 
hygienisch zu bekommen wird auch teuer. Da ist die Variante mit dem 
Rührfisch deutlich einfacher.

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