Forum: HF, Funk und Felder KW/MW/LW-Empfang beim Neueinsteiger klappt nicht (richtig)


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von Keiler (Gast)


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Hi,

ich habe hier aus dem Nachlass einer Bekannten ein Radio, welches den 
Empfang auf KW/LW/MW ermöglichen soll. Typ "Tramp WE100" von "HGS 
Electronic".

Ich habe jetzt schon einige Male versucht, etwas (ordentlich) 
reinzubekommen. Leider nur mit mässigem Erfolg.

Drinnen sowie draussen versucht, mit der eingebauten Antenne. 
Schaltnetzteile hier im Haushalt finde ich einige, die sind bei den 
Versuchen meist aus (schalte dafür einfach alle Sicherungen bis auf die 
eine mit dem Radio ab).

Die einzigen beiden (glaube es sind zwei gleichzeitig) Sender bekomme 
ich im Bereich "K4 25m" bei etwas 11,91/11,92 auf der Skala. (Es geht 
noch mehr auf UKW, die gewohnten deutschen, die interessieren mich aber 
nur zweitrangig, auf diesem Radio eigentlich gar nicht).

Ich kann vor lauter Störungen nicht ausmachen, welche Sprache das ist, 
aber die Musik im Moment (läuft gerade) hört sich an wie chinesische 
Brotpaganda mit unglaubich hohen Sängerinnen und Gedudel, kann das sein 
oder interpretiere ich das Gerausche falsch?

Weitere mögliche Bereiche dieses Radios:
K1-K7: 13m, 16m, 19m, 25m, 31m, 41m, 49m,
MW: 525kHz - 1605kHz laut Skala,
LW: 150-285kHz laut Skala.

Mein Standort ist Flensburg mit freiem Blick aufs Wasser, ca. 15m ü NN. 
Falls das was zur Sache tut...

Kann mir jemand von euch sagen, ob das schon alles ist, oder ob ich da 
auch mit mehr rechnen kann? Andere Zeiten wegen Ausbreitungsbedingungen? 
Andere Antenne?
Ich habe auch nen Garten in dem ich ca. 15 Meter lange Drahtatennen 
spannen könnte. Der liegt allerdings mehr oder weniger im Wald, 25-30m ü 
NN.

Ein paar Tipps zu Frequenzen, die ziemlich sicher was bringen müssten 
würden mich auch sehr freuen.

Vielen Dank fürs Lesen und Antworten!

//update während des schreibens: Aufeinmal knacken, rauschen, Sender 
weg. Nochmal am Rad gedreht und nun kann ich die beiden Sender getrennt 
wählen ( Bei 25m/11,9x ). Der niedrigere scheint russisch zu sein. Der 
andere immernoch so unverständlich mit hohem Frauen-Gesang.

von Helge (Gast)


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Stromkabel senden dir auch alle Störungen, die weiter entfernte Nachbarn 
produzieren. Das Problem habe ich hier auch. Spann den Draht im Garten 
und versuchs damit. Alternativ Leiterschleife bzw. Rahmenantenne, das 
nimmt magnetisch auf. Sender wirst du auf den verschiedenen Bereichen zu 
verschiedenen Tageszeiten hören.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Es gibt noch Akivantennen,leider hast du keine genaue Frequenzanzeige.
Ich hör manchmal Thailand,Taiwan und Südkorea in deutscher Sprache.
Ein guter KW Empfänger sollte auch SSB empfangen,Bandbreitenumschalter
haben.Eine Aktivantenne sollte 5-10 m vom Haus weg aufstellen.
                                Gruß  Hans

von KaiLanzarote (Gast)


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ICh empfehle dir entweder eine abstimmbare Loopantenne (einfach zu bauen 
und sehr effektiv) oder die hier:
https://www.dl4zao.de/_downloads/Miniwhip_reloaded.pdf

von Tw (Gast)


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Langwellen und Mittelwellensender sind in den letzten Jahren zum 
Großteil abgeschaltet und das was noch sendet und auch auf KW findet du 
für deinen Standort auf Seiten wie fmscan.org oder addx.de

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

wenn man ausschließen kann, daß an dem Empfänger irgendwelche Kreise 
verstimmt sind, sollte doch zumindest nachts ein störungsfreier Empfang 
zumindest einiger Sender möglich sein, auch ohne große Langdrahtantenne. 
Bei Kurzwelle sollte die eingebaute Teleskopantenne für die starken 
Sender ausreichen. Für schwache Sender kommt man an der Langdrahtantenne 
nicht vorbei. Manchmal sind die Ausbreitungsbedingungen schlecht, dann 
holft es, ein paar Tage später es nochmals zu versuchen.

Auf Langewelle senden immer noch die Franzosen, auf Mittelwelle und 
Kurzwelle finde ich immer wieder spanisch gesprochene Programme. China 
sendet auf Deutsch und Englisch mit starkem Signal.

mfg

von B e r n d W. (smiley46)


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Probiers mal in den Nachtstunden!

von KaiLanzarote (Gast)


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Hier bei Magdeburg bekommt man tagsüber mit ziemlicher Stärke eigentlich 
immer einen tschechischen Sender bei ungefähr 700kHz rein.

Ansonsten ist das MW-Band hier tagsüber leer. Abend sind dann wieder 
jede Menge Sender zu empfangen. Auch auf LW.

Auf KW kann man tagsüber einige Sender oberhalb von 9MHz empfangen.
Mit meinem Elta-Billigstempfänger (neu 5€) und seiner 
40cm-Teleskopantenne empfängt man aktuell einige Sender im 25m-, 21m- 
und 19m-Band.

von W.S. (Gast)


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Keiler schrieb:
> Ich habe jetzt schon einige Male versucht, etwas (ordentlich)
> reinzubekommen. Leider nur mit mässigem Erfolg.

Also, so ein Tramp WE100 hat ne Menge mechanische Kontakte, die mit der 
Zeit ein wenig korrodiert sein können. Von daher will ich eine 
Notwendigkeit zum nochmaligen Abgleich nicht völlig ausschließen.

Aber:

Heutzutage sind wohl alle deutschen LW und MW Sender bereits 
abgeschaltet und auch die Rundfunkbänder auf KW sind stark ausgedünnt. 
Da gibt es außer atmosphärischem Geprassel tagsüber fast nix mehr zu 
hören. Ein wenig besser wird das Ganze in der Stunde um die Dämmerung 
herum. Aber spanne dir einen Antennendraht in deinem Garten und schließe 
diesen an das Radio an. Das hilft ein ganzes Stück.

Blöd ist hier nur, daß das Radio keinen durchgehenden KW Bereich hat. 
Damit sind die meisten Amateurfunk-Frequenzen nicht errreichbar. 
Ausnahme: ein Teil des 40m Bandes (seit kurzem).

W.S.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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W.S. schrieb:
> Blöd ist hier nur, daß das Radio keinen durchgehenden KW Bereich hat.
> Damit sind die meisten Amateurfunk-Frequenzen nicht errreichbar.
> Ausnahme: ein Teil des 40m Bandes (seit kurzem).

Da lob ich mir mein voll ausgerüsteter und Upgedateter Yaesu VR-5000
100KHz-6GHz durchgängig (Original nur bis 2.6GHz)
Inklusive jeder Menge PC Software.
Da bleibt kaum was verborgen was da im Äther so rumgeistert :-)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Keiler schrieb:
> Ich habe auch nen Garten in dem ich ca. 15 Meter lange Drahtatennen
> spannen könnte. Der liegt allerdings mehr oder weniger im Wald, 25-30m ü
> NN.

Kauf Dir die passenden 8 Batterien und probiere es nochmal im 
Garten/Wald. Da bist Du weit weg von den vielen kleinen 
Schaltnetzteilen. Für Lang- und Mittelwelle sowie einen Teil der KW hat 
das Gerät eine Ferritantenne. Das Gerät war wahrscheinlich schon 
Jahrzehnte lang nicht mehr in Betrieb auf den AM-Bändern. Daher würde 
ich empfehlen, dass Du mal vorher die Schalter alle durchspielst (ganz 
ohne Stromversorgung und Batterien). Zweck: Selbstreinigung der 
Schaltkontakte.

Ausserdem solltest Du es längere Zeit in verschiedenen Bereichen 
eingeschaltet lassen (alte Elkos "formieren")

von Günter Lenz (Gast)


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von Keiler schrieb:
>Ein paar Tipps zu Frequenzen, die ziemlich sicher was bringen müssten
>würden mich auch sehr freuen.

 198kHz sendet immer.

 Sonntags von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr auf 6070kHz.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Günter Lenz schrieb:
> 6070kHz.
ist dann das KW x MW x LW?

von Günter Lenz (Gast)


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von Patrick L.
>ist dann das KW x MW x LW?

Das ist Kurzwelle.
von Patrick L.

von michael_ (Gast)


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Hat das Gerät eine Nah/Fern Taste?

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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auf LW 225 kHz AM solltest du Tag und Nacht Polskie Radio empfangen 
können, 1,2 MW kann man praktisch nicht überhören

https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Solec_Kujawski

von Thomas W. (twust)


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michael_ schrieb:
> Hat das Gerät eine Nah/Fern Taste?

Ja, auch eine Taste zur Umschaltung zwischen Teleskop auf ext. 
Antennenanschluß.
Kann natürlich auch eine Fehlbedienung sein. Problematisch ist bei dem 
Gerät aber auch die Modulbauweise (Tuner, ZF-Teil, ...) bzw. die 
Steckverbindung zwischen den Modulen mit der Hauptplatine. Den 
Tastensatz auseinander nehmen und reinigen kann auch nicht schaden, 
einen Trommeltuner wie andere alte KW-Geräte hat er aber nicht.

: Bearbeitet durch User
von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Patrick L. schrieb:
> Günter Lenz schrieb:
>> 6070kHz.
> ist dann das KW x MW x LW?

Sorry wolte dich nur Foppen, weil es mich ärgert dass man auf

K urz W elle

M eistens W arten muss und ich dann

L ange W eile hab bis endlich wieder gesendet wird :-)

Echt nicht böse gemeint ;-)

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Da lob ich mir mein voll ausgerüsteter und Upgedateter Yaesu VR-5000...

Hab sowas auch noch in der Pappschachtel ungenutzt herumliegen. Dieser 
Empfänger hat zwar gefühlte 1000 Knöpfe, ist aber dennoch mMn 
grottenschlecht, da er frequenzabhängig die verschiedenen Demodulatoren 
umschaltet und nur einige wenige und vor allem nicht selbst auswählbare 
Bandbreiten aufweist. Und das Bandscope kann man vergessen, abgesehen 
davon, daß der Abstimmknopf rastet. Ganz zu schweigen von der eher 
miesen Großsignalfestigkeit. Da ist ein AR7030 deutlich besser - auch 
wenn sich die Leute immerzu über Bedienkonzepte streiten, wie gerade 
jetzt und hier.

Was die tragbaren Rundfunk-Radios betrifft (zu denen weder der Yaesu 
noch der AOR gehört), so spielt der o.g. Tramp WE-100 wohl in der 
gleichen Liga wie der Salut-001 und er hat wohl auch die gleichen 
Probleme, vor allem die vielen Schaltkontakte, die mit der Zeit 
oxidieren können.

W.S.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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W.S. schrieb:
> Hab sowas auch noch in der Pappschachtel ungenutzt herumliegen.

Dan hast du wohl die EU Version mit dem Schlechteren Tunerteil?
(Erkennbar an der Range 100kHz~2.6GHz)

Ich bin mit meinem ganz zufriden, hat erheblich bessere Trennschärfe als 
die EU Version ;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Bei MW und LW nachts probieren und das Radio dabei auch mal
verschieden ausrichten, wenn man einen Sender zu "fassen" hat.

Günter R. schrieb:
> auf LW 225 kHz AM solltest du Tag und Nacht Polskie Radio empfangen
> können, 1,2 MW kann man praktisch nicht überhören
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Solec_Kujawski

in Farbe und Bunt!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Hab mal 'Radio Eule' (Dt.sprachiger MW-Sender im Deutschen Museum, 
München) angetestet. Der reicht gerademal bis an die Stadtgrenzen wenn 
überhaupt. So im Umkreis von 5 km verständlich, drüber hinaus kann man 
gerade noch einen männliche Stimmer wernehmen, aber nicht was sie sagt. 
Am Besten ist der Empfang entlamg der Isar (was nicht wundert, wenn man 
um den standort des Senders weiß).

Abends ändert sich für diesen Sender nicht viel, nicht empfangbar 
ausserhalb Münchens. Dafür hört man 'rechts und Links' auf dem gesamten 
MW-Band einige starke AM-auslandssender Italianisch, Polnisch, russisch, 
englisch war wohl auch dabei).

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Ich hoffe es klingt nicht überheblich, aber wenn du Interesse an meiner 
Meinung zu Radio Eule - oder besser den HF Technischen Konzept dieser 
ganzen MW "Radiosender" aber auch deren Programminhalten- hast dann 
suche mal genau unter meinen Namen Radiofreund im diesen Unterforum.

Kurz gesagt - Nur weil auf Mittelwelle abgestrahlt wird hat das lange 
noch nichts mit Mittelwellenrundfunk, wie es ihn mal gegeben hat, bzw. 
in anderen Ländern wenigstens ansatzweise noch(...) gibt, zu tun.

Ich hab mich mit den faktischen Tod des deutschsprachigen AM Rundfunks 
nach einiger Leidenszeit und der "verbreitung" der bekannten Argumente 
welche nicht alleine ich vertreten habe, abgefunden. Es gibt ihn einfach 
nicht mehr und er wird auch nie mehr wiederkommen.

Aber auch auf KW sieht es nur wenig besser aus - einzig die Physik sorgt 
für ein klein wenig Vergleichbarkeit mit den Zeiten des 
deutschsprachigen AM Rundfunks - wobei der Programminhalt wiederum 
überhaupt nichts mit den von "früher" gemein hat => Alles nur besserer 
Hobbyfunk bzw. ein legales Pendant zu den Piratensendern.
Manch ein Bürgerradio und Viele Youtubekanäle bieten mehr Tiefgang und 
sind professioneller gestaltet.

Radiofreund

von till (Gast)


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Radiofreund schrieb:
> Aber auch auf KW sieht es nur wenig besser aus

Auf jeden Fall scheint die Deutsche Welle wieder ein Programm auf KW 
auszustrahlen (für Afghanistan).
https://www.deutschlandfunk.de/neues-medienangebot-fuer-afghanistan-kurzwelle-nach-kabul.2907.de.html?dram:article_id=503141&utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Leider steht dort nicht, wie das sendertechnisch gelöst wird. Weiß 
jemand, wie die das machen? Wird ein bestehender Sendestandort 
angemietet oder bauen die selber irgendwo eine leistungsstarke 
Sendeanlage auf?

von Bänz (Gast)


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till schrieb:
> Wird ein bestehender Sendestandort
> angemietet oder bauen die selber irgendwo eine leistungsstarke
> Sendeanlage auf?

Bestehende Anlagen.
Gemäss Sendeplan wird das Programm von diesen zwei Standorten simultan 
ausgestrahlt:

15230 kHz Nauen
15390 kHz Dhabayya

"Über die Frequenzen 15230 kHz und 15390 kHz sendet die DW täglich 
halbstündige Sendungen, um 18.30 Uhr afghanischer Zeit auf Dari (16 Uhr 
MESZ) und um 19 Uhr afghanischer Zeit auf Paschtu (16:30 Uhr MESZ)."

https://static.dw.com/downloads/59164292/a21radioshortwave.pdf

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bänz schrieb:
> 15230 kHz Nauen
> 15390 kHz Dhabayya

Nauen liegt im Havelland und Dhabayya in den Vereinigten Emiraten. Wie 
kann man sich das technisch vorstellen: wird auf 15230 kHz tatsächlich 
bis Afghanistan gesendet? Das sind fast 5.000 km.

https://www.radioeins.de/programm/sendungen/medienmagazin/radio_news/beitraege/2021/deutsche-welle_radio.html

> Diese Angaben sind plausibel: Die Übertragung auf 15390 kHz läuft der aus Nauen 
um
> mehr als fünf Sekunden nach, was zu dem für die Ausstrahlung aus Abu Dhabi
> obligatorischen Umweg über das Sendezentrum von Encompass in London passen 
würde.

Und weiter übrigens:
> Denn parallel zur Wiederaufnahme der einen Sendestunde aus Bonn hat die BBC
> ihr Afghanistan-Programm auf fast 15 Stunden pro Tag ausgebaut.

von Bänz (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Wie
> kann man sich das technisch vorstellen: wird auf 15230 kHz tatsächlich
> bis Afghanistan gesendet? Das sind fast 5.000 km.

Auf Kurzwelle ist das kein Problem, wenn man Zeitfenster und Frequenz 
wählen kann.

Hier ist z.B. eine Simulation der Empfangswahrscheinlichkeit wenn um 
16:00 MESZ mit 16 kW AM und einer 3el-Yagi von Nauen gesendet wird. (Das 
Simulationstool lässt keine grösseren Eingaben der Strahlungsleistung 
zu)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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dem Bild nach wäre selbst in Nauen kein Empfang der Aussendung möglich

:-]

von Fpgakuechle K. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> dem Bild nach wäre selbst in Nauen kein Empfang der Aussendung möglich


Tja, 1h simulieren erspart 5 Minuten nachdenken. Oder 10 Sekunden 
praktisch ausprobieren. ;-)

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Mohandes H. schrieb:
> Nauen liegt im Havelland und Dhabayya in den Vereinigten Emiraten. Wie
> kann man sich das technisch vorstellen: wird auf 15230 kHz tatsächlich
> bis Afghanistan gesendet? Das sind fast 5.000 km.

https://de.wikipedia.org/wiki/Funkwetter

Und noch viel mehr - da wurden und werden ganze Bücher drüber 
geschrieben und wurde über viele Jahre fleißig geforscht.
Der ganze "Kram" ist wenn es um die Details geht auch alles andere als 
Trivial.
Das Wort Funkwetter ist gar nicht so Unpassend und durchaus mit den 
Wetter und desseb Vorhersage (Über Kurze zeit und große Räume sehr 
zuverlässig - über lange Zeiträume und für kleine Gebiete... na ja wir 
kennen das alle...)
Und trotz mittlerweile recht guter Vorhersagen und wenn geschickt 
genutzt (und vorhanden...) gut gewählter Frequenzen gibt es immer wieder 
kurzzeitige Überraschungen - zu 80% (reiner Pi mal Daumen Wert) wird es 
gut klappen - aber zu 20% auch nicht, unzuverlässig, extrem gut - halt 
alles mögliche.

Andere System (Datenübertragung mit Rückmeldung) wechseln sogar gezielt 
die Frequenzen (Bänder) wenn das Signal nicht mehr die erwünschte 
Qualität hat - das gibt (gab) es aber im Rundfunk nicht aktiv (in den 
"alten" Zeiten wurde halt auf vielen Frequenzen gleichzeitig gesendet 
und der Hörer musste sich die beste aussuchen) und wird soweit mir 
bekannt im Amateurfunk auch nicht in irgendeiner Form automatisiert 
angewendet.
Kommerzielle und natürlich Militärisch Stationen machen das aber 
durchaus.

Aber nur mal so:
16kW (natürlich in AM) waren zu Zeiten als es noch richtige Sendezentren 
und Vorhangantennenwälder in Europa gab nicht mal die Leistung der 
Reserve oder Notsender... und die Physik hat sich nicht geändert - auch 
dürften die wenigsten Hörer besonders hochwertige Empfänger (falls 
überhaupt noch... und dafür braucht man nicht in ein in der Praxis sich 
im Krieg befindliches Land zu schauen...) und, oder große Antennen 
besitzen und nutzen können.

Mindestens 50kW und das nicht nur an einer 3 Element Yagi (was eine 
große und gewinnstarke und sehr "schöne" Antenne im Amateurfunk wäre - 
aber eben bei entsprechenden Gegenstationen, Einseitenbandmodulation und 
Verbindungszeiten von wenn es hoch kommt 10 Minuten und trainierten 
Gesprächspartnern bzw. Zuhörern...) wären eigentlich die Mindestleistung 
50kW - vernünftig wären aber 100kW und mehr...
Na ja - all das wurde abgerissen - als bleibt nur noch besseres 
Spielzeug (überspitzt formuliert) übrig...

Der Radiofreund ein "Spinner" - dann googelt mal ein wenig über 
Kurzwellensendezentren und deren Geschichte - z.B.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwellensendeanlage_Wertachtal

So geht (ging...) Kurzwellenrundfunk


Radiofreund

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Radiofreund schrieb:
> Kurzwellensendezentren und deren Geschichte - z.B.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwellensendeanlage_Wertachtal
> So geht (ging...) Kurzwellenrundfunk

Ja, das ist echt schade, daß sich D keine vernünftigen Sendeanlagen mehr 
leistet. 16 kW ist zwar auch nicht wenig, aber nur ein Schatten der 
Sender die es früher gab.

Ist zwar nicht KW sondern Längstwellen, aber hat damals mit 1 MW 
gesendet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Goliath_(Funk)

Die Anlage wurde abgebaut und sendet heute noch bei Nischni Nowgorod:
> Die Sendeanlage ist dort bis heute nahezu unverändert in Betrieb und wird durch
> die russische Kriegsmarine, u. a. auch für den Zeitzeichendienst RJH99, 
betrieben.

Ich kenne auch noch die Zeiten, wo man nur einen Draht in die Luft 
halten mußte um mit einem simplen Detektor den Ortssender zu empfangen. 
Aber die Zeiten sind vorbei und werden auch nicht wiederkehren. Trotzdem 
bastele ich gerne an Empfängern und gehe nachts auf Wellenjagd. Hat auch 
sein gutes: umso mehr freut man sich einen weit entfernten Sender zu 
empfangen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bänz schrieb:
> Simulation

Interessante Graphik. Vielleicht übersehe ich etwas, aber wo in der 
Kopfzeile findet sich die Ausrichtung der Yagi?

Wenn man den roten Bereich betrachtet, dann fällt ja die deutliche 
Ausrichtung gen Südost auf. Und das obwohl in dieser Richtung mächtige 
Gebirge liegen, im Gegensatz zum freien Ozean Richtung Nordwest.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Sendeanlagen

NT: eine (ernüchternde) Liste der Sendeanlagen. Praktisch alle starken 
MW- und KW-Sender sind abgerissen.

von Bänz (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Interessante Graphik. Vielleicht übersehe ich etwas, aber wo in der
> Kopfzeile findet sich die Ausrichtung der Yagi?

Die Simulation geht von einer rundstrahlenden Antenne mit dem Gewinn 
einer 3el-Yagi aus.

>
> Wenn man den roten Bereich betrachtet, dann fällt ja die deutliche
> Ausrichtung gen Südost auf. Und das obwohl in dieser Richtung mächtige
> Gebirge liegen, im Gegensatz zum freien Ozean Richtung Nordwest.

Das hat nichts mit Bergen zu tun. Die F-Schicht der Ionosphäre hat in 
dieser Region zu diesem Zeitpunkt die höchste Elektronendichte (TEC), 
weil sie den ganzen Tag der Sonnenstrahlung ausgesetzt war.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bänz schrieb:
> Die F-Schicht der Ionosphäre hat in dieser Region zu diesem Zeitpunkt
> die höchste Elektronendichte (TEC), weil sie den ganzen Tag der
> Sonnenstrahlung ausgesetzt war.

Also wieder 'Funkwetter'. Dann ist die Uhrzeit der Ausstrahlung also 
kein Zufall.

von Bänz (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mohandes H. schrieb:
> Dann ist die Uhrzeit der Ausstrahlung also kein Zufall.

Natürlich nicht. Frequenzband und Zeitfenster sind ideal um die Gegend 
mit kleinem Aufwand zu erreichen. Siehe angefügtes Diagramm bezüglich 
Frequenzwahl für Nauen -> Kabul.

DW könnte auch den 500 kW Sender in Issoudun verwenden, der auf 
niedrigeren Frequenzen ganze Kontinente abdeckt.
Das wäre aber für ein paar hundert Hörer in Afghanistan kaum sinnvoll.

von Elektrofan (Gast)


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Keiler (Gast) schrieb anfangs:

> Ich habe jetzt schon einige Male versucht, etwas (ordentlich)
> reinzubekommen. Leider nur mit mässigem Erfolg.

Vergleiche doch mal mit anderen Empfängern.

Oder einem guten AM-Radio aus Enschede (Holland):
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Dann weisst Du, was möglich ist.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
heute einmal DW auf 15230 kHz reingehört gegen 16:33 MESZ.
Pegel so S3 aber total verrauscht. QTH Norddeutschland. ca. 200 km von 
Nauen entfernt.
Habe Wav-File noch über Rauschunterdrückung geschickt.
Hört sich dann in پښتو Paschtu so an.

ciao
gustav

P.S.:
RX: Tecsun S2000, eingebaute Teleskopantenne

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Tja, 1h simulieren erspart 5 Minuten nachdenken.

5 Minuten nachdenken nützt auch nichts wenn man nicht den richtigen 
Gedanken hat.

Da sind die beiden Graphiken + Erklärungen von Bänz schon hilfreicher. 
Ist alles eigentlich logisch. Aber ich hatte nicht darüber nachgedacht, 
daß sowohl Frequenz als auch Uhrzeit nicht zufällig sind sondern daß so 
die besten Bedingungen herrschen um mit 16 kW von Nauen bis Afghanistan 
zu senden.

Jetzt habe ich den Rothammel am Wickel weil ich das interessant finde.

Bänz schrieb:
> Die Simulation geht von einer rundstrahlenden Antenne mit dem Gewinn
> einer 3el-Yagi aus.

Ist das (rundstrahlend) eine Vereinfachung für die Simulation? So wie 
ich das verstehe hat eine Yagi immer eine Richtwirkung.

So eine Frage wird manchem jetzt wieder naiv erscheinen. Aber ich habe 
alle meine KW-Experimente bisher mit einem langen Draht als Wurfantenne 
gemacht ...

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Wenn ich hören will ob mein KW Empfänger funktioniert,um die 12 Mhz gibt 
es einen starken KW Sender auf rumänisch.
                            mfG  Hans

von W.S. (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Aber ich habe
> alle meine KW-Experimente bisher mit einem langen Draht als Wurfantenne
> gemacht ...

Naja, das ist zum reinen Empfangen auch die erst mal einfachste und 
günstigste Variante.

Aber die Eingangsfrage war ja doch eher, ob der betreffende Tramp WE100 
ein Putzen der vielen Schaltkontakte nötig hat oder ein Nachjustieren 
der Preselektion oder ob der noch völlig in Ordnung ist und die Klagen 
des TO nur auf die Leerheit der Bänder zurückzuführen ist.

Ich tippe mal auf Kontakte putzen und anschließend zumindst mal mit dem 
Wobbler nachschauen, ob die Kreise noch OK sind.

W.S.

von Elektrofan (Gast)


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> 3el-Yagi

So'n Ding ist besonders bei Langwelle oft ziemlich unhandlich.     ;-)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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W.S. schrieb:
> Aber die Eingangsfrage war ja doch eher, ob der betreffende Tramp WE100 ...

Er schreibt ja, daß er mit dem Gerät überhaupt nur 2 Sender auf KW 
reinbekommt und die auch noch schlecht. Da stimmt also was grundsätzlich 
nicht mit dem Gerät. Sogar mit einem billigen $25-Radio bekommt man auch 
mit Stummelantenne schon einige Sender auf KW rein.

von Bänz (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Bänz schrieb:
>> Die Simulation geht von einer rundstrahlenden Antenne mit dem Gewinn
>> einer 3el-Yagi aus.
>
> Ist das (rundstrahlend) eine Vereinfachung für die Simulation? So wie
> ich das verstehe hat eine Yagi immer eine Richtwirkung.

Das Interface ist eigentlich für Funkamateure konzipiert. Der Nutzer 
kann mit wenigen Klicks herausfinden, welche Gegend wann und wie am 
besten erreichbar sein sollte.

Die Eingabe von weiteren Parametern würden das unnötig verkomplizieren 
und etwas über das Ziel hinaus schiessen - die Simulation von 
Ausbreitungsbedingungen und nicht von Antennen.

https://www.voacap.com/hf/

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