Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spezialwendeschalter defekt - günstige & praktikable Lösung gesucht


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von Matthias S. (da_user)


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Hi,

definitiv kein µC, eigentlich auch eher zu grob für Elektronik, aber der 
Rest passt irgendwie noch weniger - also hier wo es dann doch 
hoffentlich genügend Leute lesen und etwas helfen können.

Gegeben ist eine privat genutzte Hebebühne, leider einige km entfernt, 
kein Schaltplan & ansonsten auch wenig Doku vorhanden. Und leider auch 
defekt. Vermutlich eine Ravaglioli aus der Serie KPS. Darin ist ein 
spezieller Nockenschalter als Wendeschalter verbaut: 
https://awt-shop.de/de/Ravaglioli-KPN-KP-KPX-RAV-Ersatzteile/Wendeschalter-Steuerschalter-Hauptwendeschalter-Schalter-Ravaglioli-RAV-KP-305
Was ich Schaltplanmässig herausmessen habe können, habe ich in der 
angehängten Grafik mal auf das wichtigste reduziert und grob skizziert.
Der Nockenschalter hat eine Mittelstellung und kann nach rechts oder 
links gedreht werden - für auf oder ab. Dort gibt es zuerst eine 
rastende Stellung die die drei Phasen je nach Richtung mit rechten oder 
linken Drehfeld durchschaltet. Als zweite Stellung kommt eine tastende 
die Zusätzlich eine Art Wechslerkontakt durchschaltet. Diese Stellung 
schaltet die vom jeweiligen Endschalter kommende Steuerspannung auf ein 
Schütz, welches dann die drei Phasen auf den Motor gibt.

Und genau diese zweite Stellung ist in beide Richtungen defekt. Es kommt 
Spannung von den Endschaltern, das Schütz schaltet auch, wenn man den 
Schalter brückt und der Motor dreht dann auch.

Das Ding ist jetzt aber nicht gerade günstig, darum war mein erster 
Gedanke: Ersetze das Ding durch zwei Taster ohne irgend etwas anderes zu 
ändern.
Problem daran ist, dass es zu Fehlbedienung kommen kann: Wenn man den 
Nockenschalter auf "Aufwärts" stellt und versehentlich den Taster 
"abwärts" drückt, dreht der Motor trotzdem in der Schaltreihe ist aber 
der Endschalter "unten" aktiv und nicht "oben", die Hebebühne wird in 
die hoffentlich funktionierende mechanische Endlage auf Block fahren.
=> Nix schön.

Richtige Wendeschützschaltung klappt leider auch nicht, weil der Kasten 
schon ziemlich voll ist. Und irgendwie scheue ich auch einen größeren 
Umbau.

Evtl. hat ja jemand hier Erfahrung mit sowas und/oder einen 
Geistesblitz?

VG
da_user

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hatte ich auch schon. Meine Lösung waren mehrere Fotos des Kabelverhaus 
am Schalter, dann der Ausbau desselben und die Reparatur des Schalters. 
Den genauen Typ deines Schalters kenne ich zwar nicht, aber die Dinger 
sind meist so grob gebaut, das man sie bequem auseinander nehmen und 
fixen kann.
Vorher solltest du mal das Relais testen. Vllt. ist ja nur das 
durchgebrannt.

Klar, das so ein Relais Abrissfunken erzeugt. Für die Zukunft hilft 
evtl. ein Funkenlöschkondi über den Schaltern.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Hallo Namensvetter,

das hört sich vielversprechend an. Was muss man bei so einem 
Außeinanderbau den beachten, bzw. wie "fixt" man denn dann?
Schütz ist getestet, das zieht an. Funkenlöschglied ist eine gute Idee, 
könnte ich sogar noch eines rumfliegen haben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias S. schrieb:
> Was muss man bei so einem
> Außeinanderbau den beachten, bzw. wie "fixt" man denn dann?

Da gibt es natürlich nichts allgemeingültiges. Die Schalter sind so eine 
Art Plastik/Metall Origami und Fots während des Auseinandernehmens 
helfen beim späteren Zusammenbau. Ein wenig mechanische Vorkenntnisse 
können helfen und ein Schächtelchen, indem man die zerlegten Teile 
aufbewahrt.
Hier waren die Nockenkontakte der Momentantaster (also deine Stufe II) 
verkokelt. Die konnte man säubern, nachbiegen und dann wieder montieren. 
Dafür ist feines Sandpapier und evtl. ein Glasradierstift nützlich.

Matthias S. schrieb:
> Funkenlöschglied ist eine gute Idee,
> könnte ich sogar noch eines rumfliegen haben.

Besorge dir noch eines. Du möchtest ja die Funken über beiden 
Drehrichtungstastern löschen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Matthias S. schrieb:
> Da gibt es natürlich nichts allgemeingültiges. Die Schalter sind so eine
> [...]
> Dafür ist feines Sandpapier und evtl. ein Glasradierstift nützlich.

Na, mal angucken, evtl. wird das ja was.

Matthias S. schrieb:
> Besorge dir noch eines. Du möchtest ja die Funken über beiden
> Drehrichtungstastern löschen.

Ich kenne sowas eigentlich nur als RC-Glied über die Relaisspule, analog 
zur Freilaufdiode bei DC.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias S. schrieb:
> Ich kenne sowas eigentlich nur als RC-Glied über die Relaisspule, analog
> zur Freilaufdiode bei DC.

Geht so oder so. Ich würde die Taster schützen wollen, also über sie 
legen.

Matthias S. schrieb:
> Na, mal angucken, evtl. wird das ja was.

Muss du ja nicht. Der Schalter ist ja für 150 Euro zu haben. Kommt halt 
drauf an, wieviel dir das wert ist :-P
Ist auf jeden Fall einfacher und sicherheitstechnisch günstiger, ihn zu 
reparieren, als jetzt eine Neukonstruktion zu machen. Hebebühne kann 
nämlich Leben gefährden.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (da_user)


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Matthias S. schrieb:
> Geht so oder so. Ich würde die Taster schützen wollen, also über sie
> legen.

Dann müsste ich über die Endschalter auch einen legen.
Also doch lieber dahin, wo der Mist entsteht: an die Spule.
Aber was nimmt man den da so als Kondensator?

Matthias S. schrieb:
> Muss du ja nicht. Der Schalter ist ja für 150 Euro zu haben. Kommt halt
> [...]
> nämlich Leben gefährden.

Ist eigentlich auch mein Gedanke. Und Kaputt machen kann ich den ja 
nicht mehr.
Mal sehen,...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias S. schrieb:
> Aber was nimmt man den da so als Kondensator?

Eine Reihenschaltung von z.B. 47 - 100 Ohm/2W und 0,1µF - 0,47µF/630V X2 
wäre in dem Bereich, den ich nehmen würde.

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