Hallo zusammen, folgendes Problem: Sobald unsere Spülmaschine Strom sieht, läuft permanent die Abpumppumpe unabhängig vom Ein-Schalter. Es riecht auch kurze Zeit später verschmort. Ein Blick auf die Steuerungseinheit erklärt warum. Mindestens der Kondenstor der Pumpenansteuerung ist defekt. Noch ein paar Fakten: - R55 und der Kondensator sind zwischen A1 und A2 des Triacs geschaltet. - R55 ist intakt, 47Ohm gemessen - der Motor ist vermutlich ein Spaltpolmotor - urspünglich war die Heizspule defekt, der LSS fiel. Heizspule wurde getauscht, lief auch ca. 1h und heizte, dann kam das jetzige Fehlerbild. - Gerät ist 4 Jahre alt, Garantie abgelaufen, nun 60€ investiert...wäre äusserst frustrierend wenn es jetzt an einem 0,3Cent-Bauteil scheitert... Meine Fragen: - Ist nur der Kondensator defekt oder wahrscheinlich auch der Triac obendrüber? - Warum ist der Kondensator durch? - besteht die Möglichkeit die defekten Bauteile zu ersetzen? Kapazität ist mir unbekannt und unter der Triac-Bezeichnung kann ich keine Ersatzteile finden. Freue mich über eure Hilfe. Stefan
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Verschoben durch Moderator
Stefan schrieb: > Sobald unsere Spülmaschine Strom sieht, läuft > permanent die Abpumppumpe unabhängig vom Ein-Schalter. Das machen sie gerne, wenn die Bodenwanne überschwemmt ist oder der Schwimmerschalter in der Bodenwanne verklemmt ist. Stefan schrieb: > besteht die Möglichkeit die defekten Bauteile zu ersetzen? Wenn der Kerko so kaputt wäre dass er ewig leitet und deswegen die Pumpe arbeitet, dann wäre auch der 47 OHm Widerstand defekt. Wenn der TRIAC defekt ist, dann läuft die Pumpe zwar dauernd, aber der Kerko bekommt keine Spannung mehr, bleibt heile. Dass der Kerko explodiert ist und dann aus Mitleid der TRAIC durchlegiert halte ich für eher unwahrscheinlich.
Du hast den Fehler schon gut eingekreist, mehr werden wir Dir kaum helfen können, es sei denn, ein Hausgerätespezi kennt den Fehler genau. Die wechseln aber eher die Platinen komplett aus. Wenn die Ablaufpumpe permanent läuft, liegt der Fehler oft im Schwimmerschalter der Bodenwanne, sei es, dass dort tatsächlich eine Überschwemmung vorliegt, sei es, dass der Mikroschalter klemmt. Du hast den Fehler hier aber in der Elektronik gefunden. Naheliegend ist doch ein Fehler im Triac selber (Kurzschluss) und/oder im Treiber. Also schon den Triac mit dem Ohmmeter gemessen? Viel mehr wird man kaum tun können. Bei der Ablaufpumpe dürfte es sich um eine Magnetpumpe handeln. Die (aufwändigeren) Spaltpolmotoren werden schon seit über 20 Jahren nicht mehr verbaut. Verrat uns bitte, um welches Gerät (Marke/Typ) es sich handelt.
Hätte ich noch dazuschreiben sollen: Bodenwanne ist trocken, Schwimmerschalter funktioniert. Gerät ist Ikea Lagan (AEG Elektrolux) Prod.Nr. 91153914604 Typ GHE623DA2 Triac mess ich nachher durch.
Mit Multimeter den noch eingelöteten Triac vermessen: A1 - A2: 3,2k A1 - G: 0,58k A2 - G: 3,7k Polarität war mehr oder weniger irrelevant. Ich kann den Werte jetzt nicht so viel entnehmen. Nur dass A1-A2 nicht niederohmig ist, aber auch nicht hochohmig. Heisst das der Triac könnte intakt sein?
Update: Habe den Kondensator entfernt und die verkohlte Leiterplatte zwischen den Lötkontakten ausgekratzt. Bin nun schrittweise bis auf 6MOhm zwischen A1 und A2 gekommen. Sprich vermutlich durch Lötzinn o.ä. war der Kondensator leitend und der Triac ist hochohmig. Traue mich aber nicht ohne Ersatzkondensator einzuschalten, denn die Schutzbeschaltung war ja nicht ohne Grund da.
Stefan schrieb: > Traue mich aber nicht ohne Ersatzkondensator einzuschalten, denn die > Schutzbeschaltung war ja nicht ohne Grund da. Die sorgt nur dafür, dass der Triac trotz induktiver Last sicher ausschalten kann. Und du kannst da ruhig einen entsprechenden Folienkondensator nehmen, zum Test auch mit nur 400VDC.
hinz schrieb: > einen entsprechenden Folienkondensator nehmen, zum Test Schöner wäre später ein x2-Typ. Der brennt schlechter aus.
hinz schrieb: > Die [Schutzschaltung] sorgt nur dafür, dass der Triac trotz induktiver Last > sicher ausschalten kann. So weit bin ich bei Reparaturen nie gekommen, habe maximal die Triacs und Treibertransistoren angesehen. Habe aber noch nie einen derart verbrannten Kondensator bzw. eine verbrannte Platine unter einem SMD-Kondensator gesehen. Was ist da los? Warum diese Schmorstelle auf der Platine? Interessiert mich sehr.
Rainer Z. schrieb: > Habe aber noch nie einen derart > verbrannten Kondensator bzw. eine verbrannte Platine unter einem > SMD-Kondensator gesehen. Was ist da los? Warum diese Schmorstelle auf > der Platine? Interessiert mich sehr. Der Kondensator hat einen Leckstrom bekommen, durch Überspannungsimpuls oder Herstellungsfehler. So hat er zu heizen begonnen, und das recht ordentlich.
hinz schrieb: > Der Kondensator hat einen Leckstrom bekommen, durch Überspannungsimpuls > oder Herstellungsfehler. So hat er zu heizen begonnen, und das recht > ordentlich. Danke Dir!! Das hätte ich bei dem SMD-Winzling nicht für möglich gehalten, dass er derart die Platine verbrennen kann. Verstehe nun aber, dass Du eine Auswechslung empfiehlst. Dem TO wünsche ich Erfolg. Es sieht auch erfolgversprechend aus. Toll, wenn er hierdurch eine teure Elektronik sparen könnte.
Wären sogar 140€. Ersatzteile sind nun bestellt, ich berichte über (Miss-)Erfolg. Falls die Annahme stimmt, dass der Kondensator die Pumpe betrieben hat, ist mir nur nicht klar, wie bei 3,2kOhm im Strompfad noch genug Versorgungsspannung für die Pumpe übrigblieb. Laufgeräusch war wie gewohnt, also nicht mit verminderter Drehzahl. hinz schrieb: > Der Kondensator hat einen Leckstrom bekommen, durch Überspannungsimpuls > oder Herstellungsfehler. Wie gesagt, der LSS war gefallen, sehr wahrscheinlich als das Heizelement an war, u.U. hat das zu dem kritischen Überspannungsimpuls geführt. Paar mal Pumpe einaus hat der Kondensator scheinbar noch gestemmt.
Ein Triac ist ja kein ohmscher Widerstand den man mit einem ohmmeter wirklich messen kann. Als aktives Bauelement besitzt er einen nichtlinearen Widerstand (-> Google). Der triac wird völlig anders betrieben und verhält sich mit 230VAC völlig anders als mit den 1,5V Testspannung die dein Multimeter für die Widerstandsmessung verwendet. Bei einem triac sagt man der „zündet“ ab einer gewissen Schwellspannung. (Ja ich weiß dass triacs eigentlich stromgesteuert sind). Damit ist gemeint dass er ab dort sehr niederohmig (leitend) wird. Dem Messwert des Multimeters im Widerstandsmessungs-Modus darfst du keine Beachtung schenken. Das zeigt dir nur an ob der triac durchlegiert (Kurzschluss ~0,x bis wenig Ohm) ist oder nicht. Mehr Aussage kann man daraus nicht ableiten ...
Test schrieb: > Das zeigt dir nur an ob der triac durchlegiert (Kurzschluss > ~0,x bis wenig Ohm) ist oder nicht. Stefan schrieb: > ich berichte über (Miss-)Erfolg. Ja, Stefan, das wäre echt gut, wenn Du berichtest. Es interessiert mich selber sehr. Als ich vom Durchmessen des Triacs sprach, ging ich davon aus, dass der Triac einen Kurzschluss hat und deswegen die Ablaufpumpe ständig lief. Also wie es gerade "Test" schrieb, ob der Triac durchlegiert wäre. Das wäre mit dem Ohmmeter festzustellen gewesen. Dein Fall ist spannender mit dem heißen Kondensator! Toll, dass "hinz" die Werte hatte. Ich hätte an dieser Stelle wahrscheinlich aufgegeben. Aber genau deshalb interessiert mich der Ausgang der Reparatur. Dass auch der LSS auslöste, ist nicht ganz verständlich, die Ablaufpumpe ist schließlich kein großer Verbraucher (ca. 30 W). Wenn es klappt, hättest Du nicht nur 140 Euro gespart. Für andere Leute wären zusätzlich Arbeitskosten angefallen, damit wahrscheinlich ein Totalschaden. Ich drücke Dir die Daumen. Wo hast Du die Teile bestellt?
Danke für die Auffrischung zum Thema Triac. Ist mir nicht mehr so geläufig, deswegen auch mein Kommentar, dass ich den Widerstandswerte nicht viel entnehmen kann. Hab bei reichelt bestellt. Kondensator kostet 2cent... Triac und Folienkondensator hab ich mitbestellt. Rainer Z. schrieb: > Dass auch der LSS auslöste, ist nicht ganz verständlich, die Ablaufpumpe > ist schließlich kein großer Verbraucher (ca. 30 W). Der ist sehr wahrscheinlich durch das defekte Heizelement gefallen. Das ist zwar nun hochohmig, hat aber (habs grad gemessen, weil ich eben erst auf die Idee kam) einen Erdschluss, 1,5Ohm gegen PE.
Stefan schrieb: > Der ist sehr wahrscheinlich durch das defekte Heizelement gefallen. Nun habe ich verstanden. Aber nochmal Danke für das Feedback. Und gut, dass es die Teile bei Reichelt gibt und Du den (oder das?) Triac vorsorglich mitbestellt hast. Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang und drücke Dir wirklich die Daumen. Bis dann!
Yeeehaaa, Spülmaschine scheint gerettet!! Ich habe nur den Kondensator ausgetauscht, anschliessend lief die Maschine einwandfrei. Die Pumpe drehte nur wenn sie sollte, nicht mehr dauerhaft. Konnte sogar den SMD Kerko verwenden, die Lötpunkte gaben noch ausreichend Halt. 1 Spülvorgang ist durch, ich hoffe die nächsten 1000 werden es auch. Wie immer bei Basteleien an dauerhaft angesteckten Geräten werde ich per schaltbarer Steckdosenleiste die Spülmaschine vom Netz nehmen, wenn nicht in Gebrauch und nur bei Anwesenheit laufen lassen. Lässt sich einrichten und ist mir die Ersparnis wert. Danke an alle Hilfegebenden! Ohne eure Tips wäre ich nicht weitergekommen. Danke, danke danke. Stefan
Du solltest auf jeden Fall alles verbrannte Platinenmaterial gründlich (Fraser) entfernen. Zur Not dann Bauteile nachverdrahten.
Hm, >Wie immer bei Basteleien an dauerhaft angesteckten Geräten werde ich per >schaltbarer Steckdosenleiste die Spülmaschine vom Netz nehmen, wenn >nicht in Gebrauch und nur bei Anwesenheit laufen lassen. Lässt sich >einrichten und ist mir die Ersparnis wert. Wäre mir zu riskant! Netztrennung bei Nichtgebrauch ist gut, mache ich selber, allerdings denke ich das die meisten schaltbaren Steckdosenleisten mit der Leistung der Spülmaschine bald Probleme machen... mfg Gast
Stefan schrieb: > werde ich per > schaltbarer Steckdosenleiste die Spülmaschine vom Netz nehmen, wenn > nicht in Gebrauch und nur bei Anwesenheit laufen lassen. Das ist eine gute Sache, aber mit Blick auf die Stromaufnahme bitte anständig. Meine erste Maschine hatte noch eine echte Netztrennung, war ein dickes zweipoliges Relais direkt hinter der Netzzuleitung. Der neuen traue ich nicht, habe ich eine Schalterbox gebaut, in einem soliden Elektrikergehäuse und nebenan im Unterschrank montiert. Für die Waschmaschine ist die Steckdose in Benutzerhöhe, da habe ich eine defekte Schaltuhr umgebaut, auch mit einem soliden Schalter von Marquardt.
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