Forum: HF, Funk und Felder Tecsun S-2000 MW LW externe Antenne


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von Karl B. (gustav)


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Hi,
da ich bislang nur einen Übersichtsschaltplan vom Empfänger Tecsun 
S-2000 finden konnte, aus dem nicht hervorgeht, wie die Beschaltung des 
externen Antenneneinganges für Mittel-und Langwelle über die 3,5 mm 
Klinkenbuchse an der drehbaren Feritantenne selbst erfolgt, wollte ich 
fragen, ob die Ankopplung noch zusätzlich DC-mäßig abgetrennt werden 
muss.
Es gibt zwar eine spezielle Aktivantenne von Tecsun, aber bevor ich die 
verwende, möchte ich mich genauer damit beschäftigen.
Was ich herausgefunden habe: Bei direktem Anschluss einer Spule einer 
anderen Ferritantenne kommt tatsächlich richtungsabhängig ein Sender. 
Allerdings schwächer als mit der Originalantenne. Wird mit dem Finger 
dort
angefasst, kommt ein verrauschtes Netzbrummen. Nehme an, dieser 
Anschluss geht direkt auf das Gate eines FET. Den möchte ich auf keinen 
Fall durch eine unsachgemäße Beschaltung beschädigen.
Wer kennt Genaueres?
Danke schon einmal.

ciao
gustav

von TR.0LL (Gast)


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Bilder vom Innenleben von dem Teil könnte ganz hilfreich sein

von Karl B. (gustav)


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TR.0LL schrieb:
> Bilder vom Innenleben von dem Teil könnte ganz hilfreich sein

Hi,
das ist ja genau das Problem, dass Schaltpläne nicht veröffentlicht 
worden sind. Wie ich herausgefunden habe, ist der S-2000 eine 
Eigenentwicklung von Tecsun. Lediglich das Outfit lehnt sich an eine 
Grundig-Serie an. Hat aber schaltungstechnisch anscheinend nicht mehr 
viel damit gemein. Mit dem Übersichtsplan kann ich leider wenig 
anfangen. Trotzdem hier ein Ausschnitt von dem mich interessierenden 
Schaltungsteil, so weit das veröffentlicht wurde. Ein Auseinanderbauen 
der Ferritantenne ist auch nicht so leicht.
Meine Idee war, vielleicht hat ja jemand den Tecsun S-2000 einmal auf 
der Werkbank gehabt und kennt die Schaltung des HF-Eingangsteils mit der
Ferritantenne etwas genauer und könnte Tips geben. Oder, noch besser, 
kennt eine Möglichkeit, an ausführliche Serviceunterlagen und 
Schaltpläne heranzukommen.
Eine vom Störpegel abgesetzte separate Aussenantenne für den besagten 
Frequenzbereich würde meine Empfangssituation bestimmt verbessern.
In den Aktivbaustein AN 48x wollte ich zunächst nicht investieren. Und 
Aktivantennen mit Ferritkopplung kämen für mich nicht in Frage, weil ich 
ja dann immer noch die eingebaute Ferritantenne benutzte, die sich im 
Störpegel der Umgebung befände.

ciao
gustav

von Günter Lenz (Gast)


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von Karl B. schrieb:
>ob die Ankopplung noch zusätzlich DC-mäßig abgetrennt werden
>muss.

Ich würde erst mal direkt, also ohne Koppelkondensator
probieren. Wird die interne Antenne abgeschaltet wenn
ein Stecker gesteckt wird?

>Eine vom Störpegel abgesetzte separate Aussenantenne für den besagten
>Frequenzbereich würde meine Empfangssituation bestimmt verbessern.

Was für eine Aussenantenne stellst du dich den vor,
Langdraht, Magnetic Loop oder Ferritantenne?
Soll die Verbindung über Koaxialkabel ins Haus geleitet
werden?

von Karl B. (gustav)


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Günter Lenz schrieb:
> Wird die interne Antenne abgeschaltet wenn
> ein Stecker gesteckt wird?

Hi, erst 'mal danke für Antwort.
ja, die interne Ferritantenne wird unterbrochen. Die große Unbekannte 
ist die Ankopplung. Hatte vor, mit einem Balun abzuschließen.

Günter Lenz schrieb:
> Soll die Verbindung über Koaxialkabel ins Haus geleitet
> werden?

Dachte an Baluntransformation direkt am Geräteantennenklinkenbuchse auf 
die 75 Ohm des Koaxkabels. Vielleicht so 3 bis 5 Meter auf Balkon.
Dann evtl. ein weiterer Balun und abstimmbar (Preselector, evtl. noch 
mit Vorverstärker/Batteriebetrieb)
Also praktisch so etwas, was die Tecsun AN48x-Aktivantenne macht.
Deren Zuleitung ist vielleicht ein wenig zu kurz geraten.
Nur erst einmal probieren, ob es überhaupt funktioniert.

Die Original-Empfindlichkeit des Tecsun S-2000 wird bei Mittelwelle mit 
ca. 35 mV angegeben. Nicht gerade so berauschend. Auch wenn man das noch 
umrechnet in µV und dabei die mV-Angabe als mV/m Feldstärke annimmt.

ciao
gustav

von Günter Lenz (Gast)


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von Karl B. schrieb:
>Dachte an Baluntransformation direkt am Geräteantennenklinkenbuchse auf
>die 75 Ohm des Koaxkabels. Vielleicht so 3 bis 5 Meter auf Balkon

Ich vermute mal das der Eingang hochohmig ist,
dann besorge dir dieses 450 Ohm-Kabel.

https://www.bensons-funktechnik.de/kabel-diverse/paralleldrahtleitung-450-ohm.html

Dann bau dir ein Speichenrad aus Holz, vielleicht so
1m bis 1,5m Durchmesser, 4 bis 6 Speichen. Da wickelst
du die Antenne drauf, so 10 bis 20 Windungen etwa 1mm²
Kupferdraht. Je mehr Windungen um so niedriger wird
die Resonanzfrequenz. Dieses Speichenrad befestigst
du drehbar am Balkongelende, weil diese Antenne eine
richtwirkung hat. Das Kabel verlegst du nun zum
Radio. Dort kommt parallel auf dem Kabel ein
Rundfunkdrehko 1000pF. Mit einem kurzen stück
dünnen Kabel gehst du nun zur Antennenbuchse.
Nun stellst du am Radio einen Sender ein und
bringst die Antenne mit dem Drehko auf Resonanz.
Der Resonanzpunkt wird deutlich hörbar sein,
es wird dann lauter, und falls das Radio einen
Idikator hat, wird der weiter ausschlagen.

von Günter Lenz (Gast)


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Und nochwas, falls kein Resonanzpunkt zufinden ist,
sind entweder zuviel oder zuwenig Windungen auf dem Rad
oder der Antenneneingang am Radio ist nicht hochohmig
sondern niederohmig.

von tesari (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Dachte an Baluntransformation direkt am Geräteantennenklinkenbuchse auf
> die 75 Ohm des Koaxkabels. Vielleicht so 3 bis 5 Meter auf Balkon.
> Dann evtl. ein weiterer Balun und abstimmbar (Preselector, evtl. noch
> mit Vorverstärker/Batteriebetrieb)

Im Handbuch steht, dass es sich um einen Anschluß für externe 50/75 Ohm 
Antennen handelt. Ich sehe keine Notwendigkeit für einen Balun. Einfach 
dünnes 50Ohm Koaxkabel (RG-174 o.ä.) beliebiger Länge verwenden.

von Karl B. (gustav)


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tesari schrieb:
> Ich sehe keine Notwendigkeit für einen Balun. Einfach
> dünnes 50Ohm Koaxkabel (RG-174 o.ä.) beliebiger Länge verwenden

Hi,
danke, ok. Werde ich dann 'mal ausprobieren.
BTW: Habe überall gesucht, gibt es eine Download- oder anderweitige 
Bezugsquelle für die möglichst vollständigen Serviceunterlagen des 
Tecsun S-2000? Bei einer Webseite wurde zwar angegeben, dass es der 
S-2000 wäre, ist aber irgendein anderer Tecsun-Empfänger gewesen.

Also nicht nur Blockschaltbild, sondern detaillierter Schaltplan etc. 
Natürlich nicht für lau, versteht sich.
Danke schon mal.

ciao
gustav

von Horst S. (petawatt)


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Günter Lenz schrieb:
> Dann bau dir ein Speichenrad aus Holz, vielleicht so
> 1m bis 1,5m Durchmesser, 4 bis 6 Speichen. Da wickelst
> du die Antenne drauf, so 10 bis 20 Windungen etwa 1mm²
> Kupferdraht. Je mehr Windungen um so niedriger wird
> die Resonanzfrequenz. Dieses Speichenrad befestigst
> du drehbar am Balkongelende, weil diese Antenne eine
> richtwirkung hat. Das Kabel verlegst du nun zum
> Radio. Dort kommt parallel auf dem Kabel ein
> Rundfunkdrehko 1000pF. Mit einem kurzen stück
> dünnen Kabel gehst du nun zur Antennenbuchse.
> Nun stellst du am Radio einen Sender ein und
> bringst die Antenne mit dem Drehko auf Resonanz.
> Der Resonanzpunkt wird deutlich hörbar sein,
> es wird dann lauter, und falls das Radio einen
> Idikator hat, wird der weiter ausschlagen.

HF-Signal über 1 oder 2 zusätzliche Windungen an Rahmenantenne 
auskoppeln funktioniert bei mir am besten mit FRG100. Dabei ist 
merkwürdigerweise der Wechsel zwischen dem hochohmigen Eingang und dem 
Koaxeingang ohne großen Einfluss.
Grüße von petawatt

von tesari (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Also nicht nur Blockschaltbild, sondern detaillierter Schaltplan etc.
> Natürlich nicht für lau, versteht sich.

Es gibt leider kein Service Manual oder Schaltplan, auch nicht für den 
bauähnlichen Eton/Grundig 750. Bei Problemen bzw. einem Defekt kann aber 
auch ein Blockdiagramm durchaus hifreich sein:

http://download.qrz.ru/pub/hamradio/schemes/receivers/Tecsun_S-2000.jpg

von Karl B. (gustav)


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tesari schrieb:
> Es gibt leider kein Service Manual

Hi,
danke.
OK. Tecsun scheint da eine top secret action draus zu machen.
Noch nicht einmal der Händler hat da noch irgendeine Idee.
Momentan out of sale. Muss eben aufpassen, dass ich durch meine 
Basteleien nichts kaputt mache.
Glaube, die Original-Aktivantenne AN 48x sollte ich auf dem 
Weihnachts-Wunschzettel ganz oben hinschreiben.

ciao
gustav

von Horst S. (petawatt)


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Karl B. schrieb:
> Muss eben aufpassen, dass ich durch meine
> Basteleien nichts kaputt mache.
> Glaube, die Original-Aktivantenne AN 48x sollte ich auf dem
> Weihnachts-Wunschzettel ganz oben hinschreiben.

Warum muss es denn zu Anfang gleich eine Aktivantenne sein? Versuch es 
doch erstmal mit der abgestimmten Rahmenantenne. Hat bei mir gut 
funktioniert für Marine-Wetterbericht 147 kHz und Navtex 518 kHz. Wenn 
du Angst wegen eines ev. nicht vorhandenen Kondensators hast, dann 
schalt doch einen in Reihe dazu. Drehkondensatoren mit Luftdielektrikum 
und Feintrieb gibt es bei eBay. Damit kann man den Empfängereingang 
nicht beschädigen.
Ohne Vorselektion wird der Empfang mit Verstärker wegen mangelhafter 
Großsignalfestikkeit auch nicht besser.

Wenn der Nachbar allerdings damals seinen Röhrenmonitor eingeschaltet 
hatte, dann war der Empfang wegen der hohen Zeilenfrequenz dahin.

Grüße von petawatt

von Karl B. (gustav)


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Hi,
möchte jetzt Ergebnis vorstellen:
FET-Vorstufe, Kaskode mit einstellbarer Verstärkung. 9V ca. 5 mA.
In Abänderung des Schaltplans oben insgesamt zwei umschaltbare separate 
Wicklungen für LW und MW.
(MW: ca. 100 Wdg. -  LW: Kreuzwickel ca. 4m 35 x 0,06 HF-Litze auf 
Ferritstab 17 x 10 mm)
Auskopplung "quasi" induktiv, dadurch Empfängereingang nicht mehr 
galvanisch mit Verstärkerteil verkoppelt.
Muss natürlich für jeden Sender nachstimmen. (Also nichts für Festmonage 
auf dem Dachboden.)
Antrieb ausgeschlachtet aus defektem Grundig C2800 ;-)

ciao
gustav

P.S.:
Tonbeispiel von heute morgen
234 kHz RTL
243 kHz Dänemark

: Bearbeitet durch User
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