Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DHT22 wie äußert sich Defekt?


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von Diethelm (Gast)


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Hallo, ich habe noch einen anderen Thread am laufen (wie bekomme ich 
Lagerraum trocken) dort wurde ich darauf hingewiesen daß die 
Luftfeuchte/Temperatur Sensoren DHT22 leicht kaputt gehen. Ich selber 
habe noch keine Erfahrung damit, möchte aber gerade diese verwenden, 
wegen des einfachen Anschlusses an z.B. Arduino und vorhandener Libary, 
die Leitung zum Außensensor ist schon ein paar Meter! Wie äußert sich 
ein Defekt? Wenn ich einen Defekt per Software entdecken könnte, brauche 
ich den Sensor, steckbar nur austauschen ohne Lötkolben. Ich würde dann 
im Gehäuse des Außensensors einen gut verpackten Vorrat bereithalten. 
Ist die Idee blöd? Meine Anwendung verträgt es durchaus, wenn ein 
Sensordefekt softwaredetektierbar ist, das es ein paar Tage nicht läuft. 
Liebe Grüße

von Diethelm (Gast)


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Bah, habe das eben selbst noch einmal gelesen, kann man das überhaupt 
verstehen? Sorry :-)

von Wolfgang (Gast)


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Diethelm schrieb:
> Wenn ich einen Defekt per Software entdecken könnte, brauche ich den
> Sensor, steckbar nur austauschen ohne Lötkolben

Dann solltest du dir auch gleich überlegen, wie du deinen Steckkontakt 
in feuchter Umgebung schützt.

von Kolja L. (kolja82)


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Die Werte driften mit der Zeit weg.
Waren bei uns im Gewächshaus 5% über den Sommer.
Referenzgerät war eins aus der Uni.

von DHT (Gast)


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5%...wieviel ist das in Fussballfeldern?

Selbst "professionelle" (und bezahlbare) Feuchtemessgeräte arbeiten mit 
+/-3% Messungenauigkeit bei Feuchte.

Ohne vorhandenes Kalibrierprotokoll sind also solche Vergleichsmessungen 
nicht wirklich aussagekräftig. Aber Hauptsache die die Nachkommastelle 
wird angegeben.

Wenn man es wirklich genau messen will, benutzt man Psychrometer. Mit 
diesen kann man dann auch rLf von mehr als 90% genau messen.

Zur Lebensdauer:
Ich benutze seit ca. einem Jahr einen AM2301/DHT21 Außensensor, welcher 
Wettergeschützt im Aussenbereich seinen Dienst tut. bisher keine 
Auffälligkeiten. Zusammen mit einem zweiten Sensor, Tasmota auf einem 
ESP8266 und FHEM sorgt er für die Belüftung der Kellerräume.

Wichtig ist, die Anschlüsse und den Aufbau vor direktem Wettereinfluss 
zu schützen. (Überdachung, keine direkte Sonneneinstahlung usw.)

von Kolja L. (kolja82)


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DHT schrieb:
> 5%...wieviel ist das in Fussballfeldern?

Naja, von dem Messbereich, der im Sommer in einem Gewächshaus besteht.

DHT schrieb:
> Ohne vorhandenes Kalibrierprotokoll sind also solche Vergleichsmessungen
> nicht wirklich aussagekräftig. Aber Hauptsache die die Nachkommastelle
> wird angegeben.


Wurde mit nem testo480(?) über drei Punkte kalibriert.


> Wenn man es wirklich genau messen will, benutzt man Psychrometer. Mit
> diesen kann man dann auch rLf von mehr als 90% genau messen.

Damit müssen die Studies im Praktikum immer das Teso kalibrieren ?

von Jan L. (ranzcopter)


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Diethelm schrieb:
> Wie äußert sich
> ein Defekt? Wenn ich einen Defekt per Software entdecken könnte, brauche

abgesehen vom bereits erwähnten "Wegdriften" (was bei mir deutlich mehr 
als 5% waren) - vor allem der Aussensensor (in IP67-Box mit 
GoreTex-Membran) war nach spätestens 4 Wochen dauerhaft in der 
"Sättigung" (99% - oder waren's 100%?), und kam da auch nicht mehr von 
runter.
Es gibt zwar Hinweise (u.a. im sog. "Datenblatt" selbst), dass das 
"normal" sein könnte, und man mit einer Aktion im Backofen das Ding 
wieder lauffähig bekäme, für den praktischen Einsatz ist es aber etwas 
"hinderlich", imo.

Aber ansonsten ja, erkennbar ist das per Software...

> ich den Sensor, steckbar nur austauschen ohne Lötkolben. Ich würde dann
> im Gehäuse des Außensensors einen gut verpackten Vorrat bereithalten.
> Ist die Idee blöd?

mir wäre sie zu teuer ;-) - tatsächlich war ich ähnlich vorgegangen, und 
hatte die DHT22 "austauschfreundlich" eingebaut. Aber die Standzeiten 
waren mir dann doch deutlich zu kurz.

Mit den SHT31 wie gesagt läuft die Messerei innen wie aussen in den 
selben IP67-Gehäusen seit über 14 Monaten störungsfrei.

von T. B. (shellfishgene)


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Hier hat sich mal jemand viel Muehe gegeben solche Sensoren zu testen:
http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/calib_many.html
Kurzfassung: Kauf einen BME280, ist genauso einfach zu verwenden und es 
gibt Arduino libraries.
Deine eigentliche Frage wird hier beantwortet:
http://www.kandrsmith.org/RJS/Misc/Hygrometers/dht22_first_failure.html

von DHT (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> DHT schrieb:
>> 5%...wieviel ist das in Fussballfeldern?
>
> Naja, von dem Messbereich, der im Sommer in einem Gewächshaus besteht.

Ich würde fast denken, dass es darin einfach zu heiß und zu feucht für 
den DHT ist. Irgendwann ist dieser Keramiksensor gesättigt und dann muss 
man das Wasser erstmal wieder raus bekommen.
(Es sei denn, Du hast Wüstenpflanzen)

Ich wollte mit den 5% nur andeuten, dass es ein ziemlich großer 
Unterschied zwischen 20°C 20% +/-5% und 40°C 90% +/-5% ist. ?

> Wurde mit nem testo480(?) über drei Punkte kalibriert.
Na gut: Das gehört schon zu den besseren und liegt auch preislich weit 
über dem normalen Haushaltsbudget.

Ich hatte mir für meine Lüftungsanlage 5 Stück DHT bestellt und alle mal 
nebeneinander auf den Schreibtisch gelegt. Temperaturmässig waren alle 
+/-1°C und auch bei der Feuchte auf den ersten Blick alle sehr nahe bei 
einander. Wie hoch der absolute Fehler ist, kann ich aber nicht sagen.

Du bringst mich aber auf eine Idee:
Ich werde mal meinen Außensensor und den Innensensor nebeneinander legen 
und mal schauen, wie es jetzt nach einiger Zeit aussieht.

>> Wenn man es wirklich genau messen will, benutzt man Psychrometer. Mit
>> diesen kann man dann auch rLf von mehr als 90% genau messen.
>
> Damit müssen die Studies im Praktikum immer das Teso kalibrieren ?

Du kleiner Sadist...?

von r.H. (Gast)


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DHT schrieb:
> 5%...wieviel ist das in Fussballfeldern?

Was meinst du, worauf sich die Prozentzahl bezieht, wenn man von 
relativer Feuchte spricht?

Na, klingelt's?

von Wolfgang (Gast)


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DHT schrieb:
> Ich hatte mir für meine Lüftungsanlage 5 Stück DHT bestellt und alle mal
> nebeneinander auf den Schreibtisch gelegt. Temperaturmässig waren alle
> +/-1°C und auch bei der Feuchte auf den ersten Blick alle sehr nahe bei
> einander.

Der nächste Schritt ist es dann, die Sensoren über Salzlösungen zu 
hängen (z.B. NaCl -> 75.5% r.H. @20°C)
https://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/jres/81A/jresv81An1p89_A1b.pdf

von Einhart P. (einhart)


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Diethelm schrieb:
> dort wurde ich darauf hingewiesen daß die
> Luftfeuchte/Temperatur Sensoren DHT22 leicht kaputt gehen. Ich selber
> habe noch keine Erfahrung damit, möchte aber gerade diese verwenden,
> wegen des einfachen Anschlusses an z.B. Arduino und vorhandener Libary,

Es steht dir natürlich frei, eigene (wahrscheinlich schlechte) 
Erfahrungen mit den DHT22 zu machen. Das Argument mit der Arduino 
Library zieht aber nicht. Für den SHT31 gibt's die auch.

von Diethelm (Gast)


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Jan L. schrieb:
> vor allem der Aussensensor (in IP67-Box mit GoreTex-Membran)

Hallo :-)  die IP67-Box mit GoreTex-Membran würde mich brennend 
interessieren!

von DHT (Gast)


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r.H. schrieb:
> Was meinst du, worauf sich die Prozentzahl bezieht, wenn man von
> relativer Feuchte spricht?
>
> Na, klingelt's?

...liegt vielleicht daran, dass (geschätzte) 99% der Leute die relative 
Feuchte nicht begriffen haben. Dieser Wert ist ohne Angabe von 
Temperatur und Luftdruck absolut nichtssagend.

Drinnen: 50% rLf...Draussen 50% rLF..lüften oder nicht?


Wolfgang schrieb:
> Der nächste Schritt ist es dann, die Sensoren über Salzlösungen zu
> hängen (z.B. NaCl -> 75.5% r.H. @20°C)
> https://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/jres/81A/jresv81An1p89_A1b.pdf

Oh...eine Angabe mit Temperatur... :)
Danke für die Quelle!
Ich werde das mal ausprobieren. Das sieht auf den ersten Blick ganz 
brauchbar aus.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Einhart P. schrieb:
> Es steht dir natürlich frei, eigene (wahrscheinlich schlechte)
> Erfahrungen mit den DHT22 zu machen. Das Argument mit der Arduino
> Library zieht aber nicht. Für den SHT31 gibt's die auch.

Zusätzlich sei angemerkt, daß die SHT nur auf den ersten Blick teurer 
sind. 2x den DHT ausgetauscht und der SHT hat sich bezahlt gemacht. Die 
SHT laufen bei mir schon >2 Jahre ohne Auffälligkeiten auf den Balkon. 
Und das ohne speziellem Gehäuse, nur im Schatten und so montiert, daß 
kein direkter Regen drauf fällt.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Diethelm schrieb:
> Hallo :-)  die IP67-Box mit GoreTex-Membran würde mich brennend
> interessieren!

So Membranen bekommt man als Einschraubteile für Standard PG 
Verschraubungen.

WISKA VENTPLUG METRISCH
Habe ich mal bei Conrad gekauft.

von Wolfgang (Gast)


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DHT schrieb:
> Oh...eine Angabe mit Temperatur... :)

Wobei die r.H. über NaCl-Lösung relativ wenig von der Temperatur 
abhängt. ;-)

von Diethelm (Gast)



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Johannes S. schrieb:
> Diethelm schrieb:
> Hallo :-)  die IP67-Box mit GoreTex-Membran würde mich brennend
> interessieren!
>
> So Membranen bekommt man als Einschraubteile für Standard PG
> Verschraubungen.
>
> WISKA VENTPLUG METRISCH Habe ich mal bei Conrad gekauft.

Äh sowas, siehe Anhang?

von Jan L. (ranzcopter)


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Diethelm schrieb:
> Jan L. schrieb:
>> vor allem der Aussensensor (in IP67-Box mit GoreTex-Membran)
>
> Hallo :-)  die IP67-Box mit GoreTex-Membran würde mich brennend
> interessieren!

Ähm - nix Hightech, bloss Standardgehäuse mit 18er-Bohrungen, die von 
innen mit GoreTex-Material einer alten Jacke beklebt sind ;-)
Funktioniert prima, in den Regen hängen würde ich die Dinger aber 
nicht...
Bilder etc. hier:
https://github.com/jlegen/Kellerklima
(Wobei ich gerade merke, dass dort keine Bilder der fertigen Gehäuse 
sind - muss ich mal ergänzen)

von Pieter (Gast)


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>>innen mit GoreTex-Material einer alten Jacke beklebt sind

soll das nicht genau ein eindringen von Feuchtigkeit nach innen 
verhindern?
Oder die Innenseite nach Aussen?

...wenn man das Eindringen von Feuchtigkeit in den Sensor vehindert 
bekommt man schön konstante Werte ;-))

von Jan L. (ranzcopter)


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Pieter schrieb:
>>>innen mit GoreTex-Material einer alten Jacke beklebt sind
>
> soll das nicht genau ein eindringen von Feuchtigkeit nach innen
> verhindern?
> Oder die Innenseite nach Aussen?

genau so! Ist bei meinem antiken Material gut zu handhaben.

>
> ...wenn man das Eindringen von Feuchtigkeit in den Sensor vehindert
> bekommt man schön konstante Werte ;-))

von Wolfgang (Gast)


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Pieter schrieb:
> ...wenn man das Eindringen von Feuchtigkeit in den Sensor vehindert
> bekommt man schön konstante Werte ;-))

RTFM (gleich im ersten Satz)

https://de.wikipedia.org/wiki/Gore-Tex

von Pieter (Gast)


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wer nur den 1.Satz lesen kann, verpasst das Beste:

Zitat:
"Die Eigenschaften von Gore-Tex zeigen sich nur, wenn es außen deutlich 
kälter oder trockener als in der Kleidung ist, wenn also ein 
ausreichendes Dampfdruckgefälle besteht. Das ist beispielsweise unter 
Rucksackgurten oder bei hoher Luftfeuchtigkeit oder -temperatur nicht 
der Fall.[9]"


Ich will keine Werbung machen, aber hier ist was dazu:

https://www.all-electronics.de/messung-der-relativen-luftfeuchtigkeit/?sa=X&ved=2ahUKEwjnh6X8i5PnAhXW4XMBHc-KC00QFjAAegQIABAB

von Guru (Gast)


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Jan L. schrieb:
> Diethelm schrieb:
> Jan L. schrieb:
> vor allem der Aussensensor (in IP67-Box mit GoreTex-Membran)
>
> Hallo :-)  die IP67-Box mit GoreTex-Membran würde mich brennend
> interessieren!
>
> Ähm - nix Hightech, bloss Standardgehäuse mit 18er-Bohrungen, die von
> innen mit GoreTex-Material einer alten Jacke beklebt sind ;-)
> Funktioniert prima, in den Regen hängen würde ich die Dinger aber
> nicht...
> Bilder etc. hier:
> https://github.com/jlegen/Kellerklima
> (Wobei ich gerade merke, dass dort keine Bilder der fertigen Gehäuse
> sind - muss ich mal ergänzen)

Hahaha. Er hat den "Hydrothyr" mit einem Arduino kopiert :-D
Da wird sich jetzt ein Rechtsanwalt schon die Hände reiben ?

von Christian (Gast)


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Hier geht trocken auf dem Balkon aufgehängt bis zu 2x im Jahr die 
Feuchtigkeitsanzeige vom DHT22 im  Feinstaubmessgerät  kaputt. Der 
zusätzliche BME280 von Bosch hat da seit 2,5 Jahren kein Problem.
Schau hier unter Humidity:


https://api-rrd.madavi.de/grafana/d/q87EBfWGk/temperature-humidity-pressure?orgId=1&var-chipID=esp8266-309402

von Kree (Gast)


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Das Rad wieder neu erfinden?
https://www.ramser-elektro.at/der-hydrothyr/

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