Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verpolschutz mit N-MOSFET


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von na (Gast)


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Hallo zusammen

Ich habe eine Motorensteuerung mit dem Smart Gate Driver DRV8323, der 
mit Hilfe einer Charge-Pump +11V macht. Da dachte ich, dass ich diese 
Spannung doch auch für einen zusätzlichen Verpolschutz mit einem 
N-MOSFET gebrauchen könnte (siehe Bild). An den +48V hängt dann die 
restliche Elektronik inkl. dem DRV8323.

Im Normalfall (also nicht verpolt) funktioniert's einwandfrei. Leider 
funktioniert das so nicht im Verpolungsfall: Das Labornetzgerät habe ich 
auf ca. 90mA beschränkt, die Spannung bricht dann auf 4.25V zusammen und 
über Gate/Source habe ich eine Spannung von ca. 3.7V und der MOSFET 
leitet.

T12 (mit internen 2x 10kOhm) ist fürs schnellere Entladen des 
Kondensators. über den Kondensator habe ich zur Zeit auch noch einen 
100kOhm-Widerstand.

Was mache ich hier falsch, resp. ich verstehe nicht, warum der MOSFET im 
Verpolungsfall leitet?

Danke für Hilfe

: Verschoben durch Moderator
von Bastler_uC (Gast)


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Was wird denn verpolt???
Welche Spannungen liegen dann wo an?

von Michael K. (Gast)


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Und warum nimmt Du keinen PMos und sparst Dir das ganze 
Ladungspumpengefriggel?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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na schrieb:
> über Gate/Source habe ich eine Spannung von ca. 3.7V und der MOSFET
> leitet.
In welcher Richtung?
Was ist denn da wo angeschlossen und welche Spannung "bricht" bei 
welcher Ansteuerung ein? Kannst du da mal Spannungswerte bezogen auf GND 
oder bezogen auf Spannungspfeile in die Schaltung einzeichnen?

> T12
Bricht über die BE-Diode bei spätestens ca. -7V durch und lässt die 
negative Spannung ungehindert in Richtung Gate und Ladungspumpe und 
sonstnochwas durch...

: Bearbeitet durch Moderator
von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Moin,

im Normalfall leitet ja auch die BodyDiode des Fets. Deshalb hätte ich 2 
Fets in Reihe geschaltet mit den beiden Sourcen an ein Sourcen an 
einander, damit du beide Fets mit einer Gatespannung einschalten kannst.

Für die Verpolungsrichtung ist ja der Source negativer als der Drain und 
er sollte sperren aber anscheinend bekommt das Gate noch irgendwo Ladung 
her, vllt. von dem C69? Kann mich aber auch total irren. Man müsste die 
Schaltung mal mit negativer Eingangspannung aufmalen.

von na (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten.

CP1 ist der Input = da, wo ich die Spannungsversorgung anschliesse.
T12 habe ich zu Testzwecken auch mal ausgelötet: Hat nichts gebracht.

Im Anhang der Verpolungsfall: D.h. wenn ich bei CP1 an 'Pin 1' das Plus 
des Ausganges des Labornetzgerätes anschliesse und an 'Pin 2' das Minus.

von Michael O. (michael_o)


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Source und Drain vertauscht?

mfG
Michael

von Peter Z. (Gast)


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Der Mosfet gehört in den GND Pfad und D und S vertauscht.

von Peter Z. (Gast)


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Siehe Bild...

von na (Gast)


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MOSFET in Ground-Pfad finde ich suboptimal, da ich ein externes, 
analoges Signal (gegenüber GND) messen will, und wenn ich da einen 
lasabhängigen Offset habe...

Trotzdem sollte doch obige Schaltung funktionieren - nach meiner Meinung 
nach - ausser ihr belehrt mich eines besseren.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass der DRV8323 da was macht im 
Verpolungsfall, dass am Gate da 3.7V anliegen.

von HildeK (Gast)


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na schrieb:
> MOSFET in Ground-Pfad finde ich suboptimal,

Ja, ist es meist auch.
Deshalb nimmt man auch einen pMOSFET im VCC-Pfad.
Bei 48V muss man noch das Gate vor Überspannung schützen. Die Schaltung 
sieht so aus wie die von Peter Z., nur eben im +Pfad, mit pMOS und 
umgedrehter Z-Diode.

von na (Gast)


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Naja, wenn ein P-MOSFET 10mOhm hat und 10A fliessen --> 1W Abwärme
Da wäre mir eine Lösung mit einem N-MOSFET mit knappen 2mOhm doch 
lieber, zumal ich sowieso eine ChargePump-Spannung habe. OK, soweit mal 
zu anderen Optionen. Ich würde das gerne so belassen und zurück kommen 
auf die jetzige Beschaltung: Was läuft hier falsch?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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na schrieb:
> Im Anhang der Verpolungsfall
Past soweit alles.
Der Mosfet muss leiten, weil sein Gate über parasitäre Effekte durch die 
aufwändige Gatebeschaltung (die auch durch den 100k-Parallelwiderstand 
nicht abgefangen werden können) hinreichend positiver ist als die 
Source.

Der Witz an einer funktionierenden Verpolschutzschaltung ist, dass sie 
eben keinen Eingriff in die nachfolgende Schaltung braucht bzw. haben 
darf, weil sie ja dafür sorgen muss, dass diese Schaltung nichts von der 
Verpolung mitbekommt. Sie muss ein vollständig eigenständiger 
Dioden-Ersatz sein.

na schrieb:
> MOSFET in Ground-Pfad finde ich suboptimal, da ich ein externes,
> analoges Signal (gegenüber GND) messen will
GND ist dabei die Leitung hinter dem Mosfet. Nicht der 
Batterieanschluss. Der Verpolschutz gehört also zwischen CP1/1 und GND.

: Bearbeitet durch Moderator
von na (Gast)


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OK, ich habe des Rätsels Lösung gefunden: Weil die Charge-Pump hinter(!) 
dem MOSFET ist, gibt's immer einen leitenden Pfad durch Dioden bis zum 
Gate (siehe rote Linie).

Frage: Könnte der grüne Pfad, durch einen PNP-Transistor ersetzt werden 
(siehe unten in der Skizze) und dann würde es funktionieren? Braucht es 
eine 5V-Zenerdiode, weil ja normale PNP-Transistoren eine V(BE) < 5V 
haben, oder kann man die weg lassen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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na schrieb:
> ich habe des Rätsels Lösung gefunden:
Da war meine Vermutung offenbar korrekt.

> Könnte der grüne Pfad, durch einen PNP-Transistor ersetzt werden (siehe
> unten in der Skizze) und dann würde es funktionieren?
Ein Relais mit einer Diode vor der Spule, so dass es nur leitet, wenn 
die Spannung richtig gepolt ist, wäre eine funktionierende Lösung.

> durch einen PNP-Transistor ersetzt werden (siehe unten in der Skizze)
Mit einem Widerstand gegen PE?

> Braucht es eine 5V-Zenerdiode, weil ja normale PNP-Transistoren eine
> V(BE) < 5V haben
Die brauchst du nicht, die ist ja schon im Transistor eingebaut. Du 
musst nur dafür sorgen, dass die Verlustleistung im Transistor nicht so 
hoch wird, dass er abfackelt. Dafür ist der Widerstand gegen PE 
zuständig.

Bau das mal auf, ich bin gespannt, was als Nächstes passiert...  ;-)

von HildeK (Gast)


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na schrieb:
> einen leitenden Pfad durch Dioden

Wozu brauchst du eigentlich die Diode in Sperrrichtung hinter dem FET?
Wenn dein Verpolschutz funktioniert, sollte die niemals leiten müssen.

von Libary (Gast)


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Hi,
na schrieb:
> Frage: Könnte der grüne Pfad, durch einen PNP-Transistor ersetzt werden
> (siehe unten in der Skizze) und dann würde es funktionieren?

wenn deine Ladungspumpe noch Restspannung hält, wird es vermutlich nicht 
funktionieren.

Versuch es mal wie im Anhang.

Grüße

von Jo (Gast)


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Hallo,

Ich bin gerade über diesen Thread gestolpert.
Verpolschutz mit N-Mosfet mittels Charge pump aus der Schaltung wird in 
der Automobilelektronik öfters eingesetzt.
Eine Schaltungsbeschreibung mit guter Erklärung gibt es im Dokument
Z8F64338247 von Infineon "Reverse Polarity Protection for Embedded Power 
IC"

https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-Reverse_Polarity_Protection-AN-v01_00-EN.pdf

VG, Jo

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