Forum: HF, Funk und Felder Wie lagert ihr hochempfindliche (HF) Bauteile?


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von A. K. (Gast)


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Hallo
Ich bin derzeit dabei mir ein kleines HF-Labor einzurichten..
Nun frage ich mich aber:
Wie lagere ich die wirklich empfindlichen und teuren Teile wie zB. 
HF-Transistoren und Dioden?
Normalerweise sind meine Teile in Allit und Raaco Magazine eingeordnet 
aber ich möchte bei zum Teil wirklich sehr teuren Teilen (nicht nur HF) 
kein Risiko eingehen was ESD usw. betrifft!
Auch solche kleinen Sortimentskisten gefallen mir nicht so gut da ich 
Angst habe,dass sich der Kunstoff auflädt.

Wie macht ihr das?
Übertreibe ich?

LG und Danke
OE2AKT

von Walter T. (nicolas)


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Laß sie in der Tüte, in der sie geliefert werden, bis sie verbaut 
werden.

von Edi M. (edi-mv)


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Ich habe Halbleiter, die seit Jahrzehnten in Kunststoffkästchen parken- 
kein Problem.

Vielleicht bei den ersten MOSFETs, die waren sehr empfindlich. Die haben 
aber von Hause aus Drahtbrücken oder leitfähigen Moosgummi an den 
Beinen.

Wenn man doch ganz sicher gehen will: Stanniolfolie in die Kunststoff- 
Einschübe.

: Bearbeitet durch User
von Alles Humbug (Gast)


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Arno A. schrieb:
> Übertreibe ich?

Naja, Angst treibt Einfallsreichtum. Da man sich per 3D Druck sehr gut 
seine Wunsch-Aufbewahrungsboxen drucken kann, in genau der passenden 
Größe und auch noch stabiler als das übliche Labberzeug aus 
Polypropylen, lässt sich auch (wenn man meint dies sei wirklich 
notwendig) CONDUCTIVE Filament dazu einsetzen. Kostet dann halt leider 
auch entsprechend. Ist aber ohne weiteres möglich für Ausnahmen.

von A. K. (Gast)


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Alles Humbug schrieb:
> Arno A. schrieb:
>> Übertreibe ich?
>
> Naja, Angst treibt Einfallsreichtum. Da man sich per 3D Druck sehr gut
> seine Wunsch-Aufbewahrungsboxen drucken kann, in genau der passenden
> Größe und auch noch stabiler als das übliche Labberzeug aus
> Polypropylen, lässt sich auch (wenn man meint dies sei wirklich
> notwendig) CONDUCTIVE Filament dazu einsetzen. Kostet dann halt leider
> auch entsprechend. Ist aber ohne weiteres möglich für Ausnahmen.

Naja..Angst..bei Transis die 30-100€ kosten nicht ganz unbegründet?!
LG und Danke für die vielen Antworten

von Thomas (kosmos)


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am besten barfuss basteln.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Thomas O. schrieb:
> am besten barfuss basteln.

Barfuss bis zum Hals. Mit Rohrschelle um den Staberder.
;)

von A. K. (Gast)


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Feldkurat K. schrieb:
> Thomas O. schrieb:
>> am besten barfuss basteln.
>
> Barfuss bis zum Hals. Mit Rohrschelle um den Staberder.
> ;)

Ja klar:)
Bin sonnst eh ziemlich gut ESD mäsig ausgestattet...wenn da nicht die 
ESD-Katze wäre;)
LG

von Possetitjel (Gast)


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Arno A. schrieb:

> Wie lagere ich die wirklich empfindlichen und teuren
> Teile wie zB. HF-Transistoren und Dioden?

In der originalen Pappschachtel mit ESD-Schaum, der
originalen ESD-Tüte oder eingewickelt in Alufolie.


> Normalerweise sind meine Teile in Allit und Raaco
> Magazine eingeordnet aber ich möchte bei zum Teil
> wirklich sehr teuren Teilen (nicht nur HF) kein
> Risiko eingehen was ESD usw. betrifft!
> Auch solche kleinen Sortimentskisten gefallen mir
> nicht so gut da ich Angst habe,dass sich der Kunstoff
> auflädt.

Du musst unterscheiden, WELCHER Kunststoff das ist.

Die ganz billigen Schachteln bestehen häufig aus
Polystyren (relativ sprödes Gelumpe, das so komisch
metallisch klirrt, wenn man es hinwirft.) Polystyren
kann sich statisch aufladen; das verwende ich generell
nicht für Halbleiter.

Die besseren Schachteln (Raaco, Europlus Basic) sind
schätzungsweise aus Polyethylen oder Polypropylen, das
läd sich meiner Erfahrung nach nicht nennenswert auf.
Ich hatte nie Probleme.
Empfindliche oder halbwegs teure Halbleiter wickle ich
in Alufolie ein.
Teile über 20 Euro habe ich nie verbaut. :)

von Alles Humbug (Gast)


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Possetitjel schrieb:
>> Wie lagere ich die wirklich empfindlichen und teuren
>> Teile wie zB. HF-Transistoren und Dioden?
>
> In der originalen Pappschachtel mit ESD-Schaum, der
> originalen ESD-Tüte oder eingewickelt in Alufolie.

Diese Pappschachteln neigen dazu nie genau an dem Ort zu sein, an dem 
man sie vermutet oder zuletzt sah. Dann fängt das "fröhliche" Suchen an 
..

Die Tütchen stopft man mit Inbrunst in Schubladen, die man dann gerade 
noch zuschieben kann. Dort nehmen sie dann den ganzen Platz ein.

Beides nicht die Pracht.

von Feldkurat K. (feldkurat)


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Wenn man dann nach dem Auswickeln von 20 Alu-Pippussen endlich den 
Ausruf tätigen kann: " Da issa ja wieda, der kleine Schlingel!" ist die 
Freude riesig.

Alle Mann in eine Blechschachtel und jeden Monat einmal Stubendurchgang. 
Der älteste Transistor meldet Anzahl und Typen der Besatzung. 
Ausführung!
:)

von Karl (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Die besseren Schachteln (Raaco, Europlus Basic) sind
> schätzungsweise aus Polyethylen oder Polypropylen, das
> läd sich meiner Erfahrung nach nicht nennenswert auf.

Die hier: 
https://www.obi.de/aufbewahrungssysteme/kleinteilemagazin-stahl-39-schubfaecher-rot/p/7599822

Sind PP, laden sich nicht so stark auf und sind nicht so brüchig wie PS. 
UNd vor allem: Quietschen nicht so eklig beim Rausziehen wie das 
PS-Gelumpe.

Für empfindliche Bauteile oder einfach zu besseren Übersicht kommen 
Bauteile auf schwarzen ESD Schaumstoff und dann da rein.

von nachtmix (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> oder eingewickelt in Alufolie.

Alufolie ist mit das Übelste, das man ESD-empfindlichen Teilen antun 
kann.
Beim Kontakt der aufgeladenen Beinchen mit dem Metall können enorme 
Ausgleichsströme fliessen, gegen die auch die eingebauten Schutzdioden 
kaum eine Chance haben.

Am besten lässt man die Teile in der Originalverpackung, alternativ auch 
Tütchen aus dem schwarzen oder rosa Polyethylen (Pink Poly), die beide 
hochohmig leitfähig sind.

Ich habe früher die Polystyrolkistchen vor der ersten Benutzung mit 
Cockpit-Spray vom KFZ-Zubehör eingesprüht. Das Spray hinterlässt eine 
hygroskopische Schicht.
Gewöhnliche Pappe oder Papier geht auch, denn auch diese Materialien 
werden durch die Luftfeuchtigkeit hochohmig leitfähig.

Vor dem schwarzen leitfähigen Schaum möchte ich warnen. Bei manchen 
Sorten ist so viel leitfähiges Pigment (Graphit) drin, dass sich mit dem 
Metall der Beinchen Lokalelemente bilden, und die Metalloberfläche im 
Laufe der Zeit korrodiert.

von Karl (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Am besten lässt man die Teile in der Originalverpackung...

Aber nicht wenn der Kram von Reichelt kommt, die schmeissen auch Mosfets 
und ICs gnadenlos in einen stino Zipbeutel.

> Ich habe früher die Polystyrolkistchen vor der ersten Benutzung mit
> Cockpit-Spray vom KFZ-Zubehör eingesprüht.

Ich hab mal eine 7x4 Pillendose für SMD Teile mit Graphitspray 
ausgesprüht. Gaaanz schlechte Idee. Das Zeug schmiert ewig rum.

von Alles Humbug (Gast)


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Arno A. schrieb:
> Alles Humbug schrieb:
>> Arno A. schrieb:
>>> Übertreibe ich?
>>
>> Naja, Angst treibt Einfallsreichtum. Da man sich per 3D Druck sehr gut
>> seine Wunsch-Aufbewahrungsboxen drucken kann, in genau der passenden
>> Größe und auch noch stabiler als das übliche Labberzeug aus
>> Polypropylen, lässt sich auch (wenn man meint dies sei wirklich
>> notwendig) CONDUCTIVE Filament dazu einsetzen. Kostet dann halt leider
>> auch entsprechend. Ist aber ohne weiteres möglich für Ausnahmen.
>
> Naja..Angst..bei Transis die 30-100€ kosten nicht ganz unbegründet?!
> LG und Danke für die vielen Antworten

Man müsste nicht mal die komplette Schublade aus ESD-Filament drucken. 
Es würde genügen einen dünnwandigen passgenauen Einsatz zu drucken. Das 
hält dann auch die Kosten im Zaun.

von Karl (Gast)


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Karl schrieb:
> Ich hab mal eine 7x4 Pillendose für SMD Teile mit Graphitspray
> ausgesprüht.

Korrektur: Gemeint ist nicht Graphitspray zur Schmierung, sondern der 
Graphit 33 Leitlack von Kontakt Chemie.

von Manfred (Gast)


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Arno A. schrieb:
> Normalerweise sind meine Teile in Allit und Raaco Magazine eingeordnet

Wenn Du gewillt bist, etwas mehr auszugeben, hilft Licefa:
http://kunst.licefa-webshop.de/kunst/Leitfaehig-(SMD)/Leitfaehige-SMD-Schraenke.html

Die Dinger gibt es mit verschiedenen Fächergrößen, ESD in schwarz und 
ohne ESD-Schutz in bunt. Habe ich einige von, das taugt!

von Old P. (Gast)


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Hmmmm,
ohne zu übertreiben würde ich mal behaupten, dass bei mir einige 
Millionen Einzelteile lagern. Das Meiste natürlich passiver Kram, doch 
auch Halbleiter usw zu zig Zehntausenden. Zum Lagern habe ich alles 
mögliche an Schachteln, Sortimentskästen, die berühmten "Magazine", alte 
Zigarillokisten (Blech) usw. Speziell für HF-Kram habe ich mir noch nie 
einen Kopf gemacht. Das Zeugs wird auch nicht anders behandelt als 
andere Halbleiter auch. Ausgelötete ICs habe ich sogar in kleinen 
Wassereimern (wirklich) und suche mitunter (wenn mal wieder Sonnsbends 
am Abend was ausfällt) da wieder was raus (finde auch meist was). Selbst 
diese Dinger tun es noch, sie werden natürlich getestet.

Will sagen: Wenn ich bei all diesen Teilen erst einen Aluhut nebst 
ESD-Band bemühe, würde ich nie fertig mit dem Basteln ;-)
Rein theoretisch kann natürlich immer was über den Jordan gehen (und 
nach Murphy dann das allerletzte Teil), doch bisher hatte ich zumindest 
solche Fälle noch nicht. Dann eher schon defekt oder unbrauchbar 
gelieferte "Reichelt-Halbleiter", doch das ist ja nun oooch nich neu.
Sorgsam gehe ich mit Teilen dennoch um, Panik habe ich aber eher, wenn 
der Rotwein alle ist ;-)

Old-Papa

von nachtmix (Gast)


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Old P. schrieb:
> Speziell für HF-Kram habe ich mir noch nie
> einen Kopf gemacht. Das Zeugs wird auch nicht anders behandelt als
> andere Halbleiter auch.

Ein ESD-Schaden muss sich nicht immer als Totalausfall bemerkbar machen.
Es reicht, wenn ein Transistor etwas mehr rauscht als er sollte, und du 
überall -nur nicht an dieser Stelle- suchst, weshalb die neue erbaute 
Eingangsstufe so schlecht ist.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Arno A. schrieb:
> ...wenn da nicht die ESD-Katze wäre;)

Du meinst solch eine wie bei uns zuhause, die sich gerne am 
2kEUR-Nanoboard schubbert?

von michael_ (Gast)


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Der ESD-Wahn treibt schon seltsame Blüten.
Es wird nicht mehr unterschieden, was es ist.
Sogar dip-Schalter wollen/sollen/müssen ESD-mäßig verpackt sein.

Arno A. schrieb:
> Nun frage ich mich aber:
> Wie lagere ich die wirklich empfindlichen und teuren Teile wie zB.
> HF-Transistoren und Dioden?

An deiner Stelle würde ich mich erst mal sachkundig machen.
Warum sollen HF-Transistoren oder Dioden vorrangig geschützt werden?

Wenn es bipolare Bauelemente sind, braucht man keinerlei besondere 
Vorkehrungen.
Schon gar nicht bei Dioden!
Kein Mensch hätte früher einen AF139 extra ESD-sicher verpackt.

Bei unipolaren sollte man schon vorsichtig sein.
Im heimischen Bastlerbereich passiert da nichts. Außer man man stellt 
sich blöd an.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Old P. schrieb:
> Speziell für HF-Kram habe ich mir noch nie
> einen Kopf gemacht. Das Zeugs wird auch nicht anders behandelt als
> andere Halbleiter auch.

Da muß ich emphatisch widersprechen:-) Bei Mikrowellenbauteilen wie GaAs 
FETs und Schottky Barrier Detector/Mixer Dioden mit rund 2V Breakdown 
Spannung gelten viel strengere Umgangsbedingungen und man kann sich 
nicht mehr das geringste Risiko erlauben. Auch das Einlöten bedarf 
spezieller Maßnahmen wie das Löten mit abgestecktem (nicht nur 
ausgeschaltet) Lötkolben und Potentialausgleich dessen zur gelöteten 
Schaltung und sonst ESD gerechter Umgang nach den üblichen Regeln und 
Material. Die Originallieferungs-Behälter dieser Bauteile sollten erst 
direkt vor dem Einbau zur Entnahme geöffnet werden. Ich spreche da aus 
Erfahrung im Bau von Mikrowellenschaltungen im 10-24GHz Bereich.

von A. K. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Arno A. schrieb:
>> ...wenn da nicht die ESD-Katze wäre;)
>
> Du meinst solch eine wie bei uns zuhause, die sich gerne am
> 2kEUR-Nanoboard schubbert?

Ja genau!
Die meine ich...das witzige ist ja,dass sich Katzen ganz bewusst 
elektrostatisch aufladen damit das Fell schön sitzt.Darum muss ich meine 
manchmal Erden,also Pfötchen kurz an eine Laborleitung die ans lokale 
ESD-System angeschlossen ist.

Schönes Tierchen hast du da übrigens!
LG

von Schreiber (Gast)


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Arno A. schrieb:
> Die meine ich...das witzige ist ja,dass sich Katzen ganz bewusst
> elektrostatisch aufladen damit das Fell schön sitzt.

Eine Blumenspritze mit Wasser reicht auch. Oder gleich so: 
https://www.youtube.com/watch?v=dQ6uXh7w5XM bei so einer Katze gibts 
garantiert keine ESD-Probleme!

Beitrag #5382809 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Die Originallieferungs-Behälter dieser Bauteile sollten erst
> direkt vor dem Einbau zur Entnahme geöffnet werden. Ich spreche da aus
> Erfahrung im Bau von Mikrowellenschaltungen im 10-24GHz Bereich.

Der TO hat sowas aber mit Sicherheit nicht.

von Old P. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Speziell für HF-Kram habe ich mir noch nie
>> einen Kopf gemacht. Das Zeugs wird auch nicht anders behandelt als
>> andere Halbleiter auch.
>
> Da muß ich emphatisch widersprechen:-) Bei Mikrowellenbauteilen wie GaAs
> FETs und Schottky Barrier Detector/Mixer Dioden mit rund 2V Breakdown
> Spannung gelten viel strengere Umgangsbedingungen und man kann sich
> nicht mehr das geringste Risiko erlauben. Auch das Einlöten bedarf
> spezieller Maßnahmen wie das Löten mit abgestecktem (nicht nur
> ausgeschaltet) Lötkolben und Potentialausgleich dessen zur gelöteten
> Schaltung und sonst ESD gerechter Umgang nach den üblichen Regeln und
> Material. Die Originallieferungs-Behälter dieser Bauteile sollten erst
> direkt vor dem Einbau zur Entnahme geöffnet werden. Ich spreche da aus
> Erfahrung im Bau von Mikrowellenschaltungen im 10-24GHz Bereich.

Ok, das wird es wohl sein, in diesen Sphären war ich noch nie ;-)
Das empfindlichste (neben uralt-FETs) sind bei mir Russische 
Tunneldioden, die lagern in Metallschachtel. Ist ja nicht so, dass ich 
überhaupt nicht darauf achte, nur den ESD-Hype mach ich nicht mit. 
HF-Bauteile sind z.B. auch der alte SO42 oder TCA440, die liegen gleich 
neben den 555ern ;-)

Old-Papa

von A. K. (Gast)


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michael_ schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die Originallieferungs-Behälter dieser Bauteile sollten erst
>> direkt vor dem Einbau zur Entnahme geöffnet werden. Ich spreche da aus
>> Erfahrung im Bau von Mikrowellenschaltungen im 10-24GHz Bereich.
>
> Der TO hat sowas aber mit Sicherheit nicht.

NOCH nicht...ist aber fix geplant...deshalb auch der Thread.
LG

von Lötsi vom Berg (Gast)


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> Barfuss bis zum Hals. Mit Rohrschelle um den Staberder.

Nacktputzen und Nacktbügeln war früher. Der neueste Schrei ist 
Nacktlöten, aber ESD-gerecht.

von Diodenes D. (diodenes)


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Lötsi vom Berg schrieb:
>> Barfuss bis zum Hals. Mit Rohrschelle um den Staberder.
>
> Nacktputzen und Nacktbügeln war früher. Der neueste Schrei ist
> Nacktlöten, aber ESD-gerecht.

Ich mag's nicht, wenn einem so völlig nackend das heiße Flussmittel in 
den Schoß spritzt...

Darum ziehe ich meistens doch irgendetwas an. Das hier sind z.B. meine 
ESD-Treter von Birkenstock, Modell "Arizona" (die Originale aus der 
Firma zeig' ich nicht, die sind zu ausgelatscht ;-)

http://www.birkenstock.com/de/arizona-birko-flor/arizona-core-birkoflor-0-evaantistatic-u.html?dwvar_arizona-core-birkoflor-0-evaantistatic-u_color=73
andere Modelle hammse auch:
http://www.birkenstock.com/de/themen/esd-schuhe/

Ansonsten gilt für empfindliche HF-und Laserbauteile das, was schon 
zigfach gesagt wurde: von professionellen Distris und dann alles in den 
Tütchen etc. belassen, in denen es geliefert wurde. Kurzschlussbügel 
usw. bleiben logischerweise sowieso dran.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard D. (pc1401)


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nachtmix schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Speziell für HF-Kram habe ich mir noch nie
>> einen Kopf gemacht. Das Zeugs wird auch nicht anders behandelt als
>> andere Halbleiter auch.
>
> Ein ESD-Schaden muss sich nicht immer als Totalausfall bemerkbar machen.
> Es reicht, wenn ein Transistor etwas mehr rauscht als er sollte, und du
> überall -nur nicht an dieser Stelle- suchst, weshalb die neue erbaute
> Eingangsstufe so schlecht ist.

Eben deshalb. Und auch bei Präzisions-OPs wäre ich vorsichtig. Ich hatte 
mal einen Verstärker für Platindraht-Sensoren aufgebaut. Der 
funktionierte wie erwartet, driftete aber im Lauf von Tagen weg, weit 
über die Datenblattspezifikation hinaus. Probeweiser Austausch des OPs 
schaffte dann Abhilfe. Der auffällige OP lag auch "nur" in einer 
Polystyrol-Schublade herum...

Nach solchen Fehlern kann man sich einen Wolf suchen, wenn es dann Tage 
dauert, bis sie einem erst mal auffallen...

von michael_ (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Der auffällige OP lag auch "nur" in einer
> Polystyrol-Schublade herum...

Die böse Plasteschachtel kann nur Schuld sein!
Sonst nichts!

Werde doch mal sachlich.
Nenne den Typ. Ist er ein bipolarer?
Ist ja heute Mode, die Schuld auf das Böse zu lenken.

von Karl (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ist ja heute Mode, die Schuld auf das Böse zu lenken.

Ist doch für die, die sich mit einfachen Erklärungen zufriedengeben 
ideal.

"Das ESD wars" ist das Elektroniker-Äquivalent zu "der Russe wars". 
Alles erklärt, musst nicht weiter nach den Ursachen suchen, kannst 
beruhigt weiterschlafen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Karl schrieb:
> "Das ESD wars" ist das Elektroniker-Äquivalent zu "der Russe wars".
> Alles erklärt, musst nicht weiter nach den Ursachen suchen, kannst
> beruhigt weiterschlafen.

Falls die ESD-Ausrede nicht funktioniert, war es eben ein unvermeidbarer 
metastabiler Zustand.

von Bernhard D. (pc1401)


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michael_ schrieb:
> Bernhard D. schrieb:
>> Der auffällige OP lag auch "nur" in einer
>> Polystyrol-Schublade herum...
>
> Die böse Plasteschachtel kann nur Schuld sein!
> Sonst nichts!

Ist eine Möglichkeit von vielen. Die Hersteller von Präzisions-OPs 
weisen ausdrücklich darauf hin, dass elektrostatische Entladungen die 
Eigenschaften des Chips verschlechtern können. Was nützt es, wenn z.B. 
Leerlaufverstärkung und Rauschen noch stimmen, die Drift aber nicht 
mehr?
Es gibt entsprechende Veröffentlichungen mit Chipfotos, die das belegen, 
IMHO von Analog Devices.

> Werde doch mal sachlich.
> Nenne den Typ. Ist er ein bipolarer?

Ist lange her, ein OPxx*E*, noch von PMI, natürlich bipolar. Sachlich 
genug?

> Ist ja heute Mode, die Schuld auf das Böse zu lenken.

Woran der Verstärker wirklich krankte, hat er mir leider nicht erzählt. 
Ich habe keine Möglichkeit, das näher zu untersuchen. 
Präzisions-Analogtechnik betrachte ich als hoch ESD empfindlich, und 
gehe entsprechend damit um.

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