Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Probleme große Ströme Pulsen


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von Richard G. (zettor55)


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Hallo, ich habe mir einen Pulsgenerator zum Erodieren gebaut und habe 
Probleme damit.
Beim Testen gehen sofort die MOSFET kaputt meistens auch die Treiber 
dazu.
Testparameter: Schweißinverter auf ca 11 A eingestellt, Leerlaufspannung 
ca 75 V, 1KHZ gepulst Tastgrad 50%,  zwischen dem Werkstück und der 
Elektrode kommt es prozessbedingt zu Kurzschlüssen (das muss der 
Pulsgenerator aushalten). Das Problem hat auch nichts mit Wärme zu tun 
weil die MOSFETs noch kalt sind wenn sie kaputt gehen.
Aufbau: ich habe zwei Kupferschienen zwischen denen befinden sich die 
MOSFETs mit Kühlkörper die durchschalten, direkt neben den jeweiligen 
MOSFET befindet sich zum Schutz eine Diode und ein MKP Kondensator um 
den Induktivitäten entgegen zu wirken. Es befinden sich insgesamt 4 
MOSFET parallel zwischen den Kupferschienen jeder hat die Diode, den 
Kondensator und ganz nah einen eigenen Treiber.
Sind die MOSFET für diese Anwendung nicht geeignet? Sind IGBTs die 
bessere Wahl? Das ganze ist LOW-Side aufgebaut, muss das ganze 
vielleicht  HIGH-Side aufgebaut werden, beeinflusst der Funkenspalt 
zwischen Werkstück und Elektrode das Durchschalten des MOSFETs? Muss der 
GND vom Treiber auf ganz kurzem Weg mit Source MOSFET (GND) verbunden 
sein (bei mir ist eine längere Drahtstrecke dazwischen)?
Bitte um Hilfe, die Maschine ist fertig gebaut, den Generator muss ich 
einfach hinbringen!!
Danke im Vorhinein für eure Vorschläge
Richard

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hast Du mal gemessen, welche Spannung der Scheißinverter im 
Nicht-Leerlauf erreicht? Außerdem erzeugen die dicken MKP-Kondensatoren 
an den Stromschienen sehr hohe Stromspitzen, die die FETs voll in die 
Fresse bekommen.

von Simpel (Gast)


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Hmm. Kondensatoren mit 6,8µF auf 75V aufladen und dann mit dem Mosfet 
kurzschliessen. Könnte zu Unmut bei den Fets führen...

von ArnoR (Gast)


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Wenn du mit den Mosfets die auf 75V aufgeladenen Kondensatoren 
kurzschließt, würde ich schon erwarten, dass die sterben.

von Simpel (Gast)


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...dazu kommt ja noch, dass der Funkenüberschlag am Werkstück ohnehin 
schon ein kapazitives di/dt Spitzenstrom-Event erster Güte darstellt.

von Achim S. (Gast)


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Richard G. schrieb:
> jeder hat die Diode, den
> Kondensator und ganz nah einen eigenen Treiber.

Die Dioden sind an der Stelle nutzlos, der Kondensator (wie schon von 
mehreren beschrieben) schädlich.

Die die Kühlfahnen der FETs gegenüber dem Kühlkörper isoliert oder legst 
du den Kühlkörper absichtlich auf Drainpotential?

Richard G. schrieb:
> Muss der
> GND vom Treiber auf ganz kurzem Weg mit Source MOSFET (GND) verbunden
> sein (bei mir ist eine längere Drahtstrecke dazwischen)?

Wenn die FETs wirklich "kalt" sterben, dann kann in der Richtung eine 
mögliche Ursache zu suchen sein. Wenn sich die Masse im Lastkreis stark 
verschiebt, dann könnten die FETs eine Gate-Source Überspannung sehen 
(obwohl dein FET mit erlaubten 30V U_GS schon relativ robust ist).

Aber beseitige erst mal die offensichtlichen Fehler ("falsche" 
Freilaufdiode, Lastkondensator statt Zwischenkreiskondensator). Dann 
nimm die Geschichte nochmal mit "entschärften" Bedingungen 
(Stromlimiter) in Betrieb und taste dich langsam an die eigentlich 
angestrebten Betriebsbedinungen heran.

Richard G. schrieb:
> Bitte um Hilfe, die Maschine ist fertig gebaut, den Generator muss ich
> einfach hinbringen!!

Stell dich schon mal drauf ein, dass du dafür etwas länger brauchen 
wirst als dieses Wochenende.

von Richard G. (zettor55)


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Hallo, danke für die nützlichen Infos, den Kondensator und die Diode 
habe ich im ersten Entwurf nicht dabei gehabt, aber ein 
Elektro-Professor in einer höheren Schule hat mir zu diesen geraten.

Passt der LOW-Side Aufbau, oder sollte vor der Elektrode geschalten 
werden?

Sind die MOSFET für diese Aktion geeignet.

Die Kühlkörper haben Drainpotential sind gegen das Gehäuse (GND) 
isoliert, aber die Kühlkörper zueinander sind nicht isoliert !!

Das ich hier mehr Zeit und Bauteile reinstecken muss ist mir klar, aber 
da will ich durch, koste es was es wolle.

von Achim S. (Gast)


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Richard G. schrieb:
> aber ein
> Elektro-Professor in einer höheren Schule hat mir zu diesen geraten.

Richtig eingebaut wären diese auch sinnvoll - aber hier liegen sie 
falsch.

Richard G. schrieb:
> Passt der LOW-Side Aufbau, oder sollte vor der Elektrode geschalten
> werden?

Low-Side ist ok.

Richard G. schrieb:
> Sind die MOSFET für diese Aktion geeignet.

Im Prinzip gehen die (ich finde grade nicht, wie viele davon du parallel 
laufen hast). Wenn später wirklich mal große Ströme fließen sollen musst 
du beim Parallelschalten dafür sorgen, dass sich die Ströme wirklich 
halbwegs gleichmäßig aufteilen. Ein paar mOhm Unterschied in der 
Masseverkabelung können schnell dazu führen, dass von all deinen 
parallelen FETs in Wirklichkeit einer den Hauptstrom trägt (und die 
anderen sich langweilen). Dann geht dir zuerst der eine überlastete 
durch, danach der Reihe nach die anderen.

von F. F. (foldi)


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Ben B. schrieb:
> Scheißinverter

Das ist bestimmt unangenehm.

SCNR

von Stefan F. (Gast)


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>> Scheißinverter
> Das ist bestimmt unangenehm.

Verwandelt Scheiße in Gold. Das will ich haben!

von Richard G. (zettor55)


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Der Professor hat wild auf meinem Schaltplan herumgekritzelt, es kann 
leicht sei, dass ich da einiges falsch verstanden habe.

Bezüglich gleichmäßige Belastung: Ich zapfe an mehreren Stellen an der 
Kupferschiene den Strom ab, so das alle MOSFETs gleich belastet werden, 
auf das habe ich schon geachtet!

von Horst (Gast)


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Richard G. schrieb:
> Der Professor hat wild auf meinem Schaltplan herumgekritzelt, es kann
> leicht sei, dass ich da einiges falsch verstanden habe.
>
> Bezüglich gleichmäßige Belastung: Ich zapfe an mehreren Stellen an der
> Kupferschiene den Strom ab, so das alle MOSFETs gleich belastet werden,
> auf das habe ich schon geachtet!

Dein Professor ist kein Hardwareentwickler! Er weis nur wie es geht 
(gehen sollte)!

von Wolfgang (Gast)


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Richard G. schrieb:
> Bezüglich gleichmäßige Belastung: Ich zapfe an mehreren Stellen an der
> Kupferschiene den Strom ab, so das alle MOSFETs gleich belastet werden,
> auf das habe ich schon geachtet!

Eine gleichmäßie Belastung bekommst du, wenn du die beiden zu schaltenen 
Leitungen an entgegengesetzten Enden deiner beiden Stromschienen 
anschließt.

Beitrag #5231325 wurde von einem Moderator gelöscht.
von TestX (Gast)


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Die Dioden an den Gates bringen nichts..solche Schaltungen nutzt man für 
Bipolare-Transistoren...nicht für MosFETs..

Ansonsten sterben die mosfets definitiv an Überstrom...die MKPs gehören 
da nicht hin...Dioden über der Last fehlen etc..

von F. F. (foldi)


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Stefan U. schrieb:
>>> Scheißinverter
>> Das ist bestimmt unangenehm.
>
> Verwandelt Scheiße in Gold. Das will ich haben!

Na ja, invertieren heißt ja eigentlich "umkehren". Deshalb auch das 
"unangenehm" von mir. Wenn's zurück geht ...

von Richard G. (zettor55)


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Ich habe darauf geachtet das der Strom durch alle MOSFETS den gleichen 
Weg hat, es ist alles Symetrisch, Zuleitung und Abgang!!

Ich werde das mal umbauen und versuchen bei der Stromquelle mit dem 
Strom noch weiter nach unten zu kommen, das brauche ich sowieso fürs 
Drahterodieren.

Ich möchte den Pulsgenerator für mehrere Anwendungen einsetzen, aber der 
wichtigste Einsatz ist für eine primitive Draht-Erodiermaschine und da 
benötige ich gepulsten Strom unter 10A.
Wenn ich das bis 10A hinbekomme ist schon das wichtigste Ziel erreicht!

von TestX (Gast)


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Da ist nichts symmetrisch...um mosfets parallel zu schalten braucht man 
erfahrung und definierte serienwiderstände an jedem fet...

von praktika (Gast)


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Richard G. schrieb:
> Sind die MOSFET für diese Aktion geeignet.

Es hilft ein Blick in das Datenblatt, für irfp4321 habe ich den 
interessanten Teil beigefügt. Dem rechten Diagramm kannst du entnehmen 
welche Spannung bei welchem Strom wie lange am FET anstehen darf.

Richard G. schrieb:
> Leerlaufspannung
> ca 75 V, 1KHZ gepulst Tastgrad 50%,

Bei 75Volt/0,5ms sollten 2A nicht überschritten werden. Möglicherweise 
liefern deine Kondensatoren längere Zeit mehr Strom...

von Tobias P. (hubertus)


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TestX schrieb:
> Die Dioden an den Gates bringen nichts.

natürlich kann man das so machen. Damit kann man schneller ein- als 
ausschalten.

von F. F. (foldi)


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praktika schrieb:
> Es hilft ein Blick in das Datenblatt, für irfp4321 habe ich den
> interessanten Teil beigefügt. Dem rechten Diagramm kannst du entnehmen
> welche Spannung bei welchem Strom wie lange am FET anstehen darf.

Darüber stolpert wohl jeder Anfänger. Im oberen Teil eines Datenblattes 
ist wohl mehr "Werbung" und erst an den Diagrammen zeigt sich, was das 
Bauteil wirklich leistet.
Es steht aber auch wenig geschrieben, wie man Datenblätter richtig 
liest.

von Richard G. (zettor55)


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Ich habe mir hier im Forum das Dokument über die Treiber nochmals 
durchgelesen, also eine z-Dioden (20v) dienen dazu das Gate vor 
Überspannung zu schützen und muss zwischen Gate und Sorce platziert 
werden und eine Diodenkombination antiseriell aus z-Diode (150V) und 
normaler Diode muss zwischen Drain und Gate platziert werden um den 
Mosfet vor Durchbruchsspannung >150V zu schützen, das werde ich bei 
meinem nächsten Aufbau berücksichtigen, wieder was dazugelernt.

von RDSON (Gast)


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TestX schrieb:
> Da ist nichts symmetrisch...um mosfets parallel zu schalten braucht man
> erfahrung und definierte serienwiderstände an jedem fet...

Kann man so nicht unterschreiben...

MOSFET haben die angenehme Eigenschaft, dass deren RDSON einen positiven 
Temperaturkoeffizienten hat.

Darum sind sie zur Parallelschaltung (bei Schaltbetrieb) viel, viel 
besser geeignet als BIPs, denn der heißeste MOSFET bekommt automatisch 
den geringsten Strom. So symmetriert sich die Geschichte recht gut.
Also sind Prinzipbedingt Serienwiderstände erst einmal NICHT zwingend - 
im Gegensatz zu Bipolartransistoren, die wegen des TK dazu neigen, dem 
heißesten Transistor den höchsten Strom aufzubürden.

So bestehen viele LEistungs-FET ohnehin aus "parallel geschalteten" 
kleine FET (zumindest kann man das so betrachten).

"Ohne Hirn" geht natürlich nicht. Da muss man schon betrachten, ob nicht 
das Layout oder die Verdrahtung eine größere Rolle als der RDSon 
spielen. Wenn man FET mit 500µOhm RDSon nimmt, und die mit Drähten 
verdrahtet, wird das schiefgehen ;-)

Was die Anwendung des TE angeht:
Man sollte mal Thyristoren in Erwägung ziehen. Muss man hohe Pulsströme 
schalten, sind die manchmal die sinnvollste Wahl. Ich muss aber zugeben, 
dass ich nicht weiß, ob das hier möglich ist.

von Richard G. (zettor55)


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Ja das mit den Datenblätter stimmt, ich habe mir das alles durchgelesen 
aber mit einigen Diagrammen konnte ich nichts anfangen, aber wenn man 
speziell auf ein wichtiges Diagramm hingewiesen wird, geht einem langsam 
das Licht an!

Ich habe heute hier durch eure Beiträge eine Menge dazugelernt. Vielen 
Dank. Ich werde das ganze nochmals solide mit Z-Dioden-Schutzmaßnahmen 
für den MOSFET aufbauen und mich dann langsam herantasten.

Den Fehler mit den Kondensatoren werde ich vielleicht später in einer 
abgeschwächten Form nochmals für Experimente nutzen um den 
Induktivitäten entgegen zu wirken um ein steileres Einschalten mit 
leichter Spannungsüberschwingung zu realisieren, damit der Funken besser 
überschlägt oder ist das eine Schnapsidee.

von Dietrich L. (dietrichl)


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praktika schrieb:
> Bei 75Volt/0,5ms sollten 2A nicht überschritten werden. Möglicherweise
> liefern deine Kondensatoren längere Zeit mehr Strom...

Das SOA-Diagramm gilt nur im Analogbetrieb, d.h. wenn 75V und 2A 
gleichzeitig anliegen. Im Schaltbetrieb gilt das nicht.

(Den Fehler hatte ich vor kurzem auch gemacht und Falk B. hat mich dann 
auf den richtigen Weg gebracht; so kann ich jetzt mit dieser Kenntnis 
angeben :-)

von praktika (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Das SOA-Diagramm gilt nur im Analogbetrieb,

Es gelten grundsätzlich die im Diagramm dargestellten Maximalwerte.

Dietrich L. schrieb:
> Im Schaltbetrieb gilt das nicht.

Das ist falsch, das Diagramm zeigt sowohl die Kurve für den 
Linearbetrieb (DC) als auch die im Schaltbetrieb zulässigen 
Schaltzeiten.

Dietrich L. schrieb:
> d.h. wenn 75V und 2A
> gleichzeitig anliegen.

Da in dem hier gezeigten Fall keine strombegrenzenden Elemente vorhanden 
sind, außer dem Innenwiederstand der Kondensatoren und der FETs, und 
auch die Erosivelektrode eine sehr niederohmige Verbindung darstellt, 
ist genau von diesem Betriebsfall auszugehen.

Und dem Diagramm ist nun zu entnehmen, wie lange der Transistor das 
aushält: Bei 75Volt und 0,5A ist er nach etwa 1ms außerhalb seines 
sicheren Arbeitsbereichs und damit vom ableben bedroht.

Deshalb mein Hinweis:
praktika schrieb:
> Möglicherweise
> liefern deine Kondensatoren längere Zeit mehr Strom...

... oder kurzzeitig noch wesentlich höhere Ströme, das wird man jetzt 
hier nicht endgültig klären können.

Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, daß grundsätzlich dem 
Diagramm zum "sicheren Arbeitsbereich" die zulässigen Grenzwerte zu 
entnehmen sind.
Die im Kopf des Datenblattes angegebenen Grenzwerte gelten nur sehr 
eingeschränkt in einem bestimmten Arbeitspunkt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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praktika schrieb:
> Dietrich L. schrieb:
>> Im Schaltbetrieb gilt das nicht.
>
> Das ist falsch, das Diagramm zeigt sowohl die Kurve für den
> Linearbetrieb (DC) als auch die im Schaltbetrieb zulässigen
> Schaltzeiten.

Das sehe ich anders.

Bei den angegebenen Zeiten handelt es sich nicht um einen Schaltbetrieb 
in dem Sinne, dass der Transistor voll durchgeschaltet ist, sondern das 
Diagramm sagt wie viel Strom und Spannung wie lange gleichzeitig max. 
anliegen dürfen, d.h. welche Leistung für die angegebene Zeit max. 
verheizt werden darf.

Das gilt natürlich auch für den Umschaltvorgang, aber da sollte die 
Schaltzeit tunlichst deutlich kleiner sein als die in dem Beispiel 
angegebenen 0,5ms:
praktika schrieb:
> Bei 75Volt/0,5ms sollten 2A nicht überschritten werden.

Denn 0,5ms ist bei den von Richard angegebenen Daten (1kHz gepulst 
Tastgrad 50%) die Zeit, die der Transistor voll durchgeschaltet ist, und 
nicht die Umschaltzeit.
Bei z.B. 100µs und 75V kommt man lt. SOA-Diagramm schon auf fast 40A, 
und 100µs Schaltzeit ist immer noch sehr langsam.

praktika schrieb:
> Da in dem hier gezeigten Fall keine strombegrenzenden Elemente vorhanden
> sind, außer dem Innenwiederstand der Kondensatoren und der FETs, und
> auch die Erosivelektrode eine sehr niederohmige Verbindung darstellt,
> ist genau von diesem Betriebsfall auszugehen.

Das ist eine ganz andere Baustelle, und das geht natürlich überhaupt 
nicht so, wie es Richard vorgesehen hatte.

von uuu (Gast)


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Das Konzept is Schrott. Sicher nicht den Schalter in Serie zum 
Powersupply. Das Werkstueck gehoert auf festes Potential. Etwas anderes 
kann man auch nicht durchsetzen.

von Matthias K. (kannichauch)


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Hallo Richard.

Ich meine folgendes:

Leider kenne ich mit dem Erodieren nicht so gut aus, zumal auch sehr 
verschiedene Parameter(Schruppen/Schlichten) angewendet werden.

Das Prinzip sollte meiner Meinung nach folgendes sein:

Das Werkstück kommt nach Masse, bzw. 0 Volt.

Ein aufgeladener Kondensator entläd sich in Form eines Funkens auf das 
Werkstück, weil entweder ist seine Spannung zu groß geworden, oder die 
Elektrode zu nah gekommen.
Ist der Kondensator positiv oder negativ geladen, spielt eine Rolle, 
leider weiß ich nicht, wie es sein soll, bitte selbst einmal 
nachschauen.

Dieser Kondensator hat im Funkenfall diese 2 oder 3 Eigenschaften: 
Spannung, Kapazität, Innenwiderstand. Darin sind die wesentlichen Daten 
zum Erodieren. Diese Eigenschaften sollte man verändern, umschalten 
können, und das Kabel zum Kondensator sollte möglichst kurz sein, 
andernfalls ergibt es u.a. Resonanzen und eine unerwünschte 
Radiomaschiene. Die Spannungen sind nach meiner Meinung auch durchaus 
höher als 75V.


Danach kommt erst der ganze andere Kram mit Halbleitern, Frequenzen 
etc..

Und zwar sollte der Kondensator erst wieder aufgeladen werden, wenn der 
Funken vollständig beendet ist, also kein Kurzschluss mehr da ist.
Man will da natürlich die Möglichkeit haben, das das möglichst schnell 
geht, aber trotzdem oder gerade deswegen kann nur mit einem maximalem 
Strom wieder aufgeladen werden, am besten ist das Aufladen steuerbar. 
Damit ergibt sich auch eine Pulsfrequenz der Funken.
Ich denke, etwas Sensorik dazu ist angebracht. Deine Schaltung muss 
"merken", wenn Elektrode und Werkstück noch "braten".
Mal eben eine Inverterspannung zu schalten, um seine Spannung auf ein 
Werkstück zu pulsen, wird es nicht bringen. Das nennt man auch 
schweißen.

MfG Matthias

von Richard G. (zettor55)


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Danke für eure Gedanken, ich habe am Abend länger über das ganze 
nachgedacht und habe erst da richtig realisiert was für einen 
Schwachsinn ich mit den Kondensatoren gemacht habe.

Wie im vorangegangenen Kommentar macht es nur Sinn den Kondensator über 
dem Funkenspalt zu entladen, aber da der Inverter genug Power hat 
versuche ich mal die ursprüngliche Version ohne Kondensatoren.

Ich habe mich mit dem Erodierprozess natürlich auseinandergesetzt und 
soweit ich das verstanden habe machen Erodiermaschinen das so wie ich 
das vorhabe, aber natürlich viel ausgereifter und meist mehrstufiger 
Aufbau, dass heißt z.B. die setzen beim Impulsbeginn oben auf dem Puls 
noch eine zeitlich kurze Spitze drauf die den Funkenüberschlag 
begünstigt (Nadelimpulsgenerator) und noch andere Feinheiten.

Viele einfachen Eigenbau Erodiermaschinen zum abgebrochenen 
Gewindebohrer rauserodieren machen das mit Kondensatorentladungen meist 
sehr einfacher Aufbau aber sehr grober Prozess.

von Walter T. (nicolas)


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Nach meiner Erfahrung steht und fällt die Fähigkeit des Erodierprozesses 
mit der Spülung und mit der Genauigkeit der Spaltregelung. Beides ist 
dafür verantwortlich, wie hoch der Prozentsatz der Entladungen ist, die 
wirklich abtragswirksam sind.

(Klar - in einem schmutzigen Spalt findet keine abtragswirksame 
Entladung statt und beim falschen Abstand auch nicht.)

Ben Fleming drückt es in seinem EDM-Howto-Book sogar sinngemäß so weit 
aus: "Wenn Du die Wahl hast zwischen einer sehr mittelmäßigen 
Erodierstromquelle und einer guten Spülung oder einer perfekten 
Erodierstromquelle und einer mittelmäßigen Spülung, nimm das Erstere!"

von Stinktier (Gast)


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Ich habe vom Erodieren zugegebenermassen keine Ahnung. Ich weiss daher 
auch nicht, was für ein Schweissinverter deine Quelle darstellt und die 
dessen Charakteristik aussieht und mir ist noch nicht klar, welchen 
Maximalstrom du eigentlich führen willst.

Richard G. schrieb:
> Wie im vorangegangenen Kommentar macht es nur Sinn den Kondensator über
> dem Funkenspalt zu entladen, aber da der Inverter genug Power hat
> versuche ich mal die ursprüngliche Version ohne Kondensatoren.

Ich weiss nicht wie oft ich das hier schon geschrieben habe, aber: man 
verwendet keine MOSFETs als Schalter ohne einen sauberen 
Kommutierungspfad für die Ströme zu haben. Wenn du die MOSFETs 
abschaltest sorgen die parasitären Induktivitäten (Zuleitung und 
Lastpfad) für eine Überspannungsspitze an deinen Schaltern die diese 
problemlos zerstören können. Je nach gespeicherter Energie in den 
Zuleitungen, Schaltfrequenz und Laststrom kann das gutgehen oder nicht, 
Murks ist trotzdem.

Wie schon mehrfach geschreiben wurde liegt die bisherige Ursache dass 
die Schalter explodiert sind an den Kondensatoren. Bei 75V hast du 19mJ 
pro Kondensator, diese werden bei jedem Einschalten innerhalb kurzer 
Zeit im Kanal des FETs verheizt. Die Dioden parallel zu den FETs sind an 
der Stelle völlig sinnlos.

Du müsstest dich an der Schaltung für einen Tiefsetzsteller orientieren. 
Ein Tiefsetzsteller ist eine Halbbrücke, die besteht IMMER aus zwei 
Schaltern (FET + FET oder Diode) und einem Spannungszwischenkreis 
(Kondensator). Der Spannungszwischenkreis muss bei dir nicht gross sein, 
er muss nur einen Kommutierungspfad für die Ströme beiten welche 
aufgrund der parasitären Induktivitäten nach dem Abschalten 
weiterfliessen.


Bezüglich Stromverteilung: Der Rds,on der FETs ist temperaturabhängig, 
wenn ein FET stärker belastet wird steigt dessen Temperatur und damit 
der Widerstand, der Strom nimmt somit ab. Bei hohen Frequenzen (in 
deiner Zeichnung stehen bis 100kHz) wird die Stromverteilung aber 
hauptsächlich von der Induktivität in deinem Strompfad bestimmt, nicht 
vom ohmschen Widerstand. Die Stromverteilung hängt also massgeblich vom 
mechanischen Aufbau ab und kaum von den Zuleitungs- und 
Kanalwiderständen.


Im übrigen würde ich auch dem zustimmen:

uuu schrieb:
> Das Konzept is Schrott. Sicher nicht den Schalter in Serie zum
> Powersupply. Das Werkstueck gehoert auf festes Potential.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stinktier schrieb:
> Im übrigen würde ich auch dem zustimmen:
>
> uuu schrieb:
>> Das Konzept is Schrott. Sicher nicht den Schalter in Serie zum
>> Powersupply. Das Werkstueck gehoert auf festes Potential.

Ich stimme dem gar nicht zu. Natürlich muß der Schalter in Reihe - wie 
soll man den Strom denn sonst unterbrechen? Ansonsten ist der Inverter 
eine potentialfreie Quelle. Da kannst du irgendeinen Punkt der Schaltung 
- wenn du magst, gerne auch das Werkstück - auf ein festes Potential, 
z.B. Erde klemmen. Das ändert genau gar nichts.

von Stinktier (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Stinktier schrieb:
>> Im übrigen würde ich auch dem zustimmen:
>>
>> uuu schrieb:
>>> Das Konzept is Schrott. Sicher nicht den Schalter in Serie zum
>>> Powersupply. Das Werkstueck gehoert auf festes Potential.
>
> Ich stimme dem gar nicht zu. Natürlich muß der Schalter in Reihe - wie
> soll man den Strom denn sonst unterbrechen? Ansonsten ist der Inverter
> eine potentialfreie Quelle. Da kannst du irgendeinen Punkt der Schaltung
> - wenn du magst, gerne auch das Werkstück - auf ein festes Potential,
> z.B. Erde klemmen. Das ändert genau gar nichts.

Es geht nicht darum, ob der Schalter in Reihe kommt. Es geht dabei 
hauptsächlich um die räumliche Ausdehnung der Objekte. Ich weiss zu 
wenig über das Erodieren und kann die Grössenverhältnisse zwischen 
Werkstück und Elektrode nicht beurteilen, es ist aber im allgemeinen 
schlecht wenn ein Objekt mit einer grossen parasitären Kapazität 
(Werkstück) sich auf dem schaltfrequenten "springenden" Potential 
befindet. Sollte die Elektrode eine wesentlich kleinere räumliche 
Ausdehnung haben wäre es besser, einen Highside Schalter zu verwenden 
und das Werkstück auf das "ruhende" Potential zu legen. So befindet es 
sich am Brückenausgang und erfährt damit eine hohe Spannungsänderung 
(du/dt), was durch die parasitären Kapazitäten zu Störströmen führen 
kann. Vorausgesetzt die Polarität der Spannung zwischen Werkstück und 
Elektrode spielt überhaupt eine Rolle.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nein, die Polaritaet der Elektrode ist wesentlich. Darauf beruht das 
Prinzip der Elektroerosion. Ich haett gedacht die Elektrode muesste die 
Negative sein. Da die Elektronen von da auf das Werkstueck 
ueberspringen.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Hallo Richard,
Meinst Du das ernst mit diesem Monster-Mosfet-Schalter für den 
Spielzeugstrom von 11 Ampere? Bitte sag, daß Du die zwei Nullen 
vergessen hast, und eigentlich Tausend meinst. (Selbst für 100A wäre das 
Ding grotesk).

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stinktier schrieb:
> Axel S. schrieb:
>>
>> Ich stimme dem gar nicht zu. Natürlich muß der Schalter in Reihe - wie
>> soll man den Strom denn sonst unterbrechen? Ansonsten ist der Inverter
>> eine potentialfreie Quelle. Da kannst du irgendeinen Punkt der Schaltung
>> - wenn du magst, gerne auch das Werkstück - auf ein festes Potential,
>> z.B. Erde klemmen. Das ändert genau gar nichts.
>
> Es geht nicht darum, ob der Schalter in Reihe kommt. Es geht dabei
> hauptsächlich um die räumliche Ausdehnung der Objekte.
> es ist aber im allgemeinen
> schlecht wenn ein Objekt mit einer grossen parasitären Kapazität
> (Werkstück) sich auf dem schaltfrequenten "springenden" Potential
> befindet.

Was läßt dich glauben, das Werkstück wäre auf einem "springenden" 
Potential? Der Schweißtrafo ist eine potentialfreie Spannungsquelle. 
Erst wenn du einen Punkt der Schaltung auf Erde legst, machst du damit 
andere Punkte "springend". Du scheinst (genauso wie dein Vorposter) 
davon auszugehen, daß die negative Rail des Schweißtrafos irgendwie ein 
Ruhepunkt wäre und daß man alle anderen Punkte der Schaltung daraufhin 
als in Ruhe oder beweglich sehen müßte. Das ist nicht so. Du kannst 
jeden beliebigen Punkt innerhalb der Schaltung als GND ansehen. 
Insbesondere auch das Werkstück.

von Stinktier (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Was läßt dich glauben, das Werkstück wäre auf einem "springenden"
> Potential? Der Schweißtrafo ist eine potentialfreie Spannungsquelle.
> Erst wenn du einen Punkt der Schaltung auf Erde legst, machst du damit
> andere Punkte "springend". Du scheinst (genauso wie dein Vorposter)
> davon auszugehen, daß die negative Rail des Schweißtrafos irgendwie ein
> Ruhepunkt wäre und daß man alle anderen Punkte der Schaltung daraufhin
> als in Ruhe oder beweglich sehen müßte. Das ist nicht so. Du kannst
> jeden beliebigen Punkt innerhalb der Schaltung als GND ansehen.
> Insbesondere auch das Werkstück.

Genau das ist aber im Allgemeinen eben eine eher schlechte Idee. Wenn 
die Erdkapazität des Werkstückes (das ja irgendwo eingespannt ist und 
damit eine recht grosse Kapazität aufweisen dürfte) gross ist im 
Vergleich zu den Kapazitäten der Quelle gegen Erde (oder das Werkstück 
direkt mit der Erde verbunden ist), dann werden die beiden Pole der 
Quelle anfangen zu "springen". Und das führt dann zu kapazitiven Strömen 
durch die Elektronik der Quelle über die Erdung zurück zum Werkstück. 
Und das haben aber sehr viele Netzteile eben nicht so wirklich gern.

von Paul B. (paul_baumann)


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Axel S. schrieb:
> Du kannst
> jeden beliebigen Punkt innerhalb der Schaltung als GND ansehen.
> Insbesondere auch das Werkstück.

Nein, das ist nicht richtig. Damit das Erodieren überhaupt funktioniert, 
muß der Minuspol der Quelle zwingend auf dem Werkstück liegen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Drahterodieren

Zitat hieraus:
Grundlegend gilt, dass der Draht positiv und das Werkstück negativ 
gepolt ist. Dadurch findet die für den Abtrag ebenfalls relevante 
Elektromigration vom Werkstück weg statt (Metallionen sind positiv 
geladen).

Zitat Ende


MfG Paul

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

O.T.

Du kannst mich beschimpfen, mir fälschlicherweise das Verteilen von 
Minuspunkten unterstellen oder andere Figuckchen veranstalten -es ist 
mir gleichgültig.

von Stinktier (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Du kannst
>> jeden beliebigen Punkt innerhalb der Schaltung als GND ansehen.
>> Insbesondere auch das Werkstück.
> Nein, das ist nicht richtig. Damit das Erodieren überhaupt funktioniert,
> muß der Minuspol der Quelle zwingend auf dem Werkstück liegen.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Drahterodieren
> Zitat hieraus:
> Grundlegend gilt, dass der Draht positiv und das Werkstück negativ
> gepolt ist. Dadurch findet die für den Abtrag ebenfalls relevante
> Elektromigration vom Werkstück weg statt (Metallionen sind positiv
> geladen).
> Zitat Ende

Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Das negative Potential ist in 
beiden Szenarien am Werkstück.

von Paul B. (paul_baumann)


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Stinktier schrieb:
> Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Das negative Potential ist in
> beiden Szenarien am Werkstück.

Stinktier schrieb:
> Ich habe vom Erodieren zugegebenermassen keine Ahnung.

Ich denke, das spricht für sich selbst...

Schönen Abend noch.

Paul

von Stinktier (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Stinktier schrieb:
>> Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Das negative Potential ist in
>> beiden Szenarien am Werkstück.
>
> Stinktier schrieb:
>> Ich habe vom Erodieren zugegebenermassen keine Ahnung.
>
> Ich denke, das spricht für sich selbst...
>
> Schönen Abend noch.
>
> Paul

Meine Fresse was ist denn mit dir los...du kannst offensichtlich GND 
nicht von Minus unterscheiden aber spielst dich so auf? Dein Einwand ist 
kompletter Unsinn, die Polarität der Spannung zwischen Werkstück und 
Elektrode war nie das Thema.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Paul B. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Du kannst
>> jeden beliebigen Punkt innerhalb der Schaltung als GND ansehen.
>> Insbesondere auch das Werkstück.
>
> Nein, das ist nicht richtig. Damit das Erodieren überhaupt funktioniert,
> muß der Minuspol der Quelle zwingend auf dem Werkstück liegen.

Darüber habe ich überhaupt nichts gesagt. Das ist auch vollkommen 
unabhängig von meiner Aussage oben.

von Richard G. (zettor55)


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Danke für euren Beitrag es hat mir sehr geholfen die weiteren Versuche 
festzulegen, durch die vielen Beiträge ist es schon sehr unübersichtlich 
geworden und es kommt schon zu Missverständnissen, daher beende ich von 
meiner Seite mal dankbar das Schreiben und mache mich ans werken.

Ich möchte nur kurz die letzten Fragen und Unklarheiten beantworten.
Schweißinverter als Stromquelle aus dem Grund da die Dinger sehr robust 
aufgebaut sind und eher unempfindlich sind gegen das ganze brutale 
Pulsen Funken und Kurzschließen und auch große Ströme stufenlos liefern 
und ganz wichtig den eingestellten Strom begrenzen.
Der  extreme Aufbau aus dem Grund wenn ich größere Ströme auch pulsen 
kann, kann ich den Pulsgenerator auch zum Senkerodieren und WIG 
Schweißen (bis 200A)einsetzen. Mein erstes Ziel ist aber mal das 
Drahterodieren, da ist der mechanische Aufbau fertig und die Ströme 
liegen unter 10A.

Ich werde die Schaltung neu aufbauen und die Kondensatoren und die 
Dioden weg lassen, zusätzlich baue ich Z Dioden ein, um das Gate vor 
Spannungen über 20V zu schützen und  um den MOSFET vor der 
Durchbruchsspannung >150Vzu Schützen( wie im Artikel über die 
FET-Treiber beschrieben)
Alles weitere sehe ich dann wen es blitzt und funkt, entweder trägt es 
dann Material ab oder die nächsten Bauteile sind kaputt!

Nochmals danke

von Stinktier (Gast)


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Richard G. schrieb:
> Schweißinverter als Stromquelle aus dem Grund da die Dinger sehr robust
> aufgebaut sind und eher unempfindlich sind gegen das ganze brutale
> Pulsen Funken und Kurzschließen und auch große Ströme stufenlos liefern
> und ganz wichtig den eingestellten Strom begrenzen.

Wenn ich das richtig verstehe, dann hat der Schweissinverter eine 
Stromquellencharakteristik (vermutlich ein Transformator mit ordentlich 
Streuung und Gleichrichter?). Der ist als Spannungsquelle für eine 
Halbbrücke massiv ungeeignet wenn man nicht die DC-link Spannung stützt.

Richard G. schrieb:
> Ich werde die Schaltung neu aufbauen und die Kondensatoren und die
> Dioden weg lassen, zusätzlich baue ich Z Dioden ein, um das Gate vor
> Spannungen über 20V zu schützen und  um den MOSFET vor der
> Durchbruchsspannung >150Vzu Schützen( wie im Artikel über die
> FET-Treiber beschrieben)
> Alles weitere sehe ich dann wen es blitzt und funkt, entweder trägt es
> dann Material ab oder die nächsten Bauteile sind kaputt!

Das kann ich nicht empfehlen, denn das werden die nächsten FETs nicht 
überleben. Du brauchst ZWINGEND einen Kondensator über deiner Halbbrücke 
da dir ansonsten die besagten Induktivitäten die Schalter zerstören. 
Orientiere dich an den Zahlreichen Motorsteuerungs-Threads.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Hallo Richard!
Hast Du schon herausgefunden, warum es Dir die Bauteile (Mosfets und 
Treiber) zerstört? Soll ich es Dir verraten? Also: Eine Werkzeugmaschine 
ist geerdet. Damit ist auch das Werkstück geerdet. Wenn jetzt die 12V 
mit dem Schutzleiter verbunden sind......

Fazit: Der Schalter gehört zwischen +75V und Elektrode eingebaut. Damit 
es überhaupt funktioniert und auch wegen der EMV.

von Stefan F. (Gast)


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Du hast den Fehler gemacht, zu berichten dass bei Dir persönlich etwas 
schief gelaufen ist. Sowas ruft hier Heerscharen von Leuten aus dem 
Keller, die dich jetzt verhöhnen und mit irreführenden und beleidigenden 
Kommentaren überschütten. Ich sehe, dass offensichtlich mindestens jeder 
Zweite deine Erklärungen zu den Detail nicht einmal gelesen hat.

Nächstes mal behalte einfach für Dich, dass die Schaltung bereits 
aufgebaut ist und versagt hat. Frage lieber: Was haltet ihr von diesem 
Plan, kann er so funktionieren? Und wenn dich dann jemand für blöd 
darstellt, dann weise darauf hin, dass der Plan nicht von Dir und und er 
Dir ebenfalls komisch vorkommt.

Ehrlichkeit wird bestraft. Ist leider so.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich sehe, dass offensichtlich mindestens jeder
> Zweite deine Erklärungen zu den Detail nicht einmal gelesen hat.

Dem stimme ich zu:

Stinktier schrieb:
> Du brauchst ZWINGEND einen Kondensator über deiner Halbbrücke
> da dir ansonsten die besagten Induktivitäten die Schalter zerstören.
> Orientiere dich an den Zahlreichen Motorsteuerungs-Threads.

Da gibt keine Halbbrücke und keinen Motor.

der schreckliche Sven schrieb:
> Wenn jetzt die 12V
> mit dem Schutzleiter verbunden sind......

Dann ist die Gate-Source-Spannung bis zu 12 + 75 = 87 Volt!
Hat auch keiner geschnallt. Auch nicht der "Prof".

von Stinktier (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Dem stimme ich zu:
>
> Stinktier schrieb:
>> Du brauchst ZWINGEND einen Kondensator über deiner Halbbrücke
>> da dir ansonsten die besagten Induktivitäten die Schalter zerstören.
>> Orientiere dich an den Zahlreichen Motorsteuerungs-Threads.
>
> Da gibt keine Halbbrücke und keinen Motor.

Der nächste der keine Ahnung hat und es nicht merkt. Was reitest du 
eigentlich immer auf der Steuerspannung rum? Woher willst du die 
Information haben diese wäre mit dem Werkstück verbunden?

Du hast recht, es gibt keine Halbbrücke. Und genau das ist verdammt noch 
Mal das Problem! Es ist immer wieder das gleiche hier und es geht nicht 
in die Leute rein: Man kann de facto einen MOSFET nicht als alleinigen 
Schalter verwenden. Schlagt euch das endlich aus dem Kopf. Man baut 
keine Schaltstufe ohne Kommutierungspfad!

Zu einem MOSFET gehört ein Kondensator als Spannungsquelle und eine 
Freilaufdiode. Zumindest wenn damit grössere Ströme geschaltet werden 
und die parasitären Induktivitäten nicht vernachlässigt werden können. 
Und gerade bei einer Schweissanlage mit entsprechenden Strömen muss man 
über diese Notwendigkeit gar nicht erst nachdenken (von wegen "di/dt 
Spitzenstrom-Event erster Güte darstellt" wie jemand oben schon 
anmerkte).

von der schreckliche Sven (Gast)


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Stinktier schrieb:
> Zu einem MOSFET gehört ein Kondensator als Spannungsquelle und eine
> Freilaufdiode.

Das ist halt immer noch keine Halbbrücke.

Stinktier schrieb:
> Was reitest du
> eigentlich immer auf der Steuerspannung rum? Woher willst du die
> Information haben diese wäre mit dem Werkstück verbunden?

Ganz einfach:
Überspannung am Drain wird von der Body-Diode abgeleitet wie bei einer 
Z-Diode. In manchen Datenblättern wird auf diese Eigenschaft explizit 
hingewiesen und wird da "controlled Avalanche" genannt.
Da im vorliegenden Fall die Mosfets gut gekühlt waren, wären sie durch 
das bißchen Energie in der Leitungsinduktivität niemals zerstört worden. 
Was einen Mosfet aber sofort zerstört, (und das soll ja so gewesen 
sein), ist Überspannung am Gate. Da habe ich mir halt Gedanken darüber 
gemacht, wie es dazu gekommen sein könnte.

von Stinktier (Gast)


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der schreckliche Sven schrieb:
> Stinktier schrieb:
>> Zu einem MOSFET gehört ein Kondensator als Spannungsquelle und eine
>> Freilaufdiode.
>
> Das ist halt immer noch keine Halbbrücke.

Abgesehen vom lückenden Betrieb das selbe.

der schreckliche Sven schrieb:
> Ganz einfach:
> Überspannung am Drain wird von der Body-Diode abgeleitet wie bei einer
> Z-Diode. In manchen Datenblättern wird auf diese Eigenschaft explizit
> hingewiesen und wird da "controlled Avalanche" genannt.
> Da im vorliegenden Fall die Mosfets gut gekühlt waren, wären sie durch
> das bißchen Energie in der Leitungsinduktivität niemals zerstört worden.
> Was einen Mosfet aber sofort zerstört, (und das soll ja so gewesen
> sein), ist Überspannung am Gate. Da habe ich mir halt Gedanken darüber
> gemacht, wie es dazu gekommen sein könnte.

Ich habe abee nie geschrieben dass die FETs deshalb gestorben sind. Der 
Grund weshalb die FETs gestorben sind ist offensichtlich und hat nichts 
mit der fehlenden Stabilisierung des DC links zu tun. Wie ich oben 
geschrieben habe lag das an den Kondensatoren die parallel zu den FETs 
lagen.
Ich weise aber darauf hin, dass die FETs in Zukunft ebenfalls sterben 
werden, auch wenn der TO die Kondensatoren einfach weg lässt. Sicher 
nicht bei 11A, aber der TO will ja auch hohe Ströme fahren. Und in 
diesem Fall werden sie eben durch die Induktivitäten zerstört.

Du musst schon alles lesen was ich geschrieben habe...anstatt dir 
ominöse Überspannungen am Gate zu erfinden. Von wegen

der schreckliche Sven schrieb:
>> Ich sehe, dass offensichtlich mindestens jeder
>> Zweite deine Erklärungen zu den Detail nicht einmal gelesen hat.
>
> Dem stimme ich zu:

von Mike J. (linuxmint_user)


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Richard G. schrieb:
> Beim Testen gehen sofort die MOSFET kaputt meistens auch die Treiber
> dazu.

Wie schützt du die Gates gegen Über-/Unterspannung ?

Du solltest die Zuleitungen sehr kurz machen, wenigstens verdrillen oder 
schirmen (Koaxialkabel).
An das Gate würde ich eine Diode von Masse zum Gate legen (wegen 
negativer Spannungen) und eine Diode vom Gate in eine Versorgung (15-20V 
, wenn er 30V aushält) um Überspannungen schnell ableiten zu können.

Du kannst dir ja mal den Strom-Verlauf (kleinen Shunt an Drain) oder den 
Spannungsverlauf an den Gates anschauen.

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