Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltung für Gleisbesetztmelder DCC


You were forwarded to this site from EmbDev.net. Back to EmbDev.net
von __LC__ (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Moin zusammen!

Auch wenn ich hier fast täglich im Forum vorbeischaue, war ich doch bis 
jetzt nur ein passiver Nutzer der Forums. Heute möchte ich nun einmal in 
die aktive Rolle treten und meinen ersten Beitrag hier offiziell 
eröffnen. Und wie es Foren-typisch  ist, natürlich mit dem Hintergrund 
einer konkreten Frage-/Problemstellung.

Wie der Betreff vielleicht schon erahnen lässt, geht es hier um das 
Thema Modellbahn. Kurz die wesentlich Stichworte zum Thema: Spur H0, DC 
digital, Roco, DCC-Protokoll. Konkret möchte ich mir (sofern es die Zeit 
und die Familie zulässt) gern eine kleine Modellbahn aufbauen. Neben dem 
Spass an der Bahn selbst geht es mir auch etwas um die technischen 
Aspekte, wie Digitalisierung, Automatisierung und Signalsteuerung in 
Verbindung mit dem Raspberry und Mikrocontrollern. Als erstes 
Einstiegsthema hierzu beschäftige ich mich aktuell mit dem Thematik 
Rückmeldung in Form von Gleisbesetztmeldern nach dem Prinzip des 
Stromfühlers. Dazu habe ich unter 
http://bahn-in-haan.de/images/digital/bmacin22.pdf eine interessante 
Schaltung gefunden, die ich aber nicht ganz nachvollziehen kann. Meinem 
Beitrag beigefügt mal eine Skizze einer leicht abgeänderte Schaltung auf 
Bauteile die ich in der Bastelkiste habe und auf die ich mich im 
Folgenden auch beziehe werde. Der Vollständigkeit: Die Dioden D1 und D2 
sollen bei mir 1N 5401 werden.

Das Prinzip mit dem anti parallel geschalteten Dioden und den damit 
einhergehenden Spannungsabfall entlang der Basis-Emitter-Strecke des 
Transistors ist mir soweit klar. Nach dem Prinzip arbeiten ja viele 
solcher Schaltungen.
Was mir aber überhaupt nicht in den Kopf will ist die Rolle der 
Widerstände R1 und R3 und des Kondensators C1 bzw. der Diode D3. 
Vereinfacht könnte man die Schaltung ja auch ohne C1, R1 und R3 
aufbauen, wenn man die Diode D3 durch einen geeigneten Basiswiderstand 
von einigen wenigen kOhm ersetzt...
Welche Vorteile sind es also? Irgendwie komme ich nicht so recht 
dahinter, möchte aber doch gern die Funktionsweise verstehen und nicht 
einfach nur nachbauen. Deshalb würde ich mich über die ein oder andere 
Hilfestellung hierzu sehr freuen.

Schöne Grüße
Falk

von __ES__(Gast) (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Falk,
bin ganz zufällig auf den Post gestossen.
Es ist tatsächlich eine interessante Schaltung. Die beigefügte Zeichnung 
scheint ein Screenshot aus LTSpice zu sein.
Um das Zeitverhalten der Schaltung zu simulieren, muss U_DCC ein 
DCC-Signal nachbilden. Es braucht hier Information übertragen zu werden. 
Das DCC-Signal ist ein Wechselspannungssignal bei dem die Bits durch 
unterschiedlich lange Rechtecke dargestellt werden. (Der Bitwert 1 durch 
einen 65µs langen Plus- und einen 65µs langen Minusimpuls (Gesamtzeit 
130µs), der Bitwert 0 durch jeweils ein etwa 130µs lange Plus- und 
Minusimpulse (260µs Peridendauer). Das mit dem Nullbit kann noch etwas 
umfangreicher sein, was aber hier nicht zum Verständnis notwendig ist.)
Über D4 wird die Schaltung während der positiven Periode des DCC-Signals 
mit der notwendigen Betriebsspannung versorgt. (Während des negativen 
Impulses kann kein Strom durch die Optokopplerdiode fliessen,die 
Schaltung ist funktionslos.)
Der Lastwiderstand kann gering sein (z.B. Lokomotive auf den Gleisen). 
Es fließt ein relativ hoher Strom, der die an den beiden antiparallel 
geschalteteten Dioden eine wechselnde Spannung zwischen 0,7V (pos. 
DCC-Impuls) und -0,7V (neg. DCC-Impuls) hervorruft. Damit sperrt die 
Diode D3. Nun fließt der Strom aus R3, der bisher über D3 und R1 
geflossen ist, über die Basis von Q1, dessen nun fließender 
Kollektorstrom die LED im Optokoppler leuchten lässt, was wiederum zur 
Folge hat, dass der Transistor des Optokoppler schaltet, so dass die 
Spannung an dem Transistor 0V wird. d.h.: Das Gleis ist besetzt.
Der Kondensator C1 unterdrückt lediglich kurzzeitige Störimpulse. (<< 
64µs)
Mit R1 kann die Ansprechempfindlichkeit eingestellt werden. Je  kleiner 
R1 desto größer der erforderliche Laststrom bei der die Besetztmeldung 
erzeugt wird.
Die LTSpice-Datei im Anhang enthält eine Impulsspannungsquelle für das 
DCC-Signal, eine Schutzdiode D5, die verhindern soll, dass die 
Basis-Emitterspannung von Q1 < -0,7V wird. C2 ist ein 
Glättungskondensator, damit die Melderschaltung auch während des 
negativen Impulses des DCC-Signals mit einer Betriebsspannung versorgt 
wird.
Viel Spass beim Experimentieren und Aufbauen des Melders.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Der Trick mit den antiparallelen Dioden ist relativ alt, robust und 
erprobt. Der kommt noch aus der Gleichstromära. Hat halt wesentliche 
Nachteile:
Gleisspannung sinkt.
ABC-fähige Dekoder kommen Evtl durcheinander.
Großanlagen mit geschotterten Gleis lösen schon über den Kriechstrom ab 
5m aus.
Heute löst man das kontaktlos über Hallsensoren oder bei NMRA/DCC/MM 
über Übertrager.

: Bearbeitet durch User
von Flo85 (Gast)


Lesenswert?

Also die Schaltung im Ersten Post ist mMn aufwendiger als Notwendig. 4 
Dioden, jeweils 2 in Serie und Antiparallel. Dazu parallel die 
Optokoppler mit Vorwiderstand. Mehr braucht es nicht. Am Ausgang halt je 
nachdem was du machen willst. Wie liest du die Belegtmelder ein? S88?

Der Spannungsabfall ist kein Problem, jede etwas bessere Zentrale (oder 
Booster) hat eine einstellbare Spannungsversorgung mit der man die 1,4V 
ausgleichen kann.

Bei OpenDCC gibt es auch eine Schatungsvariante wo mit dem ADC eines 
xMega gearbeitet wird. Da ist der Spannungsabfall nur 0,3Volt.

von Ach ne (Gast)


Lesenswert?

So simpel ist es, und die DB hat das nicht hinbekommen?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.