Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mischer selber bauen


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von Olaf (Gast)


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Hallo zusammen,

eins vorneweg: ich weiss, dass es käufliche Mischer gibt. Ich will aber 
selber einen entwerfen. Wegen Lernzweck, und aus Interesse.

Jetzt meine Frage. Ich möchte also so einen Mischer entwerfen, der soll, 
sagen wir mal bis 100 MHz funktionieren. Ich denke in dem Bereich kommt 
man gut ohne Mikrostreifenleitungen aus. Im Tietze Schenk habe ich 
gesehen, dass es verschiedene Topologien gibt. Ich würde einen 
Ringmischer bauen. Die Frage ist:

- was für Dioden soll man da verwenden. 1N4148 hätte ich kistenweise. 
Lohnt es sich, damit einen Versuch zu machen, oder ist das vergebene 
Mühe?
- wie bestimme ich, wie viele Windungen der Trafo jeweils haben soll? 
Ich weiss dass es zwei 1:1:1 Trafos sind, allerdings nicht, welche 
Impedanz / Induktivität sie haben sollen. Wenn man im Internet sucht, 
findet man da immer ca. 10 Windungen. Warum 10? Warum nicht 5 oder 20 ?
- wie geht das mit der Impedanzanpassung. Der Mischer soll ja anepasst 
werden. Leider kenne ich ja im Voraus die Impedanz nicht wirklich. Aber 
man müsste sie wissen, damit man das Anpassnetzwerk berechnen könnte.... 
oder macht man das in der Praxis so, dass man einfach mal einen Mischer 
aufbaut, und mit dem Netzwerkanalysator die Impedanzen bzw. 
Reflexionsfaktoren misst?

Danke für eure Anregungen.

von Purzel H. (hacky)


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Probier's doch einfach. Kostet nicht viel, auch wenig Zeit.

von Peter R. (pnu)


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Bei 1N4148, also Logikdioden mit 0,6V Schwellspannung besteht der 
Nachteil: Man braucht schon einige Volt HF , um die Dioden satt zum 
Schalten zu bringen. Schottky-Dioden mit 0,2V Schwellspannung sind da 
besser.

Das mit der Wicklung dieser Transformatoren ist ein ziemliches 
Kunststück, aber erst dann ernstlich gefordert, wenn man den großen 
Frequenzbereich der handelsüblichen fertigen Ringmischer haben will.

Für die Breitbandigkeit von Ringmischern ist notwendig, dass sie in 
niederohmigen Systemen laufen, mit 50 oder 60 Ohm Lastimpedanz. Nur da 
sind die üblichen Ringkerntrafos sinnvoll bzw. anwendbar.

Mit den 50 Ohm ergibt auch auch die Forderung, dass der Oszillator 
kräftig Leistung bringen muss, die in viele bis -zig mW gehen muss, wenn 
man die wichtigste Eigenschaft dieser Ringmischer, die Aussteuerbarkeit 
, erreichen will.

von 0815 (Gast)


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Olaf schrieb:
> ich weiss, dass es käufliche Mischer gibt. Ich will aber
> selber einen entwerfen.

erinnert mich irgendwie an DDR-Zeiten...denn da hat sich doch so manch 
einer seinen Mischer gebaut..;-)

von Possetitjel (Gast)


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Olaf schrieb:

> eins vorneweg: ich weiss, dass es käufliche Mischer gibt.
> Ich will aber selber einen entwerfen. Wegen Lernzweck,
> und aus Interesse.

Ja, okay.

> [...] Ich möchte also so einen Mischer entwerfen, der
> soll, sagen wir mal bis 100 MHz funktionieren.

Vergiss das. Ich empfehle Dir, Dich erstmal auf gut
handhabbare Frequenzen zu beschränken, also deutlich
unter 10MHz.
Das Prinzip kannst Du da genauso studieren, aber der ganze
HF-spezifische Ärger ist nicht so groß.

> - was für Dioden soll man da verwenden. 1N4148 hätte ich
> kistenweise. Lohnt es sich, damit einen Versuch zu machen,
> oder ist das vergebene Mühe?

Sollten prinzipiell funktionieren.
Wie gut der Mischen von den Daten her wird, steht ggf. auf
einem anderen Blatt, aber gehen muss es. Die SAY17 (die arme
Schwester der 1N4148 aus dem Osten) ist auch mit Erfolg für
Selbstbau-Mischer genommen worden.

> - wie bestimme ich, wie viele Windungen der Trafo jeweils
> haben soll? Ich weiss dass es zwei 1:1:1 Trafos sind,
> allerdings nicht, welche Impedanz / Induktivität sie
> haben sollen. Wenn man im Internet sucht, findet man da
> immer ca. 10 Windungen. Warum 10? Warum nicht 5 oder 20 ?

Genau da geht der Ärger schon los. Kurze Antwort auf Deine
Fragen: Ich weiss es nicht.

Längere Antwort: Ringmischer bestehen ja nur aus sechs "simplen"
Bauteien, vier Dioden und zwei Übertragern. Die Daten der Mischer
hängen stark von den parasitären Einflüssen ab, die wiederum
extrem an die eingesetzten Bauteile gebunden sind. Sprich: Es
kommt auch auf den Frequenzbereich und den eingesetzten Ferrit-
werkstoff an.
Als Anfänger nimmt man übrigens nach meiner Erfahrung immer zu
viele Windungen; das ist schlecht für die Eigenresonanz des
Übertragers (wird zu tief). Weiteres Problem ist, dass auch die
Wickeltechnik (trifilar gewickelt oder nicht; Drähte verdrillt
oder nicht) Einfluss auf die Daten des Übertragers hat.

> - wie geht das mit der Impedanzanpassung. Der Mischer soll
> ja anepasst werden. Leider kenne ich ja im Voraus die
> Impedanz nicht wirklich. Aber man müsste sie wissen, damit
> man das Anpassnetzwerk berechnen könnte....

Eben.

Abschätzungen sollten aber schon möglich sein. Für die Dioden
Sperrschichtkapazität und Bahnwiderstand lt. Datenblatt, für
die Übertrager Eigenresonanz, Kopplungsfaktor und Streu-
reaktanzen messen, schätzen oder raten.

Ich habe es vor längerer Zeit mal auf die Schnelle ohne alle
Rechnung, also rein empirisch probiert und bin grandios vor
die Wand gefahren :)

> oder macht man das in der Praxis so, dass man einfach mal
> einen Mischer aufbaut, und mit dem Netzwerkanalysator die
> Impedanzen bzw. Reflexionsfaktoren misst?

Angesichts der riesigen Typenvielfalt, die z.B. MiniCircuits
allein bei Schottky-Ringmischern bietet, gehe ich davon aus,
dass die eine gesunde Mischung aus theoretischer Berechnung,
praktischer Erfahrung und empirischer Optimierung verwenden.

Literaturstellen zu dem Thema wären mal interessant; ich
kenne leider keine.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusamman, hallo Olaf.

Versuch das ruhig mal, ist wirklich kein Hexenwerk. Die 1N4148
ist für diesen Zweck zwar nicht so gut wie eine Schottky Diode
geeignet, aber es funktioniert.
Du willst ja nur etwas Erfahrung sammeln.
Ob dein Selbstbauteil nun die üblichen 6-7dB Einfügedämpfung
erreicht oder bei -10dB auskommt, ist ja erst mal egal.
Ich würde nicht gleich mit 100MHz anfangen, 10 oder 20 tun es auch.
Du bist dir im Klaren darüber, daß du auch etwas zum Messen
brauchts?

Ein Wort zu den Übertragern:
Du brauchst einen Ring- bzw. einen Doppellochkern.
Gut eignen sich z.B. Amidon Kerne FT-xx-43 (Reichelt).

Zur Not gehen auch 2 Ferritperlen, die man mit einem Tropfen UHU
nebeneinander klebt; die Löcher sind leider etwas klein, aber
mit z.B. 0,15mm CuL bekommst du schon einige Windungen
dadurch. Für die größeren Kerne geht z.B. 0,22mm Cul prima.

Die Drähte werden trifilar verbaut, das heißt:
3 gleichlange Stücke verdrillen (langsam laufende Bohrmaschine)
Von diesen Draht ein paar Windungen durch den Kern.
Zum Probieren ist die Anzahl erst mal nicht so wichtig.
Nun zur Verschaltung:
Du hast 2 Enden mit je 3 Drähten: A, A', B, B', C und C'
A und A'  bilden den Eingang für HF bzw. den Oszillator.
B -> C' oder C-> B' ergeben den Mittelanzapf die restlichen
2 (4) Drähte gehen an die Dioden.
Hier darf man sich nicht vertun, sonst läuft die Sache nicht!
Der Mittelanzapf ist die ZF.
Als Oszillatorleistung (1N4148) wirst du in etwa 10mW - 20mW
brauchen.
Ich habe das extra so ausführlich beschrieben, weil man
beim 1 Mal schnell mal die falsche Verdrahtung hat.


> Literaturstellen zu dem Thema wären mal interessant; ich
> kenne leider keine.

Habe mal 2 angefügt, einmal zu Mischern und einmal zu
Leitungsübertrager.

Ich hoffe, das hilft und macht Olaf Mut.


73
Wilhelm

von Jochen F. (jamesy)


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Ich hatte das 1987 mit AA143 aufgebaut, und es lief gut um die 4 MHz, in 
einem KW-Transceiver.

von B e r n d W. (smiley46)


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> was für Dioden soll man da verwenden. 1N4148 hätte ich kistenweise

Hab ich schon gemacht, das funktioniert. Es gibt auch ältere 
Bauanleitungen mit der 1N4148. Theoretisch würde die schon bis gut 
100MHz gehen. Dann lassen aber die Eigenschaften langsam nach und es 
wäre ratsam, eine andere Diode zu verwenden.


> Ich weiss dass es zwei 1:1:1 Trafos sind, allerdings nicht,
> welche Impedanz / Induktivität sie haben sollen.

Das kommt auf den Frequenzbereich und das Kernmaterial an. Es gibt auch 
Kerne mit hohem AL-Wert, da reichen 3 Windungen.


> Die 1N4148 ist für diesen Zweck zwar nicht so gut wie eine
> Schottky Diode geeignet, aber es funktioniert.

Das würde ich so pauschal nicht sagen.

Der Vorteil ist ein höherer 1db Kompressionspunkt, weil durch die höhere 
Oszillator- und Schwellspannung mehr Reserve vorhanden ist, bevor eine 
gesperrte Diode durch ein zu hohes Signal doch leitend wird.

Der Nachteil wurde schon gesagt: Eine höhere Ansteuerleistung ist 
notwendig. Die Spitzenspannung sollte das doppelte der Schwellspannung 2 
x 0,7V = 1,4V betragen. Das sind ~20mW oder 13dBm. Bei einem Empfänger 
würde ich noch eine HF-Vorstufe davor setzen, damit der Oszillator nicht 
über die Antenne abstrahlt.


> mit 50 oder 60 Ohm Lastimpedanz

Ob 50 oder 60 Ohm, das ist nicht so tragisch. Wichtig ist, dass der 
Mischer ringsrum mit der selben Impdanz abgeschlossen wird. Es gibt 
besonders großsignalfeste Mischer, die z.B. mit 40 Ohm oder weniger 
arbeiten. Dann sollten aber auch die Dioden einen besonders niedrigen 
On-Widerstand haben.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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Hallo zusammen

ich danke euch erst mal für eure Hilfe.

Weiter oben wurde gesagt, dass man natürlich auch Messequipment braucht. 
Ich besitze einen Oskar, sowie einen Netzwerkanalysator der bis 500 MHz 
geht. Das taugt, oder? Speck habe ich keinen, aber kann man mit dem 
Oskar rechnen lassen (schaue aber immer in der Bucht, ob ich einen 
passenden finde).

Verstehe ich das richtig:
Den Mischer muss man einfach ringsherum mit der selben Impedanz 
abschliessen, und es spielt nicht so eine grosse Rolle, wie viele 
Windungen der Trafo hat und welche Dioden man verwendet? das heisst, ich 
muss beim Design des Mischers nicht darauf achten, auf welche Impedanz 
ich diesen auslegen möchte? das würde bedeuten, dass man irgend einen 
Mischer nehmen könnte, und diesen wenn man lustig ist mal an 50 Ohm oder 
auch mal an 100 Ohm betreiben könnte. Einfach die Leistungen werden dann 
verschieden sein, nehme ich mal an?


Danke & Gruss

von B e r n d W. (smiley46)


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> und welche Dioden man verwendet?

Eine Diode, welche bei 1GHz noch funktioniert, geht ohne Probleme auch 
für niedrige Frequenzen. Umgekehrt funktioniert das aber nicht. 
Andererseits hat eine Diode mit einem niedrigeren Bahnwiderstand 
gegenüber der GHz-Diode Vorteile auf Kurzwelle.

> wie viele Windungen der Trafo hat

Es handelt sich um einen Breitbandübertrager. Der Frequenzbereich eines 
gekauften Mischers umfasst z.B. 0,5...1000MHz. Aber wenn man auf einen 
Ringkern mit AL=4nH drei Windungen draufmacht, geht das halt erst ab 
>100 MHz.

Was hast Du denn in der Bastelkiste?

von Possetitjel (Gast)


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Olaf schrieb:

> Ich besitze einen Oskar, sowie einen Netzwerkanalysator
> der bis 500 MHz geht. Das taugt, oder?

Sicher. - Signalgeneratoren wären auch ganz nett, wenn
Du den Mischer mal ausprobieren willst. Ob man mit dem
NWA tricksen kann, weiss ich nicht - ich habe keinen

> Speck habe ich keinen, aber kann man mit dem Oskar
> rechnen lassen [...]

Ja. Zumindest die Spektrum-Anzeige der TDS20xx fand ich
ganz brauchbar.

> Verstehe ich das richtig:
> Den Mischer muss man einfach ringsherum mit der selben
> Impedanz abschliessen, und es spielt nicht so eine grosse
> Rolle, wie viele Windungen der Trafo hat und welche Dioden
> man verwendet?

Hmpf

Das ist eine Frage Deiner Ansprüche. Die "Grundstufe" ist erstmal,
dass der Mischer überhaupt halbwegs vernünftig funktioniert.
Dazu ist (lt. Literatur) erforderlich:
- die Dioden müssen schnell genug sein,
- das Ferritmaterial muss für den Frequenzbereich geeignet sein,
- es muss genügend Oszillatorleistung zur Verfügung stehen,
- alle Ports sollen
  -- breitbandig
  -- reell
  -- mit einer vernünftigen Impedanz
  abgeschlossen sein.

Die Primärwicklung sollte weder 1 noch 1000 Windungen haben,
und eine MBR1060 ist als Mischdiode bei 100MHz sicher nicht
geeignet. Wenn aber halbwegs geeignete Bauteile gewählt
werden, sollte der Mischer erstmal funktionieren.

> das heisst, ich muss beim Design des Mischers nicht darauf
> achten, auf welche Impedanz ich diesen auslegen möchte?

Wie schon gesagt: Eine Frage Deiner Ansprüche. In der "Ausbaustufe"
möchte man i.d.R. spezielle Ansprüche verwirklichen: Besondere
Breitbandigkeit, besonders gute Anpassung, niedrige Mischdämpfung
o.ä. (Daher die Typenvielfalt z.B. bei MiniCircuits.)
Auf dieser Ebene musst Du damit rechnen, dass jeder Fliegenschiss
eine Rolle spielt.

Grundsätzlich funktionieren sollte es aber auch, wenn es nicht
optimal ausgelegt ist.

> das würde bedeuten, dass man irgend einen Mischer nehmen
> könnte, und diesen wenn man lustig ist mal an 50 Ohm oder
> auch mal an 100 Ohm betreiben könnte. Einfach die Leistungen
> werden dann verschieden sein, nehme ich mal an?

Wenn Du die anderen Randbedingungen einhältst, also breitbandig
reell abschließt und genügend Oszillatorleistung anlegst, wird
der Mischer sowohl an 50 Ohm wie auch an 100 Ohm funktionieren.
Die Daten werden allerdings nicht exakt identisch sein. IP3,
Kompressionspunkt, Mischdämpfung usw. werden sich deutlich
unterscheiden.

von Olaf (Gast)


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Hallo allerseits,

also ich habe den Mischer gebaut. Habe noch 4 Schottkydioden BAT81 
gefunden, die habe ich verwendet. Die Trafos habe ich mit einem mir 
unbekannten Kernmaterial gemacht, Ringkernferrit halt. Ich meine, dass 
das Material für HF Zwecke tauglich sein sollte, kann mich aber grade an 
den Namen nicht erinnern.

Wie dem auch sei, zwei Trafos gewickelt trifilar, je 10 Windungen, und 
dann die 4 Schottkydioden. Die beiden Funktionsgeneratoren habe ich mit 
50 Ohm Impedanz betrieben, und den Mischerausgang auch mit 50 Ohm 
abgeschlossen. Und siehe da: es mischt tatsächlich :-) Auf dem 
Oszilloskop sieht die Wellenform zwar total grauselig aus, aber mit dem 
Speck sieht es eigentlich ziemlich iO aus. Bis 20 MHz bin ich mit dem 
Ding gefahren, und war ganz passabel. Allerdings sieht man auf dem Speck 
auch deutlich, dass der LO und die ZF durch den Mischer noch recht gut 
durch kommen:

ich habe versucht, 7 MHz auf 17 MHz hoch zu mischen; dazu habe ich die 7 
MHz als ZF eingespiesen, und 10 MHz als LO verwendet. Auf dem Speck 
sieht man dann tatsächlich 10+7 MHz und 10-7 MHz, soweit so gut! 
Allerdings kommt auch von dem 10 MHz noch was durch, und die 7 MHz sieht 
man auch noch ein bisschen, aber weniger. Plus dann noch einen ganzen 
Sack voller Oberwellen.

Die filtert man in der Praxis einfach mit einem Bandpassfilter weg, 
oder? was müsste man ändern, dass der LO und die ZF weniger durch den 
Mischer durch drücken? Muss ich die Mischerports je nach dem anders 
beschalten, wenn ich den Mischer als Auf- oder Abwärtsmischer verwende?


Gruss!

von Peter R. (pnu)


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Genau dieses Durchschlagen eines der drei Signale auf einen andren 
Anschluss ist ein Qualitätsmerkmal und ein Anzeichen, ob die Symmetrie 
der Wicklungen und des Aufbaus (Streukapazitäten) gelungen ist.

Eigentlich sind die ports des Mischers gleichwertig. Sie haben ja mit 
Trafos zu tun, die eigentlich primär und sekundär vertauschbar sind . 
Unsymmetrie durch die Leiterplatte für die Dioden könnte sich aber bei 
Oberwellen etwas stärker auswirken. Da kommts halt aufs probieren an.

Bei ganz hohen Ansprüchen an den Mischer wird noch an der Beschaltung 
der ports gearbeitet. Etwa, dass die Eingangsimpedanz des ZF-Teils über 
den ganzen Frequenzbereich konstant reel ist und nicht außerhalb des 
ZF-Durchlassbereichs auf Null geht.

von Olaf (Gast)


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Hallo nochmal,

das würde also bedeuten, wenn ich nur die Trafos sorgfältig genug 
fertige und die Wicklungen noch besser kopple dann schlägt auch der LO 
weniger durch, ja?

Ich habe es jetzt so gemacht, dass ich drei gleiche Kupferdrähte 
genommen habe und sie recht locker miteinander verdrillt habe. Dann 10 
Windungen auf meinem Ringkern. Demnach müsste es mit dünnerem Draht, den 
ich besser verdrillen kann, auch besser funktionieren.

Werde das heute oder morgen nochmals versuchen und dann hier berichten!

Andere Frage: bis jetzt habe ich mit relativ geringen Frequenzen von ein 
paar MHz gearbeitet. Wie geht man vor, wenn ich ein Signal auf sagen wir 
mal 140 MHz hoch mischen möchte? Das dürfte ja dann auch nicht mehr so 
trivial sein. Vorteilhaft aber wäre, dass bei einer höheren LO Frequenz 
die Spiegelfrequenzen auch weiter draussen sind und sich besser 
wegfiltern lassen, danke ich ...

von B e r n d W. (smiley46)


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Dann solltest Du noch die Schwellspannungen der Dioden vermessen und 4 
identische verwenden.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Olaf.

Seh das ganze doch nicht so verkniffen.., ich denke, du willst
damit kein Geld verdienen; aus deinem 1. Post  entnahm ich, daß
es nur 'zum Üben' sein soll.

Wenn du drankommst (*), sieh dir mal an:
UKW-Berichte 1990 Heft 4
'Universal-Konverter-Konzept 28Mhz, 50MHz, 144Mhz'
Da geht es darum, von überall nach überall umzusetzen.
Die einzigen Variablen sind die entsprechenden Filter an den
jeweiligen Stellen.

Da wurde ein selbstgestrickter Mischer eingesetzt, bestehend aus
irgendwelchen NoName-Dioden und von den verwendeten Ferrirperlen
habe ich seit nun 30 Jahren immer noch einen ganzen Sack voll.
Die NoName-Dioden kamen zum Einsatz, weil sie besser waren als
1N4148.

Der Diplexer ist schon wichtig. Ich erinnere mich an eine Messung,
bei der (nicht dieser Mischer!) der IM3 ohne Diplexer bei ca.
-35dB lag, mit Diplexer bei ca. -45dB; den Rest habe ich vergessen.

Die Mischverluste habe ich nie bestimmt, die Sache funzte einfach
nur; die Messwerte (IM3, unerwünschte Mischprodukte, Ober- und
Nebenwellen) waren aber ok.
Der Sinn: zur damaligen Zeit waren fertige Ringmischer - wie IE500,
SBL1 und Konsorten - relativ teuer. Es sollte eine Alternative
geboten werden.
Bis 144 MHz sehe ich keine Probleme, 432Mhz würde ich so nicht
mehr machen. Unter 5.., 4.., 3.. MHz wird es auch mühsam, auf den
kleinen Ferritperlen genügend L auf die Beine zu bringen.
Für Langwelle und tiefer muss man sich eben einen anderen Kern
und das entsprechende Material aussuchen.
Ansonsten für das übliche Gebrösel...: es geht einfach.

Wünsche dir weiter viel Spaß beim Forschen und Finden...

73
Wilhelm


PS:
Bernd W. ist da natürlich viel genauer; der wirft alles
zuerstmal in sein LT-Spice und weiss auch, die Ergebnisse entsprechend
zu interpretieren. Ich bewundere ihn oft. Messen konnten wir
damals schon, 'Rechnen lassen' nicht. :-)


(*)
Wenn du mir eine PN mit deiner Adresse zukommen lässt,
schicke ich dir gerne eine Kopie; von dem Sack Ferritperlen gebe ich
dir gerne ein paar ab.

von Olaf (Gast)


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hallo allerseits

sorry für meine verspätete Antwort.
@Bernd
4 identische Dioden zu verwenden ist eine gute Idee. Oder vielleicht 
sind zwei Doppeldioden besser, die sind dann auch gleich warm und haben 
somit den gleichen TK und alles.

@Wilhelm
ich selber besitze diese UKW-Berichte nicht, aber ein Freund. Den werd 
ich fragen.

Aus deinem Post lese ich, dass der Mischer fürs 144 MHz Band auch keine 
riesige Hexerei sein sollte. Werde ich demnächst machen, vorerst soll 
mein 10MHz Mischer mal funktionieren.

Danke und Gruss!

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