Hallo zusammen, Mir ist schon klar, wie man Transistoren benutzen muß. Neulich bin ich aber über so eine Schaltung gestoßen (siehe Anhang), anscheinend ist ein hochohmiger Widerstand parallel zu Basis und Emitter geschaltet. Es scheint keinen Basiswiderstand zu geben ?? So was ist mir noch nicht untergekommen... was muß ich bei einer solchen Schaltung beachten, was ist die typische Berechnungsgrundlage?? merci Schorsch
Wo wird diese Schaltung den eingesetzt?
> Es scheint keinen Basiswiderstand zu geben ??
In deiner Zeichnung nicht, aber in der hast du ja auch alles wesentliche
weggelassen.
Hallo, ich habe es beim Googlen zufällig hier http://www.burning-world.de/fotos/cnc/l6203-einkanal.png entdeckt. Es handelt sich um eine Schrittmotor-Endstufe mit 2 H-Brücken (L297+L6203). Die Transistoren werden hier verwendet, um die Referenzspannung je nach Zustand (Sleep, !Boost, etc) anders einzustellen. Liegt an der Basis ein High an, so wird der Transistor anscheinend niederohmig und der Widerstand am Kollektor wirkt dann als Spannungsteiler Gruß Schorsch
Der Widerstand zwischen Basis und Emitter dient der Störunterdrückung, falls die Basis hochohmig angesteuert wird. Das kann ja passieren wenn z.B. der ansteuernde Pin von Output auf Input umkonfiguriert wird. Dann zieht der 100k die Basis auf Emitterpotential und die CE-Strecke ist gesperrt. mfG GroberKlotz
Georg T. schrieb: > ich habe es beim Googlen zufällig hier > http://www.burning-world.de/fotos/cnc/l6203-einkanal.png > entdeckt. Die Schaltung kann so gar nicht funktionieren. Zumindest muß man öfters die Transistoren wechseln, wenn der Jumper an der Basis mal wieder auf +5V eingestellt wird. Gruß Anja
2. Fehler Der Ausgang des 74HC08 treibt direkt die Basis des Transistors. Signalname: HALBSCHRITT Manchmal fragt man sich ob da absichtlich Fehler in veröffentlichten Schaltplänen eingefügt werden, damit Urheber die Nachbauten identifizieren können.
Georg T. schrieb: > Es scheint keinen Basiswiderstand zu geben ?? Die Schaltung ist übelst vermurkst. R3 ist der arg große Basisvorwiderstand für den "Sleep"-Transistor Q1, Halbschritt Q3 hat Glück, dass der 74HC08 nicht so viel Strom liefern kann, wie der BC548 verträgt und Q2 überlebt nur, wie Anja schon schrieb, wenn der Jump JP3 auf 2-3 steckt - und das auch nur, weil der CD4538 nicht so viel Strom liefern kann.
Helmut S. schrieb: > Manchmal fragt man sich ob da absichtlich Fehler in veröffentlichten > Schaltplänen eingefügt werden, Absicht! Auf der Homepage kann man sehen, was das Ziel des Ganzen ist: http://www.burning-world.de/ ;-)
Hallo Georg T. Georg T. schrieb: > ich habe es beim Googlen zufällig hier > http://www.burning-world.de/fotos/cnc/l6203-einkanal.png > entdeckt.~~~~~~~~ > Liegt an der Basis ein High an, so wird der Transistor > anscheinend niederohmig Das ist halt das Wesen eines NPN-Transistors. > und der Widerstand am Kollektor wirkt dann als > Spannungsteiler Ich hab mich jetzt um die Referenzspannungserzeugung nicht explizit gekümmert. Wenn da nicht noch irgendwo ein Fehler schlummert, ist das erstmal ok, Nach der Idee hab ich auch schon umschaltbare Referenzspannungen erzeugt. Allerdings mit FETs statt Bipolar. ABER....was mich stört, ist der fehlende Basisspannungsvorwiderstand. 5V High aus dem 74HC08 Pin 3 direkt auf die Basis. Die Basis-Emitterstrecke ist dabei als Diode zu sehen. Irgendwas sollte schon den Strom begrenzen. Und das sollten weder der 74HC08 sein, noch Leiterbahnen. Die 100k von der Basis nach Masse sind schon ok. Das sorgt für eindeutige Zustände beim Messen, und dass der Transistor richtig schliesst. Der Spannungsteiler ist mittelmäßig hochomig. Wenn die Basis nicht richtig zu ist, z.B. weil aus dem 74HC08 was rausleckt, dann macht der Transistor möglicherweise etwas viel Leck für eine saubere Referenzspannungsumschaltung. So auf die schnelle und aus dem Bauch heraus hätte ich aber eher 10k statt 100k genommen..... Bei "Sleep" ist oben am 4538 ein Vorwiderstand (der Zweig ohne Widerstand geht auf einen Eingang), und bei "Boost" ist noch ein Zwischenstecker "JP3", in dem extern noch ein Widerstand sein könnte. Ich fürchte aber eher, das JP3 ein Jumper ist, mit dem "Boost" direkt an den Ausgang Pin 9 oder auf 5V gelegt wird.....es würde sich eine vergleichbare Problematik wie bei "Halbschritt" ergeben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Helmut S. Helmut S. schrieb: > Manchmal fragt man sich ob da absichtlich Fehler in veröffentlichten > Schaltplänen eingefügt werden, damit Urheber die Nachbauten > identifizieren können. ....damit Nachbauer das gar nicht erst zum Laufen kriegen. ;O) Im Ernst, es gilt immer noch der Grundsatz von Hanlons Rasiermesser ( http://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon%E2%80%99s_Razor ) ;O) Ich habe schon in renonierten Lehrbüchern serienweise Fehler gefunden. Verfolgbar über zig Auflagen. Und selber mache ich genug Fehler, um zu wissen, das meistens keine Böswilligkeit dahinter steht. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > ABER....was mich stört, ist der fehlende Basisspannungsvorwiderstand. Danke!!!! Ich dachte schon ich wäre irre.... dachte immer, wie soll das gehen, ohne den Transistor zu grillen. merci Schorsch
> ich habe es beim Googlen zufällig hier entdeckt. Transistorbasis direkt am 74HC08 ist ganz einfach falsch. Es gibt viel Schrott im Web.
Das ist die Schaltung eines Nachbastlers, der keinerlei Ahnung hatte. Ich vermute mal, in der Originalschaltung waren P-FET anstelle der NPN. Und der 74HC08 war ein 74LS08. CMOS-Eingänge läßt man nämlich nicht floaten.
Well done, Holmes! Das erklärt auch die nutzlosen 100k-Widerstände zwischen B+E. Ein Transistor ist ein stromgesteuertes Bauelement.
..also ein bipolarer jedenfalls :)
Bernd Wiebus schrieb: > ABER....was mich stört ... sind offene Eingangspins am CMOS-IC, das zudem in einer für einen Schaltplan absolut unleserlichen Darreichungsform auftaucht. Eindeutig ein Design eines Anfängers, der die Abstraktion zwischen Schaltplan und Layout/Bauteil noch nicht geschafft hat. Dass Vss zudem traditionell eine negative Versorgung oder gar eine Masse beschreibt, kann ein Anfänger natürlich auch nicht wissen: http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsbezeichnung Die nicht ansgeschlossene Versorgung am IC4 tut dann nichts Relevantes mehr zur Sache...
Hallo Lothar. Lothar Miller schrieb: >> ABER....was mich stört > ... sind offene Eingangspins am CMOS-IC, Natürlich, die auch.... > das zudem in einer für einen > Schaltplan absolut unleserlichen Darreichungsform auftaucht. Eindeutig > ein Design eines Anfängers, der die Abstraktion zwischen Schaltplan und > Layout/Bauteil noch nicht geschafft hat. Ich vermute, der Schaltplanersteller hat der Einfachheit halber von irgendwoher vorhandene Schaltplansymbole zu einem Schaltplan zusammengemischt. Es tauchen ja noch ICs in einer komplett anderen Darstellungsform auf. Von daher ist ein Rückschluss auf sein Abstraktionsvermögen eigentlich nicht möglich. Von wegen der Abstraktion....es gibt auch bei Schaltplänen verschiedene Herangehensweisen. Bei kleinen und Mittleren ICs bis so 16-18 Pinnig bevorzuge ich auch eine Darstellung, wo das Symbol des ICs mit den Pinnen in etwa der Position der Pinne in der Realität entspricht. Das spart manchmal etwas Zeit, wenn ich eine Messspitze plazieren will. Bei größeren ICs verschwindet der Vorteil dieser Darstellung, dann ist eine Darstellung wie bei IC4 sinnvoller. Allerdings lege ich auch Wert darauf, das ich durch die Beschriftung bzw. Symbole die Funktion der Pinne abschätzen kann. Gatter ICs in aufgelöster Darstellung mag ich überhaupt nicht. Ausser bei sehr grossen Schaltplänen tragen sie selten zur Übersichtlichkeit bei. Ich gebe aber zu, dass sich meine Präferenzen mit zunehmendem Alter etwas verschieben. Nachlassende Sehfähigkeit und nachlassendes Konzentrationsvermögen führen halt zu einer anderen Wichtung. > Dass Vss zudem traditionell eine negative Versorgung oder gar eine Masse > beschreibt, kann ein Anfänger natürlich auch nicht wissen: > http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsbezeichnung Darüber gibt es soviel Konfusion, das ich damit aber auch immer durcheinanderkomme. ;O) Darum schreibe ich lieber V+, +V, +5V, Ustab oder was vergleichbares. > Die nicht ansgeschlossene Versorgung am IC4 tut dann nichts Relevantes > mehr zur Sache... Ich bin davon ausgegangen, das der Schaltplan noch nicht fertig ist....um die näheren Hintergründe habe ich mich nicht gekümmert. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo zusammen, ich bin ja erstaunt wieviel Resonanz dieser Thread erfährt. Allerdings finde ich es etwas schade, dass die Arbeit dieses Kollegen, der sich mal die Mühe gemacht hat so eine Schaltung ins Netz zu stellen, so nieder gemacht wird, das war eigentlich nicht, was ich mit meiner ursprünglichen Frage bewirken wolle. Lasst es uns positiv formulieren (und ich hab den Schaltplan ja auch nicht ganz zufällig gegoogelt): Was können wir daraus lernen? Wie können wir es besser machen? Da ich gerade an einem ähnlichen Projekt arbeite, habe ich mal eine eigene Variante einer solchen Schaltung zusammengebastelt, hoffe ihr kommt mit meiner Schematic-Darstellung klar - Einige Leute mögen lange Leitungen, ich halt nicht Bin mal gespannt was ihr sagt... Mich interessiert vor allem, was ihr der Trennung von Schaltungs und Leistungsteil sagt. Gruß und Danke im Voraus Schorsch
Georg T. schrieb: > Bin mal gespannt was ihr sagt... dass die Anhänge in einem für alle lesbaren Format sein sollten... http://www.mikrocontroller.net/articles/Bildformate
Hallo zusammen, nachdem ich mich jetzt eine Woche lang über Eure Bildforme geärgert habe, stelle ich es jetzt doch als PNG ein, obwohl ich das selten dämlich finde. Eagle ist schließlich ein freies Programm - wie auch immer Ich habe ein Problem. Habe die Platine auf meiner Bubbel-Ätze aufgebaut und die wesentlichen Bauteile bestückt. Nur tut sie leider nicht :-( Ich messe folgende Signale an einem L6203 Enable +5V Ph_A +5V Ph_B 0V an beiden Out-Leitungen liegt die Eingangsspannung minus ~3V an im anderen Fall Enable +0V Ph_A +5V Ph_B 0V liegt an beiden Out-Leitungen 0V an. Motor tut natürlich auch nix. Wenn ichs nicht besser wüßte würde ich sagen, dass die Brücken kaputt sind aber die sind frisch aus der Verpackung... was meint ihr?? Schorsch
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