Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zwei Buck-Converter hintereinander / In Reihe


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von Tim (Gast)


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Hallo liebes Forum!

Für eine Schaltung muss ich aus ungeregelten 22 bis 24 V die zwei 
Ausgangsspannungen 15 V und 5 V wandeln. Hier eine kurze Übersicht:

Eingang: 22 V bis 26 V

Ausgang 1: 15 V @ max. 1.5A; 500 kHz - Schaltregler gewählt: 
LM22676TJ-ADJ/NOPB
 - Dieser Schaltregler darf sich nicht groß erhitzen

Ausgang 2:  5 V @ 0.3A; 250 kHz - Schaltregler vorgegeben: L5972D

Topologie:

24V -> EMI Filter für 500 kHz -> Buck 15V -> ?Buck 5V?

Wegen längeren Leitungslängen ist ein EMI-Filter unbedingt notwendig. 
Ein EMI-Filter für 250 kHz wird mehr Platinenplatz benötigen als einen 
Filter für 500 kHz.

Die Frage ist nun... Kann ich wirklich den 5 V Buck Converter hinter dem 
15 V Buck-Converter schalten? Von der Regelung sollte dies eigentlich 
klappen. Ich hatte dies schon mit unterschiedlichen Topologien gemacht, 
allerdings waren die Schaltfrequenzen mehr als Faktor 5 auseinander.

Ein Linear-Regler kommt leider nicht in Frage, da ich nur SMD-Bauteile 
einsetzen werde und eine Verlustleistung von 3 W schwer kühlbar wäre. 
Ist daher keine Möglichkeit.

von Nico (nico123)


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Und warum müssen die beiden Schaltregler in Reihe geschaltet werden?
Schalte sie doch einfach parallel, also beide an die 22-26V 
Eingangsspannung! So belastest du den 15V-Regler weniger und dem L5972D 
ist es egal ob er 26V oder 15V Eingangsspannung bekommt!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tim schrieb:
> Die Frage ist nun... Kann ich wirklich den 5 V Buck Converter hinter dem
> 15 V Buck-Converter schalten? Von der Regelung sollte dies eigentlich
> klappen.
Klar geht das. Ich habe z.B. ein Schaltnetzteil für 48V, danach ein 
StepDown auf 12V, und von dort aus mehrere Schaltregler auf -12V, 5V, 
3.3V, 1.8V. Ohne Probleme...

> Ich hatte dies schon mit unterschiedlichen Topologien gemacht,
> allerdings waren die Schaltfrequenzen mehr als Faktor 5 auseinander.
Wenn du nach einem Schaltregler noch einen signifikanten Anteil der 
Schaltfrequenz in der Spannung hast, dann passt was mit dem Layout 
nicht...

von Tim (Gast)


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Nico ... schrieb:
> Und warum müssen die beiden Schaltregler in Reihe geschaltet
> werden?
> Schalte sie doch einfach parallel, also beide an die 22-26V
> Eingangsspannung! So belastest du den 15V-Regler weniger und dem L5972D
> ist es egal ob er 26V oder 15V Eingangsspannung bekommt!

Da stimme ich grundlegen zu, allerdings wird höchstwahrscheinlich mein 
EMI-Filter unbrauchbar werden. Vor Schwebungen hätte ich auch ein wenig 
Angst, da diese nicht synchronisiert sind.

von Tim (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Klar geht das. Ich habe z.B. ein Schaltnetzteil für 48V, danach ein
> StepDown auf 12V, und von dort aus mehrere Schaltregler auf -12V, 5V,
> 3.3V, 1.8V. Ohne Probleme...

Vielen Dank für die rasche Antwort. Manchmal hat man einfach ein Brett 
vor dem Kopf. Ich möchte auch ungern diesen Teil der Schaltung nochmals 
groß anfassen.

von Gregor B. (Gast)


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Tim schrieb:
> Die Frage ist nun... Kann ich wirklich den 5 V Buck Converter hinter dem
> 15 V Buck-Converter schalten? Von der Regelung sollte dies eigentlich
> klappen.

HAben wir gemacht, funktioniert auch irgendwie, ist aber eine schlechte 
Lösung. Grund:

Der L5972 startet ab einer Eingangsspannung von 4,4V ohne Softstart, 
der LM22676 hat dagegen einen Softstart.
Was Dir nun passieren kann, ist dass der LM22676 bei 4,4V 
Ausgangsspannung immer noch im Softstart ist und daher nicht den vollen 
Strom liefert, der L5972 aber mit vollem Kurzschlussstrom startet und 
die Ausgangsspannung am LM22676 zusammenbricht. Dann geht der L5972 
wieder aus, die Ausgangsspannung vom LM22676 steigt wieder an, der L5972 
startet wieder, die Ausgangsspannung bricht wieder zusammen, ...

Wie der LM22676 seinen internen Softstart macht, steht nicht im 
Datenblatt, im Zweifelsfall kommt der nie aus dem Softstart und die 
Schaltung bleibt in dem Betriebszustand kleben.

Auf jeden Fall verlängert sich die Start-Up-Zeit des ersten Reglers, bei 
unserer Anwendung dauert es 20ms, bevor die Spannung am Ausgang des 
ersten Schaltreglers steht.

Damit werden die Bauteile am Ausgang sehr stark belastet.

Ich mache so etwas nie wieder.

Ich würde dagegen für so etwas heute immer einen PWM-Controller wie den 
SC2449 oder den SC2442H von Semtech verwenden. Da brauchst Du zwar mehr 
Bauteile drumherum, dafür ist die Strombelastung der 
Eingangskondensatoren nicht so groß (es können nicht beide Schaltregler 
gleichzeitig an sein, da es sog. Bi-Phase-Bausteine sind), die 
Strombegrenzung ist einstellbar und nicht fest, Softstart ist für beide 
Kanäle programmierbar, dadurch lässt sich auch ein Power-Sequencing 
einstellen, ...

von Tim (Gast)


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@Gregor danke für den Hinweis. Ich könnte mir nun wirklich gut 
vorstellen, dass ich genau damit Probleme haben werde. Eigentlich wäre 
es viel eleganter, wenn die 5V vor der 15V da wären, synchron wäre noch 
hinnehmbar.

von Gregor B. (Gast)


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Tim schrieb:
> Eigentlich wäre
> es viel eleganter, wenn die 5V vor der 15V da wären,


Das lässt sich mit dem SC2442H oder dem SC2449 realisieren, siehe 
Datenblatt.

von Fasti (Gast)


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Hallo,

mit dem L5972D lässt sich sehr wohl ein Soft-start realisieren, ein 
Kondensator, ein Widerstand und ein PNP-Transistor, wie in der App-Note 
von ST beschrieben an den Comp-Pin und schon hat man einen sogar 
einstellbaren SS.

Grüße

Fasti

von Tim (Gast)


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Fasti schrieb:
> mit dem L5972D lässt sich sehr wohl ein Soft-start realisieren, ein
> Kondensator, ein Widerstand und ein PNP-Transistor, wie in der App-Note
> von ST beschrieben an den Comp-Pin und schon hat man einen sogar
> einstellbaren SS.

Genau das habe ich auch schon gesehen und versuche das nun gerade auf 
dem Board zu implementieren. Gleichzeitig tausche ich den Buck-Converter 
LM22676TJ-ADJ gegen LM22673 aus. Dieser hat einen einstellbaren SS und 
vor allem I-Limit ist einstellbar.

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