Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Low Current LED versus normale LED


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von Stefan (Gast)


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Meine Batelkiste umfasst jede Menge standard LED's. Ich denke gerade 
darüber nach, ob es angemessen wäre, sie durch Low-Current LED's zu 
ersetzen. Somit würde ich dann künftig standardmäßig Low-Current LED's 
verplanen.

Beim Vergleich der Produkte von Kingbright ist mir erstaunliches 
aufgefallen:

Standard 5mm 60° diffus:

rot  625nm: 50mcd @ 10mA
gelb 588nm: 30mcd @ 10mA
grün 568nm: 50mcd @ 10mA

Low-Current 5mm 60° diffus:

rot  625nm:  5mcd @ 2mA
gelb 588nm:  3mcd @ 2mA
grün 568nm:  3mcd @ 2mA

Ich glaube, dass die Helligkeit von LED's etwa linear vom Strom abhängt. 
So verstehe ich jedenfalls die Diagramme in den Datenblättern. Demnach 
wären die "normalen" LED's bei 2mA heller, als die Low-Current LED's. 
Aber dann würde es doch gar keinen Sinn machen, Low-Current LED's zu 
prodizieren.

Irgendwas habe ich wohl verpasst, aber was? Wo ist mein Denkfehler?

von 6A66 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Irgendwas habe ich wohl verpasst, aber was? Wo ist mein Denkfehler?

Denkfehler ist, die Aussagen der Hersteller als gegeben hinzunehmen. Ein 
Low Current das Herstellers A kann u.U. deutlich weniger als die des 
Herstellers B und umgekehrt. Und dann ist da noch das Intensity-Binning.
Deswegen: Such Dir eine LED raus die bei wenig Strom hell ist und schau 
welches Binning da im Markt vorhanden ist.

rgds

von Stefan (Gast)


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Aber ich habe doch ganz bewusst Produkte von EINEM Hersteller und mit 
gleicher Farbe gewählt.

Wie ist denn die allgemeine Regel: Bei Betrieb mit 2mA, sind da 
Low-Current LED's besser geeignet als normale, oder ist das Schnee von 
gestern?

von 6A66 (Gast)


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Stefan schrieb:
> Wie ist denn die allgemeine Regel: Bei Betrieb mit 2mA, sind da
> Low-Current LED's besser geeignet als normale, oder ist das Schnee von
> gestern?

Hallo Stefan,

ich weiß nicht wo Du die Regel herhast.
Wie Du siehst gibt es schwache Low-Current leds und starke normale LEDs. 
Was zählt ist einzig die Intensity beim gewählten Strom (z.B. bei 2mA). 
Und: Ja du kannst innerhalb der spezifizierten Stromstärke die Intensity 
in etwa linear interpolieren.

rgds

von Schnurpsel (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich glaube, dass die Helligkeit von LED's etwa linear vom Strom abhängt.

Kommt auf die LED an. Bei manchen ist es annähernd so, andere sind aber 
oberhalb ihres typischen Betriebsstroms stark nicht-linear, so dass die 
Effizienz in den keller geht.

Stefan schrieb:
> Irgendwas habe ich wohl verpasst, aber was? Wo ist mein Denkfehler?
Möglicherweise den unterschiedlichen Spannungsabfall und die damit 
verschiedene Leistungsaufnahme? Ich habe jeweils eine grüne 5mm LED von 
Kingbright, einmal low current und einmal normal verglichen.

Low Current, grün @2 mcd: 2V * 2mA = 4mW
Normal, grün @2 mcd: 2V * 3mA = 6mW

Linear interpoliert würde auch die normale LED 2mA ziehen (100% 
Helligkeit bei 10mA), tut sie jedoch nicht. Nicht berücksichtigt habe 
ich hier natürlich die Exemplarstreuung, man kann sicherlich auch 
normale LEDs finden, welche bei gleichem Strom genauso hell oder sogar 
heller sind als low current LEDs.

von MaWin (Gast)


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LowCurrent LEDs waren eine Erfindung direkt nach den 20mA Standard-LEDs 
als high intensity LEDs herstellbar wurden. Da hat man high intensity 
mit kleinerem Chip als low current angeboten. Leider hat die Entwicklung 
mit den superbright LEDs nicht Schritt gehalten. Heute gibt es also 
superhelle LEDs die bei 2mA heller sind als low current LEDs. Allerdings 
hatte ich bei Reichelt Schwierigkeiten deutlich hellere zu finden, so 
schlecht sind auch low current heute nicht.

von Schnurpsel (Gast)


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Schnurpsel schrieb:
> oberhalb ihres typischen Betriebsstroms stark nicht-linear

Unterhalb sind sie oft auch nicht-linear, nähern sich aber häufig einer 
linearen kennlinie an.

von Häsch Define (Gast)


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Stefan schrieb:

> Irgendwas habe ich wohl verpasst, aber was? Wo ist mein Denkfehler?

Bedenke auch, daß das menschliche Auge eine logarithmische 
Helligkeitswahrnehmung hat.

von Stefan (Gast)


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Danke für eure Antworten.

Also sind wohl eher die Low-Current LED's veraltet, als die normalen. 
Ich werde wohl keine Low-Current Typen mehr kaufen.

von Häsch Define (Gast)


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Stefan schrieb:

> Danke für eure Antworten.
>
> Also sind wohl eher die Low-Current LED's veraltet, als die normalen.
> Ich werde wohl keine Low-Current Typen mehr kaufen.

Meine konkrete Erfahrung zu LEDs ist, daß man sich nicht nur rein nach 
dem Datenblatt orientieren darf. Es ist merkwürdig, und dürfte 
eigentlich nicht sein. In der Firma mußten wir schon mal 10 Muster 
verschiedener Hersteller mit gleichen Daten bestellen, um am Ende eine 
oder zwei LEDs davon als gut zu befinden.

von Ulrich (Gast)


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Eine besseren Wirkungsgrad als die hellen LEDs schaffen natürlich auch 
die low current LEDs nicht. Wenn man nach der Bezeichnung geht, sind das 
ggf. auch gleiche Chips, nur anders getestet.

Wie sich eine normale LED bei wenig Strom verhält ist teils nicht
spezifiziert - in erster Näherung geht die Intensität linear mit dem 
Strom, aber je nach Typ und Exemplar geht die Intensität auch mal 
schneller in den Keller. Bei den low current LEDs ist halt das Verhalten 
bei 2 mA definiert und bei mehr Strom Glückssache - bei den normalen 
LEDs andersherum.

von Häsch Define (Gast)


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Ulrich schrieb:

> Eine besseren Wirkungsgrad als die hellen LEDs schaffen natürlich auch
> die low current LEDs nicht. Wenn man nach der Bezeichnung geht, sind das
> ggf. auch gleiche Chips, nur anders getestet.

Nach dem ich fürs Hobby bei einem Versand mal Low-Current-LEDs kaufte, 
wundert mich gar nichts mehr. Sie schienen bei gleichen Betriebsströmen 
gleich hell wie Standard-LEDs, und waren bei kleinen Strömen auch nicht 
besser.

Bei der LED-Produktion scheint es aber bis heute große Streuungen zu 
geben, und sie werden nach der Herstellung in Helligkeitsklassen 
kategorisiert und in Preisklassen angeboten.

Ein Kumpel in der Ausbildung war Azubi bei einem Elektronikkonzern. Der 
kam immer mit großen Tüten von 100k LEDs an, also richtig ne 
Einkaufstasche randvoll, und verscherbelte die 10k Stück für 10DM unter 
uns anderen Azubis. Er sagte dazu nicht, daß es bei ihnen eigentlich 
Schrott ist, aber daß diese nicht selektiert sind, und stark schwankende 
Helligkeiten hätten. Man selektierte früher wahrscheinlich aus 
Einfachheit nur die leuchtkräftigsten Typen aus, kategorisierte nicht 
alles, der Rest flog dann eben auf den Schrott.

von Häsch Define (Gast)


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Bei Transistoren gibt es doch auch Ähnlichkeiten. Ich weiß nicht genau, 
ob man es schafft, einen BC547 mit einem B von genau 680 her zu stellen. 
Die kommen doch auch nur in einen Testautomaten, und werden in 5 Klassen 
unterteilt.

Bei ICs war die Ausschußrate früher schon mal über 80%.

von Timm T. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Heute gibt es also
> superhelle LEDs die bei 2mA heller sind als low current LEDs.

Man beachte den Einsatzzweck: Low Current nimmt man für Anzeige-LED, da 
will man eine diffuse Fläche und großen Abstrahlwinkel (60°). 
Superbright ist üblicherweise klar und hat kleinen Abstrahlwinkel 
(15-30°)*.

Die haben also durchaus ihre Berechigung. Beachten muss man allerdings, 
dass beim Muttiplexen low-current-LED nicht immer hohen Strom zulassen, 
es gibt einige da ist bei 7mA Schluss. Möglicherweise wird hier 
Ausschuss, der für 20mA nicht mehr durchgeht, als low-current verkauft.

*) Disclaimer 1: Was einige Entwickler nicht abhält, superbright-LED als 
Power-Anzeige in Monitore u.a. zu bauen, am besten noch in Blau.
Disclaimer 2: Folgt auf die LED ein lightguide, ist das auch egal.

von Häsch Define (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> *) Disclaimer 1: Was einige Entwickler nicht abhält, superbright-LED als
> Power-Anzeige in Monitore u.a. zu bauen, am besten noch in Blau.

Ooh ja. Als Betriebskontrolle in einen RS232-USB-Konverter. Scheußlich. 
Das Ding erhellt den ganzen Raum, und das brauchte es sicherlich nicht.

von Timm T. (Gast)


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Ha, den gleichen hab ich wohl auch...

Oder USB-Hub, mit verschiedenen Farben. Hab Alle-1 rausgelötet und der 
einen den 10fachen Vorwiderstand verpasst.

Ich hab aber grad mal ne alte rote LED (angeregt durch den Nebenthread 
zum Leuchtverhalten bei Überstrom) wieder rausgekramt. Das war schon 
klasse, die hatten bei 20mA weniger Helligkeit als die low-current bei 
2mA, aber damals hochmodern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ganz schlimm sind die blauen Leds, die manche Hersteller als 
Betriebsanzeige in ihr Mischpult einbauen: bei Phonic und Behringer 
brennen diese Dinger einem fast das Augenlicht weg. Und wehe, man hat so 
ein Gerät auf der schummrigen Bühne...

Da hilft nur lichtdichtes Klebeband!

von Na denn (Gast)


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Häsch Define schrieb:
> Bedenke auch, daß das menschliche Auge eine logarithmische
> Helligkeitswahrnehmung hat.

Davon werden helle LEDs aber nicht schwächer als dunkle ;-)
Die Candelas lassen sich davon schon gar nicht beeindrucken, solange das 
Licht der LEDs die selbe spektrale Zusammensetzung hat.

von Häsch Define (Gast)


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Na denn schrieb:
> Die Candelas lassen sich davon schon gar nicht beeindrucken, solange das
>
> Licht der LEDs die selbe spektrale Zusammensetzung hat.
Erläutere das mal ganz genau.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar Miller schrieb:
> Und wehe, man hat so
> ein Gerät auf der schummrigen Bühne...

Oder im Fernseher - direkt neben dem LCD, wie bei meinem :-( Auch hier 
hilft das lichtdichte Klebeband, sonst hätte ich wahrscheinlich schon 
einen 2. blinden Fleck...

von Ulrich (Gast)


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Offensichtlich habe so machen Entwickler gelernt, dass eine LED 20 mA 
braucht.
Schöner wäre es natürlich wenn die wüsten, wie man den passenden Strom 
für die richtige Helligkeit aus dem Datenblatt abliest.

von Davis (Germany never) (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Offensichtlich habe so machen Entwickler gelernt, dass eine LED 20 mA
> braucht.
> Schöner wäre es natürlich wenn die wüsten, wie man den passenden Strom
> für die richtige Helligkeit aus dem Datenblatt abliest.

Denkst du eigentlich nach bevor du schreibts? Wenn eine LED 20 mA 
braucht, wie du ausführst, warum soll denn der Entwickler noch ins 
Datenblatt schauen?

von R. M. (rmax)


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Er behauptet nicht, daß dem so sei, er sagt nur, daß manche Entwickler 
das so gelernt haben und deshalb nicht mehr ins Datenblatt schauen, 
obwohl es eigentlich nötig wäre.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:
> Ganz schlimm sind die blauen Leds, die manche
> Hersteller als Betriebsanzeige
Da muss ich mal meinen HP Monitor loben. Dort ist es so, das am Anfang 
wenn man ihn einschaltet die (blaue) Betriebsled zwar leuchtet aber nach 
einigen Sekunden wenn ein Signal da ist wieder aus geht.
Im Standby blinkt es in verträglichem Gelb.

von 6A66 (Gast)


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Häsch Define schrieb:
> Meine konkrete Erfahrung zu LEDs ist, daß man sich nicht nur rein nach
> dem Datenblatt orientieren darf. Es ist merkwürdig, und dürfte
> eigentlich nicht sein. In der Firma mußten wir schon mal 10 Muster
> verschiedener Hersteller mit gleichen Daten bestellen, um am Ende eine
> oder zwei LEDs davon als gut zu befinden.

Hallo Häsch,

Die LEDs werden in großen Mengen gefertigt. Je nach fertigungsprozess 
fällt die Helligkeitsausbeute dann manchmal besser oder schlechter aus. 
Deswegen das Binning. Meist liefern die Hersteller auf einer Rolle zwei 
Bins (Kosten!). Und die Datenblätter sind dann eben entsprechend weit 
definiert. Heißt: Du musst genau hisnehen was Du bestellst (genau 
Typenbezeichnung mit Bin-Klasse) um dann festzustellen dass die 
Helligkeit auf einer Rolle etwa um den Faktur 4 schwanken kann. Aber das 
ist so ziemlich bei allen Herstellern so.

rgds

von 6A66 (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> brennen diese Dinger einem fast das Augenlicht weg

Yep - hab auch so einen :)

von 6A66 (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Man beachte den Einsatzzweck: Low Current nimmt man für Anzeige-LED, da
> will man eine diffuse Fläche und großen Abstrahlwinkel (60°).
> Superbright ist üblicherweise klar und hat kleinen Abstrahlwinkel
> (15-30°)*.

Aaalso:

LEDs haben viele Parameter - nicht nur das Schlagwort "low current".
- Bauform
- Wellenlänge und die entsprechende Toleranz (Binning)
- Intensity über Strom (Binning)
- Öffnungswinkel
- Lebensdauer
....

Davon zwei von verschiednen Herstellebn zu bekommen die gut passen ist 
oft sehr langwierige Arbeit.
Als Bastler ist man damit meist überfordert - da ist am einfachsten sich 
eine Bauform rauszusuchen und dann einfach etwas einzusetzten was in 
etwa die Helligkeit hat. Wer genauere optische Eigenschaften benötigt 
muss sich ohnehin mit dem Datenblatt GENAU auseinandersetzen.

rgds

von Peter D. (peda)


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"low current" sagt garnichts aus, "high-efficiency" ist das Stichwort.

Als Anzeigen habe ich z.B. die HDSP-K121 gefunden, die leuchten mit 1k 
an 5V schon schön hell.

Als LED benutze ich die HSMZ-A100-T00J1.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Ich hab aber grad mal ne alte rote LED  wieder rausgekramt.

Dann heb die mal gut auf. Alte LEDs sind besser als Spannungsreferenz
geeignet als die neuen, da sie eine flachere Kennlinie haben
(auch bei Strömen, wo man das Leuchten kaum sieht).
Gruss
Harald

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dann heb die mal gut auf. Alte LEDs sind besser als Spannungsreferenz
> geeignet als die neuen, da sie eine flachere Kennlinie haben

Shit. Hab die gestern in Anlehnung an den Nachbarthread gekillt.

Nee, wenn ich ne Spannungsreferenz benutze (durchaus für einfache 
LED-KSQ), dann brauch ich die in SMD und nicht als 5mm-LED vom VEB 
Funkwerk Erfurt.

von Osche R. (Gast)


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Stefan schrieb:

> Ich glaube, dass die Helligkeit von LED's etwa linear vom Strom abhängt.
> So verstehe ich jedenfalls die Diagramme in den Datenblättern. Demnach
> wären die "normalen" LED's bei 2mA heller, als die Low-Current LED's.

Die technischen Daten einer LED, d.h. Helligkeit und Farbort bzw 
Wellenlänge, werden für einen bestimmten Selektionsstrom angegeben. Mit 
diesem Strom ist das Binning erfolgt, und nur für diesen Strom gelten 
die spezifizierten Werte.

Theoretisch kannst Du eine bei 20 mA selektierte LED bei 2 mA betreiben. 
Die Helligkeit sinkt aber nicht 100%ig proportional zum Strom, der 
Temperaturkoeffizient erst recht nicht, und insbesondere der Farbort von 
Phosphor-LEDs (d.h. weiss, iceblue, alle color-on-demand, ...) 
verschiebt sich gewaltig.

Bei den meisten Herstellern kannst Du exakt den gleichen LED-Chip unter 
verschiedenen Modellbezeichnungen kaufen. Diese LEDs unterscheiden sich 
dann nur durch den Selektionsstrom. So z.B. LW M673, LW M67C oder LO 
M676, LO M67K.

von Stefan (Gast)


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Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt zu einem Mitarbeiter von Osram, der 
dort für den Handel von LED's mit Siemens zuständig ist.

Mit dem Begriff "Low Current LED" konnte er nichts anfangen. Er 
unterscheidet nur zwischen Effizienzgraden. Womit Peters Beitrag 
bestätigt wäre.

Er hat auch bestätigt, dass die Farbe und Effizienz von der Stromstärke 
abhängt. Dabei ist es durchaus üblich, die gleiche LED unter 
unterschiedlichen Bedingungen zu testen und dann mehrere Spezifikationen 
für unterschiedliche Strome und Temperaturbereich zu erstellen. Auch 
dass hatte hier schon jemand geschrieben.

Fazit: Offensichtlich handelt es sich bei "Low-Current" Leuchtdioden um 
einen Marketing-Trick, ganz normale LED's teurer zu verkaufen. Ist wohl 
so ähnlich, wie bei BIO Lebensmitteln.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Stefan schrieb:
> Fazit: Offensichtlich handelt es sich bei "Low-Current" Leuchtdioden um
> einen Marketing-Trick, ganz normale LED's teurer zu verkaufen. Ist wohl
> so ähnlich, wie bei BIO Lebensmitteln.

Weswegen z.B. bei Reichelt auch Low Current- und Standard-LEDs von 
Kingbright gleich viel kosten, gell?

von Ulrich (Gast)


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Immerhin sind die low current LEDs für kleine Ströme spezifiziert. Das 
sollte aber nicht schwieriger sein als die Stichprobe bei 10-20 mA. 
Entsprechend ist es schon sinnvoll auch LEDs mit der Spezifikation bei 
weniger Strom anzubieten, nur sollte das keinen höheren Preis 
rechtfertigen, außer ggf. wegen etwas kleinerer Stückzahl.

von MaWin (Gast)


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> Mit dem Begriff "Low Current LED" konnte er nichts anfangen.

Was lediglich heisst, wie unsäglich unquelifizierte Mitarbeietr Osram so 
hat.

> Fazit: Offensichtlich handelt es sich bei "Low-Current" Leuchtdioden um
> einen Marketing-Trick, ganz normale LED's teurer zu verkaufen. Ist wohl
> so ähnlich, wie bei BIO Lebensmitteln.

Da hast du in beiden Fällen Unrecht.

(Morgen bekomme ich wieder 4 glückliche (aber tote) Hühner, wer es nicht 
kennt, so wie du, der würde die Tiere vermutlich für Gänse halten, und 
das Fleisch schmeckt auch so ähnlich, ganz anders als die mickrigen mit 
Östrogenen und Antiotika vollgepumpten 6 Wochen Hühnchen die Wiesenhof 
nach der Mast mit dem Staubsauger einsaugt. Macht nix daß du es nicht 
kennst, dann vermisst du nichts und ich bekommen weiterhin bestes 
Fleisch).

LEDs haben eine Strom pro Quadratmillimeter bei dem sie am besten 
leuchten. LowCurrent LEDs haben kleine Chips, damit die Stromstärke pro 
Fläche genau so hoch bleibt. Dafür halten sie nicht so hohe 
Maximalströme aus. Allerdings gibt es heute in Zeiten der 
hocheffizienten LEDs vor allem nur kleine 0603 LEDs, die nicht explizit 
als LowCurrent beworben werden. Bei normalen 5mm LEDs lohnt sich das 
Gefummele wohl nicht, denn ein Grossteil der Kundschaft weiss eh nicht, 
was richtig wäre.

Siehe Bio-Hühner.

von Timm T. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich hatte zwischenzeitlich Kontakt zu einem Mitarbeiter von Osram, der
> dort für den Handel von LED's mit Siemens zuständig ist.
> Mit dem Begriff "Low Current LED" konnte er nichts anfangen. Er
> unterscheidet nur zwischen Effizienzgraden.

LS T67K, LO T67K, LY T67K
Hyper-Bright Low Current LED
spezifiziert für 2mA

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:
>> Mit dem Begriff "Low Current LED" konnte er nichts anfangen.
>
> Was lediglich heisst, wie unsäglich unquelifizierte Mitarbeietr Osram so
> hat.


Vielleicht konnte er kein Englisch? :-)
Gruss
Harald

von Osche R. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> LS T67K, LO T67K, LY T67K
> Hyper-Bright Low Current LED
> spezifiziert für 2mA

Exakt den gleichen Chip kannst Du auch unter dem Namen LS T676, LO T676, 
LY T676 kaufen. Dann findet die Selektion bei 20mA statt.

(die noch helleren *67F habe ein anderes Die)

von Timm T. (Gast)


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om pf schrieb:
> Exakt den gleichen Chip kannst Du auch unter dem Namen LS T676, LO T676,
> LY T676 kaufen.

Und Du kannst mir garantieren, dass der T676 die 5-7lm/W auch bei 2mA 
bringt, so wie der 67K? Und die Wellenlänge passt? Dass die 
Peak-Wellenlänge verschoben ist, gibt Dir nicht zu denken?

Ja, ich hätte auch den 676 nehmen können, aber der 67K war (damals noch 
merklich) billiger. Hab beide schon verbaut, in Anzeigen und für 
Raumbeleuchtung, zu mehreren 100 Stück.

von Thomas (kosmos)


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bei meiner Monacor Endstufe ist es nicht besser auch ne Superhelle klare 
blaue LED mit warscheinlich 5° Abstrahlwinkel als Betriebsanzeige. Habe 
diese aber mit Schleifpapier bearbeitet so bricht sich das Licht und es 
strahlt nicht auf so einen kleinen Winkel ab.

von Osche R. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Und Du kannst mir garantieren, dass der T676 die 5-7lm/W auch bei 2mA
> bringt, so wie der 67K? Und die Wellenlänge passt? Dass die
> Peak-Wellenlänge verschoben ist, gibt Dir nicht zu denken?

Die LED-Chips werden nach der Produktion in Helligkeits- und 
Wellenlängen-Gruppen ("Bins") sortiert ("selektiert"). Dies erfolgt bei 
einem bestimmten Selektionsstrom, und nur für den werden die 
lichttechnischen Eigenschaften garantiert.

Du kannst also nicht eine LY T676 mit 2mA betreiben und dann die 
gleichen Eigenschaften erwarten wie bei einer für diesen Strom 
selektierten LY T67K. Helligkeit und Color Shift sind nur in kleinen 
Bereichen linear.

Wem es auf die lichttechnischen Eigenschaften ankommt, der sollte LEDs 
immer in der Nähe des Selektionsstromes betreiben. Aus genau diesem 
Grund verkauft man das "gleiche" Bauteil in verschiedenen Selektionen. 
T676 und T67K sind kostenneutral.

Wenn's einfach nur leuchten soll und größere Toleranzen akzeptabel sind, 
brauchst Du darauf natürlich nicht zu achten.

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