Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Kondensatortypen für ein Kondensatornetzteil?


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von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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Welchen Kondensatortyp ist der richtig für's Kondensatornetzteil? 
Spannungsfestigkeit und Kapazität müssen stimmen, klar, aber sonst?
MKS, MKP, MKT? Xn, Yn?

von Ingo (Gast)


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X2, selbstheilend und spannungsfest...

von Michael_ (Gast)


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Auch wenn das manche nicht gern hören, man braucht dazu kein X2.
Es genügen normale mit >400V= .
Durch die nachfolgende Gleichrichtung werden diese mit Gleichspannung 
belastet.
Wer das nicht glaubt, der hält 5 Min. nach Abschaltung der Netzspannung 
die Finger über die Pole des C.
Also ein X2 ist Angst-Dimensionierung.

von holger (Gast)


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>Welchen Kondensatortyp ist der richtig für's Kondensatornetzteil?

Was willst du damit machen?

von Floh (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Auch wenn das manche nicht gern hören, man braucht dazu kein X2.
Stimm ich dir zu, sicherheitstechnisch nicht, da sowieso keine 
galvanische Trennung der Schaltung vom Netz vorhanden ist.

> Es genügen normale mit >400V= .
Allerdings ist der selbstheilende grad für Spannungspeaks, die immer 
wieder im Netz vorkommen, geeigneteer als ein Kondensator, der gleich 
durchschlägt -> Schutz der Schaltung

> Durch die nachfolgende Gleichrichtung werden diese mit Gleichspannung
> belastet.
Das musst du mir erklären. Am Kondensator muss ja eine Wechselspannung 
abfallen, da er sonst nicht als Blindwiderstand arbeitet.

von Michael_ (Gast)


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Dann mach den Fingertest!

von Anja (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Durch die nachfolgende Gleichrichtung werden diese mit Gleichspannung
> belastet.

Dann wirds aber nix mit Kondensatornetzteil. Der Kondensator lädt sich 
dann genau einmal auf. Danach fließt kein Strom mehr durch den 
Kondensator.

Michael_ schrieb:
> Auch wenn das manche nicht gern hören, man braucht dazu kein X2.

Deine Feuer-Versicherung wird sich dann freuen daß sie nicht zu bezahlen 
braucht wenn die Bude abgefackelt ist.

Kondensatoren die ständig/unbeaufsichtigt am Netz angeschlossen sind 
müssen aus Brandschutzgründen X2 sein.

Gruß Anja

von e- T. (_t0m_)


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Man liest hier oft, dass Kondensatornetzteile keine galvanische Trennung 
haben, m.E. ist das so pauschal nicht richtig. Wenn ich beide Leiter per 
C trenne, ist sehr wohl eine galvanische Trennung da. Durch die in der 
Regel recht hohen Kapazitäten kann sekundärseitig ein recht hoher 
(lebensgefährlicher) Strom gegen PE fließen. Galvanisch getrennnt heißt 
ja nicht zwangsläufig hochohmig gegen PE.
Ich möchte hier keinesfalls die Gefahr verharmlosen, die von einem 
Kondensatornetzteil ausgeht, aber m.E. ist die häufig verwendete 
Begrifflichkeit zur galvanischen Trennung falsch.

von Spannungs Abfall (Gast)


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Da bei einem Kondensatornetzteil der Kondensator zwischen N und L hängt 
ist bei einem 230V-Netz mind. ein X2-Kondensator vorgeschrieben.

Für eine galvanische Trennung (Kondensator liegt zwischen Erde/PE und 
Phase oder N) ist mind. ein Y-Kondensator vorgeschrieben.

Nur Y-Kondensatoren machen eine sichere galvansiche Trennung

von Ernst L. (extraterrestrial)


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Anja schrieb:
> Dann wirds aber nix mit Kondensatornetzteil. Der Kondensator lädt sich
> dann genau einmal auf. Danach fließt kein Strom mehr durch den
> Kondensator.

Hä? Wieso soll man die Wechselspannung über dem Kondensator nicht 
gleichrichten dürfen? Erklär das mal meiner Zeitschaltuhr, die ich heute 
zerlegt habe, die hat nämlich genau das drin, Kondensator und danach ein 
Gleichrichter.

von Michael_ (Gast)


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Schauen wir uns doch mal die praktische Schaltung an.
An der kalten Seite sind doch doch 0,25W R und eine zarte 4148. Da ist 
nichts mit zwischen den Netzleitern.
Und dann sollte sowieso zum Netz hin ein R von etwa 20 Ohm liegen und 
eine Sicherung.
Es gibt da diese R, die gleichzeitig eine Sicherung sind.
Zur Entstörung sollte jedoch am Eingang ein C sein, muß aber nicht. 
Dieser muß dann natürlich den Sicherheitsanforderungen zu genügen.
Dieser hat aber mit der eigentlichen Schaltung nichts zu tun.

von MaWin (Gast)


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> Wenn ich beide Leiter per
> C trenne, ist sehr wohl eine galvanische Trennung da.

Nur so lange der Strom klein genug bleibt (2mA Ableitstrom). Da liegt 
jedes sinnvolle Kondensatornetzteil massig drüber. Und damit ist es eben 
NICHT mehr effektiv galvanisch getrennt.

von Spannungs Abfall (Gast)


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Ein kurzer Blick in die Wikipedia zeigt ein Kondensatornetzteil

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatornetzteil

Bei etwas näherem hinsehen wird man feststellen, dass die 
Wechselspannung hinter dem Kondensator gleichgerichtet wird - über dem 
Kondensator liegt aber nach wie vor eine Wechselspannung von ca. 230V 
abzügl. der Gleichspannung an.

Sollte der Kondensator Kurzschluss machen, dann fliesen 230V/20Ohm=11.5A 
... bei der Spannung und dem Strom biste danach ziemlich tot. Selbst bei 
Widerständen mit weniger Leistung (in Kondensatornetzteilen meist 1-2W) 
ist es wenn man dran hängt nicht spassig darauf zu warten bis der 
Widerstand in Rauch aufgeht

von oszi40 (Gast)


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Michael_ schrieb:
> den Sicherheitsanforderungen zu genügen
... auch brandschutzmäßig! Es gab schon tolle Bilder dazu.

Weiterhin stellt sich die Frage ob das Kondensatornetzteil für Axel 
überhaupt eine sinnvolle Lösung ist. Evtl. kosten die nötigen guten 
Einzelteile mehr als eine simple, fertige Wandwarze?

von Spannungs Abfall (Gast)


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... achso

ein Blick in die DIN EN 60950 hilft hier oft weiter

von Ernst L. (extraterrestrial)


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Spannungs Abfall schrieb:
> Bei etwas näherem hinsehen wird man feststellen, dass die
> Wechselspannung hinter dem Kondensator gleichgerichtet wird -

hust stimmt, hab ich mich wohl verguckt. :S

Aber grundsätzlich funktionieren solche Netzteile und sind bezüglich der 
Effizienz sinnvoll, solange man eine geringe und relativ konstante 
Leistung beziehen möchte und die fehlende galvanische Trennung nicht 
stört.

Wenn der Laststrom nicht konstant ist, muss man unbedingt stabilisieren 
(wahrscheinlich am besten mit ner simplen Z-Diode oder so?).

von Spannungs Abfall (Gast)


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Ernst L. schrieb:
> Aber grundsätzlich funktionieren solche Netzteile

stimmt, außerdem sind sie sau billig...


> und sind bezüglich der
> Effizienz sinnvoll, solange man eine geringe und relativ konstante
> Leistung beziehen möchte

Auch das stimm. Bei hohen Spannungen (24V z.B.) kann die Effizienz schon 
ziemlich schlecht werden, je nachdem wie konstant der Verbrauch ist. Der 
Kondensator arbeitet eigentlich wie eine Stromquelle die den Strom durch 
die Z-Diode drückt. Und das tut die Stromquelle immer, also ist die 
Wirkleistung des Netzteils immer der Strom der aus dem Kondensator kommt 
mal der Spannung der Z-Diode. Die Verluste aus dem Vorwiderstand und des 
Gleichrichters hab ich jetzt mal weg gelassen

>
> Wenn der Laststrom nicht konstant ist, muss man unbedingt stabilisieren
> (wahrscheinlich am besten mit ner simplen Z-Diode oder so?).

Genau - Z-Diode

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:
> Dann mach den Fingertest!

Quatsch!
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Anja schrieb:

> Kondensatoren die ständig/unbeaufsichtigt am Netz angeschlossen sind
> müssen aus Brandschutzgründen X2 sein.

Anscheinend hilft das nicht immer. Einer Nachbarin ist während
einer zweistündigen Abwesenheit die Wohnung ausgebrannt, weil
Ihre Waschmaschine zwar ausgeschaltet war, aber der Stecker noch
in der Steckdose war. Ich habe daraufhin bei mir den Störschutz-
Kondensator hinter den Schalter gesetzt.
Gruss
Harald

von Spannungs Abfall (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Anja schrieb:
>
>> Kondensatoren die ständig/unbeaufsichtigt am Netz angeschlossen sind
>> müssen aus Brandschutzgründen X2 sein.
>
> Anscheinend hilft das nicht immer. Einer Nachbarin ist während
> einer zweistündigen Abwesenheit die Wohnung ausgebrannt, weil
> Ihre Waschmaschine zwar ausgeschaltet war, aber der Stecker noch
> in der Steckdose war. Ich habe daraufhin bei mir den Störschutz-
> Kondensator hinter den Schalter gesetzt.
> Gruss
> Harald

Ja sowas kommt in den besten Familien mal vor... Aber was macht man wenn 
es wegen eines Wackelkontaktes im Stecker der Zuleitung brennt? Oder was 
sicherlich noch spassiger ist, wenn man der Versicherung bei einem Brand 
erklären darf warum bei Deiner Waschmaschine der Kondensator auf der 
falschen Seite sitzt? Und falls es in deiner Waschmaschine beim 
Ausschalten auf der Netzseitigen Seite des Schalters wegen der 
Netzimpedanz zu einem Funken kommt - den "löscht" dann bei Dir der 
Schalter? Ich halte "Verbesserungen" an zugelassenen Geräten immer für 
sehr riskant

von Harald W. (wilhelms)


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Spannungs Abfall schrieb:
> Ernst L. schrieb:
>> Aber grundsätzlich funktionieren solche Netzteile
>
> stimmt, außerdem sind sie sau billig...

Wenn der Strom über 100mA hinausgeht, ist sowohl die Grösse
als auch der Preis höher als bei passenden Kleintrafos.
Grundsätzlich sollte man eine möglichst hohe Betriebsspannung
wählen, wenn man dadurch den Strom veringern kann. In Schalt-
uhren oder Funksteckdosen werden deshalb zunehmend 48V-Relais
verbaut. Für einen geringen Energieverbrauch sollte man auch
bedenken, das C-Netzteile Strom- und keine Spannungsquellen
sind. Einen Relaistreiber würde man also zweckmäßigerweise
so bauen, das der Schalttransistor nicht in Reihe, sondern
parallel zum Relais liegt.
Gruss
Harald

von Axel G. (axelg) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:
> Weiterhin stellt sich die Frage ob das Kondensatornetzteil für Axel
> überhaupt eine sinnvolle Lösung ist. Evtl. kosten die nötigen guten
> Einzelteile mehr als eine simple, fertige Wandwarze?

Angestossen wurde meine Frage von einem Reparaturfall (Flex mit 
Drehzahlregelung). Hier fand ich, wie schon häufig, einen X2 Kondenstor 
zur Entstörung, für das folgende Kondensatornetzteil aber ein einfaches 
C (mit 400 V~ Spannungsfestigkeit natürlich).

Ich würde sagen, kann das C auch bei internem Kurzschluss wegen einer 
folgenden Sicherung oder eines genügend grossen Rs nicht in Brand 
geraten, ist das in Ordnung, wollte aber gerne ein paar andere Meinungen 
dazu lesen.

Axel

von Spannungs Abfall (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Grundsätzlich sollte man eine möglichst hohe Betriebsspannung
> wählen, wenn man dadurch den Strom veringern kann.

Das ist nur richtig, wenn die 48V nicht dauerhaft benötigt werden (bei 
verwendung von Bi-Stabile Telais z.B.) und auch nur wenn der Rest der 
Schaltung mit wenig Strom arbeitet - also sehr geringer Ladestrom des 
Pufferkondensators oder Abschaltung des Ladestroms der 48V wenn er voll 
ist

Bei 48V und 100mA verbrät das Netzteil ca. 4,8W

Wenn Du 24V und ein entsprechendes 24V Relais nimmst, dann wirst Du etwa 
200mA brauchen was auch 4,8W ergibt.

Der Vorteil ist allerdings bei 48V dass die Kapazität des Kondensators 
deutlich kleiner sein kann und deshalb die Blindleistung des Netzteils 
auch deutlich geringer ist

von PeterL (Gast)


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der Kondensator muss IEC 60384-14 geprüft sein

von Ingo (Gast)


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Und ich glaube, dass der Michael das Kondensatornetzteil nicht 
verstanden hat...


Ingo

von e- T. (_t0m_)


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@MaWin
>> Nur so lange der Strom klein genug bleibt (2mA Ableitstrom). Da liegt
>> jedes sinnvolle Kondensatornetzteil massig drüber. Und damit ist es eben
>> NICHT mehr effektiv galvanisch getrennt.

Das sehe ich nicht so, die höhe des Stroms spielt absolut keine Rolle.
Genau darauf wollte ich hinaus, die Eigenschaft "galavische getrennt" 
hat absolut nichts mit dem Strom zu tun, sondern nur von dem Aufbau. 
Wenn in der referenzierten Schaltung (Wikipedia) ein weiterer C in Reihe 
zu R1 geschaltet wird, ist es sehr wohl galvanisch getrennt (abgesehen 
von R2, der aber für die reine Funktion keine Rolle spielt), auch wenn 
100mA Ableitstrom fließen können.

von MaWin (Gast)


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> Genau darauf wollte ich hinaus, die Eigenschaft "galavische
> getrennt" hat absolut nichts mit dem Strom zu tun,

Nur in der Theorie eines E-Studenten, nicht in der Realität.

von e- T. (_t0m_)


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Ich hoffe, auch in der Theorie von E-Technik Studenten.
Kannst Du bergünden, warum es in Deiner Theorie anders ist?

Unter galvanischer Trennung ist eine eletrische Trennung zweier Leiter 
zu verstehen (realer Widerstand --> oo) und das ist gegeben.

von MaWin (Gast)


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> realer Widerstand --> oo) und das ist gegeben.

Nö.

Realer KOMPLEXER Widerstand ist deutlich unter unendlich.

von e- T. (_t0m_)


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Ok, wenn Du argumentierst, dass die Kondensatoren nicht Ideal sind, dann 
gebe ich Dir Recht. Aber der ohmsche Widerstand der beiden Kondensatoren 
kann als hoch genug angenommen werden, um von galvanischer Trennung zu 
sprechen. Sonst müsste man auch argunentieren, dass ein Transfornmator 
nicht galvanisch trennt, da er nicht ideal ist und die Isolation eine 
galvanische Verbindung zwischen den Wicklungen herstellt. Beide 
Nichtidealitäten kann man aber hier unter gegebenen Umständen 
vernachlässigen.

von oszi40 (Gast)


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Thomas Fr schrieb:
> zu verstehen (realer Widerstand --> oo) und das ist gegeben.

Wenn es nur ein paar pF wären, dann würde aber das Netzteil keinen 
ausreichenden Strom liefern. Damit ist Dein Gedankenexperiment bei 50Hz 
am Ende.

von MaWin (Gast)


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>Ok, wenn Du argumentierst, dass die Kondensatoren nicht Ideal sind

Unsinn, ich argumentiere nicht mit den Leckströmen und 
Isolationswiderständen im Teraohmbereich,
sondern mit dem komplexen Widerstand des Kondensators bei gegebener 
Frequenz, der recht niedrig ist, im Kiloohmbereich.

Das sollte auch in der Theorie an der Uni drangewesen sein, du bist also 
noch Schüler.

Trafos haben AUCH Kapazitäten die die primäre und sekundäre Wicklung 
koppeln, die zwar gegenüber einem Kondensator eher klein sdin, aber wenn 
die zu hoch sind gibt es zumindest Störungen, und wenn man sie 
verhindern will braucht man eine Schirmwicklung.

von Michael_ (Gast)


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Axel Gartner schrieb:
> Angestossen wurde meine Frage von einem Reparaturfall (Flex mit
> Drehzahlregelung). Hier fand ich, wie schon häufig, einen X2 Kondenstor
> zur Entstörung, für das folgende Kondensatornetzteil aber ein einfaches
> C (mit 400 V~ Spannungsfestigkeit natürlich).
>
> Ich würde sagen, kann das C auch bei internem Kurzschluss wegen einer
> folgenden Sicherung oder eines genügend grossen Rs nicht in Brand
> geraten, ist das in Ordnung, wollte aber gerne ein paar andere Meinungen
> dazu lesen.
Ist doch meine Rede.
Harald Wilhelms schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Dann mach den Fingertest!
>
> Quatsch!
Ich hatte mal mit so einer Schaltung in verschiedenen Versionen zu tun.
Als ich nach abschalten der Spannung an dem C mehrmals eine gefeuert 
bekommen habe, habe ich bei den Musteraufbauten einen Entlade-R von 1 
MOhm eingefügt.
Übrigens war das eine Schaltung zur Versorgung eines AT2313.

von e- T. (_t0m_)


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@MaWin:
Ok, ich glaube wir lassen das, jetzt nimmst Du es persönlich und willst 
es garnicht verstehen oder Du bist selbst noch recht grün hinter den 
Ohren, dann solltest Du versuchen mal deinen Standpunkt zu hinterfragen.

Nochmal für Dich zum nachdenken:

- Der komplexe Widerstand spielt hier keine Rolle, der Imaginärteil kann 
auch -->0 gehen. Für die galvanische Trennung spielt lediglich der 
Realteil des Kondensators (nicht der gesamten Schaltung!) eine Rolle.

- JEDER Kondensator trennt galvanisch, da zwischen den Platten keine 
eletrisch leitende Verbindung besteht. --> sobald eine Serienschaltung 
nur einen Kondensator enthält, ist die galvanische Leitung unterbrochen.

- Für sehr hohe Frequenzen stellt das C in der Schaltung sogar nahezu 
einen Kurzschluss dar und trotzdem wird es keinen Elektronenaustausch 
zwischen den Kondensatorplatten geben, lediglich Ladungsverschiebung. 
Der dadruch hervorgerufene Stromfluss (von dem Du ausgehst) hat nichts 
mit galvanischer Leitung zu tun.

- Schau Dir nochmal die Funktion einen Kondensators an, dann wirst Du 
sehen, dass zwischen den Platten keine Eletronen ausgetauscht werden, 
was eine Voraussetzung für galvansiche Leitung wäre. Der Stromfluss, den 
Du beschreibst basiert auf dem s.g. Verschiebungsstrom.

- Ich vermute, Dir ist der Begriff "galvansiche Trennung" nicht ganz 
klar.


@Oszi40
Die Kapazität ist unerheblich. Du kannst gerne 1µF Cs nehmen und dem 
Netzteil mehrere Milliampere entnehmen, der Stromfluss basiert lediglich 
auf dem Verschiebungssrom ohne jegliche galvanische Verbindung.

von Daniel (Gast)


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Spannungs Abfall schrieb:
> Da bei einem Kondensatornetzteil der Kondensator zwischen N und L hängt
> ist bei einem 230V-Netz mind. ein X2-Kondensator vorgeschrieben.

Axel Gartner schrieb:
> (Flex mit
> Drehzahlregelung). Hier fand ich, wie schon häufig, einen X2 Kondenstor
> zur Entstörung, für das folgende Kondensatornetzteil aber ein einfaches
> C (mit 400 V~ Spannungsfestigkeit natürlich).

X2 ist (nach bestimmten Normen) gefordert, wenn der Kondensator OHNE 
zusätzliche strombegrenzende Bauteile (Definition siehe eben diese 
Normen) zwischen L und N hängt.
Deshalb ist für den Netzteilkondensator kein X2 zwingend (weil er eben 
NICHT unmittelbar zwischen L und N hängt), für den Entstörkondensator 
aber schon.

In der Flex also optimal (normkonform und günstig) gelöst.

von Vn N. (wefwef_s)


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Michael_ schrieb:
>> Michael_ schrieb:
>>> Dann mach den Fingertest!
>>
>> Quatsch!
> Ich hatte mal mit so einer Schaltung in verschiedenen Versionen zu tun.
> Als ich nach abschalten der Spannung an dem C mehrmals eine gefeuert
> bekommen habe, habe ich bei den Musteraufbauten einen Entlade-R von 1
> MOhm eingefügt.

Und? Trotzdem ist es nach wie vor Quatsch, dass Gleichspannung am C 
abfällt. Da ändert es wenig daran, dass du eine gewischt bekommen hast.

von Daniel (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Ich hatte mal mit so einer Schaltung in verschiedenen Versionen zu tun.
> Als ich nach abschalten der Spannung an dem C mehrmals eine gefeuert
> bekommen habe, habe ich bei den Musteraufbauten einen Entlade-R von 1
> MOhm eingefügt.

Ja. Wenn Du die Spannung abschaltest, wenn sie gerade auf dem Scheitel 
des Sinus ist, passiert das.
Im Betrieb (an Wechselspannung) liegt aber natürlich keine 
Gleichspannung am Kondensator! Du betrachtest nur den Momentanwert im 
Abschaltmoment (der durch das Abschalten dann erhalten bleibt), der hat 
aber mit der Schaltung im Betrieb nichts zu tun.

von Michael_ (Gast)


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Thomas Fr schrieb:
> @MaWin:
> Ok, ich glaube wir lassen das, jetzt nimmst Du es persönlich und willst
> es garnicht verstehen oder Du bist selbst noch recht grün hinter den
> Ohren, dann solltest Du versuchen mal deinen Standpunkt zu hinterfragen.

Daniel schrieb:
> Ja. Wenn Du die Spannung abschaltest, wenn sie gerade auf dem Scheitel
> des Sinus ist, passiert das.

Ach ist das lustig hier !

von e- T. (_t0m_)


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Gell ;-).

Schade, dass man hier nur selten sachlich diskutieren kann.

von Daniel (Gast)


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Michael_ schrieb:
> habe ich bei den Musteraufbauten einen Entlade-R von 1
> MOhm eingefügt.

Und das hast Du ja im Übrigen auch intuitiv vollkommen richtig gemacht.

Vorgeschrieben ist das m.W. (in den Normen, die ich kenne) übrigens 
nicht, und ich habe die gleiche "schlagende" Erfahrung mit einem 
Entstörkondensator gemacht, als ich als Kind die Steckerstifte eines 
Haarföns nach dem Ziehen des Steckers berührt habe. Noch heute habe ich 
die Angewohnheit, nach dem Ziehen des Steckers kurz mit beiden Stiften 
gleichzeitig das Metall des Wasserhahns zu berühren, um den C zu 
entladen.

von Daniel (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Daniel schrieb:
>> Ja. Wenn Du die Spannung abschaltest, wenn sie gerade auf dem Scheitel
>> des Sinus ist, passiert das.
>
> Ach ist das lustig hier !

???

von oszi40 (Gast)


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Thomas Fr schrieb:
> Die Kapazität ist unerheblich.

Das Funktionsprinzip ist uns bekannt. Aber Tod ist Tod wenn ausreichend 
Strom fließt. Deshalb vermeidet jeder wissendende Mensch solche 
akademischen Lösungen. Es gab schon genug geplatzte, ausgebrannte oder 
Null-Ohm-Kondensatoren in der Praxis.

Was noch zu bedenken wäre: früher waren nur 50 Hz auf der Leitung heute 
kommt durch Schaltnetzteile, Sparlampen usw. noch weiterer HF-Dreck über 
die Leitung womit einige alte Berechnungen in Frage gestellt werden 
sollten.

Abgesehnen davon gab es einige wenige Orte auf dieser Erde wo z.B. 
Mittelwellensender so viel Leistung abstrahlen, daß man das Licht gar 
nicht ausschalten kann. Nun rechnet mal bitte wie "gut" dort ein 
50Hz-Kondensatornetzteil mit diesen 500kHz "funktioniert"!

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:

>> Quatsch!

> Als ich nach abschalten der Spannung an dem C mehrmals eine gefeuert
> bekommen habe,

Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt Du abschaltest (Den Nulldurchgang
wirst Du wohl kaum genau treffen) ist natürlich immer eine Gleich-
spannung drauf. Wechselspannungen kann der C natürlich nicht spei-
chern. Die Funktion im eingeschwungenen Zustand ist aber nur mit
Wechselsrömen möglich. Deshalb haben C-Netzteile am Ausgang meist
einen Brückengleichrichter oder zumindest eine antiparallele Diode.

> habe ich bei den Musteraufbauten einen Entlade-R von 1
> MOhm eingefügt.

Das ist auch zweckmässig.
Gruss
Harald

von e- T. (_t0m_)


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Es gibt m.W. eine Vorschrift, die die Spannung 1s nach ziehen des 
Steckers und die max. Energiemenge bei Entladung über die 
Steckerkontakte vorgibt. Wenn ich mich recht erinnere sind es <40V nach 
1 Sekunde, bin mir da nicht ganz sicher. Hab aber mal ein Netzteil nach 
diesen Kriterien entwickelt. Ist aber schon lange her. Kann aber 
nachschauen, wenns interessiert.

von Bernhard D. (pc1401)


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Daniel schrieb:
>
> X2 ist (nach bestimmten Normen) gefordert, wenn der Kondensator OHNE
> zusätzliche strombegrenzende Bauteile (Definition siehe eben diese
> Normen) zwischen L und N hängt.
> Deshalb ist für den Netzteilkondensator kein X2 zwingend (weil er eben
> NICHT unmittelbar zwischen L und N hängt), für den Entstörkondensator
> aber schon.
>
> In der Flex also optimal (normkonform und günstig) gelöst.

Naja, die Transienten bekommt der Netzteilkondensator trotzdem. Ist 
dieser dann nicht selbstheilend, wird irgendwann der 
Sicherungswiderstand den Zimmerbrand verhindern müssen. Tolle Lösung.

von Daniel (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Naja, die Transienten bekommt der Netzteilkondensator trotzdem.
> [...]
> Sicherungswiderstand den Zimmerbrand verhindern müssen. Tolle Lösung.

Hast schon recht, andererseits begrenzt der Sicherungswiderstand 
natürlich auch die Transienten (Tiefpass). Der soll ja auch den 
Einschaltstromstoß für den C im Limit halten.

Ich finde es wichtig, hier im Forum deutlicher zwischen harten 
Vorschriften (Normen, "die Versicherung zahlt nicht" usw.) und 
Erfahrungswerten mit Sicherheitsreserve ("Best Practice") zu 
unterscheiden.

von Michael_ (Gast)


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Daniel schrieb:
> Und das hast Du ja im Übrigen auch intuitiv vollkommen richtig gemacht.

Nicht intuitiv, sondern aus schmerzlicher Erfahrung.
Bei einer Serie braucht man das nicht, da das Gerät ja komplett 
berührungssicher sein muß.
Ich hatte auch nicht den R über den Entstörkondensator gemeint.
Der ist sowieso obligatorisch.

Daniel schrieb:
>> Daniel schrieb:
>>> Ja. Wenn Du die Spannung abschaltest, wenn sie gerade auf dem Scheitel
>>> des Sinus ist, passiert das.
>>
>> Ach ist das lustig hier !
>
> ???

Weil du das nicht schaffst! Es ist immer dann, wenn eine Gleichrichtung 
nachfolgt.

von Michael_ (Gast)


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Bernhard D. schrieb:
> Naja, die Transienten bekommt der Netzteilkondensator trotzdem. Ist
> dieser dann nicht selbstheilend, wird irgendwann der
> Sicherungswiderstand den Zimmerbrand verhindern müssen. Tolle Lösung.

Vom Aufbau her sind doch beide C gleich.
Die Selbstheilung hat nichts mit der Sicherheit zu tun. Diese verhindert 
auch keinen Zimmerbrand.
Heutige Bauelemente müssen alle zwingend selbstverlöschend sein. Ohne 
externe Flamme brennt da nichts, es macht nur "puff".
Auch ein X2 kann durchschlagen!
Der Unterschied zwischen zwei Wechselspannungskondensatoren liegt doch 
in der Prüfspannung.
Der eine hat 800V und der andere 2500V.

von Daniel (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Daniel schrieb:
>>> Daniel schrieb:
>>>> Ja. Wenn Du die Spannung abschaltest, wenn sie gerade auf dem Scheitel
>>>> des Sinus ist, passiert das.
>>>
>>> Ach ist das lustig hier !
>>
>> ???
>
> Weil du das nicht schaffst! Es ist immer dann, wenn eine Gleichrichtung
> nachfolgt.

"Es" ist auch dann, wenn keine Gleichrichtung nachfolgt, sonst wäre ja 
der R über dem Entstörkondensator nicht "obligatorisch"*, wie Du 
schreibst. Den Entstörkondensator haben auch Geräte ohne Gleichrichtung 
(Haarfön).

Natürlich musst Du nicht genau den Scheitelwert treffen, sondern einen 
Momentanwert der Wechselspannung, der hoch genug ist, dass Du einen 
Schlag bekommst. Harald hat das doch noch sehr gut präzisiert:

Harald Wilhelms schrieb:
> Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt Du abschaltest (Den Nulldurchgang
> wirst Du wohl kaum genau treffen) ist natürlich immer eine Gleich-
> spannung drauf.

* Wie schon gesagt, er ist es nicht in allen Fällen.

von Achim M. (minifloat)


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Thomas Fr schrieb:
> Der komplexe Widerstand spielt hier keine Rolle

Kondensatornetzteile können also gar nicht funktionieren.

von Michael_ (Gast)


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Daniel schrieb:
> schreibst. Den Entstörkondensator haben auch Geräte ohne Gleichrichtung
> (Haarfön).

Sicher aber die meisten! Dann schlachte mal einen (deinen)!
In Reihe zu der Heizwicklung liegt ein DC-Motor (12V?), der mit einer 
Greatzschaltung läuft.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:

>> Geräte ohne Gleichrichtung (Haarfön).

> Sicher aber die meisten! Dann schlachte mal einen (deinen)!
> In Reihe zu der Heizwicklung liegt ein DC-Motor (12V?), der mit einer
> Greatzschaltung läuft.

Das stimmt zwar, aber hat trotzdem nichts mit dem Problem Spannung
an den Steckerstiften zu tun.
Gruss
Harald

von Daniel (Gast)


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Michael_ schrieb:
>> (Haarfön).
[...]
> In Reihe zu der Heizwicklung liegt ein DC-Motor (12V?), der mit einer
> Greatzschaltung läuft.

Ok, schlechtes Beispiel, sehe ich ein.
Meinetwegen ein anderer Universalmotor (Handmixer) ohne Elektronik.


Aber lass mal gut sein, unsere Schaltungen funktionieren ja auch (meine 
wie Deine) offensichtlich, ob wir uns nun verstehen oder nicht.

Ich mach jetzt mal was anderes.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Thomas Fr schrieb:
> - JEDER Kondensator trennt galvanisch, da zwischen den Platten keine
> eletrisch leitende Verbindung besteht. --> sobald eine Serienschaltung
> nur einen Kondensator enthält, ist die galvanische Leitung unterbrochen.
Also, erst mal theoretisch. Die Wikipedia sagt zur Definition von 
Galvanischer Trennung:
----
Im Fall von Stromkreisen ist es Ladungsträgern daher nicht möglich, von 
einem Stromkreis in einen anderen zu fließen, da keine elektrisch 
leitfähige Verbindung zwischen diesen beiden Stromkreisen besteht
----

Eine elektrisch Leitfähige Verbindung ist nicht vorhanden. Ich würde 
einen Kondensator deswegen als galvanische Trennung sehen.
Den Punkt würde ich allerdings anzweifelbar lassen.

Worauf MaWin in seinem üblichen Charme mit seiner Praxis hinaus will 
ist, dass trotz galvanischer Trennung kein Berührungsschutz herrscht und 
deswegen die galvanische Trennung in sicherheitstechnischer Sicht völlig 
hinfällig ist.

Sprich, der Kondensator verursacht (wegen seiner Kapazität) trotz 
Verhinderung eines Elektronenaustausches einen Strom zwischen den beiden 
Stromkreisen, der eben auch für den Menschen schädlich sein kann.

von e- T. (_t0m_)


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@Simon
Danke, ich dachte schon hier denken alle quer ;-)
Ich gebe ich Dir völlig Recht, die Berührspannung bleibt bei einem 
Kondensatornetzteil, ob galvanisch getrennt oder nicht gefährlich hoch 
und die Ableitströme können bei Berührung TROTZ galvanischer Trennung 
lebensgefährlich sein.
Und genau darauf wollte ich ja ursprünglich hinaus, da es hieß, durch 
die nicht vorhandene galvanische Trennung sei ein Kondensatornetzteil 
gefährlich und diese Aussage ist so nicht richtig, denn nicht die 
Tatsache der vorhandenen oder nicht vorhandenen galvanischen Trennung 
ist die Ursache der Gefahr, sondern der niedrige Wechselstromwiderstand 
und damit mögliche Strom gegen PE, der trotz der galvanischen Trennung 
besteht.
Sonst könnte jemand auf die Idee kommen, wenn alles galvansich getrennt 
ist, sei es sicher, was mitnichten so ist.

@Joachim
Meine Aussage bezog sich nur auf die galvansihce Trennung, nicht auf die 
Funktion. Für die Funktion ist er natürlich wichtig.


Wie schon oben beschrieben, ich wollte keinesfalls die erhöhte Gefahr 
eines elektrischen Schlags von Kondensatornetzteilen in Frage stellen, 
lediglich darauf hinweisen, dass die oft erwähnte "nicht vorhandene 
galvanische Trennung" sehr wohl herstellbar ist, dies aber an der Gefahr 
nichts ändert, da dies nicht allein die Ursache der Gefahr ist. Für die 
Sicherheit ist das nur in der Theorie von Interesse, da ich aber viel 
mit HF-Messaufbauten zu tun habe, wo dies einen entscheidenden 
Unterschied macht, wollte ich versuchen die Aussage bzgl. der 
galvansichen Trennung bei Kondensatoren zu korrigieren.

So, jetzt genug von galvanischer Trennung.

von Ernst L. (extraterrestrial)


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Thomas Fr schrieb:
> So, jetzt genug von galvanischer Trennung.

Schade, ich fand die Diskussion interessant. Deshalb hier noch mein 
Senf: Wenn das so stimmt, was du sagst, und ein Kondensator per 
Definition galvanisch trennt, verwenden viele - wenn nicht gar die 
meisten - den Begriff falsch.

Normalerweise will man im Zusammenhang mit dem Stromnetz galvanisch 
trennen, damit der Stromkreis nicht über Erde geschlossen werden kann 
und man keine gewischt kriegt, wenn man einen einen Leiter anfasst.

Das "keine gewischt kriegen" ist aber, und da sind sich hier immerhin 
alle einig, bei einer Trennung mittels Kondensator nicht der Fall. Wen 
interessiert es, ob man den Schlag nun von den Elektronen Fritz, Hans 
und Sepp kriegt, oder ob die an einer Kondensatorplatte anstehen und man 
den Schlag stattdessen von den Elektronen Heiri, Ueli und Otto auf der 
anderen Seite abbekommt?

Ein Kondensator lässt AC durch, hat es früher mal geheissen. Ist das nun 
falsch, weil es nicht dieselben Elektronen sind? Strengenommen bleiben 
die Elektronen bei AC sowieso mehr oder weniger auf der Stelle, mit oder 
ohne Kondensator. Elektronen bewegen sich nur ein paar Millimeter pro 
Sekunde, da reicht eine Halbwelle nicht, dass sie durch den ganzen 
Stromkreis fliessen. Was man aber mit Kondensatoren definitiv hat, ist 
eine DC-Entkopplung bzw. eine Potentialtrennung.

Welchen Begriff würde man den richtigerweise verwenden, wenn man die 
"bessere" Trennung eines Trafos gegenüber einem C speziell bezeichnen 
möchte?

von Hans (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Weil du das nicht schaffst! Es ist immer dann, wenn eine Gleichrichtung
> nachfolgt.

Gegenvorschlag: Mach doch mal bei einen vorhandenen Kondensatornetzteil 
eine Einweggelichrichtung aus der Graetzbrücke (Unterbrechnung einer 
Diode würde ausreichen) und schau mal was dann passiert. Nach Deiner 
Theorie sollte das genauso funktionieren.

Alternative: Nimm ein Oszi und oszilloskopiere die abfallende Spannunung 
über dem Kondensator. Um sich die Netztrennung zu ersparen, kannst Du ja 
2 Kanäle verwenden und die Subtraktion im Oszi durchführen. Das kann 
auch ein altes Hameg 203 o.ä.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ernst L. schrieb:
> Ein Kondensator lässt AC durch, hat es früher mal geheissen. Ist das nun
> falsch, weil es nicht dieselben Elektronen sind?
Nein, das stimmt nach wie vor. Damit ist ja der AC-Strom gemeint.

> Strengenommen bleiben
> die Elektronen bei AC sowieso mehr oder weniger auf der Stelle, mit oder
> ohne Kondensator.
Genau.

> Elektronen bewegen sich nur ein paar Millimeter pro
> Sekunde, da reicht eine Halbwelle nicht, dass sie durch den ganzen
> Stromkreis fliessen. Was man aber mit Kondensatoren definitiv hat, ist
> eine DC-Entkopplung bzw. eine Potentialtrennung.
Man nehme die Wasserkreislauf-Analogie zum Strom. Man stelle sich zwei 
getrennte Kreisläufe vor, die von einer Membran getrennt sind. Die 
Membran sorgt dafür, dass der Wasserdruck von dem einen Kreislauf in den 
anderen übertragen werden kann.
Und somit kann eine Elektronenbewegung von dem einen Stromkreis in den 
anderen gelangen und dort einen Strom fließen lassen.

von Matthias M. (leonix)


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Was spricht eigentlich dagegen, Y-Kondensatoren mit 2,2nF im 
Kondensatornetzteil einzusetzen? Die 2,2nF werden ja gern als 
Entstörschutz gegen die Schutzerde geschaltet - sind also wegen des 
geringen Fehlerstroms und Ihrer Schutzklasse nicht gefährlich.
Klar kann man dann nur so ca. 50uA entnehmen - aber das reicht ja u.U. 
schon aus; z.B. könnte man auch die Schaltung mit 2uA schlafen schicken 
und trotzdem jede Sekunde eine LED mit 10mA für ca. 5ms aufblitzen 
lassen - was schon gut erkennbar ist...

Gruss
Leo.

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