Hallo allerseits, Ich habe in einem gebrauchten Baugruppenträger, den ich für andere Zwecke beschafft habe, als „Beifang“ eine 80517-basierte Multipurpose-Controllerkarte G2156G215 der Firma repas (AEG Tochter) erstanden (siehe Anhang). Die Karte ist eigentlich zu schön, um sie nicht zu nutzen. Leider habe ich im öffentlichen Netz keine Unterlagen dazu gefunden. Bevor ich mich ans Reverse Engineering mache, wollte ich daher die Chance nutzen, hier zu fragen, ob jemand evtl. einen Schaltplan zu diesem Controller hat.
Steinalter 8051 mit maskenprogrammiertem ROM. Den möchtest Du nicht nutzen und es ist auch nicht zu schade den in Frieden ruhen zu lassen.
Ja, dachte ich auch zuerst. Aber der 80c517A (ohne -5) scheint nur externes ROM zu haben (gesockelt daneben), wäre also relativ problemlos programmierbar (ansonsten auch durch das /EA Level erzwingbar). Bin zwar eigentlich Z80-Liebhaber, aber im etwas mit einem 8051 zu spielen, scheint der Aufwand also nicht zu groß (ist ja eh nur Nostalgie / Hobby ;-) ).
Abgesehen von den Relais und den Optokopplern ist der ganze Rest heutzutage in einem Chip, z.B. AT89LP51RB2. https://www.mouser.de/ProductDetail/Microchip-Technology/AT89LP51RB2-20JU?qs=Nb%252BVlYz%2F1KLLw9Fr9xgZCQ%3D%3D Programmiert wird der Flash über einen UART-Bootloader oder ISP.
Michael schrieb: > Steinalter 8051 mit maskenprogrammiertem ROM. Na, bei dir möchte ich dann keine Hardwareentwicklung machen lassen, wenn du das Eprom daneben nicht siehst. Übrigens, 8051-Derivate werden heute immer noch bei Neuentwicklungen verwendet. Es ist auch eine RTC drauf. Von der Portanzahl (9) wird er nicht leicht von moderneren Controllern übertroffen. Ok, es gehen 3-4 noch für Eprom und RAM weg. Aber sonst ist der 80C517 auch von der Peripherie nicht schlecht.
Marc-André F. schrieb: > scheint der Aufwand also nicht zu groß Im Vergleich zu was? Probiere Dich aus. Ich habe viel mit dem 8031/51 und Derivaten gemacht und schätze den Aufwand deutlich höher ein als Du. Alleine die Adressdecoder im Gal/Pal werden Dich gut beschäftigen. Das Equipment aus dem MCU Pleistozän (Eprom Brenner, UV Lampe etc.) hast Du am Start?
Michael schrieb: > Das Equipment aus dem MCU Pleistozän (Eprom Brenner, UV Lampe etc.) hast > Du am Start? Es gibt in PLCC-32 auch EEPROM und Flash.
Michael schrieb: > Im Vergleich zu was? > Probiere Dich aus. Im Vergleich mit sonstigen Experimenten, die ich so mache. Ein paar Stunden bis Abende also. > Ich habe viel mit dem 8031/51 und Derivaten gemacht und schätze den > Aufwand deutlich höher ein als Du. > Alleine die Adressdecoder im Gal/Pal werden Dich gut beschäftigen. Ja, deswegen auch meine Frage nach Unterlagen. Ich denke/hoffe aber mal, dass die Peripherie direkt an den reichlich vorhandenen Ports hängt, da ist also vermutlich keine große Hardware-Komplexität dahinter. > Das Equipment aus dem MCU Pleistozän (Eprom Brenner, UV Lampe etc.) hast > Du am Start? Ist ein 27512 in PLCC, da gibts Flash-Äquivalente (29C512). Und ja, einen Programmer habe ich.
Helmut -. schrieb: > Na, bei dir möchte ich dann keine Hardwareentwicklung machen lassen, > wenn du das Eprom daneben nicht siehst. Entwicklung != Leichenfledderei Diese Detektivarbeit lohnt sich nur wenn der Kunde verzweifelt an einer für ihn unersetzlichen Maschine festhält. Nur der TO weiß was sich unter dem zugeklebten PLCC Geäuse befindet. Schön für ihn, wenn es ein Prom ist. Jetzt muss er nur noch den ganzen Rest rausfinden, bis er mit den Pins wackeln kann. Eine Variante des Kreutzworträtsel lösen. Zeitvertreib, Hobby, Leidenschaft. > Von der Portanzahl (9) wird er nicht leicht von moderneren > Controllern übertroffen. Die Ports können doch nix, was nicht jeder SPI / IIC Portexpander kann. > Es ist auch eine RTC > drauf. Toll. Und sogar eine RS232. Und ein narkoleptischer 8051 der ersten Generation mit extrem spartanischer Ausstattung ohne ISP / Debug. Wers mag... > Aber sonst ist der 80C517 auch von der Peripherie nicht schlecht. Als er damals den 8085 in der Industrie abgelöst hat, fand ich den ja auch toll. Zur Jahrtausendwende war der AVR aber längst auf der Überholspur und hätte Dallas damals nicht fundamental den 8051 Core überarbeitet, wäre der längst ausgestorben. Was ist an der Peripherie toll, so im Blickwinkel 2023? Das ist die original Peripherie die so ziemlich garnichts alleine kann. Helmut -. schrieb: > Übrigens, 8051-Derivate werden > heute immer noch bei Neuentwicklungen verwendet. Ach wirklich? Die sind auch nicht schlecht mit ihren bis zu 100Mhz, 72IOs, 128KB Flash, ADC etc. 'echten' 100Mhz übrigens, denn der olle 8051 teilt seinen 11,059Mhz Takt (wegen Uart Fehler so krummer Wert) intern durch 4. Der olle 80C517 hat nur eben ziemlich nichts davon, weil er der frühe Urahn ist. Aber da Hobby keinen Sinn machen muss, wünsche ich dem TO viel Spaß damit. Mir ist die Begeisterung für die ollen Dinger längst abhanden gekommen. Wir wohl daran liegen das ich noch mit denen gearbeitet habe als die aktuell waren und jede Weiterentwicklung als äußerst segensreich empfunden habe.
Helmut -. schrieb: > Aber sonst ist der 80C517 auch von der Peripherie nicht schlecht. Bei dem war sogar die Multiplizierinstruktion 'Peripherie'. Krankes Teil mit dem Siemens bewies, dass in einer Bank mit angeschlossener Elektroabteilung echt keine fähigen Chipdesigner zu Hause sind.
Michael B. schrieb: > Krankes Teil Nö, das war einfach nur der Intel 8051 mit Siemens Erweiterungen und zu seiner Zeit ein echter Fortschritt. Ich habe noch mit dem 8085 herumgemacht, Erweiterungskarten für das MFA System gebaut z.B. Der 8051 war eine ganz deutliche Verbesserung zum 8085. Ram, Timer, Uart ohne Zusatzbausteine und mit dem 8751 brauchte man nicht mal mehr ext. Rom. Man muß das immer im Kontex sehen und der 8051 war eben für ASM Coder und ein Kind seiner Zeit. Aus heutiger Sicht ist alles total schlecht was damals war. Damals war das aber der heiße Scheiss um den wir uns gerissen haben. Ich wüsste eben nur nicht welchen tieferen Sinn das ergibt so einen Opa zu reaktivieren und was der dann tun soll was nicht jede moderne MCU einfacher, sparsamer und zukunftsfähiger tut. Als Technikpuzzle zum Zeitvertreib ist das ja vielleicht ganz spannend für den TO.
Marc-André F. schrieb: > Bevor ich mich ans Reverse Engineering mache, wollte ich daher die > Chance nutzen, hier zu fragen, ob jemand evtl. einen Schaltplan zu > diesem Controller hat. Wenn der /EA-Pin 51 auf Low liegt und einer der beiden möglichen UARTs anzapfbar ist, gehts ohne großen Aufwand auch ohne Schaltplan. Man schreibt sich ein kleines Monitorprogramm und erforscht über den UART den Rest der Schaltung. Dank internem RAM mit separatem Adreßraum muß man in diesem Falle nichts über den Adreßdecoder wissen, lediglich das externe ROM muß ab Adresse Null starten und das tuts, wenn /EA Low ist. Sowas hatte früher wohl jeder uC-Programmierer für seine CPU in der Werkzeugkiste, als JTAG noch nicht erfunden war. Gruß Klaus (der soundsovielte) P.S. Habe wenig Lust, die meinungsstarken Halbwahrheiten in diesem Thread zu ergänzen. Nur die Falschaussage, daß der Multiplizierbefehl eine externe Einheit sei, zeugt eher von Unkenntnis. Jedes Mitglied der 8051-Familie hat den MUL- und den DIV-Befehl. 8051er sind für Bits und Bytes gebaut, deswegen sind diese Befehle für 8bit ausgelegt. Und da der Befehlsraum voll belegt ist, kann man zusätzliche Befehle nur über Register und externe Einheiten einbauen. Immerhin kann die Arithmetikeinheit im 80517 32bit durch 16bit teilen. Kennt jemand einen 8-bitter, der das ebenfalls kann? Bin neugierig.
Klaus S. schrieb: > Man schreibt sich ein kleines Monitorprogramm und erforscht über den > UART den Rest der Schaltung. Genau das habe ich vor, und ich kann auch aus dem disassemblierten vorhandenen ROM einiges ableiten. Die Peripherie ist nicht sehr kompliziert und lässt sich relativ leicht durchklingen. Aber natürlich würde eine Dokumentation das Exponat vervollständigen ;-)
Marc-André F. schrieb: > > Genau das habe ich vor, und ich kann auch aus dem disassemblierten > vorhandenen ROM einiges ableiten. Stell doch den Dump des ROM hier rein.
Dieter S. schrieb: > Stell doch den Dump des ROM hier rein. Ich bin nicht sicher, ob das IPR- und sicherheitstechnisch i.O. wäre. Ich schließe nicht aus, dass die Karte inkl. evtl. fehlerhafter Bibliotheksroutinen noch irgendwo in KRITIS eingesetzt wird… ;-)
Update, nachdem ich mal genauer hingeschaut habe: Hat sich erledigt, das ROM ist nämlich leider QFN gesockelt, nicht PLCC. Und in der Bauform scheint es keine FLASHs zu geben ;-(
Marc-André F. schrieb: > QFN gesockelt Für QFN gibts Sockel? Von irgendwelchen teuren Testsockeln mal abgesehen.
H. H. schrieb: > Für QFN gibts Sockel? Ja, ist mir tatsächlich auch neu. Die im einleitenden Bild sichtbare Klammer sorgt für festen Sitz.
Das ist CLCC. Und da würde man schon was bekommen, aber ziemlich teuer. Oder man lötet den Sockel aus, da dürfte auch ein Sockel für PLCC passen.
H. H. schrieb: > Für QFN gibts Sockel? Hier noch ein Bild vom Sockel. PLCC ist leicht zu groß dafür.
H. H. schrieb: > Das ist CLCC. Ah, ok - wieder was gelernt. Die PLCC-Sockel, die ich gefunden habe, haben ein anderes Bohrschema. Das es sich eh um ein Spaßprojekt handelt, ist es mir den Aufwand aber nicht wert.
Marc-André F. schrieb: > H. H. schrieb: >> Für QFN gibts Sockel? > Hier noch ein Bild vom Sockel. PLCC ist leicht zu groß dafür. PLCC-32 Sockel gibts auch in 18,1x18,1mm.
Also CLCC32-EProms als 27c512 hab ich hier noch Stangen davon. Falls du welche brauchst, melde dich!
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Bearbeitet durch User
Helmut -. schrieb: > Falls du welche brauchst, melde dich! Ich danke Dir herzlich fürs Angebot, aber ich glaube, die Turnaround-Zeiten mit UV-EPROMS sind mir dann doch zu lange. Ausserdem bräuchte ich erst noch einen CLCC-Adapter für meinen Programmer ;-)
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