Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Brandgefahr bei Kleinspannung und 3D-Druck?


You were forwarded to this site from EmbDev.net. Back to EmbDev.net
von Erwin (erwinh)


Lesenswert?

Was ich mich schon immer gefragt habe, ist, wie problematisch eigentlich 
die Verbindung von 3D-gedruckten Teilen und Klein(s)telektronik mit 
meistens zwischen 5 und 12 Volt ist. Im simpelsten Fall ein paar LEDs 
mit einem Mikrocontroller. Im komplizierteren Fall vielleicht ein 
selbstgebautes Smartlock für die Wohnungstür mit Batterieversorgung. 
Oder ganz banal die berühmten Wolkendecken und andere Verzierungen, die 
zwar (normalerweise) nicht aus Naturwatte, sondern aus Polyesterwatte 
bestehen, aber auch die brennt.

Theoretisch besteht doch immer eine Brandgefahr, selbst bei einem 
Attiny85, z. B. wenn der Keramik-Abblockkondensator niederohmig wird und 
einen Kurzschluss erzeugt.

Gibt es bei Kleinelektronik bzw. Kleinspannungsanwendungen generell 
Normen im Hinblick auf die Zulässigkeit von Materialien?

Wie real ist die Gefahr, eurer Erfahrung nach, dass bei 
Kleinspannungsanwendungen nach Jahren aus heiterem Himmel ein Bauteil 
"in Flammen" aufgeht?

Generell hört man, also unabhängig von der Spannung, dass Elektronik 
eine der häufigsten Brandursachen sei.

Ich mache mir vielleicht zu viele Gedanken darüber, aber ich denke schon 
darüber nach, ob ich von Hartpapier-Lochrasterplatinen, mit denen ich an 
sich super zurecht komme, wieder auf Epoxidharz-Lochraster umsteige, 
weil ich mir einbilde, dass die anders als Hartpapier im Fehlerfalle 
nicht so leicht verkohlen und damit über die Lötaugen hinweg leitend 
werden.

Bisher habe ich nur ein Filament gefunden, das flammhemmende 
Eigenschaften nach UL94 V2 und HB aufweisen soll. Sieht man sich z. B. 
den bekanntesten Druckerhersteller Bambu an, der ja selbst zahlreiche 
Filamente und RGB-LED-Streifen anbietet und Beispielanwendungen zeigt, 
scheint das dort kein Thema zu sein. Auch auf Nachfrage kann man dort 
nichts dazu sagen.

Ob man z. B. seine selbstgebauten Boxen, für welche Kleinelektronik auch 
immer, von innen mit Aluminiumband und Polyimid-Klebeband (Kapton) 
schützen sollte? Eine Idee, die mir kam, aber etwas zu viel des Guten 
erscheint, zumindest weil ich noch nichts dazu finden konnte, es scheint 
kein wirkliches Thema zu sein.

: Verschoben durch Moderator
von Motopick (motopick)


Lesenswert?

Erwin schrieb:

> Theoretisch besteht doch immer eine Brandgefahr, selbst bei einem
> Attiny85, z. B. wenn der Keramik-Abblockkondensator niederohmig wird und
> einen Kurzschluss erzeugt.

Praktisch eben auch, wenn die speisende Energiequelle genuegend
Inhalt (=Energie) und Potenz (=Strom) hat.
Frueher™ konnten selbst Pb-Kleinakkumulatoren einige 10 A(!) im
Kurzschlussfall liefern. Das koennen heutige Li-Akkus aber auch.
Das es nur "Kleinspannung" ist, sagt da gar nichts.

von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Erwin schrieb:
> Theoretisch besteht doch immer eine Brandgefahr

Deshalb sollte man in solchen Räumen einen Brandmelder haben.
Auch bei so kleinen Spannungen kann man nie ausschließen das etwas zu 
kokeln beginnt.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


Lesenswert?

Erwin schrieb:
> Bisher habe ich nur ein Filament gefunden, das flammhemmende
> Eigenschaften nach UL94 V2 und HB aufweisen soll.

Es gibt schon einige V0 Filamente ... Einfach mal z.b. bei 3d Jake nach 
V0 filament suchen und staunen...

73

von Paule M. (martin_mu)


Lesenswert?

Diese Frage hatte ich hier schon mal gestellt, auch nach seziellem 
Filament etc.
Die Antworten hier lauteten, realitätsfremd, wie immer in diesem 
Forum...
Konstruiert es so, das nichts brennen kann(Sicherung etc)
Aber das ist aus meiner Sicht, natürlich Unsinn, etwa so, als C ist 
nicht das Problem, sondern wenn jemand schlecht programmiert.
Die Leute hier sind ja immer Fehlerfrei....

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Erwin schrieb:
> Generell hört man, also unabhängig von der Spannung, dass Elektronik
> eine der häufigsten Brandursachen sei.

Die Leistung muß jedoch reichen, einen Brand zu verursachen. Man kann 
eine LR44-Zelle nicht mit einer 450Ah Rollerbatterie oder einem 
10W-Lötkolben vergleichen.

von Harald K. (kirnbichler)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Die Leistung muß jedoch reichen, einen Brand zu verursachen.

Ein Brandbeschleuniger in Form eines gut brennbaren Gehäuses hilft da. 
Wer also seine Elektronik z.B. in Watte oder Papier verpackt, hat 
sicherlich bessere Chancen, als jemand, der weniger gut entflammbares 
Material verwendet.

PLA gilt als schwer entflammbar, auch wenn es bei recht niedrigen 
Temperaturen schmilzt.

Die üblichen Lieferanten ordnen PLA in der Baustoffklasse 1 nach DIN 
4102-1 ein, und das sind eben schwer entflammbare Stoffe.

Solange keine anderen Brandbeschleuniger wie LiIon-Akkus verbaut werden, 
ist das Brandrisiko also recht überschaubar.

von Erwin (erwinh)


Lesenswert?

Hans W. schrieb:
> Erwin schrieb:
>> Bisher habe ich nur ein Filament gefunden, das flammhemmende
>> Eigenschaften nach UL94 V2 und HB aufweisen soll.
>
> Es gibt schon einige V0 Filamente ... Einfach mal z.b. bei 3d Jake nach
> V0 filament suchen und staunen...
>
> 73

Ich staune tatsächlich. Damals noch nicht gefunden, V0 ist natürlich 
großartig. Direkt bestellen und anzünden. Normales PLA und selbst UL94 
V2 brennt in meinen Tests (vertikal mit dem Feuerzug angezündet, bei 
flächigem Kontakt mit der Flamme sieht es etwas anders aus) nämlich ganz 
gut, das Brandverhalten wird sicher auch durch die Hohlräume 
beeinflusst.

von Sven B. (mainframeosx)


Lesenswert?

Es kommt nicht auf die Spannungen an, Sondern die Ströme beim Hotend und 
beim Hotbed.

Bei 12Volt ist das ne ganze menge Holz.

Miss mal den Widerstand der Heizpatrone und des Hotbed, dann kannste
ausrechnen was für Ströme bei 12Volt fliesen.
Ist die Endstufe beim Hotbed nicht richtig abgesichert dann
kann es zum Brand kommen.

Bei 24Volt sieht es etwas anders aus. Stelle meinen gerade um.

Ein Feuerlöscher für klein ist auch ratsam.

von Jack V. (jackv)


Lesenswert?

Sven B. schrieb:
> Es kommt nicht auf die Spannungen an, Sondern die Ströme beim Hotend und
> beim Hotbed.

Eingangsbeitrag nicht gelesen? Geht um Brandgefahr bei gedruckten 
Gehäusen für Elektronik, nicht um den Drucker.

von Sven B. (mainframeosx)


Lesenswert?

Sorry wird nicht wieder vorkommen. Meinen Beitrag bitte Löschen oder 
Ignorieren.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.