Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Anzeige für Votronic Tank-Sensor selbst gebaut


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von Lutz V. (lutz_vieweg)



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Ich habe kürzlich einen Votronic 5530 "Tank-Sensor FL" geschenkt 
bekommen, um den Wasserstand in einem geschlossenen Regenwassertank zu 
messen. Da ich auf die 10-LED-Kette, die Votronic für ca. 40 € als zum 
Sensor passendes Anzeigegerät verkauft, keine Lust hatte, habe ich aus 
allerlei herumliegenden billig-Komponenten eine Anzeige selbst 
gebastelt. Ist hier als Erfahrungsbericht gedacht, falls jemand zufällig 
ähnliches vor hat, oder vielleicht noch andere Bastelvorschläge für das 
Szenario hat.

Der Votronic 5530 "Tank-Sensor FL" arbeitet durch Kapazitätsmessung 
zwischen einem gegen Wasser isolierten Sondenkabel, dass in den Tank 
gehängt wird, und einem "Ableiter"-Kabel, dass elektrisch mit dem Wasser 
verbunden werden muss. Auf das Sondenkabel schickt der Votronic Sensor 
ein +3.6V 20kHz Signal, dessen ansteigende Flanke wie das Laden eines 
Kondensators aussieht, die abfallende Flanke ist fast senkrecht. Wie 
genau der Sensor die Kapazität misst, kann ich nicht sagen, da er 
vergossen wurde und ich ihn nicht destruktiv öffnen wollte. Am "Tank 
Signal" Ausgang des Sensors liegt eine Gleichspannung an, die (etwas 
abhängig von der Poti-Einstellung) so zwischen 0,6 Volt und 3,47 Volt 
variiert, je nachdem, welcher Anteil der Sondenkabeloberfläche von 
Wasser umgeben ist.

Ich wollte keine LED-Kette, sondern lieber eine Zahlenanzeige, meine 
Wahl fiel auf ein dreistelliges 7-Segment "DC Mini Voltmeter, drei 
Draht", dass es ab 0,36€ pro Stück bei zahlreichen Händlern bei 
Aliexpress u.ä. gibt - aus einem 4er-Pack davon verwendete ich ein 
gelbes Exemplar. Diese Teile werden sollen theoretisch bis 32V oder gar 
100V anzeigen können, da der Tank-Sensor 12V Versorgungsspannung haben 
möchte, entschied ich mich für "10,0 Volt bedeutet Tank 100% voll". Um 
die 0,6V bis 3,47V ungefähr auf 0V bis 10V abzubilden, verwendete ich 
eine Diode und einen 10kOhm Widerstand, um den Offset (größtenteils) los 
zu werden, und einen LM2904 Operationsverstärker mit Trimmpoti um den 
Maximalwert auf 10V zu multiplizieren.

Die 12V Versorgungsspannung für den Tank-Sensor und für die Anzeige 
generiere ich aus 3 AAA Rundzellen mit einem MT3608 basierten 
boost-converter, die gibt es ab 0,38€ pro Stück ebenfalls von vielen 
Händlern, auch davon hatte ich noch welche aus früheren Bestellungen 
rumliegen.

Sensor und Anzeige zusammen verbrauchen etwa 10mA bei 12V, so ca. 30mA 
werden im eingeschalteten Zustand aus den Batterien gezogen, und da das 
ganze nur bei Bedarf kurz eingeschaltet wird, sollten die Batterien sehr 
lange halten.

Die anhängenden Bilder zeigen meinen Aufbau, bevor ich ihn gegen 
Witterungseinflüsse isolierte.

von Lutz V. (lutz_vieweg)


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Meine damals aufgebaute Schaltung funktioniert zwar gut, aber ich musste 
feststellen, dass "gewisse Benutzergruppen" heutzutage mit der mit 
rastenden Einschaltern einhergehenden Verantwortung für "Du musst auch 
wieder ausschalten, wenn sich die Batterie nicht leeren soll!" 
überfordert sind.

Daher habe ich den rastenden Einschalter durch eine kleine Schaltung 
ersetzt, bei der ein "On"-Button einen Monoflop aus komplementären 
MOSFET startet, so dass die Stromversorgung nach ca. 30 Sekunden 
automatisch wieder unterbrochen wird.

Diese einfache Schaltung ist recht generisch von ca. 1,2V bis 9V 
Versorgungsspannung verwendbar, die Zeitkonstante lässt sich durch den 
Kondensator in recht weitem Rahmen wählen, und für den "auto-aus"-Zweck 
muss die Zeit ja auch nicht präzise sein.

Im ausgeschalteten Zustand fließen durch die Schaltung ca. 30nA, eine 
Leerung der Batterie ist daher über extrem lange Zeiträume nicht zu 
befürchten.

Im eingeschalteten Zustand verbraucht die Schaltung selbst auch nur ca. 
1/100stel der Energie, die ich für die Messung/Anzeige benötige.

Mein Beispielaufbau ist natürlich durch den grenzenlosen Geiz beseelt, 
nicht mehr als die Adapterplatine für das SOT-23 Gehäuse auch für die 
paar through-hole Komponenten zu verwenden ;-)

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