Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NMOS Fet defekt ohne pull down


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von Reinhard (reinhard_k118)


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Guten Morgen,
habe heute neue Prototypen Platinen bekommen und übersehen, dass bei der 
Bestückung die Pull Down Widerstände zu einem N Kanal Fet fehlten (RK3) 
welcher direkt von einem uC gesteuert werden. Hatten die Elektroniken 
kurz in Betrieb und dann sind wir erst auf den Fehler aufmerksam 
geworden. Nun sieht es so aus als wäre der FET defekt, obwohl er noch 
nie angesteuert wurde. Wie kann dies sein? Strombegrenzung war immer an, 
also Ptot sollte nie überschritten worden sein. Ist an sich Teils einer 
Dali Ausgangsstufe, können uns das nicht ganz erklären.
Danke

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Wenn so ein MOSFET, weil DaliTX noch als Eingang also offen ist, auf 
halber Leitfähigkeit hängen bleibt, kann die Verlustleistung die er zum 
runterziehen des Dali Signals verheizt schon umbringen.

250mA bei z.B. 15V macht 3.75W, das macht der BSC120N03 auf Platine wohl 
eine Zeit, aber ohne Kühlung (Kupferflächen) nur begrenzte Zeit mit.

RK2 ist übrigens ziemlich hochohmig  kostet ja schon 10%, normalerweise 
wählt man RK2 1/10 so gross und RK3 10 x so gross

Hast du einen Brückengleichrichter zum Dali-Bus ?

von Rainer W. (rawi)


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Reinhard schrieb:
> Nun sieht es so aus als wäre der FET defekt, obwohl er noch
> nie angesteuert wurde.

Woran erkennst du das?

von Michael (mm1)


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Kenn mich mit Dali nicht aus aber wenn V16VDali eingeschalten wird kann 
über die Miller Kapazität das Gate von dem FET geladen werden und er 
schaltet ein. Wenn dann weder ein Pull-Down noch der µC rechtzeitig den 
FET wieder ausschalten und V16VDali genügend Strom liefert, brennt er 
durch.
Ein offenes Gate kann aber sich aber auch durch statische Aufladung, 
etc. selbst leitend machen.
Ptot ist nur gültig im Schaltbetrieb. Wenn er nur halb leitend geworden 
ist (Linearbetrieb) dann rauchet er viel früher ab.

von Reinhard (reinhard_k118)


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Michael schrieb:
> Kenn mich mit Dali nicht aus aber wenn V16VDali eingeschalten wird kann
> über die Miller Kapazität das Gate von dem FET geladen werden und er
> schaltet ein. Wenn dann weder ein Pull-Down noch der µC rechtzeitig den
> FET wieder ausschalten und V16VDali genügend Strom liefert, brennt er
> durch.
> Ein offenes Gate kann aber sich aber auch durch statische Aufladung,
> etc. selbst leitend machen.
> Ptot ist nur gültig im Schaltbetrieb. Wenn er nur halb leitend geworden
> ist (Linearbetrieb) dann rauchet er viel früher ab.

OK Danke.

Rainer W. schrieb:
> Woran erkennst du das?

War an sich in SW nie als Ausgang aktiv weil die SW das noch nicht 
soweit hatte (Prototyp). Aber war natürlich als Eingang High-Z aktiv.

Michael B. schrieb:
> RK2 ist übrigens ziemlich hochohmig  kostet ja schon 10%, normalerweise
> wählt man RK2 1/10 so gross und RK3 10 x so gross
>
> Hast du einen Brückengleichrichter zum Dali-Bus ?
Ja Brückengleichrichter. Aber wenn RK3 größer und RK2 kleiner wird mein 
UGS zu klein. uC ist ein 5V Controller.

von Rainer W. (rawi)


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Reinhard schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Woran erkennst du das?
>
> War an sich in SW nie als Ausgang aktiv weil die SW das noch nicht
> soweit hatte (Prototyp). Aber war natürlich als Eingang High-Z aktiv.

High-Z "Ansteuerung" eines MOSFETs kann pös' daneben gehen, wenn beim 
Einschalten nicht alles sauber entladen ist.

Noch einmal die Frage:
Woran erkennst du, das der MOSFET defekt ist, d.h. wie macht sich das 
bemerkbar?

Und nein - die Antwort "Geht nicht" führt hier nicht weiter.

von Reinhard (reinhard_k118)


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Rainer W. schrieb:
> Woran erkennst du, das der MOSFET defekt ist, d.h. wie macht sich das
> bemerkbar?

Wir hatten zwei Platinen in Betrieb (Dali Master+Slave) bevor wir es 
bemerkten und den Pull-Down nach gelötet haben. Eine scheint zu 
funktionieren, die zweite mach einen dauerhaften Kurzschluss also der 
FET ist Dauer ein.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard schrieb:
> Ist an sich Teils einer Dali Ausgangsstufe, können uns das nicht ganz
> erklären.
Wenn Dali-TX hochohmig ist, dann wird der Mosfet durch irgendwelche 
Schmutzeffekte "so halb" aufgesteuert und bekommt evtl. zu viel 
Verlustleistung ab.

Michael schrieb:
> Ptot ist nur gültig im Schaltbetrieb.
Nein, die gilt immer. Im Linearbetrieb wird sie nur recht schnell 
erreicht.

Reinhard schrieb:
> also der FET ist Dauer ein.
Der hat die Siliziumschmelze hinter sich.

von Reinhard (reinhard_k118)


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Danke an Euch. War sehr hilfreich.

von Michael (mm1)


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Lothar M. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Ptot ist nur gültig im Schaltbetrieb.
> Nein, die gilt immer. Im Linearbetrieb wird sie nur recht schnell
> erreicht.

Im Linearbetrieb gibt es hotspots (bei Schaltfets, gibt auch spezielle 
FET`s die für Linearbetrieb designt sind) und er brennt schon weit 
unterhalb Ptot durch

von Michael B. (laberkopp)


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Reinhard schrieb:
> Ja Brückengleichrichter. Aber wenn RK3 größer und RK2 kleiner wird mein
> UGS zu klein

Häh ?

JETZT ist sie klein.

von Foobar (asdfasd)


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Wird hier wohl nicht der Fall sein, aber als Hinweis: So wie das Gate 
hier beschaltet ist, bilden RK2/3 auch noch einen Spannungsteiler.  Wenn 
davon der untere Widerstand (RK3) fehlt, ist die Funktion als 
Spannungsteiler außer Kraft gesetzt, die Steuerspannung geht voll auf 
das Gate - und das ist sehr pingelig, was die Maximalspannung angeht.

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