Ich betreibe zwei 3G WD30EFRX im Raid 1 Verbund. Nach 53600 Betiebsstunden meldet die Synology Diskstation, dass bei der zweiten Festplatte 8 Sektoren defekt sind. Der Datenzugriff ist merklich langsamer. Ich habe drei Fragen: - ist rascher Handlungsbedarf erforderlich? - sollte man beide Festplatten tauschen? - wenn ja, macht es Sinn beide HDs gegen SSDs zu tauschen, oder ist deren Zuverlässigkeit zu gering
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> - ist rascher Handlungsbedarf erforderlich? Ja. Wenn Du wartest bis die noch intakte Platte ebenfalls versagt, hast Du ein Problem. > - sollte man beide Festplatten tauschen? Ich würde es tun. Wenn beide Platten vom gleichen Typ sind und eine fällt aus, hätte ich kein großes Vertrauen mehr in die zweite mit der gleichen Laufzeit. > - wenn ja, macht es Sinn beide HDs gegen SSDs zu tauschen Ja, sind deutlich schneller, kommt natürlich drauf an ob man das bei einem NAS oder so merkt (wo das LAN langsamer ist als die Platten). Die Zugriffszeiten bei zufälligen Zugriffen (z.B. mehrere Nutzer gleichzeitig oder viele kleine Dateien) sind aber genau so hoch wie bei sequentiellem Lesen, das könnte man merken. Stromsparender sind sie außerdem. > oder ist deren Zuverlässigkeit zu gering Nein. Die Angst hatte ich am Anfang auch wegen der begrenzten Anzahl Schreibzugriffe, praktisch ist das bei einer guten Platte heute aber so viel, daß man das bei normaler Nutzung sowieso nicht binnen der 10..20 Jahre erreicht, die man so eine Platte evtl. nutzt. Ich hatte bislang keine Probleme mit meinen SSDs, aber man sollte die paar Euro extra für 'ne gute Platte ausgeben (bei Samsung z.B. mindestens die EVO-Variante und nicht gerade die QVO).
Also wenn die zweite Platte ebenso sechs Jahre auf dem Buckel hat, würde ich sie definitiv auch wechseln. Und nein, als Datenspeicher würde ich definitiv wieder zu einer guten Enterprise HDD greifen. Die Kosten pro GB sind da wesentlich geringer als bei einer Enterprise SSD die für diese Dauer ausgelegt ist.
Danke für eure raschen, kompetenten Antworten. Wie für ich denn Tausch am besten durch? Es handelt sich um eine Synology DS212j. Wenn ich zunächst die defekte Festplatte tausche, synchronisieren sich die Daten automatisch auf die neue Festplatte?
Das hängt vom NAS ab. Ich hatte immer nur "administrierte" RAID-Systeme und denen musste man nach dem Austausch der Platte sagen, daß sie das Array neu aufbauen sollen. (Auf diese Weise haben wir z.B. Platten nach bestimmter Betriebszeit ausgetauscht wenn das gewünscht war. Erst das ganze Array auf ein zweites Array gespiegelt falls was schiefgeht und danach eine Platte nach der anderen rausgenommen, neue rein, Array rebuild, nächste Platte...) Beachte, daß Du in dieser Zeit keine Redundanz hast, also wenn da wirklich wichtige Daten drauf liegen, dann schnell sichern und erst hinterher dran rumbauen.
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Gerald K. schrieb: > Ich betreibe zwei 3G WD30EFRX im Raid 1 Verbund. > > Nach 53600 Betiebsstunden meldet die Synology Diskstation, dass bei der > zweiten Festplatte 8 Sektoren defekt sind. Der Datenzugriff ist merklich > langsamer. > > Ich habe drei Fragen: > - ist rascher Handlungsbedarf erforderlich? ja, 53600 Stunden sind ca 6 Jahre, vermutlich 24/7, da beide vom gleichen Typ ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch die andere HDD Fehler bekommt. Lass mal mindestens 1x täglich die Smartmontools drüberlaufen und schau Dir an, ob sich die Werte ändern > - sollte man beide Festplatten tauschen? ja, aber in Zukunft bitte verschiedene Typen, ggf. auseinanderliegende Produktionsdaten, zumindest aber unterschiedliche Firmware > - wenn ja, macht es Sinn beide HDs gegen SSDs zu tauschen, > oder ist deren Zuverlässigkeit zu gering SSDs haben heute eine grössere Zuverlässigkeit als HDD, sofern man Markenware nimmt
Stephan S. schrieb: > ja, aber in Zukunft bitte verschiedene Typen, ggf. auseinanderliegende > Produktionsdaten, zumindest aber unterschiedliche Firmware Sofern man nicht das letzte % Performance braucht, würde ich dies auch empfehlen. Synology macht meines Wissens auch ein linux basiertes Soft RAID, welches mit unterschiedlichen Typen klar kommt. Bei mir im HomeServer sind übrigens 2 SSD und 2 HDD von jeweils unterschiedlichen Herstellern. Gruß Roland
Gerald K. schrieb: > Ich betreibe zwei 3G WD30EFRX im Raid 1 Verbund. > > Nach 53600 Betiebsstunden meldet die Synology Diskstation, dass bei der > zweiten Festplatte 8 Sektoren defekt sind. Der Datenzugriff ist merklich > langsamer. > > Ich habe drei Fragen: > > - ist rascher Handlungsbedarf erforderlich? Ja, defekte Platte tauschen. Was sonst? (blöde Frage!) > - sollte man beide Festplatten tauschen? Ganz sicher jedenfalls nicht gleichzeitig. Allenfalls erst, nachdem das RAID nach dem Tausch der defekten Platte wieder "clean" ist. (Auch wieder: blöde Frage!)
Stephan S. schrieb: > SSDs haben heute eine grössere Zuverlässigkeit als HDD, sofern man > Markenware nimmt Das bezahlt man natürlich auch. Wenn man auf ein gewisse TB Größe kommen muss. Bei einem NAS im Consumer Bereich, wo der Flachenhals immer die Netzwerkverbindung ist, ist der Einsatz einer SSD wie Perlen vor die Säue geschmissen.
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Im Enterprise-Segment findet sich heute beides. Vorneweg in der Hauptsystemen SSDs, dahinter in Backup- und Archivsystemen auch weiterhin HDDs.
Rene K. schrieb: > Bei einem NAS im Consumer Bereich, wo der Flachenhals immer die > Netzwerkverbindung ist, ist der Einsatz einer SSD wie Perlen vor die > Säue geschmissen. Ist nicht eine wesentlicher Bereich der Stromverbrauch?
Gerald K. schrieb: > Ist nicht eine wesentlicher Bereich der Stromverbrauch? Ist halt die Frage, um welche Kapazität es geht und in welchem Verhältnis die möglichen Mehrkosten der SSDs zum höheren Stromverbrauch der HDDs liegen.
(prx) A. K. schrieb: > Gerald K. schrieb: >> Ist nicht eine wesentlicher Bereich der Stromverbrauch? > > Ist halt die Frage, um welche Kapazität es geht und in welchem > Verhältnis die möglichen Mehrkosten der SSDs zum höheren Stromverbrauch > der HDDs liegen. Wer sagt das SSDs weniger Strom verbrauchen? Im Schreibzugriff liegen sie sogar über einer HDD. Es gibt das große Irrtum das eine SSD nur 2 Watt benötigt - laut Studie des Facebook RZ und von https://www.cmu.edu/ liegt der durchschnittliche bei 8-14,5 Watt. Aktuell nimmt dies selbst solche Ausmaße an, das PCIe5 SSD sogar aktiv gekühlt werden müssen um die Verlustleistung abzuführen. Um Gegensatz dazu ist natürlich eine SSD schneller fertig und kann zeitiger in den IDLE gehen, das spart dann allerdings wieder Strom. Und wenn ich davon ausgehe das in einem normalen Ryhtmus von 3 Jahren die HDDs gewechselt werden. Steht dies aktuell in keiner Relation zum Preis. Auch die Stromkosten amortisieren sich in diesem Zeitraum in keinster Weise.
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Rene K. schrieb: > Und wenn ich davon ausgehe das in einem normalen Ryhtmus von 3 Jahren > die HDDs gewechselt werden. Die Einsatzdauer von HDDs in Speichersystemen liegt bei uns im Unternehmen eher bei 10 Jahren und sie werden damit ungefähr doppelt so alt, als die projektierte Haupteinsatzdauer von 5 Jahren vorsieht. Nach dieser ersten Phase wechseln die Systeme die Rolle und werden noch viele Jahre in weniger kritischem Bereich eingesetzt. Man spürt zwar, dass die HDDs dann allmählich altern, aber so lange Ersatz verfügbar ist, ist das kein Problem. Bei SSDs funktioniert dieses zweite Leben wohl nicht, denn die sind gegen Ende der Haupteinsatzdauer entsprechend Eigenauskunft deutlich abgenutzt, und zwar recht gleichmässig. Etliche periphere Server mit eigenem HDD-Storage und eher mässiger Belastung haben auch schon ca ein Jahrzehnt auf dem Buckel. Plattenausfälle: so gut wie keine. Die Vorgängergeneration erreichte nach einem Jahrzehnt das hintere Ende der Badewannenkurve und die Ausfälle nahmen zu.
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Ich werde jetzt rasch die Festplatte tauschen. Ein neunter fehlerhafer Sektor ist dazu gekommen. Die Daten habe ich gesichert. 1. Samsung 870 EVO SATA III 2.5 Zoll SSD, 4 TB, 560 MB/s Lesen, 530 MB/s Schreiben => 2x 238,98€ 2. Western Digital Red 4TB 3.5 Zoll NAS Interne HD 180MB/s - 5400 RPM - WD40EFAX => 2x 86€ - die Synology DS212j unterstützt maximal 3G, können 4G ein Problem sein? - die jetzige HD WD30EFR verwendet das CMR-Aufzeichnungsverfahren, die WD40EFAX das SMR-Verfahren, kann es Probleme mit RAID 1 geben? - können die 2.5" ein Problem beim Einbau in die DS212j sein? Rechtfertigt die 3-fache Geschwindigkeit den höheren Preis. Wahrscheinlich ist die WD30EFZX noch besser geeignet: WD30EFZX Red Plus interne Festplatte NAS 3 TB (3,5'', Datenübertragung bis 175 MB/s, Workload 180 TB/Jahr, 5.400 => 2x 107€ + 3G + SMR Aufzeichnungsverfahren + 2.5"
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Hallo Gerald K., Gerald K. schrieb: > Ich betreibe zwei 3G WD30EFRX im Raid 1 Verbund. > > Nach 53600 Betiebsstunden meldet die Synology Diskstation, dass bei der > zweiten Festplatte 8 Sektoren defekt sind. Der Datenzugriff ist merklich > langsamer. > > Ich habe drei Fragen: > > - ist rascher Handlungsbedarf erforderlich? Ja. > - sollte man beide Festplatten tauschen? Ja. > - wenn ja, macht es Sinn beide HDs gegen SSDs zu tauschen, oder ist > deren Zuverlässigkeit zu gering Das hängt vom Einsatzprofil ab. Eine pauschale Aussage gibt es nicht.
Gerald K. schrieb: > + 3TByte > + SMR Aufzeichnungsverfahren > + 3.5" Korrektur: CMR Aufzeichnungsverfahren
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Gerald K. schrieb: > Ich werde jetzt rasch die Festplatte tauschen. Ein neunter fehlerhafer > Sektor ist dazu gekommen. Die Daten habe ich gesichert. > > 1. Samsung 870 EVO SATA III 2.5 Zoll SSD, 4 TB, 560 MB/s Lesen, 530 MB/s > Schreiben => 2x 238,98€ > 2. Western Digital Red 4TB 3.5 Zoll NAS Interne HD 180MB/s - 5400 RPM - > WD40EFAX => 2x 86€ > > > - die Synology DS212j unterstützt maximal 3G, können 4G ein Problem > sein? Was soll 3G und 4G heißen? > - die jetzige HD WD30EFR verwendet das CMR-Aufzeichnungsverfahren, die > WD40EFAX das SMR-Verfahren, kann es Probleme mit RAID 1 geben? Ja. Wenn die SMR mit Aufräumen beschäftigt ist, könnte Deine 212j aufgrund einer Timeout-Grenze unterstellen, Deine Platte(n) seien defekt. > - können die 2.5" ein Problem beim Einbau in die DS212j sein? Welche bitte? Die WD40EFAX ist doch eine 3,5''-Festplatte? > Rechtfertigt die 3-fache Geschwindigkeit den höheren Preis. Das kannst nur Du wissen! > Wahrscheinlich ist die WD30EFZX noch besser geeignet: Ja, z.B. weil es eine CMR-Festplatten ist. > WD30EFZX Red Plus interne Festplatte NAS 3 TB (3,5'', Datenübertragung > bis 175 MB/s, Workload 180 TB/Jahr, 5.400 => 2x 107€ > > + 3G > + SMR Aufzeichnungsverfahren Seit wann ist die WD30EFZX eine SMR-Festplatte? > + 2.5" siehe meine Frage oben! Kontrolliere mal, wie warm Deine Festplatten bei Deiner Nutzung in ihrem NAS-Brutkasten werden!
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Peter M. schrieb: > Was soll 3G und 4G heißen? > >> - die jetzige HD WD30EFR verwendet das CMR-Aufzeichnungsverfahren, die >> WD40EFAX das SMR-Verfahren, kann es Probleme mit RAID 1 geben? > > Ja. Wenn die SMR mit Aufräumen beschäftigt ist, könnte Deine 212j > aufgrund einer Timeout-Grenze unterstellen, Deine Platte(n) seien > defekt. > >> - können die 2.5" ein Problem beim Einbau in die DS212j sein? > > Welche bitte? Die WD40EFAX ist doch eine 3,5''-Festplatte? > >> Rechtfertigt die 3-fache Geschwindigkeit den höheren Preis. > > Das kannst nur Du wissen! > >> Wahrscheinlich ist die WD30EFZX noch besser geeignet: > > Ja, z.B. weil es eine CMR-Festplatten ist. > >> WD30EFZX Red Plus interne Festplatte NAS 3 TB (3,5'', Datenübertragung >> bis 175 MB/s, Workload 180 TB/Jahr, 5.400 => 2x 107€ >> >> + 3G >> + SMR Aufzeichnungsverfahren > > Seit wann ist die WD30EFZX eine SMR-Festplatte? > >> + 2.5" > > siehe meine Frage oben! Da habe ich was falsches geschrieben. + 3TB + CMR-Aufzeichnungsverfahren + 3,5"
Peter M. schrieb: > Kontrolliere mal, wie warm Deine Festplatten bei Deiner Nutzung in ihrem > NAS-Brutkasten werden! https://www.mikrocontroller.net/attachment/599270/WD30EFR.jpg Da habe ich einiges durcheinander gebracht, danke für die Hinweise!
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Gerald K. schrieb: > 1. Samsung 870 EVO SATA III 2.5 Zoll SSD, 4 TB, 560 MB/s Lesen, 530 MB/s > Schreiben => 2x 238,98€ > 2. Western Digital Red 4TB 3.5 Zoll NAS Interne HD 180MB/s - 5400 RPM - > WD40EFAX => 2x 86€ Dir ist bewusst das die Samsung EVO NICHT für deinen Einsatzzweck geeignet ist? Wenn eine Samsung SSD - dann aus der PM Reihe - In deinem Fall mit ~4TB wäre das dann Samsung PM883. Diese liegt dann auch gleich mal wieder bei ~500€ das Stück.
Rene K. schrieb: > Gerald K. schrieb: >> Samsung 870 EVO SATA III 2.5 Zoll SSD, 4 TB, 560 MB/s Lesen, 530 MB/s >> Schreiben => 2x 238,98€ >> Western Digital Red 4TB 3.5 Zoll NAS Interne HD 180MB/s - 5400 RPM - >> WD40EFAX => 2x 86€ > > Dir ist bewusst das die Samsung EVO NICHT für deinen Einsatzzweck > geeignet ist? > Wenn eine Samsung SSD - dann aus der PM Reihe - In deinem Fall mit ~4TB > wäre das dann Samsung PM883. Diese liegt dann auch gleich mal wieder bei > ~500€ das Stück. Danke für eure Tipps. - ich bin mit Western Digital sehr zu frieden (never change a winning team) - SSD ist mir zu teuer (bei externe oder WLAN Zugriffe bringt die 3x Geschwindigkeit nicht viel) - brauche keinen Adapter von 2,5" auf 3,5" - 3TB nutzt die maximale Speichergröße der DS212j voll aus (derzeit brauche 50%) - die Technologie ist ausgereift - im Standby ist der Energieverbrauch gering (0,3W) Es werden zwei Western Digital WD Red Plus 3TB, SATA 6Gb/s **WD30EFPX** Immerhin hat die **WD30EFRX** sehr lange gute Dienste geleistet!
Gerald K. schrieb: > Immerhin hat die **WD30EFRX** sehr lange gute Dienste geleistet! Ich weiß jetzt nicht, ob die 3Tb von WD von dem SMR-Problem betroffen ist. SMR sind für Raid nicht geeignet. Es gibt hier die 'Plus' Variante. Diese hat weiterhin CMR. So 'goldig' sind die WD nun auch wieder nicht. Habe hier mittlerweile 3-stk 6Tb von WD, alle mit unterschiedlichen Symptomen, und alle zumindest derzeit nicht einsetzbar. Die eine dreht hoch, bringt aber nichtmal ihre Systemdaten/Smart raus, die andere hat immens Lesefehler über die ganze Platte, obwohl nur ca. 1.5 TB belegt sind. Zeigt derzeit bei Smart 01: 5FFFFF an. Kurios ist dabei, dass dieser Wert auch wieder runter geht. Die Letzte hatte Schreibprobleme, ist nun aber wieder bis zum letzten Byte schreib und lesbar. Aber Smart meint den Letzten Reservesektor verbraucht zu haben, und deshalb will mein Qnap die Platte nicht haben. Frage ist, ob sich dieser Wert evttl. auch wieder von allein reduziert. Oder mit Hilfe von HD-Tune?
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Ben B. schrieb: > (bei Samsung z.B. mindestens die EVO-Variante > und nicht gerade die QVO). Wobei QLC-Flash auch im Enterprise-Segment Einzug hält: https://www.datacenterdynamics.com/en/news/netapp-announces-new-qlc-flash-storage-for-data-centers/
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Thomas S. schrieb: > So 'goldig' sind die WD nun auch wieder nicht. Pech kann überall haben. Wer kennt den Begriff "Montagsauto" nicht? Waren die Ausfälle innerhalb der 3 Jahre Garantiezeit?
Gerald K. schrieb: > - SSD ist mir zu teuer (bei externe oder WLAN Zugriffe bringt die 3x > Geschwindigkeit nicht viel) Und ich behaupte jetzt einfach mal, selbst mit GBit Anbindung im heimischen Netzwerk lohnt auch dort die SSD nicht .. Meine 4 wd40efpx gähnen jedenfalls wenn der Server mit Daten beschrieben wird.
Ich A. schrieb: > Und ich behaupte jetzt einfach mal, selbst mit GBit Anbindung im > heimischen Netzwerk lohnt auch dort die SSD nicht .. Wenn eine SSD in diesem Kontext Sinn ergibt, dann nicht aufgrund der Transferrate, obwohl dieser Aspekt stets wie eine Monstranz vorneweg getragen wird. Interessanter ist bei SSDs oft die Zugriffszeit. Wer ein Verzeichnis mit 1000 Fotos öffnet und frisch erzeugten Thumbnails zuschaut, der merkt den Unterschied vielleicht schon. Ebenso wenn man Files in einem grösseren Baum sucht.
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> Wobei QLC-Flash auch im Enterprise-Segment Einzug hält
Naja, erstaunt mich nicht wirklich... es ist halt billig und die Platten
laufen im RAID-Verbund... sprich wenn was schiefgeht ist das erstmal
nicht so ärgerlich wie beim Privatkunden, der nur eine Platte hat. Ggf.
kann man problemlos auf andere Platten wechseln wenn sich eine erhöhte
Anzahl Ausfälle vor Ende der geplanten Nutzungsdauer zeigt. Die
Nutzungsdauer ist auch meistens nicht so hoch. Ich kenne da zwei Typen
Rechenzentren, die mit SSDs aufgebaut waren - beim einen wurde der Kram
verwendet "bis er brennt" und die Datensicherheit durch Backups und Hot
Spares in den RAID-Systemen hergestellt und beim anderen flog alles nach
einer geplanten Nutzungsdauer von nur zwei Jahren in den Schredder. Die
Platten hatten zu dem Zeitpunkt 100% Einschaltdauer, aber ich weiß nicht
wieviele TBW sie in der Zeit runtergerissen haben. SSD-Racks waren aber
deutlich weniger als die älteren HDD-Racks, das gleiche System kann
offenbar dank der praktisch fehlenden Zugriffszeit bei SSDs viel mehr
Kunden versorgen.
(prx) A. K. schrieb: > Interessanter ist bei SSDs oft die Zugriffszeit. Wer ein Verzeichnis mit > 1000 Fotos öffnet und frisch erzeugten Thumbnails zuschaut, der merkt > den Unterschied vielleicht schon. Aber sind wir mal ehrlich, wo oft macht man das? Die Thumbnails erzeugen sich einmal, danach sind sie verfügbar. Suche... Okay das stimmt, aber wenn der Baum einmal indiziert wurde ist dies auch wieder hinfällig. Und der Geschwindigkeitsvorteil ist sicherlich auch bloß messbar. Würde es sich für dich da echt lohnen diesen immensen Aufpreis zu zahlen?! Wohl gemerkt, wir sprechen von einem Datengrab - also keinen System oder Workload Platten.
Ben B. schrieb: > laufen im RAID-Verbund... sprich wenn was schiefgeht ist das erstmal > nicht so ärgerlich wie beim Privatkunden, der nur eine Platte hat. RAID ist eine eher trügerische Sicherheit. Der Controller spiegelt Daten auf die zweite Platte, das können aber kaputte Daten sein. Ich habe es einmal erlebt, dass eine HD ausgefallen ist und die Daten auf der anderen ebenfalls kaputt waren.
Dann war das aber ein sehr dummer Controller bzw. ich kenne die Umstände nicht, unter denen er beschädigte Daten als valide betrachtet hat. Beim RAID 5 mit drei Platten z.B. läuft das so ab, daß die Daten einer beliebigen Platte aus den Daten der beiden anderen errechnet werden können. Fällt nun eine Platte aus oder liefert falsche Daten, fällt das dem Controller durch solche Berechnungen auf und er kann feststellen, welche der Platten invalide Daten liefert. Diese kann dann bspw. automatisiert aus dem Verkehr gezogen und durch eine hot spare Platte ersetzt werden. Der Controller beschreibt diese Platte dann nicht mit von der defekten Platte kopierten Daten, sondern alles wird komplett neu aus den beiden intakten Platten berechnet.
Gerald K. schrieb: > - sollte man beide Festplatten tauschen? Ich würde beide zusammen wechseln und das letzte zyklische Backup einspielen.
Peter D. schrieb: > Gerald K. schrieb: >> sollte man beide Festplatten tauschen? > > Ich würde beide zusammen wechseln und das letzte zyklische Backup > einspielen. Ich habe alle Daten auch auf einem PC und Laptop und kann diese Byte für Byte vergleichen bzw. synchronisieren (Easy2Sync bzw.Total Commander).
Gerald K. schrieb: > - sollte man beide Festplatten tauschen? Bei dem Alter der Platten würde ich das tun. Obwohl bei mir in einer noch ein Jahr älteren DS211j seit 11 Jahren bis vor einigen Wochen noch die Erstbestückung 24/7 lief (2 x WD1003FBYX / 97906 Stunden). Kriegt aber kein Update auf DSM7 mehr, ist ehrlicherweise auch grottenlangsam und inzwischen durch ein aktuelleres Modeel ersetzt. > Wenn ich zunächst die defekte Festplatte tausche, synchronisieren sich > die Daten automatisch auf die neue Festplatte? Das ist zwar richtig, aber beim Resync wird auch die alte HD recht heftig beansprucht. Es wäre nicht die erste Platte, die dabei ebenfalls aussteigt. Ich würde beide Platten austauschen, das DSM neu aufsetzen und die Daten aus dem Backup einspielen. Vor dem Plattentausch noch die NAS/DSM Konfiguration sichern. Da die DS212j von der neuen DSM7 Version eh nicht mehr unterstützt wird, wird weiterhin ein DSM 6.2 laufen und du kannst die Konfiguration dann wieder zurückspielen. Je nach dem, wie viele Nutzer und Apps auf dem NAS laufen, kann das einige Arbeit sparen.
Wenn du sicher gehen willst, mal einen Blick in die Kompatibilitätsliste von Synology werfen: https://www.synology.com/de-de/compatibility?search_by=products&model=DS212j&category=hdds_no_ssd_trim&filter_size=3TB&p=1&change_log_p=1
Warum betreibt man als Privatperson überhaupt ein Raid1? Ist es so wichtig, dass Sohnemann weiterzocken kann, oder wofür braucht man die Verfügbarkeit?
MaWin O. schrieb: > Warum betreibt man als Privatperson überhaupt ein Raid1? In meinem Fall, weil ich die Bequemlichkeit bei Plattendefekt höher schätze, als die Kosten der zweiten Disk.
(prx) A. K. schrieb: > MaWin O. schrieb: >> Warum betreibt man als Privatperson überhaupt ein Raid1? > > In meinem Fall, weil ich die Bequemlichkeit bei Plattendefekt höher > schätze, als die Kosten der zweiten Disk. Genau so ist es. Speziell, wenn man ein papierloses "Home Office" betreibt sollte es zu keine Datenverluste kommen. Der Vorteil eines papierloses "Home Office" ist, jederzeit über **alle** Unterlagen, auch unterwegs, verfügen zu können. Es verstauben keine Ordner, Dokumente sind über PDF-Inhaltsuche leichter zu finden. Aber wichtig: - **Arbeitsgedächtnis**: aktueller Datenstand auf PC und Laptop, Synronisation mit Datenserver (Easy2sync). Es wird nicht direkt mit den Daten am Datenserver gearbeitet, dieser dient nur als "Drehscheibe" für den Datenaustausch und zur zentralen Aufbewahrung. - **Kurzzeitgedächnis**: Datenserver mit Raid, keine Sicherheit bei irrtümlicher Löschung oder Überschreibung - **Langzeitgedächtnis**: Backup auf externes Laufwerk, HD oder BR
Bitte keine optischen Datenträger wie BluRay oder DVD zur Langzeitarchivierung verwenden! Schon die CD hat sehr eindrucksvoll bewiesen, daß das nicht funktioniert. Bzw. wenn überhaupt, dann braucht man spezielle Medien, deren Haltbarkeit speziell gesteigert und garantiert ist. Langzeitarchivierung ist sowieso ein größeres Thema und erfordert früher oder später eine Migration der Daten auf aktuelle Datenträger. Bei CDs/DVDs etwas früher, bei gemeißelten Steinplatten etwas später.
Ben B. schrieb: > Bitte keine optischen Datenträger wie BluRay oder DVD zur > Langzeitarchivierung verwenden! Schon die CD hat sehr eindrucksvoll > bewiesen, daß das nicht funktioniert. Ich verwende BluRay M-Disk. Aber nur für wichtige Daten. Die Daten werden redundant auf die Disk geschrieben. Ben B. schrieb: > Bei CDs/DVDs etwas früher, bei gemeißelten Steinplatten etwas später. Ab und zu muss man die Goldschrift nachziehen;)
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Ben B. schrieb: > Bitte keine optischen Datenträger wie BluRay oder DVD zur > Langzeitarchivierung verwenden! Schon die CD hat sehr eindrucksvoll > bewiesen, daß das nicht funktioniert. Bzw. wenn überhaupt, dann braucht > man spezielle Medien, deren Haltbarkeit speziell gesteigert und > garantiert ist. Langzeitarchivierung ist sowieso ein größeres Thema und > erfordert früher oder später eine Migration der Daten auf aktuelle > Datenträger. Bei CDs/DVDs etwas früher, bei gemeißelten Steinplatten > etwas später. Bluray hat die ganzen Fehler der Vorgänger ausgebügelt und ist vor allem (noch) nicht zum Billigschrott wie CD/DVD degeneriert, das war das eigentliche Problem bei CD/DVD, die immer lausigere Qualität der Medien+Laufwerke.
Und Du denkst, in 10..15 Jahren ist das bei BluRay anders? Ich mache mir da eher Gedanken ob ich die USB-Sticks und Festplatten, die ich für sowas verwende, in 10..20 Jahren noch lesen kann. Oder ob's mal wieder keinen Computer mehr gibt, der noch einen passenden Anschluss besitzt (wer heute seine Langzeitarchivierung noch auf MFM/RLL-Platten zu liegen hat, der hat ein Problem) oder ob ich erschrocken feststelle, daß Flash-Speicher tatsächlich irgendwann an Vergesslichkeit leiden.
Ben B. schrieb: > oder ob ich erschrocken feststelle, > daß Flash-Speicher tatsächlich irgendwann an Vergesslichkeit leiden. Tun sie. Ich hab mal nen USB-Stick nach mehreren Jahren wieder an den PC gesteckt. Er war nicht mehr lesbar, lies sich aber wieder formatieren und dann auch benutzen. Empfohlen wird, alle Flashmedien einmal im Jahr anzuschließen.
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Ben B. schrieb: > Ich mache mir da eher Gedanken ob ich die USB-Sticks und Festplatten, > die ich für sowas verwende, in 10..20 Jahren noch lesen kann. Flashmedien sind als Langzeitspeicher noch weniger geeignet als optische Datenträger. Die müssen mindestens einmal im Jahr an Strom, damit der interne Controller seine Flashblöcke prüfen und refreshen kann. Daten muss man aktiv archivieren, also immer wieder auf aktuelle Medien umkopieren. Wie eine Schriftrolle 100 Jahre lang in die Höhle legen und dann wiederfinden, das funktioniert nicht.
Gerade mal mit dem Stick getestet, den ich hier liegen habe - der läuft unproblematisch und auch ein ganz alter 256MB Stick, den ich nur noch nicht entsorgt habe, erfreut sich bester Gesundheit. Aber stimmt schon, besonders zuverlässig finde ich die Dinger auch nicht, daher hab ich mehrere. An verschiedenen Orten und verschiedene Marken, so daß bei Verlust eines Sticks die Chance hoch ist, daß ein anderer noch funktioniert - oder eben die Festplatten. Die sind nur nicht ganz so leicht mal eben nebenbei anzuschließen wie ein USB-Stick.
Soul E. schrieb: > Flashmedien sind als Langzeitspeicher noch weniger geeignet als optische > Datenträger. ...sowie magnetische.
Ben B. schrieb: > oder eben die Festplatten. Die sind nur > nicht ganz so leicht mal eben nebenbei anzuschließen wie ein USB-Stick. News: Festplatten gibt es auch mit USB-Anschluss. ;-) Ohnehin ist USB neben Ethernet derjenige Anschluss mit den besten Chancen, auch in 10 oder 20 Jahren noch eine Buchse zu finden. Bei Ethernet (NAS-Disk) wird einem aber eine veraltete Authentifizierungstechnik in die Suppe spucken und man wird keinen Browser mehr finden, der noch auf die Management-Oberfläche kommt.
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Ben B. schrieb: > Bitte keine optischen Datenträger wie BluRay oder DVD zur > Langzeitarchivierung verwenden! Schon die CD hat sehr eindrucksvoll > bewiesen, daß das nicht funktioniert. Das ist (zumindest in dieser Globalität) ziemlicher Unsinn. Es gibt reichlich optische Medien, die sich zumindest nach Jahrzehnten noch problemlos lesen lassen. Das fängt an mit Audio-CDs (weil das natürlich die ersten optischen Medien waren). Ich habe ca. 40 davon aus den den späten 80ern des letzten Jahhunderts. Jedes dieser Medien läßt sich heute noch problemlos lesen und es ist auch kein Problem, an ein dazu geeignetes Lesegerät zu kommen. Gibt's in reicher Auswahl für kleinstes Geld. > Bzw. wenn überhaupt, dann braucht > man spezielle Medien, deren Haltbarkeit speziell gesteigert und > garantiert ist. Genau. Hätte "man" damals(TM) ein wenig tiefer in die Tasche gegriffen und statt der billigen RO-Medien die nur etwas teureren RW-Medien benutzt... So fickte sich halt "man" mit seinem Geiz verzögert über die Zeit selbst. No mercy. Dramatische Inkompetenz muss einfach bestraft werden. Und sei es nach Jahrzehnten.
C-hater schrieb: > Das fängt an mit Audio-CDs (weil das natürlich die ersten optischen > Medien waren). Ich habe ca. 40 davon aus den den späten 80ern des > letzten Jahhunderts. Jedes dieser Medien läßt sich heute noch > problemlos lesen das bestreite ich nicht. > und es ist auch kein Problem, an ein dazu geeignetes > Lesegerät zu kommen. Heute ja, aber wie lange noch? Das kann ähnlich ausgehen wie mit Disketten, wofür es kaum noch zuverlässige Laufwerke gibt.
Bei Disketten sind das eher nicht die Laufwerke, sondern die Disketten, die man in ihren letzten Jahren bekommen hat... die waren nur noch Müll. Da war es völlig normal, daß von einer 10er Box frisch aus dem Laden schon zwei oder drei nicht fehlerfrei formatierbar waren.
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