Einen wunderschönen guten Tag an die Schwarmintelligenz ! Ich bräuchte bezüglich einer Restauration eines alten Tektronix Röhrenoszi ein paar Inputs. Genau gesagt geht es dabei um einem Tektronix 535 bei dem es gilt die Selengleichrichter loszuwerden. Hierzu bot die Firma Tektronix schon Ende der 60er Umrüstkits auf Diodengleichrichter an (Abb.1). Damals wurden ab Werk 1N3194 (Abb.2) Dioden verbaut. Das heutige Äquivalent dazu wäre ja die 1N4004 (Abb.3.1 - 3.2). Die 1N4004 stimmt aber nicht 100%ig mit den Werten der alten 1N3194 überein was mich schließlich und endlich zu meiner Frage bringt. Ich habe unzählige 1N4007 Dioden bei mir herumliegen und ich frage mich was dagegensprechen würde die selbigen für die Restaurierung zu verwenden? Falls sich jemand fragen sollte warum ich hier einwenig ins Grübeln geraten bin - ich bin auf einem amerikan. Radioforum auf jemanden gestoßen der im Jahre 2011 ein Tektronix 541 restauriert hatte und zwingend davon abriet 1N4007 zu verwenden. Mit detaillierten Angaben warum wurde tüchtig gespart und auf eine Antwort warte ich bis heute vergebens. Ich lege auch noch die Beschaltung der Stromversorgung des Tektronix 535 (Abb.4) bei in der noch die Selengleichrichter (SR) verbaut sind. Ich hoffe jemand kann bei mir etwas Licht ins Dunkel bringen. Bin für jede Idee, Meinung und jeden Ratschlag dankbar!
1 N 4007 würde ich auch verwenden. Dass sie dabei ordentlich heiß werden, ist nicht zu ersehen. Und die Spannungen, die sie abkönnen müssen, gehen ja auch nicht durch die Decke. Die Selengleichrichter nicht wegschmeißen. So schöne Scherzartikel gibt es nicht mehr überall zu kaufen. Deren Gestank bei Überlastung ist beeindruckend.
Vielen Dank für die prompte Antwort! Dies bestätigt meine Annahme völlig! P.s.: was den Mief angeht wenn sich einer vertschüsst sind sie wirklich einsame Spitze!!! :)
Wenn Bild 1 einen Umrüstsatz zeigt, sind die fetten Widerstände vermutlich die Zugabe um den im Vergleich erheblich geringeren Spannungsabfall der Siliziumdioden zu den Selenplatten wettzumachen. Wenn der amerikanische Kollege das nicht bedacht hat, wird er mit dem 1:1 Ersatz vermutlich die nachfolgende Schaltung gehimmelt haben? Das passiert regelmäßig beim Umrüsten von alten Röhrenradios auf Silizium und bedarf einer sorgfältigen Anpassung.
Peter F. schrieb: > Genau gesagt geht es dabei um einem Tektronix 535 bei dem es gilt die > Selengleichrichter loszuwerden. WArum steht im Peter F. schrieb: > Damals wurden ab Werk 1N3194 (Abb.2) Dioden verbaut. Warum steht dann in Abb2 ganz groß oben Diffused Junction Silicon Rectifiers ? Muß ich das Problem verstehen oder ist da keines, wenn die Dioden alle funktionieren? Erstaunlich ist die lange Bauzeit des Gerätes von 1954 bis 1972. Daran erkenn man schon leicht, wie weit es in seinen Anfangszeiten seinen Mitstreitern voraus war. Schön im Winter zu benutzen: "Power Consumption 500 W with Type CA plug-in" Selen-Dioden finde ich keine. mfg
Hast du interesse an einem Telequipment DM63 ? Müsste noch funktionieren...
Christian S. schrieb: > Selen-Dioden finde ich keine. Die Suche nach SR750, SR780 etc liefert zwar moderne Schottky-Dioden, aus der Angabe "5 plates per leg" an den Brückengleichrichtern kann man aber durchaus auf Selen schließen. Eine Selen-Platte vertrug nur knapp 30 V. Daher brauchte man hier vier bis fünf in Reihe. Das sieht dann aus wie ein kleiner Heizkörper.
Ne vorsichtige Frage: warum eigentlich alle austauschen ? Es sind ja nicht alle Brücken im Gerät defekt. Die "gesunden" Dioden zeigen dann noch den Originalzustand. Nur bei derjenigen Brücke die es nicht mehr tut, austauschen. Aber dann alle 4 Dioden oder eine fertige Brücke, nicht nur eine Einzeldiode wie im Bild. Eine etwas in den Werten unterschiedliche Diode kann zu ungleicher Belastung oder gar einer DC- Komponente im Trafo führen. Eigentlich alle Si-Gleichrichterdioden sind "diffundiert", also mit Herstellung der P-Schicht per Dampfphase. "legiert" gab es bei Ge-Halbleitern, da wurde ein Indium-Plättchen auf den chip aufgeschmolzen und das flüssige In erzeugte die P-Schicht. Damals war das "diffundiert" halt eine nennenswerte Tatsache, später war es garnicht mehr nennenswert. Selengleichrichter ersetzen ist dann ein ganz andres Problem.
Auszug aus TekWiki: (https://w140.com/tekwiki/wiki/Selenium_rectifiers) ---- Einige klassische Tek-Geräte verwenden Selenium-Gleichrichter. Es wird empfohlen, diese durch moderne Silizium-Gleichrichter zu ersetzen. Ein Problem besteht jedoch darin, dass die ursprünglichen Schaltungen auf der Grundlage des zu erwartenden Spannungsabfalls an einem Selen-Gleichrichter entworfen wurden, der viel höher ist als der Spannungsabfall an einem Silizium-Gleichrichter. Daher kann der einfache Austausch des Selen-Teils durch ein Silizium-Teil zu einer Überspannungssituation führen. Hierfür gibt es viele Lösungen. Ein Ansatz besteht darin, einen "Vorwiderstand" in Reihe mit einem Silizium-Gleichrichter zu schalten. Der Widerstand wird so gewählt, dass der Spannungsabfall den Wechsel der Gleichrichter kompensiert. Ein anderer Ansatz besteht darin, mehrere Silizium-Gleichrichter in Reihe zu schalten. Ein anderer Ansatz besteht darin, Transformatoren so zu verdrahten, dass ihre Sekundärseite die Versorgung teilweise unterbricht, wodurch weniger Spannung an die Siliziumgleichrichter geleitet wird, so dass deren Ausgangsspannung der Spannung im ursprünglichen Entwurf entspricht. ---- Der dritte Vorschlag wird wohl kaum in Betracht kommen. Wenn man in den Service Scope sucht findet man im Oct 1959 das hier: https://w140.com/tekwiki/images/5/5c/Service_Scope_01_Oct_1959.pdf viel Erfolg
Pi S. schrieb: > Der dritte Vorschlag wird wohl kaum in Betracht kommen. > > Wenn man in den Service Scope sucht findet man im Oct 1959 das hier: > https://w140.com/tekwiki/images/5/5c/Service_Scope_01_Oct_1959.pdf Scroll doch einfach mal nach oben. Da ist ein Foto von genau diesem Kit zu sehen. Eine Leiterplatte mit Silizium-Dioden und passende Vorwiderstände. https://www.mikrocontroller.net/attachment/599139/Abb.1.png Und ebendas will der TO nachbauen und statt der in seinem Gerät verbauten Selenstapel einsetzen. Und fragt welche Dioden dafür in Frage kommen. Und ja, 1N4007 tun es. Und wenn man jetzt noch die Werte der originalverbauten Widerstände wüsste, bräuchte man nicht selber rechnen-
>Und wenn man jetzt noch die Werte der > originalverbauten Widerstände wüsste, bräuchte man nicht selber rechnen- Danke an alle für die interessanten Inputs! Hier noch ein paar Infos zum Umrüstkit mit der Tektronix TeileNr.: 040-0395-00 http://www.jacmusic.com/techcorner/ARTICLES/English/Selenium/Tektronix%20040-0395-00%20mod%20kit%20instructions.pdf Der einzige Unterschied zum 040-0395-01 besteht darin, dass der 040-0395-00 nicht PCB basiert ist sonder noch in alter Tektronix-Manier mit keramischen Lötleisten realisiert wurde. Die Beschaltung ist jedoch identisch. Ich glaube das beantwortet dann auch die Frage nach den Werten der Widerstände.
Peter R. schrieb: > Ne vorsichtige Frage: warum eigentlich alle austauschen ? Es sind ja > nicht alle Brücken im Gerät defekt. Die "gesunden" Dioden zeigen dann > noch den Originalzustand. Nachvollziehbare Frage… Grund dafür ist, dass es an und für sich ein „Easy-Fix“ ist was das Umrüstkit angeht. Bei den unzähligen Elkos, Papierkondensatoren und Allen Bradley Widerständen die sonst noch im Gerät getauscht werden müssen fallen für mich die 20 Dioden garnicht mehr ins Gewicht. ABER ich kann nach einem Tausch der Diode (zumindest in diesem Teil) davon ausgehen, dass sich in näherer Zukunft kein Fehler erschlichen wird, was meiner Bestrebung ein solide funktionierendes Messgerät auf die Beine zustellen entgegenkommt.
Das ist schon richtig das dann das Netzteil Thema für die kommenden Jahre erledigt ist. Ob man aber heute noch Wert auf ein Gerät legt das ein halbes Kilowatt verheizt für eine nach heutigem Maßstab sehr bescheidene Messleistung ... muss man schon tektronix Fan sein. Ich bin froh das nur noch 2xxx, 5xxx und 7xxx Systeme bei mir werkeln. Und auch nur dann wenn's darum geht in den alten Zeiten zu schwelgen.
Wir haben nur die 1N4007 im System. Warum überhaupt noch 1N4001 .. 1N4006 verwendet werden, erschließt sich mir nicht. Die sind bei den Distries entweder teurer oder nicht lagernd. Für höhere Spannungen gibt es noch die BY133 (1300V). Für neue Platinen benutzen wir als Universalgleichrichter die S1M.
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> Ich bin froh das nur noch 2xxx, 5xxx und 7xxx Systeme bei mir werkeln. > Und auch nur dann wenn's darum geht in den alten Zeiten zu schwelgen. Yo, ich schalte auch nur noch einmal im Jahr fuer eine Stunde aus Nostalgiegruenden ein. Es geht nix ueber den Klang einen guten alten Tek-Luefters der langsam die Elkogase im Raum verteilt und einen an eine Jugend vor der eigenen Geburt erinnert. :-D Vanye
> Ob man aber heute noch Wert auf ein Gerät legt das ein halbes Kilowatt > verheizt für eine nach heutigem Maßstab sehr bescheidene Messleistung > ... muss man schon tektronix Fan sein. In der Tat! Wenn man die Messleistungen und den Verbrauch in Relation stellen würde sollte man das Ding besser als Couchtisch verwenden. Aber Dank einer dicken PV-Anlage auf meinem Dach und der großen Freude am Herumbasteln an diesen alten Geräten halten sich meine moralischen Bedenken bisweilen sehr bedeckt. :-P Und ja!!! Ich bin großer Tektronix-Fan!!! Kurzes Update: Habe heute das Paket aus den USA erhalten in dem sich besagtes Umrüstkit befand. Bei einem Feierabendgläschen gepaart mit etwas Lötkolbenschwingen wurden alle Widerstände durchgemessen und alle Dioden getauscht. Dabei habe ich bemerkt, dass das Mod.Kit sehr nahe am Gehäuselüfter liegt und habe mich dazu entschieden die 1N4007 etwas erhöht von der PCB zu platzieren damit sie besser im Luftstrom des Lüfters liegen (siehe Anhang) - so hoffe ich möglichst viel Wärme vom Mod.Kit abtransportieren zu können. Meinungen und Bedenken dazu? Wünsche allen noch einen ruhigen bastelreichen Abend!
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Da fließen keine 1A, die 1N4007 bleiben völlig kalt. Im Schaltplan steht 1,2V an 5R, also max 240mA.
Thomas R. schrieb: > Wenn der amerikanische Kollege das nicht bedacht hat, wird er mit dem > 1:1 Ersatz vermutlich die nachfolgende Schaltung gehimmelt haben? > > Das passiert regelmäßig beim Umrüsten von alten Röhrenradios auf > Silizium und bedarf einer sorgfältigen Anpassung. Ich kann die Röhrenradios kaum zählen, die ich von Röhre oder Selen auf Si- Dioden umgebaut habe. Einen Reihenwiderstand habe ich fast immer eingebaut, der Wert ist aber kaum kritisch. Wer es besondes gut machen will, nimmt -so vorhanden- den Schaltplan, sucht sich relevante Spannungsangaben, und bemißt den Widerstandswert so, daß die Meßwerte mit Si- Diode einigermaßen stimmen. Hier ein Ersatz fuer eine Röhre: http://edi.bplaced.net/?Tips_und_Tricks___Die_schnelle_AZ_12&search=az12
allo ich habe diverse tektronicx oscilloskope 310 a 533 a 543 b 545 a 561 a und 5 64 a wenn jemand interesse hat bitte melder
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