Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik flashing ESP32 via FT232RL


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von Karl-Heinz V. (khvolk)


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ich will eine Eigenkonstruktion eines ESP32-Boards über eine 
USB-Serielle Schnittstelle mit FT232RL und der bekannten Schaltung aus 
zwei NPN-Transistoren, die aus RTS und DTR die Signale für EN und IO0 
erzeugen flashen. Das funktioniert nur manchmal, teilweise bricht die 
Programmierung mit immer anderen Fehlermeldungen ab. Das passiert bei 
921600 Bit/s (das maximale, was die Arduino IDE benutzt) öfter, als wenn 
ich mit langsameren Bitraten (z.B. 115200 Bit/s) arbeite.

Ein anderer Adapter, den ich aus einem abgesägten ESP32-DOIT-DEV1KIT 
gebaut habe und der einen CH340G Chip benutzt, funktioniert bei 921600 
Bit/s immer zuverlässig.

Diese FT232RL Adapter habe ich vor Jahren im 5-er-Pack bei Banggood 
gekauft. Könnte es sein, das hier Chips zum Einsatz gekommen sind, die 
qualitativ nicht gut sind? Sollte ich noch mal neue z.B. 
https://www.amazon.de/Yizhet-Adapter-FT232RL-Arduino-Raspberry/dp/B07R17BMTL/ref=sr_1_4 
kaufen? Eigentlich sollte der Chip doch diese Geschwindigkeiten 
schaffen.

Eigentlich sollte es doch ganz toll gehen, aus einem Raspberry Pi Pico 
solch einen Programmieradapter zu bauen. Hat da jemand Erfahrung 
hiermit?

Oder hat jemand Erfahrungen mit dem Adafruit FT232H Adapter 
https://www.reichelt.de/entwicklerboards-usb-auf-seriell-adapter-ft232h-debo-usb-serial-p235510.html?

von Karl-Heinz V. (khvolk)


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zur Illustration:

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Kabellängen und Ground-Konzept sind bei sowas immer ein wichtiger 
Faktor.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Wobei ich da jetzt keine großartigen Kabellängen sehe. Wenn alle anderen 
auch so kurz und dick sind, mache ich mir keine Sorgen.

Dass FT232 Chips in großer Menge gefälscht wurden, ist bekannt. Der 
(original) Hersteller hat deswegen eine Zeit Lang einen Windows Treiber 
verbreitet, der die Fälschungen erkannte und unbrauchbar machte.

von Sascha W. (sascha-w)


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Hallo,

ich sag mal ja das liegt am Adapter, hab auch so ein Teil (vergossene 
Bauform im Kabel) damit kann ich bei 115200 kein Programm was mehr als 
ein blinken enthält auf einen 8266 schreiben. Offenbar sind die ESP von 
der Baudrate nicht allzu tolerant. Ob es besser gehen würde wenn der 
FT232RL mit Quarz betrieben würde kann ich nicht sagen. Die CH340 können 
jedoch den Takt auch nur aus dem USB gewinnen.

Sascha

von Karl-Heinz V. (khvolk)


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ich hatte das zwar schon gehört, aber nicht geglaubt: bei meinem Problem 
handelt es sich tatsächlich um gefälschte Chips. Bei 
https://www.voltlog.com/identifying-replacing-a-fake-ftdi-ft232r-chip-voltlog-314/ 
kann man das nachlesen. Ich habe tatsächlich 5 Boards mit einem Chip der 
die gleich Seriennummer, nämlich A50285BI, hat.

Sascha: schau doch mal nach, ob du nicht auch diese Seriennummer hast. 
Jetzt geht hier jeder Upload mit 921600 Bit/s.

von Karl-Heinz V. (khvolk)


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jetzt hatte ich zwei neue FT232RL gekauft und gestern bekommen. Die 
haben beide die gleiche (!) Seriennummer:

  A5XK3RJT

Was soll ich denn davon halten?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Karl-Heinz V. schrieb:
> jetzt hatte ich zwei neue FT232RL gekauft und gestern bekommen. Die
> haben beide die gleiche (!) Seriennummer:
>
>   A5XK3RJT
>
> Was soll ich denn davon halten?

Dass beide ICs aus der selben Charge stammen?

Es wäre mir neu, dass ICs (dieser Preisklasse) mit einer eindeutigen 
Seriennummer beschriftet werden.

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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Tante G. zur Erkennung von Fakes befragen ???

von Stefan F. (Gast)


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Das sind offenbar fakes.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Volker B. schrieb:
> Es wäre mir neu, dass ICs (dieser Preisklasse) mit einer eindeutigen
> Seriennummer beschriftet werden.

Damit beim wechsel des USB Ports kein neuer Treiber installiert werden 
muss haben die USB Geräte Seriennummern.
Die Seriennummern werden vom Hersteller vergeben, daher deuten 
identische Seriennummern auf Fakes hin.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Rüdiger B. schrieb:

> Damit beim wechsel des USB Ports kein neuer Treiber installiert werden
> muss haben die USB Geräte Seriennummern.
> Die Seriennummern werden vom Hersteller vergeben, daher deuten
> identische Seriennummern auf Fakes hin.

Das ist mir klar, deshalb ging in irrtümlicherweise davon aus, dass sich 
der TO auf eine Beschriftung bezieht.

Grüßle,
Volker

von Jürgen H. (juju)


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Volker B. schrieb:
> Karl-Heinz V. schrieb:
>> jetzt hatte ich zwei neue FT232RL gekauft und gestern bekommen. Die
>> haben beide die gleiche (!) Seriennummer:
>>
>>   A5XK3RJT
>>
>> Was soll ich denn davon halten?
>
> Dass beide ICs aus der selben Charge stammen?
>
> Es wäre mir neu, dass ICs (dieser Preisklasse) mit einer eindeutigen
> Seriennummer beschriftet werden.
>
> Grüßle,
> Volker


FT232RL haben laut FTDI sehr wohl eindeutige und einzigartige 
Seriennummern. Hier mal ein Auszug aus dem Datenblatt:

"The FT232R also includes the new FTDIChip-IDTM security dongle feature. 
This FTDIChip-IDTM feature allows a unique number to be burnt into each 
device during manufacture. This number cannot be reprogrammed. This 
number is only readable over USB and forms a basis of a security dongle 
which can be used to protect any customer application software being 
copied."

Wenn also 5 Boards die gleiche ID haben, ist eigentlich alles klar.

Im Übrigen ist bekannt, dass diese China-Clones gerade bei hohen 
Baudraten Probleme machen. Sonst kurz mal nach "A5XK3RJT" googlen ...

;-)

von Flip B. (frickelfreak)


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Karl-Heinz V. schrieb:
>


der hier abgebildete aufbau hat zwar kurze leitungen, aber die 
Spannungsversorgung des ESP über den USB adapter und die  dünnen 
leitungen aus verkufertem Eisen (magnetisch) ist nicht ausreichend.

Bei schnellerem Flashen wird mehr strom benötigt, daher ist dann die 
fehleranfälligkeit höher.

von Stephan S. (uxdx)


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Warum müssen es denn unbedingt FTDI sein, die CH340 funzen doch 
prächtig? Habe gerade mal versuchweise einen ESP32 mit esptool 4.7 und 2 
Mb/s geflasht, geht.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Flip B. schrieb:
> der hier abgebildete aufbau hat zwar kurze leitungen, aber die
> Spannungsversorgung des ESP über den USB adapter und die  dünnen
> leitungen aus verkufertem Eisen (magnetisch) ist nicht ausreichend.

Ich wundere mich zudem, wo er die 3,3V Versorgung für das ESP Modul her 
nimmt. Hoffentlich nicht von dem internen Spannungsregler im FTDI Chip.

> the recommended power supply voltage is 3.3 V and the
> output current is no less than 500 mA.
https://docs.espressif.com/projects/esp-hardware-design-guidelines/en/latest/esp32/esp-hardware-design-guidelines-en-master-esp32.pdf

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Karl-Heinz V. schrieb:
> jetzt hatte ich zwei neue FT232RL gekauft und gestern bekommen. Die
> haben beide die gleiche (!) Seriennummer:
>
>   A5XK3RJT
>
> Was soll ich denn davon halten?

Abstand.

Kannst Du nicht auf FT232H oder FT231 wechseln? Von denen gibts aktuell 
noch keine Fälschungen.

fchk

von Karl-Heinz V. (khvolk)


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So einen FT232H (https://www.adafruit.com/product/2264) hatte ich mir 
auch gekauft. Funktioniert toll. Ist aber auch deutlich teurer.

Wenn man solch einen FTDI232RL als Genuine bekommt funktioniert der 
einfach. Auch die Versorgung des ESP32 über das Interface macht keine 
Probleme. Auch wenn ich zugeben muss, dass das grenzwertig ist (Steves 
Beitrag).

Ich hatte meinen Händler angeschrieben, welche Probleme ich mit seinen 
nachgebauten FTDI232RL hatte. Aber die Antworten waren 
Verständnislosigkeit und Unglauben.

Auch mit Temperatur-Sensoren DS18B20 hab ich Probleme. Sie 
funktionieren, aber der Modus, bei dem die Sensoren über die 
Datenleitung versorgt werden (dann spart man den 3,3 V Anschluss) geht 
nicht. Die Arduino-Bibliothek CheckDS18B20 gibt "manufacturer unknown", 
obwohl da deutlich "DALLAS" drauf steht.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Karl-Heinz V. schrieb:
> Auch mit Temperatur-Sensoren DS18B20 hab ich Probleme. Sie
> funktionieren, aber der Modus, bei dem die Sensoren über die
> Datenleitung versorgt werden

Ein bekanntes typisches Verhalten von Fakes.

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