Hallo allerseits, mir ist ein Denon PMA 1060 unter gekommen, dessen Funktion seiner Endstufenschaltung ich ergründen wollte. Leider habe ich nur ein Schaltbild zum ähnlich beworbenen PMA 1080R gefunden, der vermutlich nicht exakt die gleiche Schaltung hat, aber zumindest das gleiche Prinzip. Beide haben zwei Paare Endstufentransistoren aufgrund der hohen Betriebsspannung, für die Differenzverstärker werden keine Doppeltransistoren verwendet, sondern überall Einzeltransistoren und Metallfilm-Widerstände. Es soll anscheinend bei dieser AB-Endstufe bei geringer Lautstärke der A-Betrieb über die gesamte Amplitude sicher gestellt werden können (wie generell üblich) und, um den geneigten Hörer zu verwöhnen, auch bei mittlerer/etwas höherer Lautstärke noch mittels der abgebildeten Steuerschaltung der A-Betrieb durch Erhöhung des Ruhestroms kurzzeitig gewährleistet sein, um aber dann bei hoher Lautstärke zurück zu steuern auf AB-Betrieb, um anscheinend die Endtransistoren nicht zusätzlich aufzuheizen. Die Philossophie dazu wird im Bild aus dem damaligen Denon-Katalog erklärt für Leute, die alle Hintergründe erfahren wollen. Mir ist schon klar, daß diese Ruhestromgeschichte sich im Bereich ganz niedriger Ruheströme abspielt, wie sie beim konventionellen AB-Vestärker üblich sind. Mit der Spezialschaltung wird vielleicht bis zu einer Ausgangsleistung von 4...10 Watt die Klasse A-einstellung nachgeführt. Am realen Objekt habe ich bei 16 Grad Umgebungstemperatur eine Stromaufnahme ohne Signal von nur 30 Watt gemessen, welches mir recht wenig vorkommt für diesen großen Verstärker mit vier Endstufentransistoren pro Kanal. Da ist er wohl bei ganz geringem Ruhestrom unterwegs. Innen an den Potis wollte ich nicht herumdrehen. Wenn ich das Schaltbild betrachte, ist schon mal nicht klar, welches Poti den Ruhestrom einstellt ( vermutlich das obere 5k ), ob das zweite Poti die Wirkungsstärke des Optokopplers einstellt und ob es eine Offseteinstellung gibt, um am Ausgang 0V zu erhalten. Beim Onkyo war ein DC-Servo verbaut, bei diesem hier nicht. Der hier scheint das nicht zu brauchen. Der Vbe-multiplier ist am Kühlkörper direkt dran. Es fällt im Schaltbild auf, daß alle Differenzverstärker-Stufen keine Präzisionsstromquelle haben, sondern nur über jeweils einen Widerstand an die Betriebsspannung gekoppelt werden. Was die pseudowissenschaftliche Schwurbelei in den Prospekt-Auszügen von 1991 angeht, vermute ich, daß die Autoren die Begriffe Class-A (hui toll, will jeder haben), Class AB (bäh, standardniveau, zu schlecht), Übernahmeverzerrungen (den Ärger von früher will niemand mehr) für das geneigte Fachpublikum anschaulich aufbereiten wollten. Kein Ton von Kaskodeschaltungen, Transitfrequenz der Transistoren, Schleifenverstärkung, Frequenzkompensation, Dämpfungsfaktor. Kern der ganzen Spielerei wird wohl die Schaltung mit den vier OPVs sein, die links über R401 und R402 die NF-Signale der Endstufeneingänge bekommt, IC 401/1 scheint eine virtuelle Masse zu generieren, IC402/1 invertiert das summierte Mono-Signal, IC401/2 verstärkt invertiert für den Spitzenwertdetektor, wobei dessen Wirkung links über den nichtinvertierenden IC402/2 mit Zeitkonstante T1 auf den TR402 geht und rechts auf den TR401 mit Zeitkonstante T2 geht. TR402 gibt den beiden Optokopplern Strom über die 5k6-Widerstände, TR401 schaltet ihn ab. So ergeben sich anscheinend die drei Stufen, von denen im Prospekt die Rede ist. Mit dem Poti am Optokoppler soll man anscheindend die Wirkung einstellen können. Anleitung dazu habe ich keine. Ich habe mich zum Thema Optokoppler im HiFi-Verstärker bereits schon mal ausgelassen. Beim Onkyo scheint da keine solche Ruhestromverstellung angedacht gewesen zu sein. Ähnliche Katgegorie, ähnliches Baujahr, trotzdem anders, aber man hatte in beiden einen Optokoppler verbaut :-) von Peter D. (peda) 24.11.2022 12:43 Ja, die FETs sind hier völlig fehl am Platze. Ein hoher Eingangswiderstand wird nirgends benötigt. Da wollte sich nur einer mit Material austoben. Wie funktioniert "opto drive" beim Onkyo A8670 ? Beitrag "Wie funktioniert "opto drive" beim Onkyo A8670 ?" Vielleicht hat jemand Ideen dazu, würde mich über Antworten freuen. mit freundlichem Gruß
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> Vielleicht hat jemand Ideen dazu, würde mich über Antworten freuen.
Du Funktion siehst du doch einfach in der Schaltung. Ueber den
Optokoppler
wird der Ruhestrom vergroessert indem man einen Widerstand parallel
schaltet.
Ich hab bis vor kurzem einen Yamaha A700 genutzt wo das im Prinzip mit
einem
Schalter an der Frontplatte gemacht wurde.
Die Frage die sich so stellt wie gleich sind die beiden Kanaele, aber
das wird
wohl ueber die Potis eingestellt und wie ist das Uebergangsverhalten im
Betrieb. Aber da man den Unterschied zwischen A und AB vor allem an der
Waerme im Raum merkt, eher nicht so schlimm. .-)
Olaf
--- schrieb: > pma1060 > https://www.eserviceinfo.com/download.php?downloadstart=1&fileid=92120 Entschuldige, ist ja unvollständig. Hier ein wesentlich Besseres https://ia802309.us.archive.org/28/items/manual_PMA1060_OM_DENON_EN_DE_FR_IT_ES_ES/PMA1060_OM_DENON_EN_DE_FR_IT_ES_ES.pdf
--- schrieb: > Entschuldige, ist ja unvollständig. Hier ein wesentlich Besseres > > https://ia802309.us.archive.org/28/items/manual_PMA1060_OM_DENON_EN_DE_FR_IT_ES_ES/PMA1060_OM_DENON_EN_DE_FR_IT_ES_ES.pdf Soll heissen, daß die im Einführungsbeitrag enthaltenen Schaltbilder enthalten sind, zum Teil wohl in anderer Ausführung, wie bereits erwartet.
Hallo, danke für die Links zum Manual. olaf schrieb: > Yamaha A700 olaf schrieb: > und wie ist das Uebergangsverhalten im > Betrieb. Ich glaube, das wird der Regelkreis direkt ausregeln, wie eine Betriebsspannungsschwankung und somit unhörbar verschwinden. Glauben heißt, nicht wissen. Schaut man hier nach, https://www.hifi-wiki.de/index.php/Yamaha_A-700 erfährt man, daß beim A700 der Class-A-Betrieb bis 5 Watt überstreicht, beim A1000 sogar bis 10 Watt. Der ist aber auch höher und 400 DM teuerer. Nun, 5Watt sind schon derartig laut, daß in normaler Wohnumgebung die meisten Nachbarn auch ihre Freude daran haben werden. Die Ausrede, "ich höre doch nur im klitzekleinen Class-A-Bereich" wird dann sicher nicht mehr akzeptiert, außer die Nachbarn sind ausgesprochene "Highender" mit 400 Watt-Monoblöcken. Der abgebildete Prospektausschnitt verwöhnt mit tollen Wortkreationen und hohen Zahlen. Schon in 1983 konnte man auf solche Ideen bezüglich A/AB kommen... hier wird er noch in höchsten Tönen gelobt: https://www.hifiengine.com/manual_library/yamaha/a-700.shtml Sicher auch ein Kandidat, bei dem man sich um Klangtreue keine echten Sorgen zu machen braucht. mfg
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Ich finde es ja interessant das man damals noch glaubte Kunden zu haben welche die technischen Erklaerungen verstehen konnten. :) > erfährt man, daß beim A700 der Class-A-Betrieb bis 5 Watt überstreicht, Was? Der Schaltet nicht immer um? Wusste ich noch gar nicht. Da hab ich mich ja 30Jahren eine Ilussion hingegeben. Ich wuerde jedenfalls empfehlen den Ruhestrom im Denon mal gemaess der Anleitung im Servicemanual nachzumessen. Besonders die Werte bei aktiviertem Optokoppler. Die Teile altern ja auch. [A700] > hier wird er noch in höchsten Tönen gelobt: Da muss man natuerlich Dekaden spaeter auch vorsichtig sein. Ich hab den A700 gerade durch einen RX-V3000 ausgetauscht. Ich hatte sofort den Eindruck das der neue deutlich besser klingt. Da fragt man sich alles nur Einbildung? Ich hab dann mal den Frequenzgang aufgenommen. Jede Messung fuer sich sicher okay, aber man fragt sich wieso sind die Kanaele unterschiedlch? Dann hab ich mir mal einen Sinus angeschaut. Sah super aus. Ich kucke da so 1min drauf und sinne ueber die Welt, nach als der Sinus ploetzlich anfaeng zu zucken. Die Amplitude aendert sich immer fuer eine 1/10s oder weniger. Oh... Mit anderen Worten das Teil braucht mal wieder eine Ueberholung aller Schalter, Potis und des Ausgangsrelais. (muss man so alle 10-15Jahre machen) Wenn man so alte Verstaerker also nutzen will dann kann ich nur empfehlen die vorher mal gruendlich zu ueberholen. Auch mein "neuer" RX-V3000 kommt demnaechst mal auf den Basteltisch. (falls der das Gewicht aushaelt :-) Olaf p.s: So ein Bodeplotter ist schon cool, ich zeig euch mal lieber nicht wie das Signal aussieht wenn so ein Verstaerker nicht auf "direkt" steht.
olaf schrieb: > Mit anderen Worten das Teil braucht mal wieder eine Ueberholung aller > Schalter, Potis und des Ausgangsrelais. (muss man so alle 10-15Jahre > machen) Wenn wir wieder bei diesem Thema sind: Ich habe im letzten Sommer einen Yamaha AX 900 gereinigt, Siebelkos formiert, einen weiteren Elko ausgetauscht. Das Gerät ist vermutlich Jahre nicht betrieben worden. Bis auf zwei kratzende Potis (Bass, Loudness) funktioniert alles. Der Verstärker und die Potis waren schon Thema in diesem Forum, noch habe ich mich an die Potis nicht rangemacht und bin weiterhin für Vorschläge offen. Es sind offensichtlich Potis von ALPS, weiß aber nicht, ob und wo ich sie bekommen könnte. Spray erscheint mir eher als eine Notlösung... Vorschläge sind weiterhin sehr willkommen.
> Vorschläge sind weiterhin sehr willkommen. Ich weiss nicht wie Yamaha das beim AX900 gemacht hat, der ist ja schon eine Generation neuer, beim A700 muss man die Potis (sehr vorsichtig) aufbiegen, komplett zerlegen und reinigen. Zum einen die Kohlebahn, aber auch die Gegenbahn wo der Kontakt-Schleifer drauf laeuft. Die haben die naemlich versilbert und die ist dann schwarz. Die muss man dann putzen bis sie wieder glaenzt. Beim A700 hab ich das schon zweimal machen muessen und jetzt waere wohl das dritte mal notwendig wenn ich den noch verwenden wuerde. Eine Sache die man oft uebersieht aber auch wichtig ist. Die Buchse fuer den Kopfhoerer reinigen! Wenn du da 100R Uebergangswiderstand am Masseanschluss hast dann wunderst du dich wie dein Stereosignal am Kopfhoerer rumwandert. > Es sind offensichtlich Potis von ALPS, weiß aber nicht, ob und wo > ich sie bekommen könnte. Vergiss die Idee. Die Loudnesspotis haben zwei Anzapfungen und sind vermutlich speziell fuer diesen einen Zweck hergestellt worden. Die gibt es einfach nicht mehr. Entweder man bekommt das wieder hin, oder man muss Loudness still legen und das waere doch sehr schade da ein regelbarer Loudness eine der Besonderheiten dieser Yamahas war. Olaf
Hm, Potis putzen ist leider ein muß, und hoffen das die Bahn noch ok ist. Ich versehe die Schleifer und die Bahn dann noch mit ein wenig Silikonfett um den Sauerstoff draußen halten. Gruß
Danke, Olaf! Du hast es auf den Punkt gebracht. Die Idee mit dem Aufbiegen gefällt mir bisher nämlich selber am besten, weil ich dem Sprays keine allzu lange Wirkung zutraue. Ich habe schon Potis von Röhrenradios aufgebogen. Beim Yamaha habe ich abgewartet. So oft betätige ich Bass- und Loudness-Regler nicht. olaf schrieb: > Vergiss die Idee. Die Loudnesspotis haben zwei Anzapfungen und sind > vermutlich speziell fuer diesen einen Zweck hergestellt worden. Die gibt > es einfach nicht mehr. Entweder man bekommt das wieder hin, oder man > muss Loudness still legen und das waere doch sehr schade da ein > regelbarer Loudness eine der Besonderheiten dieser Yamahas war. Danke auch für diese Hinweise. Ja, Loudness-Regler hatte ich zuvor nie gesehen. Jedenfalls hast Du mich in der gründlichen Variante bestärkt (Potis auseinanderbauen). Ich werde es aber erst im Frühjahr machen, auf der Terrasse, wo ich gutes Tageslicht habe. Da habe ich das Gerät auch gereinigt. Kann mir nicht verkneifen, die Fotos nochmal anzuhängen. Schönen Sonntag allen hier.
Gast schrieb: > Potis putzen ist leider ein muß, und hoffen das die Bahn noch ok ist. > > Ich versehe die Schleifer und die Bahn dann noch mit ein wenig > Silikonfett um den Sauerstoff draußen halten. Dir auch Danke! Silikonfett habe ich sogar nach meinem letzten Projekt, der Aufarbeitung eines DeLonghi Kaffeevollautomaten. :)
Hallo, wenn wir es gerade von den alten Schätzen haben: Vom Sperrmüll habe ich einen Akai AM-U 06 von 1981, den ich die ersten 10 Jahre nur im Regal stehen hatte, weil ich ihn aus Platzgründen nicht aufstellen konnte. Gut schwer ist der auch. Das ist derjenige mit dem Schaltnetzteil und den Heatpipes an den Kühlern zu den STK-Modulen, die so schön "prickeln" innen drin, wenn sich die Dampfblasen lösen. Sein größtes Problem hat er am Einganswahlschalter, rec-out habe ich nicht in Betrieb, da kein Cass-Deck dran, die meisten Drehknöpfe und vor allem der Lautstärke-Schiebeknopf sind OK. Musik hören kann man damit. Ich wollte mal wissen, wie laut es geht und stoppte beim Aufblitzen der LED für 7 Watt mit 100 W-Boxen 4 Ohm dran. Das hörte man schon über die Straße wummern. Bin draußen herum gelaufen zum Test. Man müßte irgendwo im Wald wohnen..., nicht in zivilisierter Umgebung. Aufgrund seiner Kompaktheit, wird er realtiv schnell warm. Klingt genauso gut wie alle anderen, vielleicht habe ich unkritische Lautsprecher. Man sollte keine Netzkabel und nicht die allerbilligste Kategorie Lautsprecherkabel verwenden. 2,5 mm² mindestens, besser 4 mm² damit der Dämpfungsfaktor nicht leidet. Ich überhole da lieber nichts, sonst mache ich mehr kaputt als gut. Was bei billigeren Geräten gerne nervt, sind Wackelkontakte an direkt schaltenden Tasten für Ausgang A und B, wenn sie sich noch gegenseitig ausschließen. Diese Tasten habe ich bei dem kleinen Pioneer-Amp mit 30 W mal überbrückt, damit die Nerverei aufhört. Kopfhörerbetrieb muß bei dem nicht sein. Sogar der hat CD-direkt, aber nur bei dem einen Eingang. Rainer Z. schrieb: > Da habe ich das Gerät auch gereinigt. Wie hast Du den schlimmen Staub so gründlich raus bekommen? Mit Pinsel? Ultraschallbad? Mikroorganismen? mfg
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Christian S. schrieb: > Wie hast Du den schlimmen Staub so gründlich raus bekommen? Mit Pinsel? > Ultraschallbad? Mikroorganismen? Du wirst es nicht glauben: mit Backofenspray. Der Verstärker stand in der Wohnung eines verstorbenen Freundes. Die Wohnung wurde oft mit einem Kaminofen geheizt und ich vermute nur, die Ablagerungen sind asche-ähnlicher Staub gewesen. Der aber fest auf der Platine haftete. Tests mit Isopropanol - was ich prinzipiell bevorzuge - führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. Mit Backofenspray (Tenside!) habe ich schon bei Gehäusen die besten Ergebnisse erzielt. Dieses Mal auch bei der Platine. Nach dem Einwirkenlassen des Backofensprays mit feuchtnassem Pinsel geduldig allen Dreck von der Platine gestrichen. Wie gesagt draußen auf der Terrasse und auf einem unempfindlichen Gartentisch. War selber froh, dass es so gut geklappt hat. Aber Staub und Asche fressende Mikroorganismen hätten mir auch gut gefallen. :)
Rainer Z. schrieb: > Die > Wohnung wurde oft mit einem Kaminofen geheizt OK, auf meine Bestelliste für HiFi schreibe ich: Teslanol und Backofenspray. Danke für die Tipps. Rainer Z. schrieb: > Aber Staub und Asche fressende Mikroorganismen hätten mir auch gut > gefallen. :) Die designe ich Dir mittels Gen-Technik. Verschicke ich dann in Ampullen. mfg
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Christian S. schrieb: > OK, auf meine Bestellliste für HiFi schreibe ich: Teslanol und > Backofenspray. Auf die Antwort von Reichelt zum bestellten Backofenspray bin ich gespannt.
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